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Dialekte - Gut oder schlecht?
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Ich habe bei uns geschäftlich mit unseren Außenstellen in München, Leipzig und Stuttgart zu tun.
Ich persönlich finde es schön, wenn am Telefon etwas von dem regionalen Dialekt zu hören ist.
Weiß man gleich, dass man die richtige Nummer gewählt hat
Geschäftlich natürlich in einem Maß, dass mans noch verstehen kann. Notfalls frägt man halt kurz nach.
Aber was soll daran denn so schlimm sein?
Wenn ich Dialekt am Telefon habe, macht es das Gespräch gleich etwas menschlicher. Da sitzt eben ein Mensch am anderen Ende und nicht nur die Funktion XY.
Dagegen wenn ich so ein künstliches Hochdeutsch höre (und man hört ja meist, dass der Dialekt künstlich wegtrainiert wurde), stell ich mir direkt so einen Verkaufsheini mit Stock im Arsch und Dollarzeichen in den Augen vor. Der wenn es von ihm verlangt würde auch das letzte Stück Individualität und Menschlichkeit für Karriere, Macht und Geld wegtrainieren würde. Da kann ich gleich nen Roboter ohne jede individuellen Eigenarten vor mir haben. Weiß man direkt, hier besser 100% sachlich bleiben und keine Angriffsfläche bieten.
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Gast
Zitat von Knörf Beitrag anzeigenSomit sind die Siegermächte USA und England, Deutschland zu einer wehrlosen Marionette zu machen einen Schritt weiter gekommen. Trauig aber wahr.
Aus dem Grund haben ja andere Nationen eigentlich fast nur die bayrische Kultur vorm inneren Auge wenn sie an Deutschland denken: Eben weil sich der Rest Deutschlands selbst abschafft. Die eigene Herkunft, Sprache, Kultur, usw. wird verachtet und soweit möglich abgeschafft.
... So der letzte Absatz war seeehr überspitzt formuliert und es gibt ja auch die andere Seite. Zum Beispiel verstehen inzwischen so langsam ja auch die letzten Gestrigen dass Patriotismus hierzulande in Ordnung und sogar was Gutes ist.
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenWie Luke Cieolocorriendo oder auch ich schon gesagt haben, ist ja wissenschaftlich erwiesen dass Dialekt z.B. für die Sprachentwicklung eines Kindes äußerst förderlich ist.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenDas ist jetzt wieder ein etwas anderes Thema aber hier bin ich auch gänzlich anderer Meinung. Ich finde die aktuelle Menge an Englisch-Unterricht in den Schulen als absolut überflüssig.
Warum z.B. Hauptschüler annähernd gleich viele Stunden Englisch wie Deutsch pro Woche haben, obwohl das für deren späteren Beruf meist irrelevant ist und sich sogar die Arbeitgeber regelmäßig beschweren dass bei vielen Bewerbern mangelhafte Deutschkenntnisse und dementsprechend lausig geschriebene Bewerbungen der Hauptgrund für eine Absage sind, das erschließt sich mir nicht ganz.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenNicht falsch verstehen: Fremdsprachen sind als Zusatzqualifikation eine super Sache, aber wenn man die Muttersprache kaum beherrscht, dann bringt das schönste Englisch nichts.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
Und das ist interessanterweise sogar schädlich für die Sprachentwicklung eines Kindes. Also wenn Eltern, die eigentlich Dialekt sprechen, mit dem Kind hochdeutsch reden.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenLiegt daran weil das Kind dann oft ein sehr unnatürliches hölzernes Beamtendeutsch lernt.
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenAus dem Grund haben ja andere Nationen eigentlich fast nur die bayrische Kultur vorm inneren Auge wenn sie an Deutschland denken:
Ich war lange in Schweden, hab die deutsche Kultur dort vermitteln sollen, und mir ist nie aufgefallen, dass die viel von Bayern wissen oder nur an Bayern denken, wenn sie an Deutschland denken.
Hast Du dafür irgendwelche Statistiken, die das belegen, was Du sagst?
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenIch glaub daran haben diese Länder keinen Anteil, da sind die Deutschen ganz allein dran Schuld, was das Ganze umso trauriger macht.
