Bildung und Erziehung - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Bildung und Erziehung

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Wenn man sich als labiler Mensch von Fanatikern einlullen lässt, ganz sicher. Aber nicht, wenn man von seinen Eltern beigebracht bekommt, den gesunden Menschenverstand zu gebrauchen. (um mal wieder die Kurve zum Ausgangsthema zu bekommen)
    Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

    Mission accomplished.

    Kommentar


      #17
      Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
      Dennoch bin ich der Meinung, dass den Eltern von heute ein wenig die autoritäre Erziehung zu sehr abgeht. Sie lassen den Kindern zu viele Freiheiten, diskutieren mit ihnen rum und wundern sich dann, warum ihnen die Brut auf der Nase rumtanzt.
      Kinden brauchen bis zu einer gewissen Grenze Autorität, damit sie sich sicher fühlen können und wissen, woran sie sind. Mit kleinen Kindern diskutieren bringt nichts, aber die Größeren sind teilweise schon fähig, eigene Entscheidungen zu fällen. Mein Sohn war recht selbständig und mit ca. 15 Jahren schon recht erwachsen. Heute ist er Anfang 20 und manch anderen Erwachsenen voraus. Man muss Entscheidungen fällen dürfen, um Verantwortung entwickeln zu können. Bei meiner Tochter geht alles viel langsamer, aber trotzdem versuche ich es zu vermeiden, sie zu bevormunden. Mir sind bei beiden keine typisch pubertären Verhaltensweisen mir gegenüber aufgefallen.


      Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
      Was die Frage der religiösen Erziehung angeht: Meine Frau und ich sind Protestanten, unser Sohn ist getauft und geht in einen katholischen Kindergarten. Nein, wir sind nicht übertrieben religiös, aber der Meinung, dass es nicht schadet, wenn ein Kind nach den christlichen Werte erzogen wird. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass das pädagogische Niveau in einem kirchlichen Kindergarten um einiges höher ist als in den städtischen. Und nein, es sind dort nicht nur kath./ev. Kinder, sondern auch eine ganze Handvoll Kinder anderer Religionen.
      Bitte verstehe mich nicht falsch - Du scheinst einen guten Weg gefunden zu haben, Dein Kind zu erziehen. Es ist folgsam und scheint glücklich zu sein. Doch ich halte eine Taufe für eine Bevormundung, und christliche Werte kannst Du ihm doch auch ohne Kirche vermitteln. Sagst Du ihm auch, dass es einen Gott gibt? Dies finde ich absolut akzeptabel, solange kein Zwang zum Glauben erfolgt. Meiner Tochter habe ich auch erzählt, dass es einen Gott gibt, aber auch, dass eben nicht jeder daran glaubt und es auch nicht muss. Sie hat keine Angst vor einem Gott und fühlt sich auch nicht verpflichtet, sondern es beruhigt sie. Aber wie stellst Du diesen Gott dar? Der Bibelgott ist leider nicht nur pure Nächstenliebe, und die Kirche hat diese Werte nicht erfunden. Es sind rein menschliche Werte.
      "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

      Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

      Kommentar


        #18
        Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
        Wenn man sich als labiler Mensch von Fanatikern einlullen lässt, ganz sicher. Aber nicht, wenn man von seinen Eltern beigebracht bekommt, den gesunden Menschenverstand zu gebrauchen. (um mal wieder die Kurve zum Ausgangsthema zu bekommen)
        Gut, dann braucht man aber keine falsche Etikettierung. Und vor allem braucht man doch nicht seinen Kindern den gesunden Menschenverstand zu vernebeln um dann mühsam wieder welchen anzuerziehen.

