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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDas muss nicht so sein, ein Staat kann sicher den Begriff Amtssprache so definieren wie er mag und wenn nicht kann er halt entscheiden, dass in bestimmten Ämtern bestimmte Formulare in bestimmten Sprachen vorliegen müssen und kann ab einer bestimmten Größe verlangen, dass in bestimmten Bezirken in bestimmten Ämtern bestimmte Sprachen gesprochen werden müssen. Dass es kaum Beamte in den Ausländerämtern gibt, die türkisch, persisch, arabisch oder ne slawische Sprache sprechen ist ein gewaltiger Missstand. Dass nichts davon Einstellungskriterium ist, ist ein Resultat einer gewaltigen Fehlplanung.
Allerdings ist es ja überhaupt nicht nötig die Amtssprache rechtlich zu erweitern, es wäre ja schon alleine eine Erleichterung wenn es übersetzte Formulare gäbe die für die konkrete Zielgruppe bestimmt sind und auch von Staatswegen anerkannt sind. Also mehrsprachige Formulare. Schließlich soll es etwas ähnliches beim Zoll ja auch geben.
Übersetzer werden händeringend gesucht auch bei Flüchtlingsorganisationen allerdings sind diese Tätigkeiten meist auf ein Ehrenamt beschränkt, so wäre es natürlich wünschenswert wenn die zuständigen Ämter ebenso jemanden hätten der die Landessprache der jeweiligen Personengruppe spricht.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Gast
Zitat von xanrof Beitrag anzeigenÜber die Zahl der Amtssprachen kann man sicher streiten, aber man sollte nicht vergessen, dass ALLE Schriftstücke eines Landes dann in alle ausgewählten Sprachen übersetzt werden müssen, damit -theoretisch- jede(r) Staatsangestellte diskriminierungsfreien Zugriff auf alle Informationen hat. Das ist verdammt viel Aufwand und Bürokratie - siehe EU.
Aber es gibt auch Mittelwege abseits von diesem "Ganz-oder-gar-nicht". Südtirol ist ein Beispiel, was es aber nicht unbedingt einfacher macht. Beispiele:
- Deutsch ist eine Amtssprache in Italien, allerdings nur für das Gebiet der Provinz Bozen-Südtirol
- Ortsnamen sind auf Autobahnen an erster Stelle italienisch
- Auf Landesstraßen kommt es auf den Ort drauf an, d.h. ein mehrheitlich deutschsprachiger Ort wird an erster Stelle mit dem deutschen Namen präsentiert
- Angestellte in öffentlichen Ämtern müssen immer zweisprachig (Deutsch/Italienisch) sein
- Ladinisch ist als dritte Sprache in ladinischsprachigen Landesteilen auch noch enthalten
- usw.
Also da gibt es wirklich eine Unmenge an Vorschriften die das Verhältnis dieser Sprachen zueinander sowie vom Staat gegenüber seinen Bürgern regeln, was in Südtirol natürlich der speziellen Geschichte dieses wunderschönen Fleckchens Erde geschuldet ist. Jedenfalls, wie Du schon sagst: Eine Menge Bürokratie!
Zitat von SunnyDas habe ich damit auch nicht gemeint. Ich meinte damit, dass der deutsche Staat es Ausländern insgesamt schwer macht einer Arbeit nachzugehen, umgeschult zu werden, dauerhaft zu bleiben - das hat vor allem was mit dem Aufenthaltstitel und den damit einhergehenden Einschränkungen, zu tun.
(...)
Das eigentliche Problem ist momentan nicht die Sprache an sich, sondern die Anzahl an Menschen, die Hilfe brauchen und das Personal einer Stadt, einer Kreisstadt, eines Dorfes, dass diesen Ansturm allein nicht bewältigen kann.
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Zitat von Infinitas Beitrag anzeigenAllerdings ist es ja überhaupt nicht nötig die Amtssprache rechtlich zu erweitern, es wäre ja schon alleine eine Erleichterung wenn es übersetzte Formulare gäbe die für die konkrete Zielgruppe bestimmt sind und auch von Staatswegen anerkannt sind. Also mehrsprachige Formulare. Schließlich soll es etwas ähnliches beim Zoll ja auch geben.
Also auch deutsche Visaformulare gibt es doch in allen möglichen Sprachen. Würde mich sehr wundern wenn das bei Asylanträgen anders wäre?!
