Kritik an Monica Lierhaus - SciFi-Forum

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Kritik an Monica Lierhaus

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    #91
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Auch hier muss ich Kobor in Schutz nehmen. Er hat gerade was Wertungen und Wertvorstellungen angeht schon oft belegt, dass er nicht auf der Höhe der Zeit ist und keines Falls in der Berliner Republik angekommen ist. Ich kann mir echt vorstellen, dass er es nicht besser weiß.
    Ich bin sicher er verachtet nicht einfach die "Tussi" vielmehr die Gesellschaft, die sie Diversität nicht fürchtet.



    Vorausgesetzt in dem Satz fehlt ein "ich" dann muss ich kein Beispiel bringen. Nur Lügenbolde sagen sie lügen nie. Und ein Lügner ist nunmal jemand der lügt.




    Ah noch ein Beispiel.

    Wie unfreundlich du auf meine Verteidigungsreden reagierst. Wäre ich weniger wahrheitsliebend, würde ich die Seiten wechseln.
    Rein grammatisch hätte das [ich] aber nach dem "bin" eingefügt werden müssen und nicht davor. Abgesehen davon finde ich es fast aberwitzig, daß hier wesentlich mehr über die Qualität der Beispiele, die in der Diskussion verwendet werden, geschrieben wird, als über die Qualität der Kritik an Frau Lierhaus....
    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

    "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

    Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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      #92
      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
      Gestern hat Lierhaus übrigens im ZDF gesagt:




      Nein, denn diese Annahme ist nur dann plausibel, wenn die Rede von Behinderung als Bereicherung der Vielfalt nicht aufrichtig ist. Du machst einfach nen Zirkelschluss.
      Das ist kein Zirkelschluss, sondern eine Plausibilitätsüberlegung auf der Basis eines Gedankenexperiments. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Querschnittsgelähmte, Menschen mit Glasknochen usw. es vorziehen würden, behindert zu bleiben, wenn sich die Behinderung mühelos beheben ließe. Deshalb vermute ich, dass die Rede von der Behinderung als "schöne Bereicherung der menschlichen Vielfalt" ein Versuch ist, sich mit einer unveränderlichen Situation zu arrangieren. So etwas ähnliches wie post purchase rationalization. Mit dem Unterschied, dass Behinderte sich ihre Behinderung nicht ausgesucht haben. Was übrigens eine interessante Frage aufwirft: Wenn Behinderung eine "schöne Bereichung" ist, warum gibt es dann keine geistig gesunden Menschen, die gerne behindert wären? Das führt wieder zu der Frage, warum es keine Diskriminierung ist, sich mit Impfungen und Alkohol-Abinstenz in der Schwangerschaft um die Vermeidung von Behinderungen zu bemühen.

      Nein, Behinderung ist nicht immer eine massive Einschränkung. Manchmal muss man nur ne Prothese oder ne Brille tragen. Das sind nicht immer massive Einschränkungen. Hör doch auf immer den selben Unsinn zu behaupten.
      Es dürfte klar sein, dass wir nicht von Kurzsichtigkeit reden, sondern von Dingen wie Querschnittslähmung, Glasknochen, Blindheit usw.

      Gerade diese witzlosen, eine Diskussion sinnlos in die Länge ziehenden Bemerkungen machen deine Beiträge so ungenießbar.

      Ja das wird aber auch klar, wenn man von Ungeziefer anstelle von Behinderten spricht. Dadurch das Krankheiten und Ungeziefer unerwünscht sind, sagt man nichts über Menschen mit Behinderungen oder die Behinderung selbst.
      Wieder etwas, das nicht wert ist, darauf zu antworten.

