Gedenk- und Feiertage: welche sind sinnvoll, welche nicht?

[ChrisArcher]

Also würde man sich auch in punkto Arbeitsleistung nichts vergeben. Eine Ablehnung ließe sich dann nur noch emotional begründen, wenn man die Vertreibungen entweder vergessen möchte oder die Vertriebenen alleine für Hitlers Verbrechen verantwortlich macht.

Das sehe ich genauso.

[Spocky]

Leg mir jetzt bitte nicht irgendwelche Worte in den Mund, die ich nie geschrieben habe.

Wieso soll so ein Gedenktag nur für Bayern als Feiertag gelten?

Warum nicht für das ganze Land? Oder gehört jetzt Bayern nicht mehr zu Deutschland und war von dem Vertreibungsproblem nur Bayern betroffen?

Dir ist aber schon klar, dass ein Gedenktag kein Feiertag ist?

Der Welt-AIDS-Tag ist auch ein weltweiter Gedenktag, aber er ist nirgendwo ein Feiertag.

[Leandertaler]

Kapier ich nicht, wozu das gut sein soll. Es gibt doch den Volkstrauertag, an dem den Opfern allgemein gedacht wird. Es gibt ja auch keinen Extra-Gedenktag für Juden, oder für den Überfall auf Frankreich oder so. Jedenfalls nicht meines Wissens.

Vielleicht könnte man den Gedenktag ja auf den Geburtstag von Erika Steinbach legen und so auch noch ihre unermüdliche Arbeit für das Wohl der Vertriebenen ehren Ansonsten denke ich aber auch, dass man das mit dem Volkstrauertag ganz gut abhandeln kann, schließlich hängt das alles sowieso zusammen.


Die Feiertage sollte man IMHO einfach so lassen wie sie sind. Die sind historisch so gewachsen und den meist christlichen Hintergrund kennt idR sowieso keiner mehr.

[Prix]

Was ist mit dem 8. Mai?

Ich bin der Meinung dieses Datum wäre wäre einen Gedenktag wert!
Nicht, wie seit Jahren, keine (und wenn, dann "GANZ hinten") Erwähnung in Rundfunk/TV/Presse e.t.c..

Dafür tendenziöse Kommentare über den Tag des Sieges (9. Mai) in Russland.

Versteht mich nicht falsch - ich denke an ein "kurzes" Innehalten zu diesem Datum, und ein Gedenken an Alle; die Opfer auf allen (beiden) Seiten. Kein Selektieren in "Gut und "Böse"! Denn schließlich hat Jede Mutter um Ihren Sohn geweint.

mfg

Prix

[KennerderEpisoden]

Gedenken ist für die Tonne, alle paar Wochen eine etwas weniger arbeitsreiche Woche zu haben aber nicht. Dementsprechend habe ich nichts gegen Gedenktage, nur sollten es keine für irgendwelche längst vergessenen Kriege sein. Man sollte freudige Anlässe wählen, möglicherweise auch Triviale, um die absurde deutsche Gedenkkultur nicht noch zu nähren (der Nicole-Grand Prix-Sieg Gedenktag, der letzte WM-Sieg-Gedenktag, der Buchdruckerfindungstag usw.).

[ChrisArcher]

Gedenken ist für die Tonne, alle paar Wochen eine etwas weniger arbeitsreiche Woche zu haben aber nicht. Dementsprechend habe ich nichts gegen Gedenktage, nur sollten es keine für irgendwelche längst vergessenen Kriege sein. Man sollte freudige Anlässe wählen, möglicherweise auch Triviale, um die absurde deutsche Gedenkkultur nicht noch zu nähren (der Nicole-Grand Prix-Sieg Gedenktag, der letzte WM-Sieg-Gedenktag, der Buchdruckerfindungstag usw.).

