Asylanten: Einrichtung zerlegt! Aber was ist z.B, mit Obdachlosen? - SciFi-Forum

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Asylanten: Einrichtung zerlegt! Aber was ist z.B, mit Obdachlosen?

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    Das machen schon viele Leute ehrenamtlich. Ich sehe das eher kritisch. Bin auch nicht wirklich begeistert, komplette Laien für sowas einzusetzen.
    Wenn du an so ner Arbeit Interesse hast, solltest du mal beim Paritätischen Wohlfahrtsverband anfragen. Mit denen habe ich letztes Jahr (zwar in Hessen) ein Projekt im Bereich Erwachsenenbildung gemacht. Die arbeiten mit Helfern auf Honorarbasis evtl. kannst du auch bei den Migrationsdiensten vor Ort (vermutlich Diakonie und Caritas) oder auch bei der Stadt selbst nachfragen. Guck aber zumindest immer auch, dass die Möglichkeit besteht die Arbeit mit Profis zu besprechen.

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      Da gebe ich dir Recht.

      Warum sollte man solche Arbeit auch freiwillig ehrenamtlich machen wo Andere dafür Geld bekommen?!Man setzt schliesslich seine ganze Kraft und Zeit ein für so eine sinnvolle und verantwortungsvolle Aufgabe.

      Wobei... nur mal als Bsp., es gibt Kitas wo 1 Euro Kräfte eingesetzt werden die zum großen Teil die selbe Arbeit machen, wie die angestellten Erzieher/innen die dafür aber mit einem 4 stelligen Gehalt nach Hause gehen... da ich selbst aus der Branche komme, weiss ich wovon ich rede.

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        Zitat von Nebulaklasse Beitrag anzeigen
        Da gebe ich dir Recht.

        Warum sollte man solche Arbeit auch freiwillig ehrenamtlich machen wo Andere dafür Geld bekommen?!Man setzt schliesslich seine ganze Kraft und Zeit ein für so eine sinnvolle und verantwortungsvolle Aufgabe.
        Zum Beispiel, weil die Anderen die Verantwortung tragen, Profis in dem Bereich und den Ungelernten Helfern weit überlegen sind.
        Ein Arzt bekommt ja auch mehr Geld als der Mensch (bei uns zumindest früher oft 1 Eurojobber), der die Personen zu den Untersuchungen schiebt. Oder anders gefragt: Warum soll ich mit meinen Kollegen Fußballspielen, wo Andere dafür Geld bekommen?

        Und nochmal, das was Jobe machen will, tun wirklich viele Menschen ohne Entgelt. (was ich nicht gut finde)

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          Richtig, trotzdem wo ist die Relation zwischen ehrenamtlich und meinetwegen Jemand der für die selbe Arbeit einen 4 stelligen Betrag bekommt?Vom Ehrenamtlicher Arbeit würde ich meinen Kühlschrank nicht voll bekommen und keine monatliche Miete zahlen können... ich nenne es moderne Sklaverei wo dem AN der es für lau oder kostenlos tut eingeredet wird das man es doch tun soll damit man raus kommt unter Menschen...

          Wobei Diejenigen die es bezahlt bekommen immer einen zusätzlichen Motivationsbonus haben, das monatliche Gehalt... der Ehrenamtliche kann sagen... ich bekomme es ja eh nicht bezahlt also kann ich auch ein wenig schludern... (sind nicht Alle so!!) aber solche Fälle habe ich schon erlebt.

          Wegen dem Fussballbeispiel... das Eine ist Hobby das Andere halt "Beruf". Ehrenamt ist schon wieder was Anderes... durch Fussballspielen auf Hobbybasis fällt man nicht aus der Vermittelbarkeit beim Amt raus, beim Ehrenamt schon.

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            Dann nimm halt Schauspiel anstatt Fußball.
            Übrigens habe ich mich entschieden in der Übergangsphase in der Hilfe gebraucht wird, wider meine Überzeugung ehrenamtlich in einem Projekt zu helfen. Das sehe ich genauso als Hobby an wie die Übungsleitertätigkeit im Verein. Das ist beides mein Privatvergnügen. Ich bin dabei sicher nicht weniger motiviert als Leute, die nur kommen wenn sie Geld dafür bekommen. Aber ist ein großartiger Ansatz, den du da entwickelt hast, wer etwas der Sache selbst wegen macht ist weniger stark motiviert als jemand, der extrinsisch motiviert ist. Das widerspricht allem was ich über Motivationspsyschologie weiß, aber du bist sicher Experte was das angeht. Es geht ja diesmal nicht ums Zählen im Bereich zwischen 1 und 8.