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
Also auch deutsche Visaformulare gibt es doch in allen möglichen Sprachen. Würde mich sehr wundern wenn das bei Asylanträgen anders wäre?!
Diese Formulare waren alle lediglich in deutsch und waren an diverse Verpflichtungen gebunden (Kolping - Deutsch Kurs etc.). Ich gehe jedoch davon aus das ein Asylantrag zumindest auch in Englisch vorliegt, da müsste ich aber nachsehen.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Anträge auf Asyl dürfen nur in Ausnahmefällen schriftlich gestellt werden:
Wenn der Antragsteller einen Aufenthaltstitel mit einer Gesamtgeltungsdauer von mehr als sechs Monaten besitzt, wenn der Antragssteller sich in öffentlichen Gewahrsam, in einem Krankenhaus, einer Heil- oder Pflegeanstalt oder in einer Jugendhilfeeinrichtung befindet, oder wenn der Antragssteller
noch nicht das 16. Lebensjahr vollendet hat und bei seine gesetzliche Vertreter nicht verpflichtet sind, in einer Aufnahmeeinrichtung zu wohnen.
Ich finde es ehrlich gesagt sehr störend, dass Volker immer wieder durch falsche Vermutungen, Nichtwissen und unnötige Verallgemeinerung auffällt.
Der Asylantrag ist nun mal eine Gesuch, das persönlich der Behörde vorgetragen werden muss. Das mit einem Visum zu gleichzusetzen ist ein riesiger Kategorienfehler. § 13 AsylVfG sieht zwar auch die schriftliche Antragsstellung vor, das wird aber wie oben geschrieben gehandhabt um einerseits Mehrfachanträge zu verhindern, andererseits eben auch, weil es schwierig ist Formulare in einer Fremdsprache auszufüllen.
Umgekehrt ist es natürlich genauso schwer sie in einer Fremdsprache auszuwerten, wenn da auch qualitativ Daten erfasst werden, bei nem Asylantrag ist das ja gar nicht anders denken. Also Volker selbst wenn man einen Asylantrag arabisch stellen darf und es ein arabisches Formular gibt, was nutzt es dir wenn dein arabisches Essay warum die hier Asyl suchst niemand lesen kann?
Lass dir von jemandem, der sich damit auskennt ruhig mal was sagen. In den zuständigen Behörden gibt es zu wenige Menschen, die die o.g. Sprachen verstehen und sprechen.Zuletzt geändert von Tibo; 25.08.2015, 15:05.
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Gast
Zitat von Infinitas Beitrag anzeigenNaja bei einem Asylantrag weiss ich das nicht genau, allerdings habe ich etwas Erfahrung mit Aufenthaltsgenehmigungen (Verlängerung) und auch mit Arbeitserlaubnis. Ab und an kommen da meine indischen Kollegen auf mich zu, die hier meistens Gastarbeiter sind.
Diese Formulare waren alle lediglich in deutsch und waren an diverse Verpflichtungen gebunden (Kolping - Deutsch Kurs etc.). Ich gehe jedoch davon aus das ein Asylantrag zumindest auch in Englisch vorliegt, da müsste ich aber nachsehen.
Dass es Verlängerung von Aufenthaltsgenehmigung und/oder Arbeitserlaubnis nur auf Deutsch gibt, wundert mich schon etwas. Was mag der Grund sein? Ich könnte mir höchstens noch vorstellen dass man bei solchen Formularen davon ausgeht dass die Personen bereits gewisse Kenntnisse des Deutschen besitzen und deshalb bewusst auf andere Varianten verzichten.
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDas muss nicht so sein, ein Staat kann sicher den Begriff Amtssprache so definieren wie er mag und wenn nicht kann er halt entscheiden, dass in bestimmten Ämtern bestimmte Formulare in bestimmten Sprachen vorliegen müssen...
Aber ungeachtet dessen kann ein Dokument ohne weiteres mehrsprachig sein, wenn die entsprechenden Felder auch auf Deutsch beschriftet sind. Unsere Heiratsurkunde, ausgestellt von einem deutschen Standesamt, ist dreisprachig (de, en, fr) und natürlich als offizielles Dokument gültig.
D.h. mehrsprachige Dokumente, wenn Deutsch eine der verwendeten Sprachen ist, sind aus bürokratischer Sicht überhaupt kein Problem. Und falls es sowas (Anträge, Info-Broschüren, etc) in den entsprechenden Ämtern noch nicht geben sollte, so wäre das in der Tat etwas, das man schnellstmöglich ändern sollte.
