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Kritik an Monica Lierhaus

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    #16
    3of5 und Derek Vontanes Eure Beiträge gehen am Problem vorbei.
    3of5 hat gesagt " Jeder darf nur den Wert seines eigenen Lebens beurteilen."
    Dürfen das nun auch Schwule oder Schwarze?
    Oder nimm meinetwegen nen Pädophilen, der sich selbst verstümmelt und das als Lösung anpreist. Deckt das alles die Redefreiheit ab?
    Ich finde es sehr verwunderlich, dass man Lierhaus kritisiert und die HAZ von jeder Kritik ausnimmt. Ich muss nicht alles drucken was gesagt wird.

    Ich habe Lierhaus schon länger nicht mehr in Bewegung gesehen oder reden hören. Im Interview sagt sie sei von ihrer Gangart genervt. (Das ist jetzt also für mich der Stand ihrer Behinderung)
    Und sie wisse nicht ob sie die OP noch mal machen ließe.

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      #17
      Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
      Bei Homosexualität ergeben sich die Nachteile nicht aus der Sache selbst, sondern aus der gesellschaftlichen Benachteiligung. Bei einer Behinderung ist es völlig anders. Ein Behinderter kann zwar durch soziale Diskriminierung zusätzlich benachteiligt werden, aber selbst in der behindertenfreundlichsten Gesellschaft, die man sich vorstellen kann, würde ein Leben mit Querschnittslähmung zahlreiche Einschränkungen mit sich bringen.
      Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, wird man schnell feststellen, dass die körperlichen Probleme meist zweitranging sind und sich die emotionalen Probleme ebenso, wenn nicht stärker aus der Diskriminierung ergeben - die viele ja vor lauter Samthandschuh mit Mitleidsattitüde nichtmal bemerken.
      Die (oft ungefragte) Verteidigerei unterfüttert das Gefühl der Minderwertigkeit, was die Sache dann ja nur verschlimmert.

      Wobei im Fall von Lierhaus die Mitleidsattitüde ihr schon völlig überbezahlte Verträge eingebracht hat. Wie viele Millionen hat sie für das Verlesen der Lottozahlen bekommen sollen? Lt. Spiegel eine halbe pro Jahr.

      Mir fällt wirklich kein Grund ein, warum die Frau sakrosankt sein sollte.

      edit: Mir persönlich ist das übrigens vollkommen worscht, was die von sich gibt. Vielleicht versteht man es besser, wenn man weiß, dass sie aus Hamburg kommt.
      Zuletzt geändert von endar; 21.07.2015, 15:32.
      Republicans hate ducklings!

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        #18
        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        In dem Artikel von Frau Klein sind keine Ratschläge enthalten.
        Spidy hat Ratschläge verteilt und auf ihn bezog sich der Post, wie man anhand der Zitates auch eigentlich einwandfrei erkennen kann.


        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        1. Das hat er auch nicht getan.
        Er vergleicht die Situation eines Schwulen mit der eines Behinderten und zieht Rückschlüsse von Einem auf das Andere. Also setzt er es gleich.


        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        2. Du bist derjenige, der hier diskriminiert, wenn du andeutest, man dürfe aufgrund der Situation von Lierhaus an ihrem Interview keine Kritik üben. Da kommen schon die mitleidsgetränkten "Samthandschuhe" durch. So wie Leute, die mit körperlich Behinderten langsam und laut sprechen, so als seien es Kleinkinder oder Bekloppte.

        Lierhaus ist im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten und als Bestandteil der Gesellschaft auch so zu behandeln.
        Was für ein Blödsinn. Ich habe nie behauptet man dürfe keinerlei Kritik üben. Ich finde nur die geübte Kritik nicht angemessen. Die Gründe dazu haben 3of5 und ich schon dargelegt.
        Und mir vorzuwerfen ich würde Behinderte mit Samthandschuhen anfassen und den Satz mit dem Laut reden als wären sie "Bekloppte". Damit hast du dich in ein ziemlich seltsames Licht gerückt, denn du kennst mich kein Bisschen und hast keine Ahnung von meinen Erfahrungen und meinem Umgang mit Behinderten.
        Du triffst diese Aussage nur aufgrund der Tatsache dass ich Mitleid für sie äußere. Und das darf ich, denn ich finde sie hat Mitleid verdient aufgrund ihres Schweren Schicksals.