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              Du schreibst ja selbst, das es wider deiner Überzeugung ist, also sind wir uns doch nicht ganz uneinig. ;-)

              Ausserdem: Ich schrieb nur, das ich die Erfahrungen gemacht habe, nicht das alle so sind. ;-)
              Es muss jeder selbst wissen, ob man kostenlos arbeiten geht oder nicht oder man das für sich gerecht empfindet oder nicht. Nur sollte man dem Gegenüber seine Meinung auch lassen, das ist schliesslich das Fundament einer Diskusion.

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                Zitat von Nebulaklasse Beitrag anzeigen
                Du schreibst ja selbst, das es wider deiner Überzeugung ist, also sind wir uns doch nicht ganz uneinig. ;-)
                Es ist wider meine Überzeugung, weil es den Staat aus seiner Verantwortung nimmt und ein krankes System unterstützt. In dem Spannungsfeld bin ich als Pädagoge aber fast immer. Je besser ich auf dieser unteren Ebene, arbeite desto mehr helfe ich Einzelnen und zementiere trotzdem soziale Ungleichheit.
                Menschen wie ich verlängern im Idealfall die Krankheit indem sie Symptome abschwächen. Laien können auf Dauer beides nicht leisten.
                Die vielen ehrenamtlichen Laienhelfer kaschieren im Moment sehr stark, wie lange der Staat hier geschlafen oder weggeschaut hat.

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                  @Tibo:
                  Grundsätzlich ist ehrenamtliche Tätigkeit zu begrüßen. Ich habe aber auch eine kritische Haltung dem Ehrenamt gegenüber. In den letzten Jahren sind in den Kommunen sogenannte Vermittlungsagenturen für ehrenamtliche Tätigkeiten sehr trendy geworden. In Zeiten der Finanzmittelknappheit der Städte und Gemeinden natürlich auch ein Weg, soziale Dienste teilweise zu entlasten. Ursprünglich als Beschäftigungsmöglichkeit für Rentner, die nichts mit ihrer neugewonnenen Freizeit anzufangen wissen, beschränkte es sich auch meist auf leichte Tätigkeiten, wie z.B. mit Altenheimbewohnern spazieren zu gehen oder stundenweise Kindergruppen zu betreuen. Bei einer solchen Aufgabe wie der Betreuung und Unterstützung von Flüchtlingen sehe ich aber die Leichtigkeit der Aufgaben nicht mehr. Es dürfte auch für einen Ehrenamtlichen eine Belastung darstellen, die weit über die Belastungsgrenzen eines Rentners oder Frührentners hinaus reichen dürfte. Da landet das Ehrenamt möglicherweise in einer Grauzone, in der die Grenzen zwischen Selbstausbeutung und Fremdausbeutung verwischt werden. Konkret: Wo hört die persönliche Bereitschaft auf und wo fängt die Ausbeutung in einer arbeitsintensiven, unbezahlten "Nebenbeschäftigung" an ?
                  Zudem scheinen mir die Verhältnisse in den Unterkünften auch kein Ponyhof zu sein. Das lese ich aus dieser Meldung über die neuesten Ergüsse unseres derzeitigen Innenministers heraus.

                  Hilfesuchende in Deutschland benehmen sich offenbar nicht so, wie Innenminister de Maizière es erwartet. Viele würden sich selbst "irgendwohin zuweisen" und Unterkünfte verlassen, sagte er. Es brauche eine "Ankommenskultur".


                  (Nebenbei finde ich es von SPON etwas merkwürdig wie aus De Maiziere`s Formulierung "Anerkennungskultur" im verlinkten Video mit O-Ton ein "Ankommenskultur" im Artikel wird. Sicherlich auch ein Anwärter für einen neuen Kampfbegriff. )

                  Fakt ist, daß Hilfe benötigt wird. Warum also keine Anreize in Form von echten Arbeitsverhältnissen schaffen ? Ich persönlich habe da keine moralischen Bedenken.

                  Und danke für die nützlichen Tipps.
                  Zuletzt geändert von Galactus; 02.10.2015, 22:37.
                  "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

                  Kommentar


                    Meinst du mit kranken System, das "solche Arbeiten" nur qualifizierte Leute ausüben sollten?

