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    #76
    @ Dannyboy: Es hört sich so an, als hättest Du ganz miese Erfahrungen mit dem Thema Reiligion und Erziehung gemacht. Willst Du ein wenig mehr davon erzählen?
    Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
    Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
    Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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      #77
      Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
      Harmlos

      [ATTACH=CONFIG]85850[/ATTACH]

      Absolute Wahrheiten wollte ich hier auch übrigens gar nicht aufstellen, das wird dir vielleicht nach dem nächsten Absatz auch klar.



      Und eben da hinterfrage ich einmal die Sinnhaftigkeit: Können Erfahrung aus der Vergangenheit ein Kind in der Gegenwart wirklich auf die Zukunft vorbereiten? Man impliziert hier doch gleich den Wunsch, daß sich großartig nichts ändert, mit rein. Und stehen die Wünsche dabei dem Kind nicht später doch im Weg?

      Ein einfaches Beispiel - ich selbst bin in den 80ern mit viel Freizeit für mich selbst aufgewachsen, und das hat mir gut gefallen. Wenn ich in einen Fußballverein wollte, durfte ich das; und als ich in der A-Jugend entschieden hab, Oberstufe mit Nachmittagsunterricht und Fußball nervt doch, war der Austritt (war da noch nicht 18) auch kein Problem. Wenn ich mich heute aber umsehe, finde ich viele Kinder mit fast völlig verplanter bzw organisierter "Frei"zeit und gestiegener Tendenz zum Nachmittagsunterricht (hab ich selbst gehaßt damals Fächer nur wegen der Unterrichtszeiten abgewählt) - sicher auch bei vielen Eltern nicht ganz uneigennützis so gelöst. Bleibt man also beim Konzept aus eigener guter Erfahrung oder wird das später ein Wettbewerbsnachteil gegenüber den Kindern, die schon früh Terminstress kennenlernen?

      Ähnlich sieht's mit deinem Abschluß-Satz aus: Hat deine Erziehung dir da vielleicht Ballast mit ins Leben gegeben?

      Trotz der "aufgeklärten" und "wissenschaftsaffinen" Gesellschaft von heute ist wirklich niemand (ich eingeschlossen) hier im Thread mit einer solchen Methodik unterwegs. Keiner hat sich hingesetzt und versucht, gesellschaftliche Tendenzen aufzuschlüssen und die, die in ca. 15-20 Jahren beste Chancen auf Relevanz haben zu isolieren, und sein Kind nach besten Möglichkeiten auf Erfolg in der dann nicht mehr zukünftigen Gesellschaftsstruktur vorzubereiten - was ja in einer Form dem Ausdruck "das Beste fürs Kind" entsprechen würde.

      Stattdessen vermitteln alle Werte und Ansätze, die man selbst für "richtig" hält. Stellt sich doch die Frage: Steckt dahinter nicht der Wunsch, daß diese nächste Generation die Gesellschaft an sich für uns selbst angenehmer macht? Das verändert, was uns selbst stört, getrieben von den Werten, die wir ihnen mitgeben?
      Auf ein neues!

      Hallo Karl!

      Die Art der Methodik, die Du vermisst, fehlt wahrscheinlich noch, oder ist nicht gerade im Fokus der Öffentlichkeit.

      Du gehst vom heutigen Standpunkt aus und Du hast Recht, Strategien, die heute oder gestern noch ganz vorteilhaft waren, um den Alltag zu bewältigen, sind morgen vielleicht ganz falsch!

      Auch unsere Werte können ganz falsch sein, das war aber bis vor 100 Jahren oder die Jahrtausende davor nicht zwangsläufig so, weil sich damals der Alltag des Durchschnittsmenschen über Generationen nicht groß verändert hat, das Überleben der Sippe stand im Vordergrund.

      Heute musst Du in der Gesellschaft anders überleben und alte Werte einfach mal beiseite legen, um "erfolgreich" zu sein.

