Asylanten: Einrichtung zerlegt! Aber was ist z.B, mit Obdachlosen? - SciFi-Forum

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Asylanten: Einrichtung zerlegt! Aber was ist z.B, mit Obdachlosen?

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    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Das Problem ist, dass ihr ein Begriff benutzt, der weder in der Soziologie noch, der Justiz, der Psychologie oder sonst einer Wissenschaft in bestimmte Gruppe von Menschen bzw. bestimmte Merkmalsträger beschreibt. Dieser Nazijargon ist geeignet am Stammtisch oder beim Hetzen über Menschen mit anderen Lebenswegen. Aber für Problemlösungen taugt "Wir müssen gegen alle Asozialen konsequent vorgehen." natürlich nicht im Mindesten. Weder objektiv noch subjektiv ist der Begriff konkret fassbar. Da bräuchte man schon ein Asozialenamt, dass den Asozialen Filzfetzen in einer beliebigen Farbe auf die Klamotten bappt. C.Baer wäre das ein Job nach deinem Gusto?
    Das ist Unsinn was dir da zusammenschreibst.
    Ich halte den Begriff "Asozial" für ein sehr gutes Wort - ein klarer, zugespitzter Kampfbegriff, der den Finger in die Wunde legt und gerechte und berechtigte Missachtung zeigt.
    Die Frage ist wie man diesen Begriff besetzt.
    Und da entspricht der moderne Sprachgebrauch in der alltäglichen Umgangssprache der Menschen eben nicht irgendeinem Nazi-Jargon, der hunderte Worte in reine Bosheit verdrehte.

    Als einen Asozialen definiere ich eine Person, die in ihren Handlungen konsequent von erheblicher Missachtung für Mitmenschen und Gemeinwohl geprägt ist.
    So sollte es im Wörterbuch stehen.
    Das ist keine Frage von Bildung, Einkommen oder unkonventionellem Lebensstil.
    Es ist einzig und allein eine Frage von persönlicher Moral und Integrität.

    Du hast viel zu viele Beiträge von mir gelesen um nicht wissen zu können wie hoch ich persönliche Freiheit schätze und wie sehr ich totalitäre Zwangslösungen ablehne.
    Wenn ich sage "Wir müssen gegen alle Asozialen konsequent vorgehen", dann wünsche ich mir eine Gesellschaft die aufsteht, Zivilcourage zeigt und der moralischen Verkommenheit und Kriminalität in ihrer Mitte mit allen Mitteln einer demokratischen Zivilgesellschaft den konsequenten Krieg erklärt.
    So eine moralische Erneuerung brauchen wir.
    Es gibt sehr viele Missstände die abgestellt werden müssen.
    Im Moment ist die gesellschaftliche Toleranz gegen raffgierige Egozentrik, soziale Kälte, kriminelle Strukturen, Gewalt im öffentlichen Raum, Vandalismus, öffentliches in Agression eskalierendes Besäufnis u.a. in meinen Augen viel zu groß.

    Wenn wir diese Probleme konsequent anpacken wird viel von dem Konfliktpotential in der Gesellschaft verschwinden, das heute u.a. auch in Nationalismus und Rassismus ein Ventil findet.

    So und nicht anders ist meine Aussage zu verstehen.