        Kommentar


          #19
          Nein, es gibt bei uns keinen Zwang zum Glauben und ich erkläre dir auch gerne warum. Ich selbst wurde als Baby nicht getauft, mein Vater war evangelisch, meine Mutter ist katholisch. Ich wurde nie gezwungen, Sonntags in die Kirche zu gehen, man hat es mir angeboten und den Kindergottesdienst habe ich dann und wann freiwillig besucht, weil es mir gefallen hat. Bis zu meinem 14. Lebensjahr habe ich den ev. Religionsunterricht besucht, weil es auf dem Lehrplan stand und verpflichtend war. Ich habe mich freiwillig mit 14 taufen und konfirmieren lassen, weil es mein persönlicher Wunsch war.

          Meine Frau hingegen stammt aus einem erzkatholischen Elternhaus und ist oberschlesischer Herkunft. Dort, wie in ganz Polen, ist der Katholizismus sehr stark ausgeprägt und schlägt sich selbstverständlich auch in der Kindererziehung nieder. Meine Frau hat als Kind und Teenager sehr stark darunter gelitten, wurde gegängelt und kurz gehalten, die streng katholische Erziehung war für sie sogar eher kontraproduktiv.. Der Auszug aus ihrem Elternhaus war für sie ein Befreiungsschlag. Sie hat sich dahingehend sogar befreit, dass sie aus der kath. Kirche ausgetreten ist. Dennoch hat sie einen tiefen Glauben und ist für die Taufe unseres Sohnes in die ev. Kirche eingetreten.

          Sagst Du ihm auch, dass es einen Gott gibt? Dies finde ich absolut akzeptabel, solange kein Zwang zum Glauben erfolgt
          genauso ist es und nein, wir zwingen unseren Sohn nicht, in die Kirche zu gehen. Er tut es freiwillig, weil es ihn interessiert. Nein, wir gehen auch nicht jeden Sonntag in die Kirche. Wie ich oben schon erwähnte, wir sind nicht ultrareligiös. Wie ich meinem Sohn Gott erkläre? Als ein höheres Wesen, eine Art guter Geist, der über ihn wacht und der ihm zuhört, wenn er mal nicht mit Mama, Papa, Oma oder Opa reden will. Das findet er toll und hat es so akzeptiert.
          Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

          Mission accomplished.

          Kommentar


            #20
            Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
            Was ist an Christlichen Werten wie der Nächstenliebe, der Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, um nur ein paar zu nennen, so verkehrt?
            Ich mach jetzt mal den Advocatus Diaboli: Dir ist klar, daß dein Kind, wenn es sich nach den Werten, die ich fett markiert habe, in die Welt begibt, einen massiven Wettbewerbsnachteil haben wird? Daß dein Sohn, Tendenz unserer "realen" (nicht geplanten) Gesellschaft, damit vor Wände rennen wird, die er nicht sehen kann?

            Ansonsten ist an den aufgezählten Werten nichts falsch, ausser dem Etikett. Wenn man das "christliche" daran überbetont, schafft man ggf. die Basis für Intoleranz gegenüber anderen Religionen; Bhuddismus zB ist in allen 4 Punkten dem Christentum gleichwertig, in seiner Wertschätzung des Lebens allgemein (also nicht nur des menschlichen Lebens) überlegen.

            Darüberhinaus sind christliche wie islamische Lehre mit ihrer Ausrichtung auf das "Paradies" dazu geeignet, eine übermäßige Folgsamkeit nahe Apathie zu formen; "ich mach hier meine Aufgaben und wenn meine Zeit um ist, krieg ich endlich die große Belohnung" ist bei beiden das Leitmotiv; im Islam ist es durch Fanatiker bekannterweise bis hin zu einem aktiven Zustreben auf einen "heiligen" Tod ausbeutbar. Im Christentum ist die Folgsamkeit und Duldung eher Tradition (Christus: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist", Matthäus 22, 21). Die Belohnung dafür folgt ja nach dem Tod.