      Irgendwer hat schon in der Debatte angemerkt, dass z.B. Nächstenliebe nicht von den Christen "erfunden" wurde und das stimmt.
      Warum hat man früher Nächstenliebe oder das Teilen hochgehalten? Weil die Gruppe nur so überleben konnte. Da steht nicht zwangsläufig eine Religion dahinter, sondern der Erfahrungshorizont der Gruppe.
      Nagel mich jetzt nicht auf den Namen der Studie, auf die Erhebung, oder die Expertengruppe fest, aber vor etwa zwei Jahren hat man in den USA untersucht, welche Bevölkerungsgruppen, welche Individuen z.B. Hungerkatastrophen im Wilden Westen überlebt haben und das überraschende Ergebnis war:
      Familien! Nicht die Einzelgänger!
      Hat mich auch sehr erstaunt!
      Aber es scheint ein evolutionärer Vorteil gewesen zu sein, seinen Nächsten zu "lieben", zu unterstützen!
      Was Aggression gegen Konkurrenten oder rivalisierende Gruppen nicht ausschließt!

      Nun könnten sich diese "erlernten" Werte durchaus ins Gegenteil verkehren, vielleicht hat der Nachwuchs ökonomische Nachteile, aber will ich Kinder zu egoistische Einzelgänger erziehen?
      Ich eher nicht!

      LG
      earthquake
      Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

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        #78
        Ich finde die heutigen erziehungs methoden scheinen weitaus schlechter zusein als früher. Ich gehe selbst noch zur schule und wenn ich teilweise meine klassenkameraden sehe oder jahrgänge unter mir das ist echt schlimm geworden. Schon alleine die ausdrucksweise oder wie die mit Lehrern reden auch wenn ich andere Jugendliche auf der straße sehe das ist finde ich echt schlimm. Gut ein paar idioten gibt es immer aber das sind mehr als ein paar. Und das fängt schon bei den 5er klassen an. Also muss wohl irgendwas früher an der Erziehung besser gewesen sein. Ich denke früher haben die Eltern einen viel mehr mit Religion und strenge erzogen als heute und das scheint wohl ganz gut gewesen zu sein.

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          #79
          Zitat von Prohmeteus99 Beitrag anzeigen
          Ich finde die heutigen erziehungs methoden scheinen weitaus schlechter zusein als früher. Ich gehe selbst noch zur schule und wenn ich teilweise meine klassenkameraden sehe oder jahrgänge unter mir das ist echt schlimm geworden. Schon alleine die ausdrucksweise oder wie die mit Lehrern reden auch wenn ich andere Jugendliche auf der straße sehe das ist finde ich echt schlimm. Gut ein paar idioten gibt es immer aber das sind mehr als ein paar. Und das fängt schon bei den 5er klassen an. Also muss wohl irgendwas früher an der Erziehung besser gewesen sein. Ich denke früher haben die Eltern einen viel mehr mit Religion und strenge erzogen als heute und das scheint wohl ganz gut gewesen zu sein.
          Ich gehe auch noch zur Schule, habe es da auf inzwischen 26 Jahre gebracht in denen ich außer in den Ferien regelmäßig hingehe. Und ich muss sagen: Keinen meiner heutigen Schüler würde ich gegen mich als Schüler und meine Freunde damals eintauschen wollen. Und zwar ausschließlich wegen unseres Verhalten gegen unseren Lehrern damals.

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            #80
            Zitat von Prohmeteus99 Beitrag anzeigen
            Ich denke früher haben die Eltern einen viel mehr mit Religion und strenge erzogen als heute und das scheint wohl ganz gut gewesen zu sein.
            Damals konnte man durch Drohungen, Schläge und psychischer Gewalt wohl noch einiges wettmachen, heute ist die pure Erziehungsfähigkeit gefragt. Wenn sich Eltern nicht durchsetzen oder Kinder überzeugen können, kann es vielleicht auch sein, dass sie dies nie gelernt haben aufgrund dessen, weil deren Eltern Gewalt ausgeübt haben.
            "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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              #81
              Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
              Damals konnte man durch Drohungen, Schläge und psychischer Gewalt wohl noch einiges wettmachen, heute ist die pure Erziehungsfähigkeit gefragt.
              Das klingt so als hätten Drohungen, Schläge und psychische Gewalt an Effektivität eingebüßt. Warum sollte das so sein?
              Deprivation zum Beispiel ist psychische Gewalt ist das ein Mittel zu dem du unter keinen Umständen greifen würdest um dein Kind zu disziplinieren?

