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    Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
    Und bei den Leuten, die behaupten Homosexualität sei wider der Natur, kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Schwule Löwen sind bekannt und in Deutschland kenn jeder die homosexuellen Pinguinpaare aus den Zoos. Die übrigens hervorragende Eltern sind.
    Ich verstehe ja generell nicht was das für eine Kategorie sein soll "wider die Natur" weder was da rein gehört noch wieso das irgendwie für irgendwas in Bezug auf unsere Gesellschaft relevant sein soll. Aber jetzt mal ne ganz konkrete Frage: Inwiefern hat denn die sexuelle Ausrichtung von Zootieren ne Aussagekraft darüber, ob diese Ausrichtung wider die Natur ist? Zoo ist ja vor allem mal die Abwesenheit des natürlichen Umfelds.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Masse der Homosexuellen, Minderheiten mit unnatürlichen Heterogenitätsmerkmalen deshalb diskriminieren. Also man hört ja nie:" Du hast ne Brille oder ne Beinprothese, das ist doch voll unnatürlich."
    Warum wird so ein beklopptes Kriterium in Bezug auf Homosexuelle zum Thema?

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      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
      Warum wird so ein beklopptes Kriterium in Bezug auf Homosexuelle zum Thema?
      Aus Mangel an Argumenten.


      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
      Also man hört ja nie:" Du hast ne Brille oder ne Beinprothese, das ist doch voll unnatürlich."
      Bei dem Ausmaß, in dem der Mensch sich selbst und seine Umwelt verändert, "Widernatürlichkeit" als Argument hervorzuholen, ist schon reichlich albern.
      Frauen färben sich die Haare (Männer tunen ), schminken sich die Lippen und die Augen, tragen hohe Absätze usw. Das ist bei Licht betrachtet ziemlich unnatürlich.
      Aber wen interessiert's? Gibt es ein Gesetz dagegen, sich "gegen die Natur" zu verhalten?

      "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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        Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
        Eines meiner Lieblingsbeispiele ist das alte Sparta. Da wurden die Männer in der Armee gezielt miteinander verkuppelt, um die Kampfkraft zu erhöhen. Laut einer Doku sollten die Frauen sich in der Hochzeitsnacht sogar als Mann kleiden, da die Männer nur Beziehungen mit anderen Männern gewohnt waren. Das zeigt wie wichtig die kulturelle Umgebung für die sexuelle Orientierung sein kann.
        In der Antike hatten Frauen die Stellung gehabt wie im heutigen Islam. Zum Kinderkriegen waren sie gut, sexuelles Vergnügen war unter den Herren beliebt und auch Pädophilie war z. B. im antiken Griechenland kein Tabu. In Sparta hatten Frauen ein paar mehr Rechte gehabt, aber ihre primäre Aufgabe blieb auch dort erhalten. Im alten Rom durften Frauen sich schon gerichtlich scheiden lassen.

        Da muss ich an den Film "Spartacus" von Stanley Kubrick denken ... Dort gibt es eine Szene, die kurz nach der Veröffentlichung entfernt wurde. Es wird gezeigt, wie Crassus von seinem Sklaven gewaschen wird und mit ihm anzügliche Gespräche führt. Homosexualität war im Römischen Reich auch kein Vergehen. Das kam erst mit dem Christentum.
        Zuletzt geändert von Albedo; 23.06.2016, 13:00.
        Phantastische Lieblingsserien
        Twin Peaks + Fire Walks with Me, Star Trek TNG (Staffel 1-3), Earth 2, seaQuest DSV (Staffel 1), LEXX - The Dark Zone, Stranger Things, Buck Rogers, Viper (Staffel 1), Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau, ALF, Die Spezialisten unterwegs, Space Rangers, Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI (bis Staffel 6), Zeit des Grauens (Pilotfilm), Ijon Tichy: Raumpilot

