Wenn das ganze Gejaule über den "Verfall der deutschen Sprache" etc. wenigstens nicht immer aus exakt derselben Ecke käme, in der man sich sonst dauernd über Gender_gap und Frau Professorin aufregt. Letztlich sind das genau dieselben lächerlichen Forderungen nach - am besten staatlich verordneter - "Sprachhygiene".
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Die Zukunft der Sprache
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenDas ist aber aktueller Stand der Wissenschaft. D.h. in dem allgemeinen Sprachensterben - welches ja aktuell schon stattfindet - wird nicht nur die Verbreitung des Englischen weiter zunehmen, sondern es werden einige andere Sprachen global gesehen ebenfalls massiv an Bedeutung gewinnen.
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenDas ist aber aktueller Stand der Wissenschaft. D.h. in dem allgemeinen Sprachensterben - welches ja aktuell schon stattfindet - wird nicht nur die Verbreitung des Englischen weiter zunehmen, sondern es werden einige andere Sprachen global gesehen ebenfalls massiv an Bedeutung gewinnen. Ansätze dazu sieht man im Internet (der prozentuale Anteil der englischsprachigen Seiten nimmt rapide ab) oder auch im Fremdsprachenunterricht einiger Länder (nicht jeder Brasilianer lernt Englisch als 1. Fremdsprache, man hat in der Schule die Wahl zwischen Englisch und Spanisch).
Einen guten Überblick gibts z.B. hier:
Weltsprachen: Goodbye English - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
Manche gehen sogar noch weiter und propheizeien den Untergang des Englischen als Lingua Franca:
Das Ende des Englischen als Weltsprache - Telepolis
Abgesehen davon kannst Du meine Position eh nicht "völlig falsch" einschätzen da sich in Deinem weiteren Beitrag ja zeigt dass wir im Großen und Ganzen dieselben Ansichten haben
Das alles kann natürlich nur ein Ausblick in die sehr nahe Zukunft sein (vielleicht 50 Jahre) und dann natürlich nur unter dem Gesichtspunkt dass sich Geschichte so entwickelt wie vorhergesehen (und das tut sie doch immer ).
Und doch, die aktuelle (!) Dominanz des Englischen, d.h. seit dem Ende des 2. WK, ist einzig auf die USA zurückzuführen (Das sieht man schon daran dass Deutsche heutzutage eher mit US-amerikanischem Dialekt sprechen wenn sie Englisch benutzen). Aber das ist eigentlich allgemeiner Konsens in der Wissenschaft, dass historisch betrachtet das britische Empire die Verbreitung des Englischen ermöglicht hat, in der jüngeren Geschichte jedoch primär die wirtschaftliche Vormachtstellung der USA auch die Vormachtstellung des Englischen gesichert hat. Wundert mich dass Du davon anscheinend noch nicht gehört hast.
Der erste Artikel sagt lediglich aus, dass Englisch eine wichtige Zweitsprache für jedermann auf der Erde bleiben, aber mittelfristig nicht die Sprache sein wird mit der man immer und überall weiter kommt.
Das ist ja durchaus eine realistische Einschätzung und das bezeichnet sicher keine Rückentwicklung vom heutigen Stand, sondern lässt ganz im Gegenteil viel Raum für Weiterentwicklungen.
Den zweiten Artikel halte ich für sehr tendenziös und gehaltlos.
Nur weil z.B. die chinesische Bevölkerung sehr groß ist und China unter die reichen Industrienationen aufsteigt, sagen diese bloßen Verhältniszahlen überhaupt nichts über die Wichtigkeit der dem Westen wesensfremden chinesischen Sprache im internationlen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Leben/Kontakt aus.
Eine Bereitschaft anzufangen flächendeckend Mandarin zu lernen besteht im Westen und der sonstigen Welt nicht ansatzweise.