    Kommentar


      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Das ist Unsinn was dir da zusammenschreibst.
      Ich halte den Begriff "Asozial" für ein sehr gutes Wort - ein klarer, zugespitzter Kampfbegriff, der den Finger in die Wunde legt und gerechte und berechtigte Missachtung zeigt.
      Nein der Begriff ist nicht klar.
      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Die Frage ist wie man diesen Begriff besetzt.
      Wäre der Begriff nicht beliebig sondern klar, wie du oben angibst wäre das nicht die Frage. Der Begriff ist schwammig und hat seit ende des NS-Regimes keine klare allgemeingültige Bedeutung.
      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Und da entspricht der moderne Sprachgebrauch in der alltäglichen Umgangssprache der Menschen eben nicht irgendeinem Nazi-Jargon, der hunderte Worte in reine Bosheit verdrehte.
      Es gibt nicht den modernen Sprachgebrauch von asozial. Es gibt für jeden, der diesen Ausdruck benutzt eine oder mehrere Gebrauchsarten und Bedeutungen des Begriffs.
      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Als einen Asozialen definiere ich eine Person, die in ihren Handlungen konsequent von erheblicher Missachtung für Mitmenschen und Gemeinwohl geprägt ist.
      So sollte es im Wörterbuch stehen.
      Punkt eins: So steht es da aber nicht. Im Duden steht da:
      Person, die asozial ist.
      Das ist natürlich immens hilfreich.
      Jemand der konsequent selbst kürzeste Strecken mit dem Auto fährt, bedarf also nach deiner Definition eines konsequenten Vorgehens gegen seine Person.
      Ist das Ausdruck der Freiheitsliebe, die du erwähntest?
      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Das ist keine Frage von Bildung, Einkommen oder unkonventionellem Lebensstil.
      Es ist einzig und allein eine Frage von persönlicher Moral und Integrität.
      Lustigerweise sagt das Wörterbuch (wie oben der Duden) uns:
      1.unfähig zum Leben in der Gemeinschaft, sich nicht in die Gemeinschaft einfügend; am Rand der Gesellschaft lebend
      2.(meist abwertend) die Gemeinschaft, Gesellschaft schädigend
      3.(umgangssprachlich abwertend) ein niedriges geistiges, kulturelles Niveau aufweisend; ungebildet und ungehobelt
      Also von dem was du schriebst kein Wort und das was du ausschließt ist eine der Top 3 Bedeutungen.
      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
      Du hast viel zu viele Beiträge von mir gelesen um nicht wissen zu können wie hoch ich persönliche Freiheit schätze und wie sehr ich totalitäre Zwangslösungen ablehne.
      Wenn ich sage "Wir müssen gegen alle Asozialen konsequent vorgehen", dann wünsche ich mir eine Gesellschaft die aufsteht, Zivilcourage zeigt und der moralischen Verkommenheit und Kriminalität in ihrer Mitte mit allen Mitteln einer demokratischen Zivilgesellschaft den konsequenten Krieg erklärt.
      So eine moralische Erneuerung brauchen wir.
      Es gibt sehr viele Missstände die abgestellt werden müssen.
      Im Moment ist die gesellschaftliche Toleranz gegen raffgierige Egozentrik, soziale Kälte, kriminelle Strukturen, Gewalt im öffentlichen Raum, Vandalismus, öffentliches in Agression eskalierendes Besäufnis u.a. in meinen Augen viel zu groß.

      Wenn wir diese Probleme konsequent anpacken wird viel von dem Konfliktpotential in der Gesellschaft verschwinden, das heute u.a. auch in Nationalismus und Rassismus ein Ventil findet.

      So und nicht anders ist meine Aussage zu verstehen.
      Das ist substanzloses Geschreibsel, nicht mehr als ein Feigenblatt.

      Kommentar


        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
        Das ist substanzloses Geschreibsel, nicht mehr als ein Feigenblatt.
        Dieses in deinen Augen "substanzlose Geschreibsel" ist mein eigentliches Anliegen.
        Alles andere sind nur Worte, die natürlich für verschiedene Menschen einen verschiedenen Klang haben.
        Wichtig ist, dass so ein Begriff alles in allem seine soziale Funktion erfüllt.
        Stellt sich heraus, dass er das nicht tut würde auch ich ihn ersetzen.
        Aber hier in dieser Forendiskussion sehe ich dazu keinen Anlass.

        Ich muss auch allgemein gestehen, dass ich mich auf sophistische Wortklaubereien mit dir nicht mehr einlassen werde.
        Wir können in jedem Thema gerne zur Sache diskutieren.


        @ Spocky:

        Das hätte nicht funktioniert, weil man nicht einfach einen Schalter umlegen kann und die Menschen sofort anders denken. Das ist ein langer Prozess gewesen und der musste erstmal durchlaufen werden.

        Davon abgesehen: Wer von den nach dem Krieg geborenen kann denn heute schon mit Sicherheit sagen, dass er dann überhaupt leben würde? Ich für meinen Teil kann das für mich mit Sicherheit ausschließen, denn ohne dass mein Opa aus der heutigen Slowakei vertrieben worden wäre, wäre meine Mutter nie geboren worden. Und wie sieht es auf der väterlichen Seite aus? Wer weiß das schon, vielleicht wäre meine Oma ja mit dem Bruder meines Opas zusammengekommen, der im Krieg bzw. in russischer Gefangenschaft (lässt sich nicht mehr feststellen) ums Leben kam?