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          Zitat von Albedo Beitrag anzeigen
          In der Antike hatten Frauen die Stellung gehabt wie im heutigen Islam. Zum Kinderkriegen waren sie gut, sexuelles Vergnügen war unter den Herren beliebt und auch Pädophilie war z. B. im antiken Griechenland kein Tabu. In Sparta hatten Frauen ein paar mehr Rechte gehabt, aber ihre primäre Aufgabe blieb auch dort erhalten. Im alten Rom durften Frauen sich schon gerichtlich scheiden lassen.
          Wozu sollte man sich gerichtlich scheiden lassen? Die Ehe war kein Rechtsakt, wenn ein Ehepartner zum anderen "tuas res tibi habeto" vor Zeugen gesagt hat, war man geschieden. Wozu gab es die von dir erwähnte gerichtliche Scheidung?

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            Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
            Eines meiner Lieblingsbeispiele ist das alte Sparta. Da wurden die Männer in der Armee gezielt miteinander verkuppelt, um die Kampfkraft zu erhöhen. Laut einer Doku sollten die Frauen sich in der Hochzeitsnacht sogar als Mann kleiden, da die Männer nur Beziehungen mit anderen Männern gewohnt waren. Das zeigt wie wichtig die kulturelle Umgebung für die sexuelle Orientierung sein kann.
            Möglicherweise irre ich mich, aber ich meine gelesen zu haben, dass die allermeisten überlieferten Berichte über Sparta von Gegnern der Spartaner geschrieben wurden und kaum etwas von Bürgern Spartas selbst. Da stellt sich dann die Frage der Objektivität.

            Aber mal angenommen, es sei zutreffend, so ist das klassische Sparta doch untergegangen. Nach einem Erdbeben im 5. Jahrhundert v. Chr. hatten sie massive Probleme mit Sklavenaufständen, die sie nicht mehr in den Griff bekamen. Ein knappes Jahrhundert später bekam Sparta zudem noch in der Schlacht von Leuktra ganz furchtbar auf die Mütze und hatte sich davon nie wieder erholt.

            Dem Wikipediaartikel zufolge wurde die spartanische Bürgerschaft über die Blutlinien vererbt. Als großes Problem erwies sich im Laufe der Zeit, dass die spartanische Bevölkerung schrumpfte und die der Sklaven/Heloten wuchs. Inwieweit die Vorliebe zur Homosexualität darauf einen Einfluss hatte, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber es sieht mir nicht nach einem Erfolgsmodell aus.

            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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              Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
              Wozu sollte man sich gerichtlich scheiden lassen? Die Ehe war kein Rechtsakt, wenn ein Ehepartner zum anderen "tuas res tibi habeto" vor Zeugen gesagt hat, war man geschieden. Wozu gab es die von dir erwähnte gerichtliche Scheidung?
              Heißt korrekt übersetzt: »Weiche von mir und friss deine Fliegen woanders«?
              Zuletzt geändert von Viola; 24.06.2016, 14:01.
              »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                Ich verstehe ja generell nicht was das für eine Kategorie sein soll "wider die Natur" weder was da rein gehört noch wieso das irgendwie für irgendwas in Bezug auf unsere Gesellschaft relevant sein soll. Aber jetzt mal ne ganz konkrete Frage: Inwiefern hat denn die sexuelle Ausrichtung von Zootieren ne Aussagekraft darüber, ob diese Ausrichtung wider die Natur ist? Zoo ist ja vor allem mal die Abwesenheit des natürlichen Umfelds.
                Du sagst also, dass die sexuelle Ausrichtung von Zootieren keine Aussagekraft hat, da sie sich nicht in einer natürlichen Umgebung befinden. Das würde bedeuten, dass sich die Zootiere nicht natürlich verhalten. Was die Frage aufwirft: Sind Tiere deiner Meinung nach in feier Wildbahn häufiger oder seltener homosexuell?