        Daraus jetzt auf alles andere was du da gerade geschrieben hast zu schließen ist Quatsch.

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          #19
          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
          3of5 hat gesagt " Jeder darf nur den Wert seines eigenen Lebens beurteilen."
          Dürfen das nun auch Schwule oder Schwarze?
          Na klar. Aber wenn ein Schwarzer sein Leben scheiße findet, weil er schwarz ist, dann liegt es nahe, dass nicht die Pigmentierung seiner Haut, sondern die gesellschaftliche Benachteiligung das eigentliche Problem ist. Wenn dagegen ein Mensch mit einer schweren Krankheit oder Behinderung seine Lebensqualität als schlecht einschätzt, dann kann man nicht auf gleiche Weise den Schluss ziehen, dass er nur an der sozialen Diskriminierung leidet und die Behinderung an sich gar kein Übel darstellt.

          Zitat von endar Beitrag anzeigen
          Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, wird man schnell feststellen, dass die körperlichen Probleme meist zweitranging sind und sich die emotionalen Probleme ebenso aus der Diskriminierung ergeben - die viele ja vor lauter Samthandschuh mit Mitleidsattitüde nichtmal bemerken.
          Ich kenne behinderte und chronisch kranke Menschen, und weiß, dass die körperlichen Probleme überhaupt nicht zweitrangig sind. Und es geht schon wieder stark in Richtung Paternalismus, wenn man Behinderten, die ihr Leben eben nicht toll finden, unterstellt, sie würden eigentlich nur an der sozialen Situation leiden, und nicht an der Behinderung selbst. Ich denke auch nicht, dass Udo Reiter sein Leben im letzten Jahr beendet hat, weil er sich diskriminiert gefühlt hat.

          Mir fällt wirklich kein Grund ein, warum die Frau sakrosankt sein sollte.
          Ist sie doch auch nicht. Sie hat nur jedes Recht, sich über ihr Leben zu äußern. Natürlich haben andere auch das (juristische) Recht, dummes und unverschämtes Zeug über diese persönliche Äußerung zu schreiben.

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            #20
            Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
            Na klar. Aber wenn ein Schwarzer sein Leben scheiße findet, weil er schwarz ist, dann liegt es nahe, dass nicht die Pigmentierung seiner Haut, sondern die gesellschaftliche Benachteiligung das eigentliche Problem ist. Wenn dagegen ein Mensch mit einer schweren Krankheit oder Behinderung seine Lebensqualität als schlecht einschätzt, dann kann man nicht auf gleiche Weise den Schluss ziehen, dass er nur an der sozialen Diskriminierung leidet und die Behinderung an sich gar kein Übel darstellt.
            Wie gesagt: Im Interview zeigt sich Frau Lierhaus genervt von ihrer Gangart. Ich weiß sonst nichts über ihren Gesundheitszustand. Nach einer zu 90% (das sagen laut HAZ-Interview die Ärzte) überstandenen Krankheit/Verletzung von einer schweren Behinderung zu sprechen ist kühn. Weißt du da mehr als ich? Was macht denn die Behinderung von Lierhaus so schwer? Die Gangart, die nur sie als nervig empfindet wohl kaum.
            Und natürlich kann es auch sein, dass ne schwarze Frau es nervig findet, dass sie ihre Haare glätten muss. Ich weiß einfach nicht was Lierhaus fehlt. Sie sagt ja nur, dass ihre Gangart sie nervt.

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              #21
              Zitat von Derek Vontanes Beitrag anzeigen
              Spidy hat Ratschläge verteilt und auf ihn bezog sich der Post, wie man anhand der Zitates auch eigentlich einwandfrei erkennen kann.
              Wir brauchen nicht davon ausgehen, dass Lierhaus hier Mitglied ist und das liest. Und ein "Ratschlag" sollte schon so geschaffen sein, dass er die zu Beratschlagende auch irgendwie erreicht.

              Er vergleicht die Situation eines Schwulen mit der eines Behinderten und zieht Rückschlüsse von Einem auf das Andere. Also setzt er es gleich.
              Nein, du hast das Argument einfach nicht verstanden. Es ist die Reaktion der Gesellschaft, der diese beiden Punkte argumentativ verbindet. Ist oben aber schon ausreichend erläuert worden.