      Ja und? Das hat alles mit dem Thema nix zu tun. Selbst wenn das Gefühl minderwertig zu sein oder diskriminiert zu werden komplett absurd ist, macht es keinen Sinn es zu ignorieren.
      Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum - das schreibe ich jetzt ungefähr zum zehnten mal - dass die mit einer Behinderung verbundene Einschränkung sich nicht auf die soziale Diskriminierung reduzieren lässt. Ein Schwarzer ist in einer nicht rassistischen Gesellschaft in keiner Weise benachteiligt. Ein Blinder ist auch in einer noch so behindertenfreundlichen Gesellschaft eingeschränkt. Deshalb sind Aussagen wie "Man ist nicht behindert, man wird behindert" Unsinn.

      Noch mal werde ich das nicht erklären.

      Jetzt wird's aber ganz abenteuerlich. Du hast gesagt die Medis wirkten nicht persönlichkeitsverändern.
      Ich habe eigentlich nur deiner Quatschaussage widersprochen:

      "Mich würde aber mal interessieren was 3of5 oder du oder Dannyboy denken, wenn man Kindern, die ADHS haben ihre Persönlichkeit und ihre Kreativität medikamentös nimmt."
      Zuletzt geändert von 3of5; 24.07.2015, 14:40.

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        #93
        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
        Das ist kein Zirkelschluss, sondern eine Plausibilitätsüberlegung auf der Basis eines Gedankenexperiments. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass Querschnittsgelähmte, Menschen mit Glasknochen usw. es vorziehen würden, behindert zu bleiben, wenn sich die Behinderung mühelos beheben ließe. Deshalb vermute ich, dass die Rede von der Behinderung als "schöne Bereicherung der menschlichen Vielfalt" ein Versuch ist, sich mit einer unveränderlichen Situation zu arrangieren.
        Ich bezweifle, dass meine Hunde Hunde bleiben würden wenn sie die Wahl hätten das zu ändern. Darf ich sie deswegen nicht als Bereicherung meines Lebens ansehen?

        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
        Was übrigens eine interessante Frage aufwirft: Wenn Behinderung eine "schöne Bereichung" ist, warum gibt es dann keine geistig gesunden Menschen, die gerne behindert wären?
        Die Frage ist so interessant wie: Warum gibt es keine geistig gesunden Menschen, die gerne intelligente zweibeinige Gürteltiere wären?
        In beiden Fällen weiß ich nicht ob die Prämisse stimmt und in beiden Fällen interessiert mich die Antwort nicht. Wobei ich mir vorstellen kann, dass du eh jedem, der gerne behindert wäre (an der Ostfront sollen sich Leute verstümmelt haben um ins Lazarett zu kommen) die geistige Gesundheit absprichst.
        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
        Das führt wieder zu der Frage, warum es keine Diskriminierung ist, sich mit Impfungen und Alkohol-Abinstenz in der Schwangerschaft um die Vermeidung von Behinderungen zu bemühen.
        Nee das führt nicht zu dieser Frage. Das ist einfach eine andere Frage nach nem Gedankensprung.
        Warum du diese Frage stellst wird nicht klar, auch nicht wem du unterstellst er würde sagen, das sei keine Diskriminierung.
        Natürlich ist es ne Diskriminierung, wenn ich ner Schwangeren keine Zigaretten gebe oder ihr keinen Alkohol zu trinken gebe. Natürlich ist es Diskriminierung, wenn ich meine schwangere Freundin vor die schicke wenn ich im Wohnzimmer rauche.


        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen

        Es dürfte klar sein, dass wir nicht von Kurzsichtigkeit reden, sondern von Dingen wie Querschnittslähmung, Glasknochen, Blindheit usw.
        Das ist eben nicht klar! Du sprichst von Behinderungen ganz allgemein. Wenn du nur massive körperliche Behinderung meinst die massiven Einschränkungen einher gehen meinst, dann sag das doch einfach. Im vorliegenden Fall haben wir eine Frau, die glücklich, bei der alles in Ordnung ist und die nur mit ihrem Gang unzufrieden ist. Das ist ne Geschmacksfrage evtl. noch blöd für den Rücken. Also deutlich näher an Übergewicht oder Brille tragen als Querschnittslähmung.
        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
        Gerade diese witzlosen, eine Diskussion sinnlos in die Länge ziehenden Bemerkungen machen deine Beiträge so ungenießbar.
        Dann sprich weniger absolut. Auf deine absoluten Beiträge werde und will ich mit ungenießbaren Antworten reagieren.