Aus dem Grund haben ja andere Nationen eigentlich fast nur die bayrische Kultur vorm inneren Auge wenn sie an Deutschland denken: Eben weil sich der Rest Deutschlands selbst abschafft. Die eigene Herkunft, Sprache, Kultur, usw. wird verachtet und soweit möglich abgeschafft.
... So der letzte Absatz war seeehr überspitzt formuliert und es gibt ja auch die andere Seite. Zum Beispiel verstehen inzwischen so langsam ja auch die letzten Gestrigen dass Patriotismus hierzulande in Ordnung und sogar was Gutes ist.
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Gast
Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDas ist nicht erwiesen. Das wird ähnlich wie bei der Zweisprachigkeit Studien geben, die sowohl Schaden als auch Gewinn für Dialektsprecher nahelegen.
Das ist angesichts der europäischen Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt einfach Unsinn.
Wie viele Deutsche arbeiten denn mal im englischsprachigen (!) Ausland? So gut wie niemand. Die gewaltige Mehrheit bleibt sowieso hier.
Vielleicht kennst Du auch nicht viele Geschäftsführer von Firmen, denn dann wüsstest Du selber wo die Probleme liegen. Zur Not hilft das Internet weiter aber da ich weiß dass Du kein Freund von Studien bist, mal ein persönliches Beispiel:
Ein Kumpel von mir ist Bereichsleiter, d.h. verantwortlich für so ca. 20 Filialen bei einer großen Supermarktkette. Englischkenntnisse sind nahezu irrelevant, eine gewaltige (!) Menge an Bewerbungen wird aussortiert weil sie voll sind an Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Das sieht in Zahlen oft so aus dass von 40 Bewerbungen mit Glück 3 überhaupt überhaupt mal komplett durchgelesen werden.
Wüsste nicht wieso das der Sprachentwicklung schaden sollte.
Aber um Deine Frage zu beantworten: Ja das ist tatsächlich so, wurden auch schon Quellen genannt.
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDer Absatz ist nicht überspitzt, er ist schlichtweg inhaltlich falsch. Inwiefern Patriotismus was Gutes ist, erschließt sich wie du es angedeutet hast, vermutlich primär den letzten Gestrigen.
Lass uns einfach festhalten dass Patriotismus im heutigen modernen Deutschland anders aufgefasst wird als z.B. vor 30 Jahren. Diente auch lediglich dazu Knörf zu zeigen dass es in Deutschland schon auch inzwischen eine starke Strömung in die andere Richtung gibt. Ok, wenn jemand natürlich ernsthaft behauptet dass es in Deutschland wichtiger ist Englisch als Deutsch sprechen zu können, dann unterstützt das meine Argumentation nicht unbedingt, aber sei es drum.
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen"Das wird Studien geben" impliziert dass Du Dich noch nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt hast. Mach das einfach. Hier wurden auch schon ein paar Quellen genannt.
Du hast übrigens nie nach ner Quelle gefragt aber exemplarisch mal ein Satz und den Link dazu:
Bilinguale Kompetenzen von MigrantInnen, also die zur Sprache des Aufnahmelandes
zusätzliche Beherrschung der Muttersprache, sind über den Effekt der Beherrschung der
Sprache des Aufnahmelandes hinaus für den Schulerfolg und den Erfolg auf dem
Arbeitsmarkt weitgehend irrelevant.
Kann dir aber auch gerne ne dreiseitige Liste mit Literatur zu dem Thema schicken. Die meisten Experten sagen es sei kein Nutzen durch Zweisprachigkeit empirisch nachweisbar. Daher war ich auch gespannt auf deine Studie zum Nutzen von Dialekten.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenAuch hier gilt: Informieren!
Wie viele Deutsche arbeiten denn mal im englischsprachigen (!) Ausland? So gut wie niemand. Die gewaltige Mehrheit bleibt sowieso hier.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenVielleicht kennst Du auch nicht viele Geschäftsführer von Firmen, denn dann wüsstest Du selber wo die Probleme liegen.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenZur Not hilft das Internet weiter aber da ich weiß dass Du kein Freund von Studien bist, mal ein persönliches Beispiel:
Ein Kumpel von mir ist Bereichsleiter, d.h. verantwortlich für so ca. 20 Filialen bei einer großen Supermarktkette. Englischkenntnisse sind nahezu irrelevant, eine gewaltige (!) Menge an Bewerbungen wird aussortiert weil sie voll sind an Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Das sieht in Zahlen oft so aus dass von 40 Bewerbungen mit Glück 3 überhaupt überhaupt mal komplett durchgelesen werden.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenAch so, na wenn Du das net weißt,...