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                #82
                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Das klingt so als hätten Drohungen, Schläge und psychische Gewalt an Effektivität eingebüßt. Warum sollte das so sein?
                Damals konnte man sich die Erziehung durch Gewalt noch vereinfachen - lassen wir mal dahingestellt, ob effektiv oder nachhaltig. Heute muss man vorausschauend erziehen.


                Deprivation zum Beispiel ist psychische Gewalt ist das ein Mittel zu dem du unter keinen Umständen greifen würdest um dein Kind zu disziplinieren?
                Nein, ich denke nicht. Warum fragst Du?
                "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                  #83
                  Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                  Damals konnte man sich die Erziehung durch Gewalt noch vereinfachen - lassen wir mal dahingestellt, ob effektiv oder nachhaltig. Heute muss man vorausschauend erziehen.
                  Man kann doch auch heute noch die Erziehung durch körperliche oder psychische Gewalt vereinfachen und früher konnte man auch vorausschauend erziehen. Ich sehe den Unterschied in der Theorie nicht.

                  Zitat von Taanae Beitrag anzeigen

                  Nein, ich denke nicht. Warum fragst Du?
                  Ich habe die Frage blöd (verneint) gestellt, deshalb verstehe ich jetzt die Antwort nicht. Ich stelle sie deshalb nochmal:
                  Würdest du als erzieherische Maßnahme dein Kind etwas entbehren lassen?
                  Ihm etwa erst in einem gewissen Alter ein Handy erlauben oder zur Strafe früher ins Bett schicken. Ich frage das, weil ich dich so verstanden habe als würdest du selbst psychische Gewalt absolut ablehnen. Ich stelle mir es dann aber sehr schwierig vor ein Kind zu erziehen. Gleichzeitig finde ich das auch sehr interessant und würde mich da über eine Schilderung deiner Erfahrungen freuen.
                  Deprivation ist eben ein Mittel, das fast jeder einsetzt, daher meine Frage.

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                    #84
                    Zitat von Twister-Sister Beitrag anzeigen
                    @ Dannyboy: Es hört sich so an, als hättest Du ganz miese Erfahrungen mit dem Thema Reiligion und Erziehung gemacht. Willst Du ein wenig mehr davon erzählen?
                    Angefangen hat das ganze vor ein paar Jahren, als ich mich hier im Forum angemeldet habe.

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                      #85
                      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                      Deprivation ist eben ein Mittel, das fast jeder einsetzt, daher meine Frage.
                      Stimmt. Hausarrest gehört ebenso dazu. Oder PC-Verbot. Man straft gerne damit.
                      Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination
                      Ein Holodeck ist klasse! Man kann überall hin, obwohl man gar nicht weg muss :)
                      Außerirdische Technologie + menschliche Dummheit = unschlagbare Ergebnisse :)

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                        #86
                        Bei uns ist Entzug der Gutenacht-Geschichte eine äußerst drakonische Strafe, und die liegt noch am unteren Ende...
                        Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                        Mission accomplished.

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                          #87
                          Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                          Man kann doch auch heute noch die Erziehung durch körperliche oder psychische Gewalt vereinfachen und früher konnte man auch vorausschauend erziehen. Ich sehe den Unterschied in der Theorie nicht.
                          .
                          Das könnte vlt an den neu hinzugekommenen Medien sowie der neuen Technologie liegen. Vor einigen jahrzenten hatte kaum ein kind/jugendlicher ein handy oder einen eigenen fernseher und Internet auch nicht. Das hat heute aber nahezu jedes kind und da die Eltern dieses nicht in ihrer entwicklung hatten wissen sie nicht wie sollen sie damit umgehen. Und da könnte dann vlt das Problem liegen im Fernsehn kommen heute teilweise solche asi serien und das glauben die dann auch weil sie noch nicht alt genug sind um alles zu verstehen und denken dann das man sich so verhalten soll. Mein lehrer hat in der 5 oder 6 eine umfrage gemacht wer denkt das Berlin tag und nacht oder köln irgendwas real ist nahezu alle dachten das ist real von daher könnte es daran liegen das die Methoden nicht mehr so einfach sind und man erst einen weg finden muss als Elternteil vernünftig damit umzugehen.