              Was für ein Blödsinn. Ich habe nie behauptet man dürfe keinerlei Kritik üben. Ich finde nur die geübte Kritik nicht angemessen. Die Gründe dazu haben 3of5 und ich schon dargelegt.
              Und mir vorzuwerfen ich würde Behinderte mit Samthandschuhen anfassen und den Satz mit dem Laut reden als wären sie "Bekloppte". Damit hast du dich in ein ziemlich seltsames Licht gerückt, denn du kennst mich kein Bisschen und hast keine Ahnung von meinen Erfahrungen und meinem Umgang mit Behinderten.
              Ich lese, was du schreibst und wie du dich äußerst, und ziehe daraufhin Schlussfolgerungen. Denn allein aus dem wenigen, was du hier schreibst, wird recht deutlich, dass dein Umgang mit Behinderten bei dir nicht zu tiefergehenden Erkenntnissen oder gar Verständnis geführt hat.

              Du triffst diese Aussage nur aufgrund der Tatsache dass ich Mitleid für sie äußere. Und das darf ich, denn ich finde sie hat Mitleid verdient aufgrund ihres Schweren Schicksals.
              Denn Leute, die ein bisschen Verständnis erworben haben, äußern sich nicht so wie du hier oben.
              Republicans hate ducklings!

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                #22
                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Wie gesagt: Im Interview zeigt sich Frau Lierhaus genervt von ihrer Gangart. Ich weiß sonst nichts über ihren Gesundheitszustand. Nach einer zu 90% (das sagen laut HAZ-Interview die Ärzte) überstandenen Krankheit/Verletzung von einer schweren Behinderung zu sprechen ist kühn. Weißt du da mehr als ich? Was macht denn die Behinderung von Lierhaus so schwer? Die Gangart, die nur sie als nervig empfindet wohl kaum.
                Und natürlich kann es auch sein, dass ne schwarze Frau es nervig findet, dass sie ihre Haare glätten muss. Ich weiß einfach nicht was Lierhaus fehlt. Sie sagt ja nur, dass ihre Gangart sie nervt.
                In den Artikeln wird von einer "schweren Hirnschädigung" als Folge der Operation und als Ursache der körperlichen Behinderung gesprochen. Ich weiß nicht genau, mit welchen Einschränkungen Frau Lierhaus lebt, aber sie dürften ausreichen, um deinen Vergleich mit den krausen Haaren zu disqualifizieren.

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                  #23
                  Die "schwere Hirnschädigung" ist so weit ich das verstehe direkt nach bzw. während der OPs eingetreten. Dass sie nicht überwunden wurde, kann man nicht voraussetzen, wenn es im Interview nur um den nervigen Gang geht. Wie gesagt, dass da mal schwere Schäden vorlagen bezweifle ich nicht, ich gehe ja auch davon aus, dass sich der Todeswunsch nicht auf jetzt bezieht.

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                    #24
                    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                    Na klar. Aber wenn ein Schwarzer sein Leben scheiße findet, weil er schwarz ist, dann liegt es nahe, dass nicht die Pigmentierung seiner Haut, sondern die gesellschaftliche Benachteiligung das eigentliche Problem ist. Wenn dagegen ein Mensch mit einer schweren Krankheit oder Behinderung seine Lebensqualität als schlecht einschätzt, dann kann man nicht auf gleiche Weise den Schluss ziehen, dass er nur an der sozialen Diskriminierung leidet und die Behinderung an sich gar kein Übel darstellt.
                    Niemand kann dich zwingen, das Argument richtig zu verstehen.
                    Es ist aber auch dann deduktiv einwandfrei, wenn du es nicht zur Kenntnis nehmen willst. Es geht hier nicht um die objektive Realität des Behinderten/des Schwarzen/des Schwulen, sondern um die Reaktion der Gesellschaft, die hier die logisch verbindende Gemeinsamkeit darstellt.