Aber um Deine Frage zu beantworten: Ja das ist tatsächlich so, wurden auch schon Quellen genannt.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
Ob Patriotismus gut oder schlecht ist, dafür gibts ein extra Thema. Bitte unterhalte Dich dort darüber. Aber nicht mit mir, ich finde das relativ sinnlos da Du nie für überhaupt irgendetwas Quellen lieferst sondern eigentlich nur schwätzt.
Siehe hier:
http://www.scifi-forum.de/off-topic/...ml#post2931320
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenLass uns einfach festhalten dass Patriotismus im heutigen modernen Deutschland anders aufgefasst wird als z.B. vor 30 Jahren. Diente auch lediglich dazu Knörf zu zeigen dass es in Deutschland schon auch inzwischen eine starke Strömung in die andere Richtung gibt. Ok, wenn jemand natürlich ernsthaft behauptet dass es in Deutschland wichtiger ist Englisch als Deutsch sprechen zu können, dann unterstützt das meine Argumentation nicht unbedingt, aber sei es drum.Zuletzt geändert von Tibo; 03.11.2014, 00:04.
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenWie Luke Cieolocorriendo oder auch ich schon gesagt haben, ist ja wissenschaftlich erwiesen dass Dialekt z.B. für die Sprachentwicklung eines Kindes äußerst förderlich ist.
Das ist jetzt wieder ein etwas anderes Thema aber hier bin ich auch gänzlich anderer Meinung. Ich finde die aktuelle Menge an Englisch-Unterricht in den Schulen als absolut überflüssig.
Warum z.B. Hauptschüler annähernd gleich viele Stunden Englisch wie Deutsch pro Woche haben, obwohl das für deren späteren Beruf meist irrelevant ist und sich sogar die Arbeitgeber regelmäßig beschweren dass bei vielen Bewerbern mangelhafte Deutschkenntnisse und dementsprechend lausig geschriebene Bewerbungen der Hauptgrund für eine Absage sind, das erschließt sich mir nicht ganz.
Nicht falsch verstehen: Fremdsprachen sind als Zusatzqualifikation eine super Sache, aber wenn man die Muttersprache kaum beherrscht, dann bringt das schönste Englisch nichts.
Und das ist interessanterweise sogar schädlich für die Sprachentwicklung eines Kindes. Also wenn Eltern, die eigentlich Dialekt sprechen, mit dem Kind hochdeutsch reden. Liegt daran weil das Kind dann oft ein sehr unnatürliches hölzernes Beamtendeutsch lernt.
Ich kenne jetzt nicht alle STudien aus dieysem Bereich aber inwiefern ist das "switchen" zwischen Dialekt und Hochdeutsch jetzt besser als z.B. das switchen zwischen Hochdeutsch und erster Fremdsprache (z.B. ebenn Englisch) zumal einige Sprachen wie da noch sehr selten vorkommende Saterfriesisch (das eigentliche Friesisch, der REst der von der Spra) schon quasi eine eigene Sprache für sich sind die aber keiner braucht.
Ebenso benanntes Plattdeusch, was wir be uns sprechen. Eigentlich ist es kaum ncoh ein Dialekt sondern vielmehr ein Kauderwelsch aus Holländisch, Deutsch, altem Plattdeutsch und "eingeplattdeutschtem" Hochdeutsch so dass fast jeder Ort und jede Gemeinde eigene Worte hat. Es gibt Ostfriesische Wörterbücher aber die bezeischnungen die da drin stehen kennt bei uns oftmals kaum einer obwohl Ostfriesland wirklisch nciht supergroß ist.
Und ich finde es schon weit hergeholt dass du behauptest Hauptschülerbräcuhten kein englisch. Selbst wenn die alte "Regel" noch gilt dass Realschüler und Gymnasiasten eher wirtschaftliches und Bürobezugenes erlernen und Hauptschüler eher Gestaltendes und Technisches so muss man auch in den Bereichen eher Englisch können als Dialekt.