Gedenktage sollten nicht nur für positive historische Ereignisse eingeführt werden, sondern auf jedenfall auch für denkwürdige negative. Natürlich sollte hierbei nicht jeder Kleinigkeit ein Gedenktag gewidmet werden, aber sehr wohl zum Beispiel bei Verbrechen an der Menschheit wie Kriegsverbrechen.

[Prix]

Gedenken ist für die Tonne, alle paar Wochen eine etwas weniger arbeitsreiche Woche zu haben aber nicht. Dementsprechend habe ich nichts gegen Gedenktage, nur sollten es keine für irgendwelche längst vergessenen Kriege sein. Man sollte freudige Anlässe wählen, möglicherweise auch Triviale, um die absurde deutsche Gedenkkultur nicht noch zu nähren (der Nicole-Grand Prix-Sieg Gedenktag, der letzte WM-Sieg-Gedenktag, der Buchdruckerfindungstag usw.).

Da muss ich mal zurückfragen.
Welche, Zitat Anfang:" irgendwelche längst vergessenen Kriege." Zitat Ende, meinst du da konkret?


mfg

Prix

[KennerderEpisoden]

Da muss ich mal zurückfragen.
Welche, Zitat Anfang:" irgendwelche längst vergessenen Kriege." Zitat Ende, meinst du da konkret?

Der Zweite Weltkrieg offensichtlich- oder wird hier noch noch irgendeinem anderen Krieg gedacht? Vergessen in dem Sinne, dass es kaum noch Leute mit aktiver Erinnerung an diese Zeit gibt. Will man tatsächlich irgendwelchen Kriegen, Völkermorden usw. gedenken, so könnte man dies jedes Jahr in Bezug auf einen gegenwärtig stattfindenen Krieg, Völkermord tun; das wäre zumindest nicht völlig irrelevant.

[Tibo]

Der Zweite Weltkrieg offensichtlich- oder wird hier noch noch irgendeinem anderen Krieg gedacht? Vergessen in dem Sinne, dass es kaum noch Leute mit aktiver Erinnerung an diese Zeit gibt. Will man tatsächlich irgendwelchen Kriegen, Völkermorden usw. gedenken, so könnte man dies jedes Jahr in Bezug auf einen gegenwärtig stattfindenen Krieg, Völkermord tun; das wäre zumindest nicht völlig irrelevant.

Das stimmt schon, man gedenkt der Opfer des Holocaust im Bundestag und verkauft Waffen in den Nahen Osten. Besser wäre es wenn man aufhören würde zu helfen, dass Menschen mit deutschen Waffen getötet werden können.

[Prix]

Der Zweite Weltkrieg offensichtlich- oder wird hier noch noch irgendeinem anderen Krieg gedacht? Vergessen in dem Sinne, dass es kaum noch Leute mit aktiver Erinnerung an diese Zeit gibt. Will man tatsächlich irgendwelchen Kriegen, Völkermorden usw. gedenken, so könnte man dies jedes Jahr in Bezug auf einen gegenwärtig stattfindenden Krieg, Völkermord tun; das wäre zumindest nicht völlig irrelevant.

Na, - dann viel Glück!
Erkläre das dann mal den Völkern ringsum.
Deine nachgeschobene Erklärung ist für mich nicht so recht nachzuvollziehen.
Und - an diesem Tag kapitulierte die deutsche Wehrmacht bedingungslos.
Damit ist dieser 8.Mai der Wendepunkt in der jüngeren deutschen Geschichte.
Aber, um auf Deinen Einwand mit den "immer weniger werdenden Leuten" zurückzukommen.
Meinst du nicht, dass Groß-/ und Väter nicht darüber berichtet haben, das noch Dokumente und Gräber da sind? Und nicht zu vergessen die Groß-/ Mütter, die das auch "Live und in Farbe" mitgemacht haben?