            Ohne des Teufels Zungenschlagg :
            Überwachung, Zeitvertäge, Ausbeutung usw. sind durchaus Faktoren, nach denen man von unserer jetzigen Gesellschaft enttäuscht sein kann; weltweit betrachtet und unter Berücksichtigung der Tatsache, daß es ausformulierte und in sich schlüssige Menschenrechte wie -pflichten gibt, die besonders Ausbeutung (und Zeitverträge sind ja nur eine Sonderform davon) und Überwachung ja verhindern sollen, kann man so sogar von der Menschheit enttäuscht sein.
            Aber du kannst deinen Sohn nach den gleichen Werten eben auch auf der Basis der Menschenrechte und -pflichten erziehen, unabhängig davon, ob es einen Gott gibt sondern nur basierend darauf, daß es andere Menschen gibt und niemand bevorzugt oder benachteiligt werden sollte. Dafür braucht es kein christliches Label.
            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

            Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

            Kommentar


              #21
              Ich finde, ihr überbewertet den religiösen Anteil in dieser Diskussion etwas zu sehr und ich habe auch nicht wirklich Lust, das weiter zu vertiefen.

              Meine Frau und ich versuchen nach bestem Wissen und Gewissen, unseren Sohn aufs Leben vorzubereiten, sowohl unter dem Gesichtspunkt der Ehrlichkeit, der Toleranz wie auch unter dem Gebrauch seines Grips und des gMV. Und ich bin mir sicher, dass es in einigen Jahren zu Reibungspunkten kommen wird, wo unser Junior uns vorwirft, was für Scheißeltern wir doch sind. Na und? Dann kann ich meinem Sohn nur sagen: mach's bei deinen Kindern doch besser!

              Niemand hat das Patentrezept für die perfekte Erziehung. Unter Beachtung der Erziehungsfehler unserer Eltern werden wir neue machen.

              That´s Life.
              Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

              Mission accomplished.

              Kommentar


                #22
                Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                Ich mach jetzt mal den Advocatus Diaboli: Dir ist klar, daß dein Kind, wenn es sich nach den Werten, die ich fett markiert habe, in die Welt begibt, einen massiven Wettbewerbsnachteil haben wird? Daß dein Sohn, Tendenz unserer "realen" (nicht geplanten) Gesellschaft, damit vor Wände rennen wird, die er nicht sehen kann?
                Ich muss da gerade lächeln, ja, es mag sein, dass Du recht mit dieser These hast, es kann in unserer Wirtschaftsordnung dazu kommen, aber Hand auf´s Herz, ich bin da ganz bewusst dieses Risiko bei der Kindererziehung eingegangen.
                Klar kann es hinderlich sein, aufrichtig und ehrlich zu sein, aber wenn man unehrlich mit anderen ist, ist man es oft auch mit sich selbst und unser Unterbewusstsein lässt sich nicht übertölpeln und man ist dann eher unzufrieden mit sich selbst und bekommt nicht unbedingt die Anerkennung für sein Tun, die man gerne hätte, denn andere durchschauen uns ganz genauso.
                Das ist die Welt des falschen Scheins und die bringt auf Dauer keine Befriedigung.

                Erst mal Hut ab Taanae, ein wichtiges, aber schwieriges Thema!

                Ich stimme in vielem Nurara McCabe zu, keine Gewalt, aber klare Regeln und wer früh damit anfängt, darauf zu achten, dass sie eingehalten werden, hat später weniger Ärger.
                Ich wurde mal von einer Mutter eines Mitschülers meines Sohnes (1. Klasse) gefragt, wie ich es schaffe, mein Kind gegen 19.00 Uhr ins Bett zu bekommen, ihr Sohn ginge immer erst gegen 22.30 Uhr ins Bett. Das hätte er immer so gemacht.
                Da ist der Zug längst abgefahren. Man kann seine Kinder schlecht antiautoritär/oder gar nicht erziehen und dann erwarten, dass sie sofort auf eine Regeländerung anspringen.