        Selbst wenn die Vorfahren schon immer am gleichen Ort waren, so hätte doch jemand, der jetzt nicht mehr ist, dazwischenkommen können und man wäre selbst nie entstanden. Je weiter wir uns vom Krieg entfernen, desto wahrscheinlicher ist es, dass es jeden treffen würde. Dazu reicht es schon, dass es zwar die gleichen Vorfahren sind, aber sie beispielsweise erst einen Tag später Nachwuchs zeugten, weil sie tags zuvor auf einer Beisetzung waren...
        Natürlich kann man die Vergangenheit nicht ändern und die Dinge sollten kommen wie sie gekommen sind.
        Aber rein vor dem Hintergrund dieses Gedankenspiels: Wen würde es stören wenn wir nicht in unserer heutigen Form existieren würden?
        Sicher über 100 Mio. andere Menschen wären nicht gestorben, die schönen alten Städte Mitteleuropas von Frankfurt bis Dresden wären unzerstört geblieben, in Wien, Prag oder Warschau allein würden mehr Juden leben als heute in der ganzen Bundesrepublik, Gebiete wie Böhmen wären das blühende Herz Europas mit gemischter Bevölkerung aus Deutschen und Slawen und keine Ansammlungen von Bordell-Städten und Industrieruinen in schöner Landschaft, heruntergewirtschaftet von 40 Jahren Kommunismus.
        Ganz ehrlich: da können wir mit unserer bescheidenen Existenz nicht mithalten.
        Sollte aber auch gar nichts anderes sein als ein kleines Gedankenspiel.
        Zuletzt geändert von C.Baer; 10.12.2014, 18:23.

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          Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
          Dieses in deinen Augen "substanzlose Geschreibsel" ist mein eigentliches Anliegen.
          Alles andere sind nur Worte, die natürlich für verschiedene Menschen einen verschiedenen Klang haben.
          Das sage ich ja. Du schreibst etwas das so beliebig ist, dass es alles und nichts bedeuten kann. Du wirst nicht konkret und scheinst dich daran zu erfreuen wie schön und wortreich du nichts sagst.

          Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
          Wichtig ist, dass so ein Begriff alles in allem seine soziale Funktion erfüllt.
          Welche Funktion sollte das sein? Diskriminierung?
          Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
          Stellt sich heraus, dass er das nicht tut würde auch ich ihn ersetzen.
          Aber sicher.
          Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
          Ich muss auch allgemein gestehen, dass ich mich auf sophistische Wortklaubereien mit dir nicht mehr einlassen werden.
          Wir können in jedem Thema gerne zur Sache diskutieren.
          Bislang bist du Fragen zum Inhalt und zu Zusammenhängen stets wortreich ausgewichen und bist auf diese Wortklaubereien ausgewichen. Eine Änderung deines Verhaltens sähe ich als Fortschritt. Schön, dass ich einen Teil dazu beigetragen habe.

          Kommentar


            @ Tibo:
            Das sage ich ja. Du schreibst etwas das so beliebig ist, dass es alles und nichts bedeuten kann. Du wirst nicht konkret und scheinst dich daran zu erfreuen wie schön und wortreich du nichts sagst.
            Was erwartest du denn?
            Einen konkreten Maßnahmenkatalog für Politik und private Initiativen?
            Bedenke, dass das nur eine kleine Halb-OT-Nebendiskussion und kein politisches Strategiepapier ist.
            Wo du "nichts" verstehst, habe ich alles geschrieben was ich dazu in diesem kleinen Exkurs für sinnvoll halte.

            Welche Funktion sollte das sein? Diskriminierung?
            Wenn du so willst: ja.
            Schaffung eines Klimas der öffentlichen zivilgesellschaftlichen Anklage und Anprangerung von Personen die konsequent in erheblichem Umfang gegen ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl handeln.
            (Und nein: jemand der immer mit dem Auto zum Bäcker an der Ecke fährt, obwohl er gesund genug zum Laufen ist, ist damit selbstverständlich nicht gemeint. Solche Deutungen können eigentlich nur nervige Kinder und provokante Wortverdeher, die sich einen Spaß draus machen beitragen. )

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              Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
              @ Spocky:



              Natürlich kann man die Vergangenheit nicht ändern und die Dinge sollten kommen wie sie gekommen sind.
              Aber rein vor dem Hintergrund dieses Gedankenspiels: Wen würde es stören wenn wir nicht in unserer heutigen Form existieren würden?
              Sicher über 100 Mio. andere Menschen wären nicht gestorben, die schönen alten Städte Mitteleuropas von Frankfurt bis Dresden wären unzerstört geblieben, in Wien, Prag oder Warschau allein würden mehr Juden leben als heute in der ganzen Bundesrepublik, Gebiete wie Böhmen wären das blühende Herz Europas mit gemischter Bevölkerung aus Deutschen und Slawen und keine Ansammlungen von Bordell-Städten und Industrieruinen in schöner Landschaft, heruntergewirtschaftet von 40 Jahren Kommunismus.
              Ganz ehrlich: da können wir mit unserer bescheidenen Existenz nicht mithalten.
              Sollte aber auch gar nichts anderes sein als ein kleines Gedankenspiel.
              Ganz so viele Opfer waren es nicht, ich hatte was mit 55 Mio im Kopf, Wiki sagt 60 - 70 Mio.

              Aber woher willst du wissen, wie sich die alles verändert hätte? Wer sagt denn, dass Deutsche und Slawen sich noch vertragen würden?

              Staatskapitalismus hätte es wahrscheinlich nicht dort gegeben, aber auch andere Systeme haben für Runterwirtschaftung gesorgt.

              In der K u. K Monarchie waren auch viele Menschen unzufrieden, sonst hätte es dort nicht schon damals Aufstände gegeben und auch nicht den Mord an Franz Ferdinand.
              Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
              endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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              Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
                Ganz so viele Opfer waren es nicht, ich hatte was mit 55 Mio im Kopf, Wiki sagt 60 - 70 Mio.

                Aber woher willst du wissen, wie sich die alles verändert hätte? Wer sagt denn, dass Deutsche und Slawen sich noch vertragen würden?

                Staatskapitalismus hätte es wahrscheinlich nicht dort gegeben, aber auch andere Systeme haben für Runterwirtschaftung gesorgt.

                In der K u. K Monarchie waren auch viele Menschen unzufrieden, sonst hätte es dort nicht schon damals Aufstände gegeben und auch nicht den Mord an Franz Ferdinand.
                Die 100 sind eine Schätzung die sich aus den Opfern der beiden Weltkriege, von Nationalsozialismus, Kommunismus und allen anderen nationalistisch motivierten Kriegen in Europa seit 1900 ergibt.

                Natürlich war das Habsburger Reich nicht optimal, und leider eben auch alles andere als frei von dem Nationalismus der es zu Grabe getragen hat.
                Man denke nur an die Magyarisierungspolitik in der ungarischen Reichshälfte.
                Letztendlich hat die Monarchie den Weltkrieg ja auch mehr zu verantworten als alle übrigen europäischen Staaten.
                Trotzdem ist der Vielvölkercharakter des k.u.k. Reiches ein positives historisches Erbe Europas, das in Südosteuropa heute durchaus wieder entdeckt wird.
                Nicht mehr und nicht weniger; ich will hier keine romantische Verklärung betreiben.
                Meine eigenen Vorfahren standen damals sowieso bei den anderen beiden Kaisern aus Berlin und Petersburg unter der Fuchtel; deren Staaten waren allerdings aus meiner Sicht dann doch noch deutlich weniger erbaulich.

                Und natürlich hätten auch andere schlimme Dinge passieren können, ohne Nationalismus.
                Alles nur Gedankenspiele.

                Kommentar


                  Also Kommunismus im eigentlichen Sinn hat es bisher nicht gegeben, also gibts da auch keine Opfer zu beklagen, das waren alles staatskapitalistische Systeme.

                  Ansonsten könnten die Opferzahlen in etwa hinkommen, ich hatte dich da wohl falsch verstanden und es nur auf den WW II bezogen.

                  Was den Vielvölkercharakter der KuK angeht, so bin ich da vorsichtig. In deren Herrschaftsgebiet gab es noch bis in unser Jahrhundert hinein immer wieder Konflikte zwischen den Völkern - und genau genommen jetzt auch immer noch. Das sind alles Spätfolgen von damals, als man zusammengemischt hat, was nicht zusammengehören wollte.