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                  Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                  Du sagst also, dass die sexuelle Ausrichtung von Zootieren keine Aussagekraft hat, da sie sich nicht in einer natürlichen Umgebung befinden. Das würde bedeuten, dass sich die Zootiere nicht natürlich verhalten. Was die Frage aufwirft: Sind Tiere deiner Meinung nach in feier Wildbahn häufiger oder seltener homosexuell?
                  Ich finde es schade, dass du meine Fragen nicht beantwortest, aber stattdessen ne falsche Unterstellung und ne Frage an mich richtest. @ Falsche Unterstellung, nein das sage ich nicht. Ich habe dich nur gefragt inwiefern die sexuelle Ausrichtung von Zootieren ne Aussagekraft darüber, ob diese Ausrichtung wider die Natur ist?
                  Zur Frage, ich habe zu so diesen Zahlenverhältnissen keine Meinung. Warum interessiert dich meine Meinung. Wurde das schon mal ausgezählt?
                  btw. Ja. natürlich verhalten sich Zootiere nicht wie in der Natur und nein das wirft diese Frage nicht auf.

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                    Hallo!

                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen

                    Ich habe seit der Pubertät einen zu hohen Testosteronspiegel, mir wurde sogar die Pille verschrieben, um meinen Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Trotzdem habe ich mich stets als Frau gefühlt. Gelitten habe ich nur unter der Begleiterscheinung einer starken, schmerzhaften Akne, die sich erst zurückbildete, als ich in den Wechsel kam. Vor fünf Jahren stellte sich dann heraus, dass ein Prolaktinom (ein gutartiger Tumor der Hypophyse, der leider immer noch wächst) dafür verantwortlich ist.
                    Ich hoffe, dir geht es damit halbwegs gut!


                    Zitat von Viola Beitrag anzeigen

                    Ich persönlich gehe davon aus, dass Homosexualität eine von der Natur gewollte "Verhütungsmethode" ist, um einer Überpopulation entgegenzuwirken, da sie auch in der Tierwelt vorkommt.
                    Ist eine interessante Theorie, aber es deuten einige Forschungen und Beobachtungen auf das genaue Gegenteil hin. So eine nachhaltige „Verhütungsmethode“ erscheint keinen evolutionären Nutzen für eine Spezies zu haben. Überhaupt da ja homosexuelle Lebewesen auch den Fortpflanzungstrieb unvermindert besitzen und sich sehr liebevoll um Junge kümmern, wenn sie mal zu welchem kommen.
                    Dass Lebewesen immer „zu viel“ Junge bekommen, hat den guten Grund, weil durch Krankheiten, Fressfeinden, usw. ja immer Teile des Nachwuchses nicht überleben. Nur Teile der Menschheit umgehen diesen natürlichen Kreislauf.

                    Kurzfristige „Verhütungsmethoden“, die nur in diesem einen speziellen Vermehrungszyklus wirken, eben weil zB. das Nahrungsangebot plötzlich weniger geworden ist, hat man aber bei einigen Tieren schon beobachtet. Dass Häsinnen Teile oder auch mal den kompletten Wurf auffressen, wird zB. auch mit so einer Maßnahme in Verbindung gebracht. Bei anderen Tierarten, auch Fleischfressern, beobachtete man das Fressen von bestimmten Kräutern, die eine Empfängnisverhütung oder gar eine „Abtreibung“ auslösen können.

                    Evolutionär gesehen kann Homosexualität einen guten Grund haben, sie dient zB. dem erfolgreicheren Arterhalt.
                    Und darauf gibt es bei verschiedenen Beobachtungen einige Hinweise darauf.
                    Auf der einen Seite scheint es so, als rege das Vorhandensein von homosexuellen Paaren durch ihr Verhalten bei einigen Spezies das Zeugen von weiterem Nachwuchs an.
                    Bei einigen Vögeln (in freier Wildbahn!) wurde beobachtet, dass homosexuelle Paare die Gelege von anderen Artgenossen stehlen, um sich dann um die Brut zu kümmern. Beim Verlust eines Geleges kommt es vor, dass das Vogelpaar von vorne mit einem Gelege beginnt. Auch gehen schwule Vogelpaare eine kurzfristige Beziehung mit einem Weibchen ein, hat dieses Weibchen die Eier gelegt, wird es vertrieben. Sie geht durch den Verlust ihrer Eier dann eine andere Beziehung ein und legt neue Eier. Mit so einem Verhalten wird mehr Nachwuchs hervorgebracht.