                Bei uns gab es nie Diskussionen über den Sinn von Zähneputzen oder nicht, damit haben wir angefangen, als die Kids noch klein waren, sie haben zusammen mit uns Zähne geputzt.
                Falls es mal Bockigkeiten gab, wurde dann mal eben das Sandmännchen nicht geguckt, aber allein die Tatsache, dass die Eltern sauer waren, reichte meist schon aus, um die Kids dazu zu bewegen die Regel einzuhalten. Da gab es nie Geschrei, aber da muss man halt ein gutes Vorbild sein, in allem, auch in Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.
                Kinder empfinden Regeln ja auch als Zuwendung, denn die Regel ist eigentlich dazu da, sie zu schützen (vor Karies, Probleme beim Aufstehen, Ärger mit Spielkameraden, Ärger mit der Schule wegen der nicht gemachten Hausaufgaben, usw.).
                Wichtig ist dabei eben Zeit und Zuwendung.
                Es reicht nicht als Eltern zu sagen, das können die dem Sohn/der Tochter dann in der Tagesstätte beibringen, hier ist er/sie so niedlich und wir wollen Streit vermeiden, das andere sind die Spezialisten.
                Da macht man es sich zu leicht. Erziehen ist sehr zeitaufwendig. Wenn die Kids sehen, meine Eltern sind Vorbilder, sie nehmen sich Zeit für mich und meine Interessen (Fußball, Museen besuchen, Wandern, Freunde besuchen) dann hat man zwar auch schon mal Zoff, aber nicht ständig und jeden Tag.
                Im ganzen fehlt mir in der heutigen Zeit die Zuwendung für Kids und deren Wertschätzung.
                Es ist eine Missachtung der Gesellschaft, inklusiv Kinder in Klassen von 30 Kindern zu stecken, wo ich selber als Schüler nur in Klassen von etwa 24 Kindern gegangen bin.
                Das ist doch kein Fortschritt! Und Kinder müssen auch nicht immer funktionieren, darauf laufen aber die Pläne für die Zukunft hinaus, funktioniere, sonst bist du raus.
                Schade finde ich das und davor möchte ich die Kinder gern schützen.
                Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

                Kommentar


                  #23
                  Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                  Ich muss da gerade lächeln, ja, es mag sein, dass Du recht mit dieser These hast, es kann in unserer Wirtschaftsordnung dazu kommen, aber Hand auf´s Herz, ich bin da ganz bewusst dieses Risiko bei der Kindererziehung eingegangen.
                  Klar kann es hinderlich sein, aufrichtig und ehrlich zu sein, aber wenn man unehrlich mit anderen ist, ist man es oft auch mit sich selbst und unser Unterbewusstsein lässt sich nicht übertölpeln und man ist dann eher unzufrieden mit sich selbst und bekommt nicht unbedingt die Anerkennung für sein Tun, die man gerne hätte, denn andere durchschauen uns ganz genauso.
                  Das ist die Welt des falschen Scheins und die bringt auf Dauer keine Befriedigung.
                  Deckt sich mit der gestiegenen Anzahl an psychologischen Problemen Dennoch bleibt die Frage: Will ich meinem Nachwuchs mit der Erziehung den Weg zum "Erfolg" erklären und bereiten, oder will ich ein fügsames Mitglied der Gesellschaftsmasse, der Verliererseite, um des friedlichen Miteinanders Willen züchten. Oder habe ich den Mut, ein Kind zu einem Freigeist zu erziehen - der sich spätestens mit Zwölf gegen mich erhebt und mich mit der unverfälschten moralischen Integrität seiner Schlüsse an die Wand spielt, weil ich selbst im Leben inzwischen erlebt hab, wie hinderlich diese sein kann und ihr nicht mehr folge?