        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen

        Wieder etwas, das nicht wert ist, darauf zu antworten.
        Entweder bist du dann sehr inkonsequent oder du hast es tatsächlich geschafft meine blumige Sprache zu übersetzen.

        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen

        Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum - das schreibe ich jetzt ungefähr zum zehnten mal - dass die mit einer Behinderung verbundene Einschränkung sich nicht auf die soziale Diskriminierung reduzieren lässt. Ein Schwarzer ist in einer nicht rassistischen Gesellschaft in keiner Weise benachteiligt. Ein Blinder ist auch in einer noch so behindertenfreundlichen Gesellschaft eingeschränkt. Deshalb sind Aussagen wie "Man ist nicht behindert, man wird behindert" Unsinn.
        Aber so eine Welt gibt es einfach nicht. Der Blinde ist auch in einer Welt ohne Licht nicht benachteiligt. Aber das beweist doch nix. Außer, dass wir uns beide unrealistische Welten ausdenken können.

        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen

        Noch mal werde ich das nicht erklären.
        Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.
        Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen

        Ich habe eigentlich nur deiner Quatschaussage widersprochen:
        Mein Fehler ich dachte es sollte was mit Substanz kommen, habe es nicht als Reflex erkannt. Mein Fehler.

        Kommentar


          #94
          Zitat von Kobor Beitrag anzeigen
          Das SFF ist ein virtueller Ort für Nerds. Darunter sind aber leider auch viele gelangweilte Klugscheißer, die nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen, wobei Tibo da das Extrembeispiel ist. Der Typ hat einfach kein Leben.
          Wir mögen die Kunst des logischen Schussfolgerns nicht mit Löffeln gefressen haben, aber wir verbitten uns persönliche Angriffe wie diese. Danke schön!

          Zitat von Tibo
          Die Frage ist so interessant wie: Warum gibt es keine geistig gesunden Menschen, die gerne intelligente zweibeinige Gürteltiere wären?
          In der Tat eine interessante Frage.
          I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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            #95
            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Ich bezweifle, dass meine Hunde Hunde bleiben würden wenn sie die Wahl hätten das zu ändern. Darf ich sie deswegen nicht als Bereicherung meines Lebens ansehen?
            Das mit den Gegenbeispielen solltest du noch mal üben.

            Die Frage ist so interessant wie: Warum gibt es keine geistig gesunden Menschen, die gerne intelligente zweibeinige Gürteltiere wären?
            Ein Gürteltier zu sein, wird von niemandem als "Bereicherung" bezeichnet, daher stellt sich die Frage nicht. Für einen Menschen ist es auch nicht möglich, ein Gürteltier zu werden. Dagegen hat jeder Mensch die Möglichkeit, eine Behinderung zu erwerben. Trotzdem gibt es kein Interesse in dieser Richtung. Die meisten Menschen würden viel tun, um eine Behinderung für sich und ihre Kinder abzuwenden.

            In beiden Fällen weiß ich nicht ob die Prämisse stimmt und in beiden Fällen interessiert mich die Antwort nicht. Wobei ich mir vorstellen kann, dass du eh jedem, der gerne behindert wäre (an der Ostfront sollen sich Leute verstümmelt haben um ins Lazarett zu kommen) die geistige Gesundheit absprichst.
            Die Ostfront ist ein schlechtes Beispiel. Diese Menschen wollten ja nicht behindert sein, sondern sie wolllten der Front entgehen und haben die Verstümmelung als vermeintlich kleineres Übel empfunden.

            Die Frage bleibt: Warum will kein geistig gesunder Mensch behindert sein? Warum ergreifen wir Maßnahmen, um die Entstehung von Behinderungen zu vermeiden? Warum wurde der Conterganskandal als Skandal empfunden, wenn eine Behinderung keine Einschränkung der Lebensqualität bedeutet, sondern eine Bereicherung, auf die man stolz sein kann?