Und acuh diese Hauptschüler könen sich weiterbilden wollen, dann mit unzureichenden Englischkenntnissen dazustehen ist schon nicht besonders gut.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass wir an der Realschule und später an der BBS mal vernünftigen Englischunterricht gehabt hätten, nicht nur TExte vorlesen in brüchigem Englisch sondern richtige Aussprache und Betonung.
Und ich kann wirklich nicht sehen wie mangelhafte Deutschkenntnisse besser werden sollen wenn die Kinder nichtmal im Elternhaus und der Bekanntschaft vernünftiges Deutsch sprechen sondern Dialekt. Meine Eltern sind schon vorrangig hochdeutsch aufgewachsen und sprechen daher kein Beamtendeutsch (außer mein Vater der quasi eh "halber Beamter" ist von Berufswegen). Meine Oma hingegen ist vorrangig mit Plattdeutsch aufgewachsen und, bei aller Liebe zu meiner Omi, ihr hochdeutsch ist grauenhaft. Und auch bei anderen Bekannten hab ich persönlich die Erfahrung gemacht dass mehr Dialekt im Elternhaus meist schlechteres Hochdeutsch bedeutet.
Und Newman schrieb ja :Wenn ich Dialekt am Telefon habe, macht es das Gespräch gleich etwas menschlicher
Und hätten diese Leute gleich korrektes Hochdeutsch gelernt, müssten sie jetzt nciht so verstockt sprechen.
Und es geht ja nicht nur um die Deutschen. Über schlechte Deutschkenntnisse brauchen wir nicht zu diskutieren aber die BRD ist ja auch Einwandererland und wie soll Semir (ich kenne einen Semir daher nehm ich ihn mal als Beispiel), der gerade aus Alanya hier nach Deutschland kommt da noch durchblicken wenn er Deutsch lernen soll, Englisch lernen soll um seine Bildungsschancen zu verbessern und dazu noch einen Dialekt wenn es, wie von einigen angedacht, Schulfach werden soll? Dem armen Jungen platzt doch der Kopf.
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Die Frage, "wo der Hauptschüler denn Englisch bräuchte" ist einfach irrwitzig.
Im Zeitalter der Globalisierung braucht man andauernd Englisch, einfach weil das Internet als wichtigstes Medium der Zeit hauptsächlich auf Englisch existiert. Ja, es gibt von vielen Sachen auch deutsche Übersetzungen, aber einen Alltag ohne Englisch zu können kann ich mir kaum vorstellen."But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain
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Zitat von Knörf Beitrag anzeigenSomit sind die Siegermächte USA und England, Deutschland zu einer wehrlosen Marionette zu machen einen Schritt weiter gekommen. Trauig aber wahr.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenIch glaub daran haben diese Länder keinen Anteil, da sind die Deutschen ganz allein dran Schuld, was das Ganze umso trauriger macht.
Am lustigsten ist Scheinanglizismus wie "Public Viewing".Zuletzt geändert von Kobor; 03.11.2014, 14:48.
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Zitat von Kobor Beitrag anzeigenAm lustigsten ist (ein) Scheinanglizismus wie "Public Viewing".
Sepulkralkultur ? Wikipedia
Die vor ~1940 Geborenen sind allerdings noch sehr stark von "Deutscher spricht Deutsch mit Deutschen" geprägt, was auch dazu führt, dass diese Generation der jetzt Älteren zu einem großen Teil schon in den 80er Jahren technologisch stark abgehängt wurde.
@ Tibo
Wie man Patriotismus definiert ist sehr unterschiedlich.
Was Du sicher kritisierst ist ein Patriotismus, der andere Kulturen negativ diskriminiert.
Ein "bei-Muttern-schmeckt's-am-besten-Patriotismus" ist dagegen wohl eher auf eine´naive Art harmlos.Zuletzt geändert von Thomas W. Riker; 03.11.2014, 15:42.Slawa Ukrajini!
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Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigenEin "bei-Muttern-schmeckt's-am-besten-Patriotismus"
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Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen@ Tibo
Wie man Patriotismus definiert ist sehr unterschiedlich.
Was Du sicher kritisierst ist ein Patriotismus, der andere Kulturen negativ diskriminiert.
Ein "bei-Muttern-schmeckt's-am-besten-Patriotismus" ist dagegen wohl eher auf eine´naive Art harmlos.