                  Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                  Erst mal Hut ab Taanae, ein wichtiges, aber schwieriges Thema!....
                  Vor Allem, weil es zwei Richtungen hat: Zum einen, wie die Kinder durch die gewählte Erziehung beeinflußt werden. An zweiter Stelle bleibt jedoch: Was beeinflußt Eltern, sich aus der Wahl der vielen Möglichkeiten für eine zu entscheiden? Gute Erinnerungen in der eigenen Kindheit? Schlechte Erinnerungen in der eigenen Kindheit? Instinkt? Oder doch hauptsächlich der gesetzliche Rahmen? Oder die Regeln der Religion?

                  Hier sind schon Beispiele für verschiedene Faktoren genannt worden, aber warum man den einen oder anderen Weg gewählt hat, wird nicht explizit gesagt; zwischen den Zeilen findet man die "Prägung" - eine Erfahrung ist als so "schrecklich" oder als so "gut" in der Erinnerung verankert, daß man es auf keinen Fall so oder nach Möglichkeit genau so für seine Kinder wiederholen will - aber ist das richtig, gemessen daran, daß die Gesellschaft, auf die die Kinder vorbereitet werden sollen, sich ja inzwischen irgendewas zwischen 16-35 Jahren weiterentwickelt hat?
                  Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                  "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                  Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                  Kommentar


                    #24
                    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                    Deckt sich mit der gestiegenen Anzahl an psychologischen Problemen Dennoch bleibt die Frage: Will ich meinem Nachwuchs mit der Erziehung den Weg zum "Erfolg" erklären und bereiten, oder will ich ein fügsames Mitglied der Gesellschaftsmasse, der Verliererseite, um des friedlichen Miteinanders Willen züchten. Oder habe ich den Mut, ein Kind zu einem Freigeist zu erziehen - der sich spätestens mit Zwölf gegen mich erhebt und mich mit der unverfälschten moralischen Integrität seiner Schlüsse an die Wand spielt, weil ich selbst im Leben inzwischen erlebt hab, wie hinderlich diese sein kann und ihr nicht mehr folge?
                    Die Frage müsste da doch eher lauten, wie will ich leben, wie soll mein Nachwuchs leben?
                    Außerdem schließt das Eine (Erziehung mit Regeln und Ehrlichkeit) nicht das Andere aus (Erfolg)!
                    Ich trage meinen Namen sicher nicht zu Unrecht, ich bin nicht unbedingt angepasst, mir sind Statussymbole schnuppe, trotzdem kann ich in unserer Gesellschaft erfolgreich sein, in bestimmte Kasten komme ich so nicht hinein, aber will ich das?
                    Ich umgebe mich dann mit Leuten, denen ähnliche Werte etwas bedeuten, aus allen Schichten oder Berufen (Beamte, Künstler, IT-Spezialisten oder Kindergärtnerinnen).

                    Um zu den Kids zurück zu kommen, ich möchte sie eigentlich nur dazu befähigen, das zu tun, was ihnen wichtig ist, egal ob sie Hungerkünstler, Dino-Forscher oder Wirtschaftsmanager sein wollen.
                    Denn es ist ihr Leben, ich habe ja meins!
                    Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

                    Kommentar


                      #25
                      Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                      Die Frage müsste da doch eher lauten, wie will ich leben, wie soll mein Nachwuchs leben?
                      Außerdem schließt das Eine (Erziehung mit Regeln und Ehrlichkeit) nicht das Andere aus (Erfolg)!
                      Ich trage meinen Namen sicher nicht zu Unrecht, ich bin nicht unbedingt angepasst, mir sind Statussymbole schnuppe, trotzdem kann ich in unserer Gesellschaft erfolgreich sein, in bestimmte Kasten komme ich so nicht hinein, aber will ich das?
                      Ich umgebe mich dann mit Leuten, denen ähnliche Werte etwas bedeuten, aus allen Schichten oder Berufen (Beamte, Künstler, IT-Spezialisten oder Kindergärtnerinnen).
                      Damit definierst du "Erfolg" aber in deine Zufriedenheit um; unsere Gesellschaft misst Erfolg am Geld; da du "Statussymbole" und "bestimmte Kasten" ausschließt, ist der "objektiv messbare" Erfolg eventuell gar nicht so hoch.

