Zitat von Tibo
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Das Ding ist über 200 jahre nach Markus' Tod zum kanonisierten NT bestimmt worden. Damit wird dann eine Leserschaft erreicht, die Markus zu Zeit seines Schaffens noch nicht im Blick gehabt haben kann. Markus muss genau genommen nicht mal gewusst haben, wozu sein Text später dienen soll. Es gibt heute kleine Einleitungen oder Nachsätze zu fiktionalen Werken wie zum Beispiel diesem:
"The characters and action in this story are purely fictitious. If the depiction of certain journalistic practices should have resulted in similarities with the practices of the Bild newspaper, these similarities are neither intended nor coincidental but inevitable."
(Böll, Die verlorene Ehre der Katharina Blum - war juristisch nicht wasserdicht genug und wurde entfernt

Den Satz hatte Markus nicht noch gab es eine Notwendigkeit dafür. Er hat es zwar nicht als ersten Satz geschrieben (es sei denn, die und auch nicht so, wie man es kennt, aber "Und es begab sich zu der Zeit" ist für mich qualitativ schon gleichwertig mit "Es war einmal...."


Diese Auswahl und nachträglichen Änderungen und der Auftrag an sich - das ist alles möglicherweise arglistig. Aber "Schreib mir mal ne Geschichte über nen Wunderheiler, und der hat das und das und das gesagt und gemacht, kriegst nen Fischbrötchen" - ist einfach nur ne Riesendummheit in Sachen Beteiligungsverhandlung am meistverkauften Buch der Welt. Obwohl, so wie einige Hollywood-Studios heutzutage "Gewinnbeteiligung" berechnen, ist das Fischbrötchen doch mehr....
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