                    Auf der anderen Seite kümmern sich homosexuelle Tiere, weil sie vor allem als schwules Pärchen überhaupt zu keinem direkten Nachwuchs kommen können, sehr liebevoll um die Jungtiere anderer Pärchen in ihrer Gemeinschaft. Das begünstigt, dass von der gesamten Brut der Gemeinschaft mehr Jungtiere gut versorgt durchkommen, weil sich mehr Individuen um den Nachwuchs kümmern.

                    Und man hat auch schon beobachtet, dass sich homosexuelle Tiere gezielt um verwaiste Tiere kümmern, sie also „adoptieren“, oder auch einem plötzlich „verwidweten“ Elternteil bei der Aufzucht von dessen Nachwuchs helfen.

                    Vieles deutet darauf hin, dass Homosexualität gewollt und absolut „natürlich“ ist.
                    Vielleicht sind homosexuelle Paare genau dafür da, dass verwaister oder sonst wie benachteiligter Nachwuchs nicht einfach so sterben muss, sondern es immer kinderlose Individuen und Paare gibt, die sich dieser Kleinen annehmen! Diese Theorie gefällt mir am besten!

                    Und dass sollte auch meckernden Leute mal zu denken geben, wenn sie so dumm Daherlabern von einer „Unnatürlichkeit“ der Homosexualität oder generell gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle sind.
                    In der Natur kommt es vor, dass Homosexuelle Jungtiere „adoptieren“ und auch sonst scheint die Existenz von homosexuellen Wesen „natürlich“, ja sogar gewollt zu sein.

                    In der "westlichen, zivilisierten oder anders von der Natur sowieso schon entfernten" Welt scheint die Frage nach der "Natürlichkeit" von einem gewissen (in dem Falle homosexuellen) Verhalten wirklich sehr absurd. Dort ist ja auf viele Weise sowieso (leider! das macht teilweise ordentliche Probleme!) schon der direkte Bezug und Kontakt zur "Mutter Erde", zum "natürlichen, artgerechten Verhalten" des Menschen verloren gegangen. Und andere Menschen, zB. bei indigenen Völkern, die auch naturverbundener sind, sofern sie nicht schon zu sehr von Kolonialherrschaften, Christianisierung und Islamisierung beeinflusst wurden, haben einen viel "lockeren" und anderen Umgang mit Homosexualität und auch Transsexualität.


                    LG Lapdiang

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                      Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                      Ich finde es schade, dass du meine Fragen nicht beantwortest, aber stattdessen ne falsche Unterstellung und ne Frage an mich richtest. @ Falsche Unterstellung, nein das sage ich nicht. Ich habe dich nur gefragt inwiefern die sexuelle Ausrichtung von Zootieren ne Aussagekraft darüber, ob diese Ausrichtung wider die Natur ist?
                      Zur Frage, ich habe zu so diesen Zahlenverhältnissen keine Meinung. Warum interessiert dich meine Meinung. Wurde das schon mal ausgezählt?
                      btw. Ja. natürlich verhalten sich Zootiere nicht wie in der Natur und nein das wirft diese Frage nicht auf.
                      Um deine Frage zu beantworten. Wenn Homosexualität nachweisbar bei Tieren vorkommt, dabei ist es meiner Meinung nach übrigens egal ob aus dem Zoo oder nicht, so groß dürfte der Einfluss des Zoos auf die sexuelle Orientierung der Tiere nicht sein, dann ist dieses Argument, dass immer wieder von Schwulenhassern genutzt wird (auch in abgewandelten religiösen Formen, z.B. Homosexualität ist ein Verbrechen gegen Gott oder ähnliches), vollkommen nichtig. Es ist sogar eine dreiste Lüge.