...und kann ab einer bestimmten Größe verlangen, dass in bestimmten Bezirken in bestimmten Ämtern bestimmte Sprachen gesprochen werden müssen. Dass es kaum Beamte in den Ausländerämtern gibt, die türkisch, persisch, arabisch oder ne slawische Sprache sprechen ist ein gewaltiger Missstand. Dass nichts davon Einstellungskriterium ist, ist ein Resultat einer gewaltigen Fehlplanung.
Im Übrigen klingt das bei dir so nach Vorwurf. Mich würde erstmal interessieren, wieviele Leute mit entsprechenden Sprachkenntnissen überhaupt Interesse hätten, Staatsdiener zu werden. Als freier Übersetzer verdient man sicher mehr (gerade in Zeiten hoher Nachfrage), und dann gibt es noch entsprechende Beratungs- und Anwaltskanzleien oder Nachrichtendienste, die an solchen Leuten gesteigertes Interesse haben dürften. Die Vorstellung, Beamter zu werden (inkl jahrelanger Ausbildung), klingt da für mich erstmal nach "letzter" Wahl..
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenAsylanträge sind im Normalfall eh nicht schriftlich das ist vielleicht noch ergänzend zu erwähnen. Das macht derjenige ja meist persönlich an so einer Erstaufnahmeeinrichtung. Gibt aber Ausnahmen.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenOb diese Anträge dann in verschiedenen Sprachen verfügbar sind, weiß ich wie angedeutet auch nicht. Bei Visa ist das allerdings schon so.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenDass es Verlängerung von Aufenthaltsgenehmigung und/oder Arbeitserlaubnis nur auf Deutsch gibt, wundert mich schon etwas. Was mag der Grund sein? Ich könnte mir höchstens noch vorstellen dass man bei solchen Formularen davon ausgeht dass die Personen bereits gewisse Kenntnisse des Deutschen besitzen und deshalb bewusst auf andere Varianten verzichten.
Naja einige PDF Infos gibt es dazu auch von der BA, diese sind im Regelfall jedoch auch nur in deutscher Sprache erhältlich:
http://www.info4alien.de/tim/pdf/merkblatt_7.pdf
Zuletzt geändert von Infinitas; 26.08.2015, 01:12.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Gast
Zitat von xanrof Beitrag anzeigenDie Vorstellung, Beamter zu werden (inkl jahrelanger Ausbildung), klingt da für mich erstmal nach "letzter" Wahl.
Zitat von InfinitasIch musste in meinem erwachsenen Alter einmal ein Visa beantragen und das ging über ein Schreiben an das Königliche Generalkonsulat von Marokko. Dort musste ich den Zweck der Reise schriftlich bekunden (Urlaub) und zusätzlich war es nötig im Vorfeld einige Schutzimpfungen über sich ergehen zu lassen sowie sich explizit in die kulturellen Gegebenheiten einzulesen. Visa gibts allerdings auch in verschiedenen Sprachen, das stimmt.
Hab grad noch eine neue Meldung zum Asylthema gelesen:
Hilferuf aus Thüringen: Asylbewerber-Kinder nicht in die Schulen? - n-tv.de
"Der Thüringer SPD-Chef Bausewein will die Schulpflicht für Kinder von Asylbewerbern aussetzen lassen - zumindest solange, bis deren Aufenthaltsstatus geklärt sei."
Prinzipiell finde ich es in Hinblick auf die Integration sehr gut dass Kinder von Asylbewerbern schon sehr früh eingeschult werden. Auch wenn es natürlich im ersten Moment "rausgeschmissenes Geld" ist, falls das Kind das Land wieder verlassen muss.
Momentan ist unser Land mit dem Flüchtlingsansturm eben etwas überfordert, aber da muss die Politik halt das nötige Geld locker machen. Ich seh sowas als Investition in unsere Zukunft. Für mich ist der Bedarf an zusätzlichen Schulen eine erheblich erfreulichere Nachricht als dieses langsame Dahinsiechen unserer großen Nation.