                      Dazu kommen noch die subjektiven Einschätzungen bezüglich der nötigen Menge objektiven Erfolgs: Reicht es, locker durch den Monat zu kommen (wobei da natürlich nochmal subjektive Faktoren die nötige Menge beeinflussen) oder hat man "Erfolg" damit definiert, nicht mehr unmittelbar abhängig zu sein von Entscheidungen anderer?

                      Um zu den Kids zurück zu kommen, ich möchte sie eigentlich nur dazu befähigen, das zu tun, was ihnen wichtig ist, egal ob sie Hungerkünstler, Dino-Forscher oder Wirtschaftsmanager sein wollen.
                      Denn es ist ihr Leben, ich habe ja meins!
                      Und würdest du einem Kind mit diesem Wunsch beibringen, wie man die Not derer, die wegen seiner Entscheidungen den Job verlieren, ignoriert? Würdest du für ein Kind mit diesem Wunsch zu den Werten Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit auch vermitteln, daß es für seinen gewünschten Beruf von Vorteil ist, da moralisch ein bisschen flexibel zu sein, daß man "nach unten" auch mal Lügen darf, solange man "nach oben" seiner Karriere nix in den Weg stellt?
                      Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                      "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                      Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                      Kommentar


                        #26
                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Und würdest du einem Kind mit diesem Wunsch beibringen, wie man die Not derer, die wegen seiner Entscheidungen den Job verlieren, ignoriert? Würdest du für ein Kind mit diesem Wunsch zu den Werten Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit auch vermitteln, daß es für seinen gewünschten Beruf von Vorteil ist, da moralisch ein bisschen flexibel zu sein, daß man "nach unten" auch mal Lügen darf, solange man "nach oben" seiner Karriere nix in den Weg stellt?
                        Es ist ja nicht mein Wunsch, sondern der des Kindes!
                        Und Deine Frage nach "lügen" oder "ausbeuten" schließt sich ja nach meinen Werten, die ich vermittel, aus!
                        Wäre zur Abwechslung dann ein "ehrlicher" oder "aufrichtiger" Wirtschaftsmanager, ist schon ziemlich unwahrscheinlich, aber es wäre die Entscheidung meines Kindes.
                        Ich kann ihm nur Wurzeln geben, was daraus wächst, weiß man nie.
                        Ich bevorzuge eben ein "in der Gesellschaft" leben, aber nicht unbedingt angepasst, jeder, auch jedes Kind muss seinen Weg gehen.
                        So bin ich selber wohl auch erzogen worden und das Ergebnis ist zufriedenstellend.
                        Das ist es, man muss sich fragen, ob man zufrieden ist, sonst ist etwas schief gelaufen, und der Erfolg definiert sich immer individuell.
                        Entgegen der um sich greifenden Legendenbildung habe ich mein "altes" Forum nicht freiwillig verlassen! Tragischerweise muss man nun feststellen, dass es dieses Forum nicht mehr gibt! Warum wohl nicht? ;)

                        Kommentar


                          #27
                          Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
                          Ich finde, ihr überbewertet den religiösen Anteil in dieser Diskussion etwas zu sehr und ich habe auch nicht wirklich Lust, das weiter zu vertiefen.
                          Nein, ich überbewerte die religiöse Seite nicht, zumal Du da einen guten Mittelweg gefunden hast, so dass Dein Kind später auch die Möglichkeit hat, sich selbst zu entscheiden.


                          Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                          Erst mal Hut ab Taanae, ein wichtiges, aber schwieriges Thema!
                          Danke!
                          Mich interessiert, wie andere Erziehung handhaben und Probleme meistern. Ich selber habe eher schlechte Erfahrungen während meiner Kindheit gemacht und war gezwungen, mich selbst zu erziehen. Von mir wurde zwar blinder Glaube erwartet, doch ich wurde weder getauft noch konfirmiert, auch hatte ich keine Möglichkeit, Kontakte zu anderen Kindern im Gemeindehaus zu vertiefen. Dies wurde mir verboten, und ich war sehr isoliert. Ein bisschen Religion ohne Zwang ist nicht schädlich, und ich war traurig, nicht dazugehören zu dürfen.