                    Ich kenne behinderte und chronisch kranke Menschen, und weiß, dass die körperlichen Probleme überhaupt nicht zweitrangig sind. Und es geht schon wieder stark in Richtung Paternalismus, wenn man Behinderten, die ihr Leben eben nicht toll finden, unterstellt, sie würden eigentlich nur an der sozialen Situation leiden, und nicht an der Behinderung selbst. Ich denke auch nicht, dass Udo Reiter sein Leben im letzten Jahr beendet hat, weil er sich diskriminiert gefühlt hat.
                    Da ich nicht behauptet habe, dass Behinderte "eigentlich nur an der sozialen Situation leiden", ist das als Retourkutsche optmierungwürdig.

                    Ist sie doch auch nicht. Sie hat nur jedes Recht, sich über ihr Leben zu äußern. Natürlich haben andere auch das (juristische) Recht, dummes und unverschämtes Zeug über diese persönliche Äußerung zu schreiben.
                    Ich hatte eigentlich gehofft, dass du ein Beispiel für eine "Unverschämtheit" heraussuchen würdest, aber die "Argumention" erschöpft sich wohl im Wiederholen der Worte "dumm" und "unverschämt".

                    Wie schade. Insofern habe ich hier fertig.
                    Republicans hate ducklings!

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                      #25
                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Wir brauchen nicht davon ausgehen, dass Lierhaus hier Mitglied ist und das liest. Und ein "Ratschlag" sollte schon so geschaffen sein, dass er die zu Beratschlagende auch irgendwie erreicht.
                      Wenn du so argumentierst brauchen wir hier gar keine Diskussion zu führen. Außerdem sehe ich es nicht so dass ein Ratschlag auch immer die Person erreichen muss. Wenn man hier schreibt sie solle einfach nach vorne schauen dann ist das ein Ratschlag der zwar an sie gerichtet ist, ob er sie erreicht oder nicht. Dann darf ich dann doch darauf eine Antwort schreiben und sagen dass ich finde dass ein Ratschlag hier nicht angemessen ist oder nicht?

                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Nein, du hast das Argument einfach nicht verstanden. Es ist die Reaktion der Gesellschaft, der diese beiden Punkte argumentativ verbindet. Ist oben aber schon ausreichend erläuert worden.
                      Nebenkriegsschauplatz auf dem ich keine weitere Zeit verschwenden möchte. Meiner Meinung nach war der Vergleich nicht passend, weil es eben nicht nur "die Reaktion der Gesellschaft" ist, sonder auch teils extreme körperliche Beeinträchtigungen auf seiten der Behinderten mit reinspielen. Wenn du das anders siehst, bitte. Aber dann sag ich ganz ehrlich, du scheinst ein paar merkwürdige Ansichten zu haben.


                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Ich lese, was du schreibst und wie du dich äußerst, und ziehe daraufhin Schlussfolgerungen.
                      Und zwar die völlig falschen. Wenn du meinst hier aus den paar meiner Sätze solche Dinge konstruieren zu müssen, wie du es gerade getan hast bist du für mich heute kein ernst zu nehmender Diskussionspartner.

                      Zitat von endar Beitrag anzeigen
                      Denn allein aus dem wenigen, was du hier schreibst, wird recht deutlich, dass dein Umgang mit Behinderten bei dir nicht zu tiefergehenden Erkenntnissen oder gar Verständnis geführt hat.


                      Denn Leute, die ein bisschen Verständnis erworben haben, äußern sich nicht so wie du hier oben.
                      Mit welchem Recht nimmst du dir hier eigentlich heraus zu bestimmen was der richtige Umgang mit Behinderten ist?

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                        #26
                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Die "schwere Hirnschädigung" ist so weit ich das verstehe direkt nach bzw. während der OPs eingetreten. Dass sie nicht überwunden wurde, kann man nicht voraussetzen, wenn es im Interview nur um den nervigen Gang geht. Wie gesagt, dass da mal schwere Schäden vorlagen bezweifle ich nicht, ich gehe ja auch davon aus, dass sich der Todeswunsch nicht auf jetzt bezieht.
                        Schwere Hirnschäden haben nicht die Angewohnheit, vollständig auszuheilen. Im Übrigen können wir uns die Frage nach der Schwere von Frau Lierhaus' Behinderung sparen. Denn erstens kann jeder selbst entscheiden, was er als "schwer" empfindet, zweitens ging es den Kritikern wohl nicht in erster Linie darum, dass die Behinderung von Frau Lierhaus nicht schwer genug sei, um so eine Aussage zu rechtfertigen, sondern dass sich überhaupt ein behinderter Mensch in dieser Weise äußert. Wäre Lierhaus Tetraplegikerin, dann wäre vermutlich die gleiche Kritik erfolgt.