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Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenHab grad noch eine neue Meldung zum Asylthema gelesen:
Hilferuf aus Thüringen: Asylbewerber-Kinder nicht in die Schulen? - n-tv.de
"Der Thüringer SPD-Chef Bausewein will die Schulpflicht für Kinder von Asylbewerbern aussetzen lassen - zumindest solange, bis deren Aufenthaltsstatus geklärt sei."
Prinzipiell finde ich es in Hinblick auf die Integration sehr gut dass Kinder von Asylbewerbern schon sehr früh eingeschult werden. Auch wenn es natürlich im ersten Moment "rausgeschmissenes Geld" ist, falls das Kind das Land wieder verlassen muss.
Momentan ist unser Land mit dem Flüchtlingsansturm eben etwas überfordert, aber da muss die Politik halt das nötige Geld locker machen. Ich seh sowas als Investition in unsere Zukunft. Für mich ist der Bedarf an zusätzlichen Schulen eine erheblich erfreulichere Nachricht als dieses langsame Dahinsiechen unserer großen Nation.
Die restlichen Probleme die sich für seine Stadt damit auftun kann ich Teilweise nachvollziehen, allerdings steht das im Grundsatz in keinem Verhältnis zu einem Recht auf Bildung, dieses wiegt nach meinem Rechtsempfinden dann doch wesentlich schwerer. Ich würde das als Herausforderung sehen und nicht als Bürde (so liest sich der Atikel Teilweise). Allerdings bezweckt er wohl mit seinem offenen Brief rege Aufmerksamkeit und Hilfe von "Oben" und bietet einige "Lösungsansätze".Zuletzt geändert von Infinitas; 26.08.2015, 16:30.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenDoch muss es. Natürlich kann ein Staat entscheiden was er mag, aber am Ende müssen alle staatlichen Dokumente von allen Beamten lesbar sein. Das ist der Sinn einer Amtssprache.
Was ich meinte ist sowas hier:
(1) Im sorbischen Siedlungsgebiet haben die Bürger das Recht, sich vor Gerichten und
Behörden des Freistaates Sachsen sowie der seiner Aufsicht unterstehenden Körperschaften,
Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts der sorbischen Sprache zu bedienen.
Machen sie von diesem Recht Gebrauch, hat dies dieselben Wirkungen, als würden sie sich
der deutschen Sprache bedienen. In sorbischer Sprache vorgetragene Anliegen der Bürger
können von den Behörden des Freistaates Sachsen und der seiner Aufsicht unterstehenden
Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts in sorbischer Sprache
beantwortet und entschieden werden. Kostenbelastungen oder sonstige Nachteile dürfen den
sorbischen Bürgern hieraus nicht entstehen.
Wie man die nennt ist doch egal. Der Staat kann dieses Sprachen Amtsprachen, Gerichtssprache, Behördensprache, Verhandlungssprache oder wie auch immer nennen. Der Staat allein definiert was seine Amtssprachen sind und was darunter zu verstehen ist.
Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
Erstmal hapert das an der Realität. Bei den heutigen Flüchtlingsströmen können Sprach-Angebot und -Nachfrage über Nacht überholt sein. Außerdem brauchen festangestellte Übersetzer keine Beamten sein.
Zitat von xanrof Beitrag anzeigenIm Übrigen klingt das bei dir so nach Vorwurf.
Zitat von xanrof Beitrag anzeigenMich würde erstmal interessieren, wieviele Leute mit entsprechenden Sprachkenntnissen überhaupt Interesse hätten, Staatsdiener zu werden. Als freier Übersetzer verdient man sicher mehr
Ich meinte aber grundsätzlich was anderes. Ich kenne einige ehem. Iranerinnen und Afghaninen, die Verwaltungsfachangestellte sind. Die würden zum Teil gerne in Ausländerämter u.ä. wechseln eben weil sie dort was bewegen können. Das ist aber nicht erwünscht. Da wurden zum Teil trotz guter Qualifikation und Zeugnisse Bewerbungen abgelehnt. Völlig unverständlich. Und sie haben auch gesagt bekommen, dass ihre Sprachkenntnisse eben kein Kriterium sind. Bei den nicht staatlichen Migrationsdiensten ist das anders.
Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigenPrinzipiell finde ich es in Hinblick auf die Integration sehr gut dass Kinder von Asylbewerbern schon sehr früh eingeschult werden. Auch wenn es natürlich im ersten Moment "rausgeschmissenes Geld" ist, falls das Kind das Land wieder verlassen muss.