                          Deswegen erziehe ich meine Kinder nicht gegen Glauben und lasse sie selber entscheiden.


                          Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                          Bei uns gab es nie Diskussionen über den Sinn von Zähneputzen oder nicht, damit haben wir angefangen, als die Kids noch klein waren, sie haben zusammen mit uns Zähne geputzt.
                          Finde ich gut, das würden sicherlich nicht alle Eltern machen, da man ja nicht so früh zu Bett geht wie die Kinder. Als gutes Vorbild kann man schon viel erreichen. Solange die Kinder noch jünger sind, kann man viel mit ihnen unternehmen, sie auf vieles vorbereiten und ihre Interessen fördern. Das kostet natürlich viel Zeit und Geduld. Als Alleinerziehender ist dies etwas schwierig und ein späterer Partner mag es anders sehen. Es entstehen dann schon mal Eifersüchteleien. Da steht man dann oft zwischen den Stühlen.

                          Wenn ein Arbeitsplatzwechsel ansteht oder ein neuer Partner eine Rolle spielt, kommt es auf Kosten des Kindes auch manchmal zum Umzug. Sie werden oft nicht gefragt, ob sie einverstanden sind - sie haben sich meist damit abzufinden. Ich finde, sie sollten ein Mitspracherecht haben, zwar nicht entscheiden, aber immerhin eine Meinung haben dürfen. Manchmal sind Kompromisse möglich und manche Kinder verstehen bei Gesprächen auch, warum etwas sein muss. Ich bin öfter umgezogen und würde es heute anders machen.


                          Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                          Vor Allem, weil es zwei Richtungen hat: Zum einen, wie die Kinder durch die gewählte Erziehung beeinflußt werden. An zweiter Stelle bleibt jedoch: Was beeinflußt Eltern, sich aus der Wahl der vielen Möglichkeiten für eine zu entscheiden? Gute Erinnerungen in der eigenen Kindheit? Schlechte Erinnerungen in der eigenen Kindheit? Instinkt? Oder doch hauptsächlich der gesetzliche Rahmen? Oder die Regeln der Religion?
                          Ich wollte die Fehler meiner Eltern nicht wiederholen und meine Kinder auf die Zukunft vorbereiten, so weit es mir möglich war. Da ich auch Fehler mache, müssen sie eigenverantwortlich handeln lernen, sich selbst und ihre Grenzen kennen.


                          Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                          Um zu den Kids zurück zu kommen, ich möchte sie eigentlich nur dazu befähigen, das zu tun, was ihnen wichtig ist, egal ob sie Hungerkünstler, Dino-Forscher oder Wirtschaftsmanager sein wollen.
                          Denn es ist ihr Leben, ich habe ja meins!
                          Ja, sie sollen ihr Leben glücklich leben können und nicht unser Leben weiter führen müssen. Einige projizieren ihre Wünsche und Träume auf ihr Kind und setzen es damit unter Druck, ohne es zu merken.
                          "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

                          Kommentar


                            #28
                            Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
                            Wie ich meinem Sohn Gott erkläre? Als ein höheres Wesen, eine Art guter Geist, der über ihn wacht und der ihm zuhört, wenn er mal nicht mit Mama, Papa, Oma oder Opa reden will. Das findet er toll und hat es so akzeptiert.
                            Mit anderen Worten, du belügst dein Kind.