                  Das ist ungefähr so, als wurdest du die Sowjetunion als Vielvölkerstaat bejubeln (was du wahrscheinlich deshalb nicht machst, weil es deiner Meinung nach wohl das falsche politische System hatte). Ansonsten sehe ich da sehr viele Übereinstimmungen.
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                    @ Spocky:

                    Also Kommunismus im eigentlichen Sinn hat es bisher nicht gegeben, also gibts da auch keine Opfer zu beklagen, das waren alles staatskapitalistische Systeme.
                    Diese Diskussion hatten wir ja auch schon mal recht ausführlich.
                    Letztendlich kann man es nennen wie man will.
                    Die Eigenbezeichnung dieser Diktaturen war ja "sozialistisch", was man im Marxismus-Leninismus als Übergangszeitraum der Diktatur des Proletariats bis zum angestrebten Kommunismus (= der klassenlosen Gesellschaft) versteht.
                    "Staatskapitalismus/Staatsmonopolismus" war witzigerweise ein Kampfbegriff aus der DDR für die soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik zum Ende der Ära Ulbricht um 1970 herum.
                    Die Opfer welcher totalitären Diktaturen hier gemeint sind wissen wir ja letztendlich beide.

                    Was den Vielvölkercharakter der KuK angeht, so bin ich da vorsichtig. In deren Herrschaftsgebiet gab es noch bis in unser Jahrhundert hinein immer wieder Konflikte zwischen den Völkern - und genau genommen jetzt auch immer noch. Das sind alles Spätfolgen von damals, als man zusammengemischt hat, was nicht zusammengehören wollte.
                    Das sehe ich anders.
                    Das Problem in der k.u.k. Monarchie oder in Jugoslawien war nicht das Modell des Vielvölkerstaates, sondern der Nationalismus von oben und unten der es unterminiert hat.
                    Zu behaupten verschiedene Völker könnten nicht durchmischt zusammenleben und würden naturgemäß nicht zusammen gehören ist ja gerade der Kern des Nationalismus.
                    Das lehne ich ab.

                    Das Problem in der k.u.k. Monarchie war die Ungleichberechtigung der Völker.
                    Insbesondere die Ungarn haben in ihrer Reichshälfte ziemlich gewütet und nicht-magyarische Nationalitäten unterdrückt.
                    Die Slawen waren allgemein zu schlecht gestellt und haben sich deswegen vom nationalistischen russischen Panslawismus einfangen lassen.
                    Die Juden waren sowieso zu schlecht gestellt, wenn auch besser als im Deutschen Reich.
                    Da liegen in der Monarchie wie auch in der Sowjetunion die Fehler: ein Vielvölkerstaat der keine Gleichberechtigung bietet wird für gewisse nationale Gruppen zu einem Völkergefängnis aus dem man nur noch ausbrechen will.
                    Ein Vielvölkerstaat der allen seinen Bürgern die gleichen Rechte, auch zur Pflege ihrer nationalen Kultur, einräumt und jedem die gleichen Chancen und Freiheiten bietet ist für mich aber die ideale europäische Staatsform.
                    Und die verwirklichen wir zur Zeit, auch wenn es ein langer Prozess ist.
                    Mit ein paar charismatischen Fürsprechern und Vorkämpfern der europäischen Einigung die europaweit gehört werden würde die Entwicklung sicher schneller gehen, aber auch so geht sie voran.

                    Kommentar


                      Ich schrieb ja auch "was nicht zusammengehören wollte". Dass es prinzipiell Möglich ist, wirklich multikulturell zu leben leugnet ja außerhalb der Union und der Rechten niemand, aber sowas darf nicht von oben aufgezwungen werden, sondern muss von selbst und von unten kommen, bestenfalls von oben gelenkt.

                      Wie du aber jetzt selbst einräumst, müssen dazu alle gleichberechtigt sein und das war nunmal in KuK nicht überall der Fall und deshalb schon hätte es nicht der Ausgangspunkt für einen direkten Übergang zur EU sein können, wie du weiter oben vorgeschlagen hast. Dazu war eben mehr nötig.

                      Edit: Letzte Nacht wurden in Nürnberg drei geplante Wohnheime für Asylbewerber niedergebrannt:

                      http://www.blick.ch/news/ausland/bra...id3343157.html
                      Zuletzt geändert von Spocky; 12.12.2014, 09:58.
                      Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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                        Solche Meldungen gehen auch leider viel zu oft unter:
                        Füssen : Asylbewerber springt in eiskalten Lech und rettet 23-Jährigen - Nachrichten Bayern - Augsburger Allgemeine
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                          Ich habs wahrgenommen.
                          Mein erster - und natürlich in unserer Bürokratie sehr unrealistischer - Gedanke war: Wenn der Mann sonst einen sauberen Hintergrund hat und es einigermaßen wahrscheinlich ist, dass der Selbstmörder ohne sein Eingreifen gestorben wäre - Staatsbürgerschaft anbieten.