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                          #27
                          Zitat von Derek Vontanes Beitrag anzeigen
                          Mit welchem Recht nimmst du dir hier eigentlich heraus zu bestimmen was der richtige Umgang mit Behinderten ist?
                          Lebenserfahrung. Ich habe rund zehn Jahre im sozialen Bereich gearbeitet. Das beinhaltete auch schwerstbehinderte Menschen. Es blieb nicht aus, dass ich die mir dort vermittelten Dinge und Umgangsregeln verinnerlicht habe. Aus diesem Fundus schöpfe ich noch heute, wenn es beliebt.

                          (so, jetzt aber... )
                          Republicans hate ducklings!

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                            #28
                            Zitat von endar Beitrag anzeigen
                            Niemand kann dich zwingen, das Argument richtig zu verstehen.
                            Es ist aber auch dann deduktiv einwandfrei, wenn du es nicht zur Kenntnis nehmen willst. Es geht hier nicht um die objektive Realität des Behinderten/des Schwarzen/des Schwulen, sondern um die Reaktion der Gesellschaft, die hier die logisch verbindende Gemeinsamkeit darstellt.
                            Du hast nicht kapiert, weshalb diese Vergleiche unangemessen sind. Eine Hautfarbe wird erst durch die soziale Benachteiligung zu einem Übel. Deshalb würden wir es schlimm finden, wenn ein Schwarzer sein Leben aufgrund seiner Hautfarbe geringschätzen würde, ohne zu ergänzen, dass die Diskriminierung und nicht die Haufarbe der Grund für seine schlechte Lebensqualität ist. Wir würden zurecht sagen, dass ein solcher Mensch dem Rassismus in die Hände spielt, indem er die Ursache seines Leids bei sich selbst und nicht bei der Gesellschaft sucht. Eine Behinderung dagegen wird nicht erst durch die soziale Benachteiligung zu einem Übel. Deshalb ist die Aussage von Frau Lierhaus völlig anders zu beurteilen als die Aussage des Schwarzen aus tibos Beispiel.

                            Da ich nicht behauptet habe, dass Behinderte "eigentlich nur an der sozialen Situation leiden", ist das als Retourkutsche optmierungwürdig.
                            Die Behauptung, die körperlichen Probleme wären "zweitrangig", geht sehr in die Richtung.


                            Ich hatte eigentlich gehofft, dass du ein Beispiel für eine "Unverschämtheit" heraussuchen würdest, aber die "Argumention" erschöpft sich wohl im Wiederholen der Worte "dumm" und "unverschämt".
                            Allein die Behauptung, Monica Lierhaus würde "jammern", ist unverschämt. Und schlichtweg dumm ist die Behauptung, Lierhaus würde den Lebenswert behinderter Menschen in Frage stellen mit einer Äußerung, die nur auf ihr eigenes Leben bezogen war.

                            Insofern habe ich hier fertig.
                            Der Verlust hält sich in Grenzen.

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                              #29
                              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                              Ich weiß nicht ob du genauso locker flockig für die freie Rede streiten würdest, wenn George Michael gesagt hätte, er fände es schrecklich schwul zu sein und hätte sich anstatt zu outen besser entleibt, dann wäre ihm vieles erspart geblieben. Wie gut fändest du es wenn die KK einen Film in die Kinos brächte in dem thematisiert wie man sich schwulsein durch freitod erlöst?
                              Bei einer solchen Aussage bleibt doch immer noch die Frage offen, ob er es in der westlich-zivilisierten Gesellschaft zur Zeit seines Outings so schrecklich fand oder aus sich selbst heraus (wobei selbst da die durch eben diese Gesellschaft vermittelten Werte zuschlagen könnten).