                            Kommentar


                              #29
                              Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                              Mit anderen Worten, du belügst dein Kind.
                              Wenn du nicht an Gott glaubst, ist das deine Sache, aber bitte unterlasse derartige Beschuldigungen, die falsch, haltlos und ziemlich unverschämt sind. Toleranz funktioniert nämlich in beide Richtungen.
                              Für mich ist Gleichberechtigung dann erreicht, wenn es genauso viele weibliche wie männliche Idioten gibt.

                              Mission accomplished.

                              Kommentar


                                #30
                                Zitat von earthquake Beitrag anzeigen
                                Es ist ja nicht mein Wunsch, sondern der des Kindes!
                                Und Deine Frage nach "lügen" oder "ausbeuten" schließt sich ja nach meinen Werten, die ich vermittel, aus!
                                Weil in deinen Werten also kein Platz dafür ist, gibst du deinem Kind für seinen Berugswunsch in dem Fall also nicht das "nötige" Werkzeug mit? Wo es doch der Wunsch deines Kindes und "sein Leben" wäre?

                                Wäre zur Abwechslung dann ein "ehrlicher" oder "aufrichtiger" Wirtschaftsmanager, ist schon ziemlich unwahrscheinlich, aber es wäre die Entscheidung meines Kindes.
                                Nein, in dem Fall hättest du für dein Kind entschieden, daß, wenn schon Wirtschaftsmanager, dann doch mal ein aufrichtiger - und du schränkst sogar mit dem "unwahrscheinlich" die Erfolgschancen dieses Ansatz selbst ein.

                                Ich kann ihm nur Wurzeln geben, was daraus wächst, weiß man nie.
                                Ich bevorzuge eben ein "in der Gesellschaft" leben, aber nicht unbedingt angepasst, jeder, auch jedes Kind muss seinen Weg gehen.
                                So bin ich selber wohl auch erzogen worden und das Ergebnis ist zufriedenstellend.
                                Das ist es, man muss sich fragen, ob man zufrieden ist, sonst ist etwas schief gelaufen, und der Erfolg definiert sich immer individuell.
                                Und mit diesen Wurzel blockst du deinem Kind, wie oben beschrieben, einen möglichen, erfolgreichen Weg. Du überträgst auch deine Ansicht, daß man sich nicht anpassen muß - was zur Zeit der "Generation X" sehr verbeitet war. Dank eines Überschusses an Humankapital ist aber kaum noch eine Branche übrig, in der man unangepasst mit einem Arbeitsplatz bedacht wird. Du erziehst dein Kind zu einem Kampf, wo es vielleicht mit einer Akzeptanzhaltung leichter weiterkommen würde.

                                Obendrein setzt du vorraus, daß, wenn du mit deiner Haltung und dem, was dir anerzogen wurde, jetzt ein zufriedenes Leben führen kannst, dein Kind das in 20-30 Jahren auch genauso kann und die gleichen Faktoren für "zufrieden" in sich trägt.

                                Ich werfe dir das hier übrigens nicht vor, sondern versuch dir nur klarzumachen, daß du dem "Denn es ist ihr Leben, ich habe ja meins!" in nicht wenigen Faktoren entgegenhandelst, sehr wahrscheinlich unbewusst.

                                Und die Frage, die mich dabei brennend interessiert, ist: Warum?

                                - - - Aktualisiert - - -

                                Zitat von Nurara McCabe Beitrag anzeigen
                                Wenn du nicht an Gott glaubst, ist das deine Sache, aber bitte unterlasse derartige Beschuldigungen, die falsch, haltlos und ziemlich unverschämt sind. Toleranz funktioniert nämlich in beide Richtungen.
                                Dannyboy hat das zu krass formuliert; wer an Gott glaubt, lügt nicht, wenn er von Gottes Existenz redet. Lass es mich also bitte anders formulieren:

                                Du nimmst aus deinem Glauben heraus - und Glauben ist nicht Wissen, sonst hieße es so - in Kauf, daß du deinem Kind Dinge beibringst, die sich als falsch herausstellen könnten. Auch an dich meine Frage: Warum ?
                                Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                                "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                                Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X