Ich glaube eher da schmeckt jemandem die weite Verbreitung von Englisch als nüchterne internationale Verständigungssprache ohne linguistische Schnörkel und noch dazu mit böser "amerikanischer Aussprache" nicht, und man versucht irgendeine Entwicklung zu konstruieren die dem eigenen Empfinden Besserung verspricht.
Der entscheidende Punkt ist nämlich, dass Englisch zwar natürlich durch die sich nachfolgenden politischen Vormachtstellungen von Britischem Empire und USA in der Welt Weltsprache wurde, es heute aber wie ich schon schrieb aus Zweckmäßigkeit heraus bleibt, ohne dass das noch eine politische Frage wäre.
Die Wirtschaftsunternehmen und Wissenschaftler der Welt haben hier eine gemeinsame Sprache in der sie sich austauschen können.
Da ist der Punkt längst überschritten wo man sagen könnte: "Ja, wechseln mir mal auf Russisch, weil jetzt Moskau unsere Sympathie hat und nicht mehr Washington."
Das Englische ist längst eine lingua franca geworden auch ganz ohne jedes politische Gewicht einer USA, genau wie Latein dies noch fast ein Jahrtausend nach dem Untergang des weströmischen Reiches war.
Einfach weil es jetzt alle können, man sich einmal drauf geeinigt hat, das System so läuft und die Alternativkosten für einen irgendwie ideologisch begründeten Wechsel viel zu hoch wären.
Das ist ja im wesentlichen das was ich auch schon in meinem letzten Beitrag geschrieben habe.
Ich will ja nicht behaupten Englisch müsste unausweichlich alleinige Sprache der ganzen Menschheit werden.
Bis es mal so weit ist vergehen sowieso 1000 oder 2000 Jahre und was dann ist kann niemand von uns ansatzweise seriös vorraussehen.
Wir überblicken heute vielleicht ungefähr die 200 Jahre die vor uns liegen und für diese Zeit liegt die wachsende Bedeutung und die Blüte von Englisch als globale Wissenschafts- und Handelssprache aus meiner Sicht auf der Hand.
(So lange keine extremen (nuklearen) Kriege Europa und Nordamerika gleichermaßen vernichten.)Zuletzt geändert von C.Baer; 20.12.2014, 13:20.
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Zitat von C.Baer Beitrag anzeigenEs gab Zeiten da war es für einen preußischen König normal seinen Hof auf Französisch zu führen.
(Ins Deutsche übersetztes) Zitat Friederich der Große: "Das Deutsche ist ein barbarischer Jargon, gerade noch geeignet, um mit seinen Pferden zu sprechen."
(Um so witziger, wie gerne sich heute Deutschnationale auf diesen Mann beziehen.)
Ich denke, dass der Umfang des Einflusses den Latein und Französisch auf die deutsche Sprache genommen haben nicht kleiner war als der des Englischen heute, sondern wohl eher größer.
Nur geht heute entsprechend der schnellebigeren Zeit alles etwas zügiger von statten und vor allem erfassen solche Entwicklungen breitere Bevölkerungsschichten die früher in ihren Dörfchen saßen und Jahrzehnte und Jahrhunderte ihre Dialekte sprachen.
Auch im 20. Jahrhundert gabs da schon andere Trends.
In den 1920ern sprach man wie heute noch in der Schweiz auch von "dem Trottoir", wenn man den Bürgersteig/Gehweg meinte.
Etc.
Und anders herum sind wie gesagt die slawischen Sprachen voll mit deutschen Lehnwörtern die heute zum normalen alltäglichen Wortschatz zählen und von den Sprechern nicht mehr als fremd identifiziert werden.
Ich halte das für die reinste Übertreibung ein Bild zu zeichnen wo sich das Deutsche mit dem Englischen zur Unkenntlichkeit vermischt.