                              Die Richtlinie für den Umgang mit Behinderten in dieser Gesellschaft ist doch erstmal: Die können ja nix dafür, und im Vorbeigehen wird diese Richtlinie erstmal grundsätzlich angewandt - egal ob jemand von Geburt an keine Beine hatte, auf einem Zebrastreifen übelst überfahren wurde.... oder selbst bei 240 km/h die Kontrolle über seinen Sportwagen verlor und dann "Glück" hatte. Die gleiche Gesellschaft reagierte sehr lange weit weniger positiv auf Fälle von Homosexualität.

                              Prinzipiell muss trotzdem jedem Menschen erlaubt sein, sein eigenes Leben selbst zu bewerten. Also auch George Michael in deinem Beispiel. Und hatte nicht Cloud Atlas erst vor kurzem in den Kinos in den Episoden nicht auch Selbstmord wegen gesellschaftlicher nicht-Akzeptanz von Homosexualität dabei? Sicher, war "nur" ein Nebenhandlungsstrang, aber aus den Kinos gestrichen wurde der Film nicht - im Gegenteil.

                              Das Beispiel mit der KK ist für diesen Fall ziemlich abseitig. Die KK (Katholische Kirche nehme ich mal an und nicht Kreis-Krankenkasse ) könnte so einen Film ins Kino bringen - und müsste mit dem Shitstorm leben; in dem Fall würde eine Organisation, die sowieso feindlich gegenüber der Gruppe, die zum Ableben motiviert werden soll; dazu kommt, das genau diese Organisation Selbstmord ja zur "Sünde" erklärt.

                              Frau Lierhaus ist ein ex-Halbpromi, steht nicht mehr im Rampenlicht und beurteilt nur ihre Situation. Die "Ich würde das auch anderen raten"-Zeile muss ich überlesen haben Da ist das Beispiel mit George Michael besser. Nur - der würde in dem Beispiel ja nicht unbedingt an sich selbst leiden, sondern am gesellschaftlichen Drumrum. In beiden Fällen sollte aber der "normale" Mensch sich eher zurückhalten, denn der weiß weder wie es ist, selbstverständliche Dinge neu erlernen zu müssen noch wegen seiner Sexualität auf breite Ablehnung zu stoßen. Wie "lebenswert" beide Situationen sind, wissen doch aus erster Hand nur Betroffene - und auch die jeweils nur für sich selbst. Wenn ein ex-Reicher oder bald-ex-Reicher angesichts von Armut seinen Freitod vorzieht, wird da doch auch kein großes Gewese drum gemacht - höchstens des Bekanntheitsgrades wegen. Und wenn seelisch Kranke den letzten Schritt machen, wird da auch nur der Aktualität halber drüber gesprochen, und danach irgendwann nicht mehr (oder noch zu "Jubiläen").

                              Ich glaube auch nicht, daß das Kernproblem hier ist, das jemand seine Lebenssituaion bewertet hat - sondern, daß unsere Gesellschaft das freiwillige Lebensende bzw. den Verzicht auf den Kampf um weitere Lebenstage um jeden Preis in der Masse nicht akzeptiert. Was angesichts von 7 Milliarden Menschen eher schade ist für den Planeten
                              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                              Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                                #30
                                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                                Du hast nicht kapiert, weshalb diese Vergleiche unangemessen sind. Eine Hautfarbe wird erst durch die soziale Benachteiligung zu einem Übel. Deshalb würden wir es schlimm finden, wenn ein Schwarzer sein Leben aufgrund seiner Hautfarbe geringschätzen würde, ohne zu ergänzen, dass die Diskriminierung und nicht die Haufarbe der Grund für seine schlechte Lebensqualität ist. Wir würden zurecht sagen, dass ein solcher Mensch dem Rassismus in die Hände spielt, indem er die Ursache seines Leids bei sich selbst und nicht bei der Gesellschaft sucht. Eine Behinderung dagegen wird nicht erst durch die soziale Benachteiligung zu einem Übel. Deshalb ist die Aussage von Frau Lierhaus völlig anders zu beurteilen als die Aussage des Schwarzen aus tibos Beispiel.
                                Ich habe den Vergleich nicht so gebracht wie du es unterstellst. Ich habe nur gefragt ob du das auch so locker sehen würdest. Du beantwortest die Frage nicht. Das ist dein Recht aber lass es doch einfach es so hinzustellen als hätte ich schwarzsein mit behindertsein verglichen. Mir ging es darum ob du es ernst meintest, dass ein Mensch seine Existenz als lebensunwert bezeichnen darf oder nicht. Das hast du ohne Einschränkung so gesagt. Wenn sich ein Schwuler des Schwulseins wegen minderwertig findet und lieber tot als schwul wäre dann ist das erfüllt was du als entscheidenden Punkt ansiehst.
                                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                                Im Grunde ist das der entscheidende Punkt: Jeder darf nur den Wert seines eigenen Lebens beurteilen.
                                - - - Aktualisiert - - -