Verstehe mich richtig, es kommt wohl auf die Betrachtungsweise an.
Wenn es von Überlebenden dieses Wahnsinn übermittelt wurde, unter anderen auch von Teilnehmern an Zwei Weltkriegen.
Ob die eigene Verwandtschaft vom Nordatlantik, Afrika und Sibirien "verstreut" liegt, oder man es in Wikipedia nachliest.
So betrachtet ist der zweite Weltkrieg erst "gestern" zu Ende gegangen, und noch lange nicht ein beliebiger "längst vergessender Krieg".

Das ist meine persönliche Meinung zum 8.Mai.

mfg

Prix

[Liopleurodon]

Der Zweite Weltkrieg offensichtlich- oder wird hier noch noch irgendeinem anderen Krieg gedacht? Vergessen in dem Sinne, dass es kaum noch Leute mit aktiver Erinnerung an diese Zeit gibt.

Fahr mal nach Polen oder in die Ukraine. Auch in Deutschland gibt es noch viele, die während des Krieges Jugendliche oder Kinder waren und die Vertreibungen auch selbst erlebt haben.

Außerdem ist es auch für die jüngeren Generationen nicht uninteressant zu wissen, warum Gebiete mit 800 Jahren deutscher Geschichte heute polnisch oder russisch sind.

Auch waren die Vertreibungen ein Unrecht, das den von den Siegermächten propagierten Prinzipien der Freiheit und Selbstbestimmung krass widersprach. Die dabei verübten Verbrechen wurden nie geahndet. Schon die Zahl an Menschen, die es betraf - 15 Millionen Deutsche und 18 Millionen andere Europäer - machten diese Ereignisse zur größten Völkerverschiebung aller Zeiten. Die ostdeutsche Bevölkerung und die Deutschen im Ausland mussten in einem letzten Akt blinder Rache noch einmal den Kopf hinhalten. Derartige Kollektivstrafen widersprechen unseren heutigen Ansichten von Recht und Gerechtigkeit.

Auch werden die Vertreibungen von damals immer wieder als Rechtfertigung für Vertreibungen in moderneren Konflikten genommen nach dem Motto, was damals gut war, müsse heute immer noch funktionieren und durchsetzbar sein. In modernen Konflikten wird immer wieder gesagt, es gäbe kein Rückkehrrecht für Flüchtlinge. Und diese Logik muss aufhören.

In den Familien der einst Vertriebenen gibt es immer noch genügend Erzählungen über Einzelheiten und Grausamkeiten, die auch den jüngeren Generationen das Bewusstsein für solch ein Unrecht schärfen können. Vor diesem Hintergrund macht ein Gedenktag durchaus Sinn.

[Tibo]

Außerdem ist es auch für die jüngeren Generationen nicht uninteressant zu wissen, warum Gebiete mit 800 Jahren deutscher Geschichte heute polnisch oder russisch sind.

Solches Wissen ist meines Erachtens nur zu einem gut: Neue Vertrieben zu schaffen.
Ich bin froh, dass die junge Generation nicht weiß, dass Frankreich der Erbfeind ist und dass viele Teile Europas mal zum deutschen Herrschaftsgebiet gehörten.

[Liopleurodon]

Solches Wissen ist meines Erachtens nur zu einem gut: Neue Vertrieben zu schaffen.
Ich bin froh, dass die junge Generation nicht weiß, dass Frankreich der Erbfeind ist und dass viele Teile Europas mal zum deutschen Herrschaftsgebiet gehörten.

Du plädierst also für eine geschichtslose Gesellschaft?

[Tibo]

Du plädierst also für eine geschichtslose Gesellschaft?

Eher für eine staatenlose.

[Liopleurodon]

Eher für eine staatenlose.

Also Du möchtest nicht, dass die heutigen Menschen die Lebensgeschichten früherer Generationen und auch ihrer eigenen Familien überhaupt kennen? Anders kann ich Deinen obigen Einwand in Nr. 27 nicht verstehen.

Natürlich können wir den Geschichtsunterricht auch komplett abschaffen, wenn solches Wissen schädlich sein soll.