            Nee das führt nicht zu dieser Frage. Das ist einfach eine andere Frage nach nem Gedankensprung.
            Die Verbindung ist offensichtlich: Die besagten Maßnahmen ergeben nur Sinn, wenn wir davon ausgehen, dass ein Leben ohne Behinderung wünschenswerter ist. Würden wir eine Behinderung nicht als Defizit ansehen, sondern als gleichwertige Variation des menschlichen Phänotyps (so wie blaue Augen) oder sogar als Bereicherung (so wie eine hohe Intelligenz), dann würde dieses Verhalten keinen Sinn ergeben.


            Im vorliegenden Fall haben wir eine Frau, die glücklich, bei der alles in Ordnung ist und die nur mit ihrem Gang unzufrieden ist. Das ist ne Geschmacksfrage evtl. noch blöd für den Rücken. Also deutlich näher an Übergewicht oder Brille tragen als Querschnittslähmung.
            Ich habe mir die Sendung gestern angesehen. Die Gehirnschäden sind Lierhaus deutlich anzumerken und gehen weit über das Gangbild hinaus. Sprache und Eloquenz, vermutlich auch Kognition, sind stark eingeschränkt. Man sieht einen ganz anderen Menschen als früher.

            Aber so eine Welt gibt es einfach nicht.
            Du verstehst leider nicht, wie ein Gedankenexperiment funktioniert. Es ist irrelevant, dass es diese Welt nicht gibt. Die bloße Tatsache, dass ein blinder Mensch auch in dieser Welt noch eingeschränkt wäre, beweist, dass der Satz "Menschen sind nicht behindert, sondern werden behindert" nicht stimmen kann. Denn dann würde in einer solchen Welt von der Behinderung nichts übrig bleiben.

            Wir wissen beide, dass das nicht stimmt.
            Ich bin leider zu geduldig. Das wird oft ausgenutzt.
            Zuletzt geändert von 3of5; 24.07.2015, 19:05.

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              #96
              Ich habe mir die beiden im Starter verlinkten Artikel gerade eben nocheinmal durchgelesen. Das habe ich vor ein paar Tagen schon einmal getan und habe sie dann ein wenig sacken lassen um mir eine Meinung zu bilden. Ich muss ein wenig ausholen, um diese hier formulieren zu können und greife dabei auch auf persönliche Erfahrungen zurück. Ähnlich wie Fr. Lierhaus bin ich durch eine Krankheit in meiner Bewegungsfähigkti eingeschränkt mit einem anerkannten Behinderungsgrad derzeit 40%.

              In meinem Lebensalltag sind die tatsächlichen Einschränkungen gar nicht so schlimm. Mit ein wenig Hilfe und ein paar Workarounds komme ich gut zurecht. Man hat sich halt arrangiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass alles in meinem Leben total toll ist. Es gibt viele Momente, die einfach frustrierend sind, z.B. wenn ich an nem schönen Sommerabend wie heute gerne einen langen Spaziergang machen möchte aber nach wenigen Metern tut der Rücken weh weil ich halt nicht richtig gehen kann. Oder wenn ich morgens gerne mal ne lange Dusche nehmen möchte aber mehr als drei Minuten gibt die Kondition nicht her. Wenn ich genau überlege, was ich zum Einkaufen brauche weil ich nicht mal eben zum Supermarkt rennen kann wenn was fehlt. Meistens kann ich das gut aber aber ab und zu kotzt es mich richtig an. Wenn ich diesen Frust nehme und mich in die Lage von Fr. Lierhaus versetze, die ihre Behinderung einem einzlenen Ereignis verdankt, zu dem sie auch, nachdem man sie über die Risiken aufgeklärt hat noch selber zugestimmt hat, dann kann ich ihre Aussage, dass sie diese OP nicht wieder machen lassen würde, sehr gut nachvollziehen. Dass sie tatsächlich lieber tot wäre oder allgemein behindertes Leben als nicht lebenswert empfindet, glaube ich jedoch nicht.