                                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                                Bei einer solchen Aussage bleibt doch immer noch die Frage offen, ob er es in der westlich-zivilisierten Gesellschaft zur Zeit seines Outings so schrecklich fand oder aus sich selbst heraus (wobei selbst da die durch eben diese Gesellschaft vermittelten Werte zuschlagen könnten).
                                Es soll ne Analogie zu dem sein was 3of5 über das Bewerten des eigenen Lebens schrieb. Der Schwule findet es im Beispiel dementsprechend genauso aus sich raus nervig schwul zu sein, wie Frau Lierhaus ihre Gangart.
                                Gangart und Sprachfluss sind natürlich auch Dinge, die nicht zuletzt durch soziale Vorturteile zum Problem werden. Deshalb behandeln viele Leute schwerhörige auch als wären sie schwachsinnig.

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                                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                                Allein die Behauptung, Monica Lierhaus würde "jammern", ist unverschämt. Und schlichtweg dumm ist die Behauptung, Lierhaus würde den Lebenswert behinderter Menschen in Frage stellen mit einer Äußerung, die nur auf ihr eigenes Leben bezogen war.
                                Lierhaus bezieht sich auf ihr Leben aber kaum auf ihren Zustand zum Zeitpunkt des Interviews. Es sei jetzt alles in Ordnung sagt sie. Sie sagt sie wisse nicht ob sie wieder diese OP machen lassen würde, weil ihr dann vieles erspart würde. Da geht es um Leid, nach der OP das muss nicht mal die Behinderung sein, das kann auch die Trennung von ihrem ehemaligen Lebensgefährten sein. Du rätst da nur rum.
                                Wie auch immer sie blickt zurück und sagt "Egal, wenn es mich das Leben gekostet hätte, dann wäre mir vieles erspart geblieben."
                                Natürlich ist das ne Aussage über sich selbst. "Ich wäre lieber tot als schwul." ist formal auch nur ne Aussage über mich selbst, aber sie ist trotzdem deplatziert und Schwule könnten sich dadurch sehr wohl in ihrer Würde verletzt sehen. Genauso ist "Lieber sterbe ich als Brille zu tragen." da darf sich der Sehbehinderte sehr wohl beleidigt fühlen.

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                                Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
                                Schwere Hirnschäden haben nicht die Angewohnheit, vollständig auszuheilen. Im Übrigen können wir uns die Frage nach der Schwere von Frau Lierhaus' Behinderung sparen. Denn erstens kann jeder selbst entscheiden, was er als "schwer" empfindet, zweitens ging es den Kritikern wohl nicht in erster Linie darum, dass die Behinderung von Frau Lierhaus nicht schwer genug sei, um so eine Aussage zu rechtfertigen, sondern dass sich überhaupt ein behinderter Mensch in dieser Weise äußert. Wäre Lierhaus Tetraplegikerin, dann wäre vermutlich die gleiche Kritik erfolgt.
                                Worum es den Kritikern geht, ist mir egal. Für mich spielt die Schwere des Leids eine Rolle.

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                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Lebenserfahrung. Ich habe rund zehn Jahre im sozialen Bereich gearbeitet. Das beinhaltete auch schwerstbehinderte Menschen. Es blieb nicht aus, dass ich die mir dort vermittelten Dinge und Umgangsregeln verinnerlicht habe. Aus diesem Fundus schöpfe ich noch heute, wenn es beliebt.

                                (so, jetzt aber... )
                                Es ist wie bei Flüchtlingen und allen Menschen. Wenn man mit ihnen in Kontakt kommt, fällt es gleich schwerer hinzunehmen, dass jemand ihnen Wertigkeit abspricht.

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