                      Mich interessiert deine Meinung, da ähnliche pauschale Aussagen über Homosexualität immer wieder gemacht werden. Stell dir vor da kommt jemend daher der behauptet: Zoos machen Pinguine schwul. Den würde man natürlich für verrückt erklären, wenn er nicht gerade handfeste Beweise dafür hat. Wenn das aber z.B. ein Politiker oder ein kirchlicher Würdenträger macht, und das nicht bei Pinguinen sondern beim Menschen, dann wird das einfach so geglaubt.

                      Zu deiner Aussage. Natürlich verhalten sich Tiere im Zoo anders, aber ich habe mich nur auf ihre sexuelle Orientierung bezogen. DIese ist stark genetisch geprägt (wie auch das restliche Verhalten bei Tieren). Das Umfeld des Zoos dürfte also keinen großen Einfluss haben. Es macht somit keinen Unterschied, ob es ein Wildtier oder ein Zootier ist, außer dass man die Zootiere besser beobachten kann.

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                        Hallo Lapdiang,

                        Zitat von Counselor Lapdiang Beitrag anzeigen
                        Ich hoffe, dir geht es damit halbwegs gut!
                        es ist, als sei man dauerschwanger.

                        Zitat von Counselor Lapdiang Beitrag anzeigen
                        Ist eine interessante Theorie, aber es deuten einige Forschungen und Beobachtungen auf das genaue Gegenteil hin. So eine nachhaltige „Verhütungsmethode“ erscheint keinen evolutionären Nutzen für eine Spezies zu haben. Überhaupt da ja homosexuelle Lebewesen auch den Fortpflanzungstrieb unvermindert besitzen und sich sehr liebevoll um Junge kümmern, wenn sie mal zu welchem kommen.
                        Ich denke, genau das ist der Punkt. Der Fortpflanzungstrieb basiert nun mal auf dem Lustprinzip, ohne diesen natürlichen Anreiz gäbe es kaum Grund sich zu paaren. Ich bin kein Biochemiker, aber ich gehe davon aus, dass (bestimmte) Sexualhormone außerdem allgemein eine wichtige Rolle im sozialen Miteinander spielen. "Chemische Kastration" als Verhütungsmethode wäre demnach kontraproduktiv.

                        Ob ein Weibchen lesbisch ist oder nicht fällt wahrscheinlich auch nicht ins Kalkül, denn es kann trotzdem schwanger werden. Es kann allerdings nur eine begrenzte Anzahl Nachkommen gebären, ein Männchen hingegen kann im Laufe seines Geschlechtslebens theoretisch 1.000fach Vater werden (übertreibe ich jetzt maßlos?). Aber zwei Männchen zusammen können bekanntermaßen keinen Nachwuchs zeugen. Hypothetisch gesprochen ist also rein die "schwule Komponente" von Bedeutung.

                        Ich glaube nicht, dass es ein "Homosexuellen-Gen" gibt, genauso wenig wie es bspw. ein Künstler- oder Verbrecher-Gen gibt. Aber es muss dennoch eine Prädisposition geben. Wahrscheinlich schlummert diese Veranlagung von Geburt an in uns allen und nur ein hochkomplexer Entwicklungsprozess entscheidet letztlich darüber, ob ein Individuum hetero- oder homosexuell wird.


                        Zitat von Counselor Lapdiang Beitrag anzeigen
                        Und dass sollte auch meckernden Leute mal zu denken geben, wenn sie so dumm Daherlabern von einer „Unnatürlichkeit“ der Homosexualität oder generell gegen das Adoptionsrecht für Homosexuelle sind.
                        In der Natur kommt es vor, dass Homosexuelle Jungtiere „adoptieren“ und auch sonst scheint die Existenz von homosexuellen Wesen „natürlich“, ja sogar gewollt zu sein.
                        Diese Jungtiere haben einen Vorteil: Keine Nachbarn, Lehrer oder sonstige Erwachsene, die dumme, anzügliche Fragen stellen oder Mitschüler, die sie für ihre zwei Väter oder zwei Mütter verspotten. Das sind die einzigen Bedenken, die ich in der Hinsicht habe, denn Menschen können so unbeschreiblich grausam sein.