                          Kommentar


                            Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                            Ich habs wahrgenommen.
                            Mein erster - und natürlich in unserer Bürokratie sehr unrealistischer - Gedanke war: Wenn der Mann sonst einen sauberen Hintergrund hat und es einigermaßen wahrscheinlich ist, dass der Selbstmörder ohne sein Eingreifen gestorben wäre - Staatsbürgerschaft anbieten.
                            Das ist doch völliger Unsinn. Vor allem die Vorbedingungen sind albern. Wenn es also einigermaßen sicher war, dass der 23-jährige gestorben wäre, verdient er der Retter die Staatsbürgerschaft. Wenn nur ein irreperabler Hirnschaden im Raum gestanden hätte, dann ne Arbeitserlaubnis? Und was wenn am Ufer noch Ausländer mit Bleiberecht (oder vielleicht sogar Ausländer aus EU-Staaten die sind ja fast so wertvoll wie Deutsche) standen, dann hätte der Asylbewerber ja den höheren Rängen die Chance geraubt zum Deutschen aufzusteigen. Wenn er das gemacht und der 23- eh nicht verreckt wäre, sagen wir er hätte nur beide Beine verloren, dann sollte man den garstigen Asylanten doch bestimmt sofort abschieben.
                            OMG mir kommt gerade ein schrecklicher Gedanke: Was wenn das gar kein Deutscher war, den der Asylbewerber da gerettet hat? Europa ist doch eh schon überbevölkert, wenn ich dich richtig verstehe.

                            Kommentar


                              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                              Das ist doch völliger Unsinn. Vor allem die Vorbedingungen sind albern. Wenn es also einigermaßen sicher war, dass der 23-jährige gestorben wäre, verdient er der Retter die Staatsbürgerschaft. Wenn nur ein irreperabler Hirnschaden im Raum gestanden hätte, dann ne Arbeitserlaubnis? Und was wenn am Ufer noch Ausländer mit Bleiberecht (oder vielleicht sogar Ausländer aus EU-Staaten die sind ja fast so wertvoll wie Deutsche) standen, dann hätte der Asylbewerber ja den höheren Rängen die Chance geraubt zum Deutschen aufzusteigen. Wenn er das gemacht und der 23- eh nicht verreckt wäre, sagen wir er hätte nur beide Beine verloren, dann sollte man den garstigen Asylanten doch bestimmt sofort abschieben.
                              OMG mir kommt gerade ein schrecklicher Gedanke: Was wenn das gar kein Deutscher war, den der Asylbewerber da gerettet hat? Europa ist doch eh schon überbevölkert, wenn ich dich richtig verstehe.
                              Du schreibst dir da in meinen Augen wirres Zeug zusammen.

                              Besonders blöd ist diese Polemik rund um die einfache Tatsachenfestellung, dass ein gewisses Gebiet nicht von unendlich vielen Menschen bewohnt werden kann.
                              Als wäre es moralisch auch nur ansatzweise fragwürdig das festzustellen.
                              Für dich scheint nur die Position "Wir öffnen alle Grenzen für jedermann und lassen Staatsbürgerschaften wegfallen." moralisch legitim zu sein; wer dem nicht zustimmt steht sofort im Ruf Nationalist zu sein - selbst Leute wie ich die sich einen Europäischen Vielvölkerstaat als Einwanderungsland wünschen.
                              Die derzeitige Bundesregierung müsste für dich ja dann fast schon ultranationalistisch und faschistoid sein.

                              Wenn du in einer experimentellen politischen Simulation schalten und walten könntest wie du willst, würde eine riesige Katastrophe dabei heraus kommen.
                              Du bist was sowas angeht noch verrückter als ich und hast überhaupt kein Gespür für funktionierende Systeme.

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                                selber Schuld wenn du mit Tibo diskutierst^^

                                Was btw die angeblich von *rechten* 3 abgebrannten künftigen Asylantenheime in Bayern angeht so bin ich mir ziemlich sicher das es keine rechten waren sondern die Anwohner.
                                Unsere Stadt stopft sie auch in die Sozialwohnungen (die eigentlich für Obdachlose, auf der Strasse gelandete, Penner etc gedacht sind) und die, zunehmend, grummelnde Reaktion der Anwohner kann man immer deutlicher hören.
                                Wobei wir hier nichts dafür können, wir kriegen die Typen einfach zugeteilt ob wir wollen oder nicht und müssen sich darum kümmern.

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