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                      Zitat von Nebulaklasse Beitrag anzeigen
                      Meinst du mit kranken System, das "solche Arbeiten" nur qualifizierte Leute ausüben sollten?
                      Nein, ich meine mit "krankem System" u.a. die generelle Idee, dass es im Jahr 2015 illegal sein kann in Deutschland einfach nur Mensch zu sein.
                      Aber auch andere Ansätze wie dass man in der Krise die Starken schützt und an den Schwachen spart.

                      Beispiel aus der Bildung:
                      Der Staat hat ein Bildungsystem entwickelt, dass sehr gut geeignet ist, soziale Ungleichheit zu reproduzieren. Schichten und Milieus rekrutieren sich größtenteils aus sich selbst. Wenn ich in nem sozialen Brennpunkt arbeite und nem Kind zum sozialen Aufstieg verhelfe, gebe ich dem Staat damit eine Rechtfertigung für sein ungerechtes System. Ich gebe den Menschen am unteren Rand eine trügerische Hoffnung, ich helfe sie ruhig zu halten obwohl sie eigentlich in Berlin sein sollten und mit jedem notwendigen Mittel für ihre Würde und ihre Rechte kämpfen sollten.
                      Darüber hinaus, denke ich aber auch, dass Laien nicht eigenverantwortlich oder selbsttändig in Feldern professionellen Arbeistfeldern tätig sein sollten.

                      - - - Aktualisiert - - -

                      @Jobe du hast mit vielem Recht, aber was die Belastung angeht, kannst du das getrost vom Ehrenamtlichen auf die Laien ausweiten.
                      Ich hab ne zeitlang mit Laien auf Honorarbasis zusammengearbeitet, die kommen mit dem Umfeld Förderschule oder sozialer Brennpunkt nicht klar, da hab ich am Ende mehr Leute zu betreuen als wenn ich's alleine mache. Ich nehme deshalb nur noch Leute vom Fach (Studenten, Rentner aus dem Bereich) oder Leute, die ich genau anleiten kann und die dann erstmal auch nur genau das machen was sie gesagt bekommen.

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                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        ...oder Leute, die ich genau anleiten kann und die dann erstmal auch nur genau das machen was sie gesagt bekommen.
                        Das sehe ich nicht als Problem an. Soviel Grundverständnis und Offenheit gegenüber einer Einarbeitung in ein neues Betätigungsfeld bringe ich als jemand, der im Laufe seines Lebens 2 Berufe erlernt und auch lange genug ausgeübt hat, ja sogar selbst neue Mitarbeiter eingearbeitet hat, von Haus aus mit.

                        Ergänzen möchte ich noch, daß man als Quereinsteiger nicht den Anspruch haben sollte, die gleichen Befugnisse innehaben zu dürfen, die eine Fachkraft hat. Man sollte sich darüber klar sein, daß man dem Verantwortlichen unterstellt ist. Umgekehrt kann die verantwortliche Fachkraft periphere Aufgaben delegieren um sich stärker qualifizierteren Aufgaben widmen zu können.
                        Zuletzt geändert von Galactus; 02.10.2015, 23:00.
                        "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                          hm Ehrenamtliche können auch pensionierte Lehrer oder Erzieher / Pädagogen im Ruhestand sein... die haben in ihrem ganzen Arbeitsleben bewiesen, das sie pädagogisch geeignet sind, Leute zu betreuen.

                          Ich denke mal, man kann es nicht zu 100% verallgemeinern das nun alle Ehrenamtliche nicht für die Aufgabe in der Lage sind und wären. Man muss aber auch sagen, das die Fachkräfte im Sozialbereich nicht umsonst studiert oder eine Lehre gemacht haben, also normal wissen, was auf sie zukommt zumindest grob.

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                            Lehrer an Regelschulen haben in der Regel kaum Erfahrung was Teamarbeit angeht. Geschweige, denn dass sich jeder Rentner in seiner neuen Position als Zuarbeiter gleich zurechtfindet. Aber wie ich auch schon erwähnt habe, besser als Laien sind die im Schnitt. Allerdings ist die Arbeit als Gymnasiallehrer oder Erzieher eine etwa so nützliche Erfahrung in der Flüchtlingsarbeit wie die Arbeit als Zahnarzt einem im Schlachthof als ehrenamtlicher Veterinär helfen dürfte.