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                            #88
                            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                            Man kann doch auch heute noch die Erziehung durch körperliche oder psychische Gewalt vereinfachen und früher konnte man auch vorausschauend erziehen. Ich sehe den Unterschied in der Theorie nicht.
                            Niemand sah darin etwas Verbotenes, und die Kinder kannten es meist auch nicht anders. Es war damals höchstens dann mal nützlich, wenn es nicht zu extremer Gewalt kam. Heute vereinfacht Gewalt kaum, da es auch genug andere Möglichkeiten gibt. Gewalt führt heute eher zu Problemen. Es geht ja auch ohne, es schaffen nur nicht alle. Es gilt ja auch, die eigenen Erfahrungen zu vergessen und eine andere Möglichkeit zu erkennen.


                            Würdest du als erzieherische Maßnahme dein Kind etwas entbehren lassen?
                            Ihm etwa erst in einem gewissen Alter ein Handy erlauben oder zur Strafe früher ins Bett schicken. Ich frage das, weil ich dich so verstanden habe als würdest du selbst psychische Gewalt absolut ablehnen. Ich stelle mir es dann aber sehr schwierig vor ein Kind zu erziehen. Gleichzeitig finde ich das auch sehr interessant und würde mich da über eine Schilderung deiner Erfahrungen freuen.
                            Deprivation ist eben ein Mittel, das fast jeder einsetzt, daher meine Frage.
                            Unter psychischer Gewalt verstehe ich eine Gefahr für das Kind. Wenn ich einem Kind helfe, seine Grenzen zu erkennen, muss ich gewisse Dinge unterbinden und kann daher nicht alles erlauben. Ist doch logisch.

                            Ich versuche es ohne Druck und mit Geduld, wiederhole mich dann auch mal, appelliere an die Vernunft oder motiviere und erkläre dem Kind die Folgen. Du willst bestimmt wissen, was ich mache, wenn das Kind dann noch immer nicht so reagiert, wie ich es für richtig halte. Wenn die Folgen erträglich sind, lasse ich es zu, das mein Kind entsprechende negative Erfahrungen macht. In seltenen Fällen muss ich wirklich Druck machen, wenn z. B. andere mit einbezogen sind oder die Zeit nicht reicht. Aber es kommt weder zum Liebesentzug noch nehme ich Dinge weg. Dass man in der Schule Druck ausübt, ist daher nachvollziehbar.
                            "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                            Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                              #89
                              Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                              Niemand sah darin etwas Verbotenes, und die Kinder kannten es meist auch nicht anders.
                              Der Held des letztjährigen Kinohits ist ein Schülerprügelnder Proll, der einen besseren Lehrer abgeben soll als alle professionellen Lehrkräfte, auch als die die Schüler ernstnehmen und auf sie eingehen wollen. Ich habe nicht eine Kritik an dieser Darstellung gelesen. Das spricht nicht unbedingt dafür, dass körperliche Gewalt ein Tabu für alle Eltern ist. Ich hab mal in nem Kinder- und JUgendtreff in nem sozialen Brennpunkt gearbeitet. Da kamen regelmäßig blaugeschlagene Kinder. Man meldet das der Polizei, die Eltern schämen sich nicht mal dafür. Deine hohen moralischen Wert in Ehren, aber diese Standards hat nicht jeder.

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                                #90
                                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                                Ich hab mal in nem Kinder- und JUgendtreff in nem sozialen Brennpunkt gearbeitet. Da kamen regelmäßig blaugeschlagene Kinder. Man meldet das der Polizei, die Eltern schämen sich nicht mal dafür. Deine hohen moralischen Wert in Ehren, aber diese Standards hat nicht jeder.
                                Ich habe damit nicht gemeint, dass nicht mehr geschlagen wird, sondern dass es meist nicht mehr öffentlich geschieht, und wenn, sollte da nicht das Jugendamt eingreifen? Es ist doch bekannt, dass es nicht mehr erlaubt ist.
                                "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

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