              Das Problem an dieser Aussage ist einfach, dass sie sich mit Bild von Behinderten beißt, dass vor allem Behindertenverbände gerne zeichnen möchten. Nämlich das in ihrem Leben eigentlich alles ganz toll ist und dass das größte Problem dass Behinderte in unserer Gesellschaft haben eine zu geringe Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ist. Deren Sache wäre natürlich sehr gedient, wenn eine Fr. Lierhaus mehr davon erzählt wie problemlos sie trotz Behinderung zur WM nach Brasilien geflogen ist als wenn sie andeutet, lieber nicht behindert zu sein. Und deswegen fallen ihre Reaktionen auf die Äußerungen von Fr. Lierhaus auch so negativ aus. Leider verhindert das eine ehrliche Debatte über ein Leben mit Behinderungen. Und wer weiß, was daraus hätte werden können.

              LG
              Whyme
              "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
              -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                #97
                Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                Wir mögen die Kunst des logischen Schussfolgerns nicht mit Löffeln gefressen haben, aber wir verbitten uns persönliche Angriffe wie diese. Danke schön!
                Dieser Angriff geht auch ein bisschen ins Leere, weil ich mal davon ausgehe, dass die meisten Mitglieder dieses Forums, die sich mit den Regeln der formalen Logik auseinandergesetzt haben, das aus beruflichen Gründen getan haben und nicht, weil sie zuviel Freizeit hätten.

                Wenn z.B. ein Mathematiker hier im Forum mit mathematischer Aussagelogik argumentiert, dann ist das kein Ausdruck von "zuviel Freizeit", sondern einer gründlichen Ausbildung.

                Natürlich kommt es irgendwann einer ziemlichen Zeitverplemperung gleich, wenn man wie gegen eine Wand schreibt, weil Leute partout nicht den Unterschied zwischen empirischen und analytischen Sätzen anerkennen wollen. Eben weil Homosexualität und Behinderung zusammen in einem Sätze auftauchen (eine "Gutmenschen"-Krankheit?).

                Wobei man die logische Struktur von Tibos angeblichem "Gleichsetzen" auch mit Alltagswissen nachvollziehen kann. Dazu braucht es gar kein tiefergehendes Wissen um Syllogismen, Subjunktionen und Kram.

                Wenn ich zwei Sätze habe:
                a) "Alle Menschen mit fünf Augen tragen blaue Hüte"
                b) "Michael hat fünf Augen"
                dann weiß ich, dass der Satz "Michael trägt einen blauen Hut" analytisch wahr ist. Das nennt man deduktives Schließen. Natürlich weiß ich, dass diese Sätze die Realität nicht wirklich abbilden und ich wahrscheinlich niemals einen Menschen mit fünf Augen treffen werde, geschweige denn einen mit blauem Hut.

                Das spielt aber keine Rolle, denn ich habe damit ein eigenes System geschaffen, das es in der Realität geben kann, aber nicht muss. Auf dieselbe Weise analysieren die Mitglieder dieses Forums täglich irgendwelche Fernsehserien, wenn es um den sog. "Kanon" geht. Es ist genau dieses Denken, warum Warp 10 in dieser Voyagerfolge als großer Fehler zurückgeweisen wird, ob warum das manchmal auftretende Lächeln von Leonard Nimoy in den frühen TOS Folgen als "falsch" ignoriert wird.

                Denn da beißt die Maus den Faden nicht, in der formalen Logik geht es ausschließlich um die formalen Beziehungen zwischen Sätzen und nicht darum, ob die inhaltlichen Komponenten empirisch wahr sind, d.h. so beobachtet werden können. Das deduktive Schließen ist ein Werkzeug, um es mit der Welt aufzunehmen.

                Wer in diesem Forum schreibt, muss akzeptieren dass jeder andere Teilnehmer das Recht hat, nach besten Wissen und Gewissen (dazu gehört auch die berufliche Qualifikation) Beiträge zu verfassen.