                            Nehmen wir mal an es gäbe einen raschen Anstieg an Kriminalität. Würdest du dann auch vorschlagen, dass arbeitslose Profischiedsrichter oder pensionierte Castingshowjuroren die Arbeit von Richtern übernehmen?

                            @Jobe Volle Zustimmung.

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                              Dazu müsste man einen Erzieher oder Lehrer mal fragen, der sowas schon gemacht hat, also ob derjenige was für sich mitnehmen konnte, so ist es doch eher spekulativ und Spekulatius.

                              Ein Erzieher der beispielsweise in einer Tagesgruppe oder als Familienhelfer gearbeitet hat und dort mit Behörden in Kontakt kam kann einer Flüchtlingsfamilie schon helfen in Sachen Behördengänge etc. Erzieher arbeiten nicht nur in Kitas und spielen und klatschen den ganzen Tag mit Kindern.

                              Wie gesagt, im Grunde meinen wir das Selbe. Ich würde einem Fleischer auch nicht erlauben mich an der Nase zu operieren wenns drauf ankäme. Ich traue ihm aber zu das er sich aufwendig qualifiziert und wenn er nach x Jahren ausgelernt oder ausstudiert hat, darf er es gerne tun, denn dann hat er sich qualifiziert.

                              Soll heissen, Jeder ist lernfähig wenn man ihm die Chance und Perspektive dazu gibt.
                              Desweiteren haben Quereinsteiger sowieso nicht den Anspruch auf gleiche Befugnisse, das regelt schon das Gesetz... jedoch sieht es in der Praxis oft anderst aus... da gibt eine Betreuungskraft dem Patienten Medikamente obwohl Diese das nicht darf, man ist ja nur für die Betreuung da. Gab es erst letztens ein Bericht dazu.

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                                @Nebulaklasse:
                                Ich denke mal, jeder Verantwortliche sollte wissen, welche Aufgaben bedenkenlos delegiert werden können und welche nicht. In Deinem genannten Beispiel ist die Aufgabe der Medikamentenausgabe, die ja auch eine nochmalige Prüfung auf Richtigkeit beinhaltet, denkbar ungeeignet um ohne weiteres delegiert zu werden. Eventuelle Fehler fallen dann auch völlig berechtigt auf die verantwortliche Fachkraft zurück.

                                In meinem alten Beruf war ich i.d.R. für alles uneingeschränkt selbst verantwortlich und hatte immer alle Entscheidungen im Rahmen der Berufsregeln völlig alleine zu fällen, was dem Umstand geschuldet war, daß ich die einzige ausführende und ansprechbare Kraft war. Ein Ein-Mann-Team sozusagen. Im Falle einer Einarbeitung eines neuen Kollegen beinhaltete das für mich auch eine klare Beschreibung dessen, auf welche Aufgaben dieser sich zu konzentrieren hatte und welche Entscheidungen er dabei besser mir als Hauptverantwortlichen zu überlassen hatte. Das funktionierte in den meisten Fällen prächtig, weil ich ihm auch die Konsequenzen, die aus der Verantwortung heraus entstehen, begreiflich machen konnte. Eventuelle Fehlentscheidungen seinerseits hätte ich aus der Situation heraus mitzuverantworten gehabt, denn würde es zu einem ungewollten Zwischenfall kommen, stünde mein Name im Dienstplan und nicht seiner.

                                Später, wenn er selbst alleine unterwegs sein würde, sei er in seinen Entscheidungen alleinig selbst verantwortlich. Es wäre dann auch keiner da, auf den man Verantwortungsfragen abwälzen könnte. Er würde seine Entscheidungen dann auch völlig anders abwägen.

                                In der Flüchtlingsarbeit würde ich einem Quereinsteiger Entscheidungsgewalt zuerst einmal über einen längeren Zeitraum nicht einmal teilweise auferlegen, ja gar keine Aufgaben geben, die eine solche erfordern. Das ist, denke ich, durchaus machbar. Der eingeschränkte Aufgabenbereich muß dabei klar und unmißverständlich umrissen sein und die Kommunikation zwischen "Assistent" und verantwortlicher Fachkraft muß gut funktionieren.
                                Das beinhaltet u.a. die Aufklärung darüber was der "Assistent" im Rahmen seiner Tätigkeit darf und (viel wichtiger) was er nicht darf.
                                Mir wären gerade solche Infos elementar wichtig.
                                Zuletzt geändert von Galactus; 03.10.2015, 02:01.
                                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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