Es ist außerdem an jedem selbst wie er spricht und schreibt und sowas lebendiges wie Sprache durch staatliche Komissionen regeln zu lassen (Rechtschreibung mal ausgenommen) finde ich persönlich völlig fehl am Platze.Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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Trottoir? Ja klar! Gibts auch im Schwäbischen Genauso wie der "Blaffo" oder besser gesagt: Plafond (Decke eines Raums). Und natürlich zeigt man über die Straße und sagt in BW gerne mal "wiesawie" - vis a vis.
Ach... im Schwäbischen gibts 'ne Menge Begriffe, die von ÜBERALL herkommen.
Meschugge, mies, Mischboge, nicht ganz "koscher" - kommt aus dem Jiddischen
Fazzolettle - das Taschentuch - kommt aus dem Italienischen.
Man könnte meinen Schwäbisch wäre eine Weltsprache *ggg*. Auf jeden Fall gehört da wirklich mehr dazu als überall ein "le" dazu zu hängen
Aber ich gebe zu, dass mir zu viel "Anglizismen" manchmal auch auf den Senkel gehen. Wieso muss man "Handout" sagen, wo Handzettel oder nur Zettel auch reicht? Ach in manchen Branchen ist diese Flut an ach so tollen "stylischen" Begriffen doch auch nur Angeberei *abwink*. Wir reden da noch nicht mal mehr von Fachbegriffen.
Ach... oder alles mit den Bei-Wörtern "to go". Das ist echt eine Plage. Coffee to go, Müsli to go, Was-weiß-ich-was-alles-"to go". Leute, macht nicht alles "to go" - das ist ungesund. Ja wirklich. Nehmt euch Zeit für EINE Sache. Wenn man alles so nebenher macht, wo bleibt da noch der Genuss und/oder die Konzentration? Man(n und Frau!) muss nicht immer "multi-tasking-fähig" sein (waaaah schon wieder ein Anglizismus).
Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)
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Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigenAber ich gebe zu, dass mir zu viel "Anglizismen" manchmal auch auf den Senkel gehen. Wieso muss man "Handout" sagen, wo Handzettel oder nur Zettel auch reicht?
Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigenMan(n und Frau!) muss nicht immer "multi-tasking-fähig" sein (waaaah schon wieder ein Anglizismus).
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Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen(waaaah schon wieder ein Anglizismus).
Slawa Ukrajini!
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Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenWie kannst Du nur so einen Begriff benutzen, Wirbelstürmle-Schwesterle?
Ich bin ja der Meinung, man kann Anglizismen und Lehnwörter nicht ganz gleich setzen, denn Lehnwörter wurden längst für den deutschen Sprachgebrauch verändert und man braucht heute bei vielen Sachen schon Experten, um das überhaupt noch zu erkennen. Ziegel hat zum Beispiel mit Tegula auch nicht mehr allzu viel gemeinFür meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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Ich denke, in Zukunft sprechen die meisten Menschen eine neue Weltsprache, die aus modernem Englisch mit Mandarin- und Hindi-Slang besteht, so in etwa wie in "Firefly". Englisch ist schon heute die Weltsprache, ich merke es im Alltag sehr, denn im Internet verwende ich es extrem oft und die meisten Medien die ich konsumiere (Filme, Bücher, Spiele, Musik) sind auch englischsprachig da sie größtenteils aus den USA stammen. China und Indien hingegen sind die bevölkerungsreichsten Nationen der Welt und entwickeln sich immer weiter.
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Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigenIch denke, in Zukunft sprechen die meisten Menschen eine neue Weltsprache,
Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigendie aus modernem Englisch mit Mandarin- und Hindi-Slang besteht
Zitat von Psi-Warden Beitrag anzeigenEnglisch ist schon heute die Weltsprache,Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
Dr. Sheldon Lee Cooper
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Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigenEnglisch ist heute in vielen Bereichen die nützlichste Verkehrssprache, das bedeutet aber noch lange nicht, das sie deshalb dominante lokale Sprachen verdrängen wird.
Deutsch wird da IMHO leider in der nächsten Zeit recht wenig neues Beitragen, da wir ja lieber selbst alles gleich verenglischen, was wir erfinden.Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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