                @Whyme: Ich stimme dir vollkommen zu, eine Debatte darüber ist durchaus wünschenswert.

                Deswegen muss es auch Leute geben, die Frau Lierhaus widersprechen. Sonst kann es keine Debatte geben. Und wer den Widerspruch gegen das Interview als Unverschämtheit etc. pp. bezeichnet, der verhindert die Debatte. Dann redet nämlich nur noch Frau Lierhaus selbst.

                Ich muss zugeben, dass ich das außerhalb dieses Forums nicht zu sehr verfolge. Ich wundere mich auch ein bisschen. Ich bin kein Psychologe, aber dass Menschen nach schweren Schicksalsschlägen aller Art zwischenzeitlich das Gefühl haben, nicht mehr leben wollen, ist glaub ich ganz verständlich.

                Und da kann man doch eigentlich beides (die angebliche Gutmenschenhaltung der Behindertenverbände und Frau Lierhaus' Äußerungen) elegant unter einen Hut bringen, ohne dass das eine dem anderen widerspricht.
                Zuletzt geändert von endar; 25.07.2015, 14:13.
                Republicans hate ducklings!

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                  #98
                  Zitat von newman Beitrag anzeigen
                  PID ist keine Form der Prävention wie zähneputzen gegen Karries. Es wird nicht gegen das Entstehen von Behinderung vorgebeugt. PID diagnostiziert eine vorhandene Behinderung und beugt dieser nicht vor. Es kann dann im Folgenden höchstens dagegen vorgebeugt werden, dass der Behinderte das Tageslicht erblickt.
                  Welcher Behinderte? Der ungefähr 0,5 mm große Klumpen aus 8 Zellen? Dieses Gebilde ist weder behindert - die defekten Gene haben zum fraglichen Zeitpunkt noch keine phänotypischen Auswirkungen - noch überhaupt eine menschliche Person. Man selektiert keine behinderten Menschen, sondern Keime, aus denen einmal Menschen entstehen könnten.

                  Wäre es technisch möglich, die DNA eines Spermiums oder einer unbefruchteten Eizelle schon vor der Befruchtung zu untersuchen, dann könnte man Spermien und Eizellen statt Embryonen selektieren. Und dagegen könnte dann niemand etwas sagen, da keine Religion so verrückt ist, Spermien und unbefruchtete Eizellen für menschliche Personen zu halten. Und doch wäre auch diese Methode Selektion.

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                    #99
                    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                    Welcher Behinderte?
                    Offensichtlich der, den ich unten hervorhebe.

                    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                    Der ungefähr 0,5 mm große Klumpen aus 8 Zellen? Dieses Gebilde ist weder behindert - die defekten Gene haben zum fraglichen Zeitpunkt noch keine phänotypischen Auswirkungen - noch überhaupt eine menschliche Person. Man selektiert keine behinderten Menschen, sondern Keime, aus denen einmal Menschen entstehen könnten.

                    Kommentar


                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Dieser Angriff geht auch ein bisschen ins Leere, weil ich mal davon ausgehe, dass die meisten Mitglieder dieses Forums, die sich mit den Regeln der formalen Logik auseinandergesetzt haben, das aus beruflichen Gründen getan haben und nicht, weil sie zuviel Freizeit hätten.
                      Das war kein Angriff, sondern eine einfache Feststellung. Eine Diskussionsforum ist halt kein Logikseminar ist und dementsprechend werden die vorgebrachten Argumente hier in der Regel nicht die Stringenz aufweisen, die man dort gewohnt ist. Das ist aus verschiedensten Gründen so: der eine weiß es nicht besser, der andere will einfach seine Meinung bestätigt sehen und greift auf rabulistische Trickersereien zurück, andere reden aneinander vorbei oder greifen gleichzeitig verschiedene Beiträge auf, die tatsächliche verschieden Argumente vortragen usw..
                      I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
                        Das war kein Angriff, sondern eine einfache Feststellung. Eine Diskussionsforum ist halt kein Logikseminar ist und dementsprechend werden die vorgebrachten Argumente hier in der Regel nicht die Stringenz aufweisen, die man dort gewohnt ist. Das ist aus verschiedensten Gründen so: der eine weiß es nicht besser, der andere will einfach seine Meinung bestätigt sehen und greift auf rabulistische Trickersereien zurück, andere reden aneinander vorbei oder greifen gleichzeitig verschiedene Beiträge auf, die tatsächliche verschieden Argumente vortragen usw..
                        Ich bezog mich auf "gelangweilte Klugscheißer, die nichts mit ihrer Freizeit anzufangen wissen". In Bezug auf deinen Beitrag ergibt "...und nicht, weil sie zuviel Freizeit hätten" gar keinen Sinn, nicht wahr?