Es ist skandalös, dass es in Deutschland keine flächendeckende Schulpflicht für Flüchtlingskinder gibt. Es ist eine Schande, dass wir vor wenigen Jahren in einem UN Sonderbericht kritisiert wurden, weil Deutschland Flüchtlingskindern nur unzureichend Zugang zu Bildung gewährt. Kindern Bildung zu gewähren mit dem Verweis es sei "rausgeschmissenes Geld" wenn sie nicht blieben, ist als würde man Menschen mit Wasser und Brot versorgen, und sie stets darüber in Kenntnis setzen, dass das rausgeschmissenes Geld sei, wenn sie nicht dauerhaft bleiben.
Der Pflicht Menschen in Deutschland zu Wahrung ihrer Grundrechte zu verhelfen, nachzukommen ist nie rausgeschmissenes Geld.
Übrigens wurde Dublin III für Flüchtlinge aus Syrien gestern auch offiziell außer Kraft gesetzt.
Und noch was für Betti.
http://www.der-postillon.com/2015/08...iefer-aus.html
"Ich dachte immer, das sei alles nur rechte Propaganda und Flüchtlinge wären ganz normale Menschen", erklärte ein völlig traumatisierter Gutmensch, der das Spektakel mitansehen musste. Die Schreie des Kindes lassen ihn auch Stunden später nicht mehr los. "Ich habe die Nazis immer bekämpft, dabei waren ihre Warnungen klug, wohlüberlegt und kein bisschen vorurteilsbehaftet! Warum nur haben wir solche Monster in unser Land gelassen? Warum?"Zuletzt geändert von Tibo; 26.08.2015, 17:27.
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenAlso können alle deutschen Beamten sorbisch? Das ist doch absurd. Ich glaube auch nicht, dass jeder Beamte der Schweiz, deutsch, italienisch, französisch und rätoromanisch spricht.
(...)
Wo immer das sinnvoll ist, kann man auch weitere Sprachen zum Standard machen.
Wie man die nennt ist doch egal. Der Staat kann dieses Sprachen Amtsprachen, Gerichtssprache, Behördensprache, Verhandlungssprache oder wie auch immer nennen. Der Staat allein definiert was seine Amtssprachen sind und was darunter zu verstehen ist.
Es geht einzig darum, daß es mindestens eine Sprache gibt, die alle verstehen. Und außerdem: wir diskutieren gerade über Deutschland, nicht über die Schweiz. Oder willst du jetzt noch die Verhältnisse in allen 193 Ländern dieser Erde durchkauen?
In Deutschland gibt es eine Amtssprache, die alle Beamten verstehen (sollen). Und das finde ich gut. Mehr bundesweite Amtsprachen finde ich unnötig, da imho zusätzliche Bürokratie und Kosten den Aufwand nicht rechtfertigen. Was lokale Regionen bzgl zusätzlicher lokaler Amtsprachen erlauben, ist ok, solange alle auch Deutsch können und (zB) ausgestellte Dokumente auch auf Deutsch erhältlich sind.
Zitat von TiboZitat von xanrof
Erstmal hapert das an der Realität. Bei den heutigen Flüchtlingsströmen können Sprach-Angebot und -Nachfrage über Nacht überholt sein.
Da gibt es jetzt Situationen, dass zB ein Bürgermeister einen Anruf bekommt, dass er innnerhalb von 36 Stunden Platz für 500 Flüchtlinge neu schaffen soll. Das ist die Realität, und da kann man nicht erwarten, daß in jedem Ort für jede potentielle Herkunft eines Asylsuchenden ein Dolmetscher bereit steht.
In den Ausländerämtern der Städte ist das natürlich etwas anderes. Hier würde ich schon erwarten, dass Dolmetscher (oder zumindest Sprachkundige) für die gängigsten Sprachen wenigstens mittelbar verfügbar sind. Und ich wäre überrascht, wenn dem nicht schon so ist. Aber auch diese Ämter könnten von sich plötzlich ändernden Verhältnissen (bzgl der geografischen Herkunft der Hilfesuchenden) überrascht werden. Weiß das eigentlich jemand hier, wie das konkret bei den Ämtern gehandhabt wird?Zuletzt geändert von xanrof; 27.08.2015, 13:44..