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Gast
Ich will jetzt gar nicht noch mal auf die große Frage, ob denn jetzt Dialekt förderlich ist für ein Kind, eingehen. Das ist m.E. seit vielen Jahren ausreichend durch Studien abgesichert dass man dies mit "Ja" beantworten kann. Einige Deutsche glauben zwar anscheinend wirklich noch dass "Hochdeutsch ja, Dialekt nein" eine unglaublich moderne Ansicht ist, aber in Wirklichkeit hängt man damit in den 80er Jahren. Heutzutage sind die meisten Ländern erheblich weiter. Dementsprechend finde ich diese Frage auch schon fast etwas "langweilig".
Aber was ich z.B faszinierend finde ist das hier:
Zitat von La ForgeUnd es geht ja nicht nur um die Deutschen. Über schlechte Deutschkenntnisse brauchen wir nicht zu diskutieren aber die BRD ist ja auch Einwandererland und wie soll Semir (ich kenne einen Semir daher nehm ich ihn mal als Beispiel), der gerade aus Alanya hier nach Deutschland kommt da noch durchblicken wenn er Deutsch lernen soll, Englisch lernen soll um seine Bildungsschancen zu verbessern und dazu noch einen Dialekt wenn es, wie von einigen angedacht, Schulfach werden soll? Dem armen Jungen platzt doch der Kopf.
Zitat von AmaranthDie Frage, "wo der Hauptschüler denn Englisch bräuchte" ist einfach irrwitzig.
Wie gesagt: Als Zusatzqualifikation (!) ist Englisch sicherlich ganz nett, aber absolute Basis ist nun mal Deutsch. Ich kann jetzt nicht erkennen dass für einen Kinderpfleger, Frisör, Tischler, Bäcker, Maler, Dachdecker, Lagerist, Florist, Lokomotivführer, Tiefbauer, oder Maschinenführer (einfach mal wild ausgewählte Berufe aus unterschiedlichsten Branchen) Englisch zwingend notwendig wäre. Zumindest nicht in dem Maße wie es heutzutage geschieht, dass dem Englischen ähnlich viele Wochenstunden Unterricht zugebilligt werden wie dem Deutschen.
Die Klagen aus der Wirtschaft häufen sich. Immer mehr Hauptschülerinnen und -schüler geraten in Misskredit. Fehlerhafte Bewerbungen und das Fehlen kommunikativer Standards sowie E-Mails ohne Anrede und abschließender Grußformel belegen mangelnde Grundkenntnisse im Fach Deutsch und zeugen von unzureichender Ausbildungsreife. Besonders schlimm ist das ja bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, wo z.B. ca. jeder Fünfte gar keinen Schulabschluss hat. Gerade deshalb wäre es sinnvoll: Frühzeitig Mundart im Kindergarten um die Integration zu verbessern, dies wirkt sich wiederum positiv auf das Erlernen unserer "Hochdeutsch" genannten Standardsprache aus.
Aber zumindest wieder ein echt faszinierender Aspekt dass gerade in einem Sci-Fi-Forum (man möchte meinen: fortschrittsgewandt, visionär, usw.) Sprachpolitik aus dem letzten Jahrtausend "cool" ist.
Im Zeitalter der Globalisierung braucht man andauernd Englisch, einfach weil das Internet als wichtigstes Medium der Zeit hauptsächlich auf Englisch existiert.
Zitat von KoborIch habe nicht den Eindruck, dass mehr neue Anglizismen in die deutsche Sprache kommen als noch vor 15 Jahren.
(siehe http://www.opus-bayern.de/uni-bamber...aopusopt1e.pdf)
Viele Begriffe die wir heutzutage kennen und für völlig normal erachten, gingen darauf zurück dass sich Menschen für unsere Sprache eingesetzt haben. Zum Beispiel hat Bismarck damals im Postwesen einige hundert französische Begriffe durch deutsche ersetzt (eingeschrieben anstatt rekommandiert, postlagernd anstatt poste restante, Empfangsschein anstatt Rezepisse, usw.). Auch Wörter wie Fahrkarte, Bahnsteig oder Abteil würden wir nicht kennen.
Andererseits befinden sich im Duden aktuell 3,5% Anglizismen. D.h. das Ende unserer Sprache zu prophezeien, davon sind wir noch ein Stück entfernt.
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