                        Ich habe also nicht auf dich, sondern genau wie du auf das, was Kobor geschrieben hatte geantwortet. Den Begriff "Angriff" habe ich von dir aus Beitrag #94 übernommen.

                        Dass im Off Topic Forum die Logik oftmals mit Füßen getreten wird, ist mir nicht entgangen. Trotzdem bleibt sie ein Mittel zum Erschließen der Welt und kann, genau wie das, was man in einer Tanzschule lernt, auch nach Abschluss des Kurses angewendet werden. Auch in gesellschaftlichen Zusammenkünften, die keine Tanzstunde sind.
                        Zuletzt geändert von endar; 25.07.2015, 17:27.
                        Republicans hate ducklings!

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                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Offensichtlich der, den ich unten hervorhebe.
                          Einem Menschen, der zum fraglichen Zeitpunkt noch gar nicht existiert, kann man auch nichts antun.

                          Kommentar


                            Ab der wievielten Schwangerschaftswoche rätst du vom Alkohol- bzw. Nikotinkonsum ab? Also ab welcher Woche kann man von nem Menschen sprechen?

                            Kommentar


                              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                              Ab der wievielten Schwangerschaftswoche rätst du vom Alkohol- bzw. Nikotinkonsum ab? Also ab welcher Woche kann man von nem Menschen sprechen?
                              Wenn man vorhat, die Schwangerschaft zu beenden, muss man auf gar nichts verzichten. Wenn man aber vorhat, die Schwangerschaft auszuführen, dann sollte man auf Alkohol verzichten, damit der Mensch, der in Zukunft existieren wird, ein Leben ohne Behinderung führen kann. Das heißt aber nicht, dass einer noch nicht existierenden Person ein Unrecht geschieht, wenn man ihre Entstehung verhindert.

                              Von einer menschlichen Person kann man erst reden, wenn die Möglichkeit von Bewusstsein gegeben ist. Und das ist im ersten Trimester der Schwangerschaft eindeutig nicht der Fall.

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                                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                                Wenn man vorhat, die Schwangerschaft zu beenden, muss man auf gar nichts verzichten. Wenn man aber vorhat, die Schwangerschaft auszuführen, dann sollte man auf Alkohol verzichten, damit der Mensch, der in Zukunft existieren wird, ein Leben ohne Behinderung führen kann. Das heißt aber nicht, dass einer noch nicht existierenden Person ein Unrecht geschieht, wenn man ihre Entstehung verhindert.
                                Von einer menschlichen Person kann man erst reden, wenn die Möglichkeit von Bewusstsein gegeben ist. Und das ist im ersten Trimester der Schwangerschaft eindeutig nicht der Fall.
                                Demnach wäre es legitim wenn man im ersten Trimester der Schwangerschaft in der Absicht durch Alkoholgenuss die Schwangerschaft zu beenden säuft um eine Fehlgeburt einzuleiten. Oder verstehe ich dich falsch? Das ist nich ganz klar bei deiner Antwort, evtl. bedeutet sie ja auch, dass man während der Schwangerschaft immer Alkohol trinken kann, man muss nur vorhaben abzutreiben.

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