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Zitat von xanrof Beitrag anzeigenEs geht einzig darum, daß es mindestens eine Sprache gibt, die alle verstehen. Und außerdem: wir diskutieren gerade über Deutschland, nicht über die Schweiz. Oder willst du jetzt noch die Verhältnisse in allen 193 Ländern dieser Erde durchkauen?
Zitat von xanrof Beitrag anzeigenEs geht eher um die Realität der letzten Tage. Ich weiß ja nicht, ob du es aus den Nachrichten mitbekommen hast, aber die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, ist etwas gestiegen.
Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
Da gibt es jetzt Situationen, dass zB ein Bürgermeister einen Anruf bekommt, dass er innnerhalb von 36 Stunden Platz für 500 Flüchtlinge neu schaffen soll. Das ist die Realität, und da kann man nicht erwarten, daß für jede potentielle Herkunft eines Asylsuchenden ein Dolmetscher bereit steht.
Jetzt hast du natürlich recht, dass mit diesem gewaltigen Zulauf an Menschen nicht zu rechnen war, das ändert aber nichts daran, dass die Ämter es jahrzehntelang verschlafen haben sich mit Mitarbeitern mit entsprechenden Sprachkenntnissen auszustatten. Fallbearbeiter mit Persischkenntnissen wären jetzt halt wichtiger als Fallbearbeiter, die 36 Brandschutzübungen als IBF gemacht haben. Dass die Erstaufnahmeeinrichtungen auch vor 2015 zu wenig Personal hatten lassen wir jetzt erst mal außen vor.
Dazu kommt noch, dass arabische, persische, afrikanische und auch slawische Sprachkenntnisse in Deutschland nicht oder kaum Wert geschätzt werden.
Niemand mit Englisch als Muttersprache, der in Deutschland aufwuchs, würde das in ner Bewerbung in Deutschland nicht erwähnen. Türkisch, Albanisch etc. wird jedoch von den meisten jugendlichen Bewerbern nicht erwähnt, weil diese Sprache in Deutschland nicht wertgeschätzt werden. Da kann man schon von mangelhafter Offenheit sprechen, wenn man bedenkt wie viele Millionen Türken hier leben.
Ich beziehe mich da auf ganz viele Bewerbungen im Bereich Pflege, da haben mir schon Krankenhäuser und Altenheime etc. gesagt, dass das für sie kein Kriterium ist. Von Kollegen weiß ich, dass das bei ihnen in der Region und auch bei Ämtern nicht anders ist.
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Zitat von Infinitas Beitrag anzeigenSehe ich genauso. Es ist selbst teilweise für einen deutsch Stämmigen nicht so einfach, außerdem ist die augenscheinliche Überlastung für mich eine Ausrede. Gut natürlich müssen erstmal geeignete Gebäude und Lehrkräfte gefunden werden grundsätzlich gilt jedoch für jeden das Recht auf Bildung und die Schulpflicht gilt so oder so auch - von daher kann ich diesen "Aussetzungsvorschlag" von Herrn Bausewein nicht völlig nachvollziehen.
Öffentlicher Rüffel: Gabriel fängt Thüringer Landeschef ein - n-tv.de
Die restlichen Probleme die sich für seine Stadt damit auftun kann ich Teilweise nachvollziehen, allerdings steht das im Grundsatz in keinem Verhältnis zu einem Recht auf Bildung, dieses wiegt nach meinem Rechtsempfinden dann doch wesentlich schwerer. Ich würde das als Herausforderung sehen und nicht als Bürde (so liest sich der Atikel Teilweise). Allerdings bezweckt er wohl mit seinem offenen Brief rege Aufmerksamkeit und Hilfe von "Oben" und bietet einige "Lösungsansätze".
Ohne eine ausreichend große Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter werden wir unseren Wohlstand nicht halten können.
Ich hab grad noch ein interessantes Interview zu den aktuellen Ereignissen gelesen:
Akzeptanz für Flüchtlinge: "Wir brauchen rote Linie und mehr Polizei" - n-tv.de
Darunter auch ein Punkt den ich mal so vor einer Woche angesprochen hatte:
"Ein Teil dieser Menschen ist wahrscheinlich nicht zurückzugewinnen. Der Trick muss sein: Wie bekommt man einen Keil zwischen die konservative Mitte und rechtsextreme Akteure?"
Seine Antwort auf diese Frage finde ich etwas dürftig, deshalb wäre das mal ein interessanter Diskussionspunkt ;-).
Also: Jemand Ideen?
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