                        Lieben Gruß,
                        Viola
                        Zuletzt geändert von Viola; 25.06.2016, 17:52.
                        »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

                        Kommentar


                          Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                          Um deine Frage zu beantworten. Wenn Homosexualität nachweisbar bei Tieren vorkommt, dabei ist es meiner Meinung nach übrigens egal ob aus dem Zoo oder nicht, so groß dürfte der Einfluss des Zoos auf die sexuelle Orientierung der Tiere nicht sein, dann ist dieses Argument, dass immer wieder von Schwulenhassern genutzt wird (auch in abgewandelten religiösen Formen, z.B. Homosexualität ist ein Verbrechen gegen Gott oder ähnliches), vollkommen nichtig. Es ist sogar eine dreiste Lüge.
                          Meinst du das Argument der Natürlichkeit? Das ist vollkommen nichtig. Dadurch, dass du es diskutierst, schenkst du dem Argument schon mehr Aufmerksamkeit als es verdient.
                          Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                          Mich interessiert deine Meinung, da ähnliche pauschale Aussagen über Homosexualität immer wieder gemacht werden. Stell dir vor da kommt jemend daher der behauptet: Zoos machen Pinguine schwul. Den würde man natürlich für verrückt erklären, wenn er nicht gerade handfeste Beweise dafür hat. Wenn das aber z.B. ein Politiker oder ein kirchlicher Würdenträger macht, und das nicht bei Pinguinen sondern beim Menschen, dann wird das einfach so geglaubt.
                          Hat ja mit meiner Meinung nix zu tun. Ich hab echt wenig Ahnung von Pinguinen und ger kein Interesse an deren Sexualität. Daher hab ich dazu auch keine Meinung.
                          Zitat von pollux83 Beitrag anzeigen
                          Zu deiner Aussage. Natürlich verhalten sich Tiere im Zoo anders, aber ich habe mich nur auf ihre sexuelle Orientierung bezogen. DIese ist stark genetisch geprägt (wie auch das restliche Verhalten bei Tieren). Das Umfeld des Zoos dürfte also keinen großen Einfluss haben. Es macht somit keinen Unterschied, ob es ein Wildtier oder ein Zootier ist, außer dass man die Zootiere besser beobachten kann.
                          Das stimmt doch gar nicht. (ich will dir da jetzt nicht unterstellen was du den Schwulenhassern im ersten Absatz unterstellt hast.)
                          Du hast dich explizit auf das Verhalten bezogen und daraus eine Frage an mich hergeleitet:
                          Das würde bedeuten, dass sich die Zootiere nicht natürlich verhalten. Was die Frage aufwirft: Sind Tiere deiner Meinung nach in feier Wildbahn häufiger oder seltener homosexuell?
                          Bei Tieren kannst du die Homosexualität ja wahrscheinlich eh nur am Verhalten festmachen. Ich bin dabei aber auch sicher, dass z.B. hetero- oder bisexuelle Männer in Situationen (Kloster, Knast) in denen sie keine, oder nur wenige weibliche Partner finden können öfter homosexuellen Verkehr haben als in Situationen in denen es einen Überschuss williger Frauen gibt. Aus Verhalten in Isolationssettings (mit fällt kein besseres Wort ein), Zwang, Gefangschaft, kann man meiner Ansicht nach nicht sicher auf die sexuelle Ausrichtung schließen. Aber wie gesagt, wir machen das Thema zu groß. Ob Homosexualität natürlich ist oder nicht, ist völlig wurscht für Fragen der Akzeptanz.

                          Ich bin übrigens Jude. Die Leute, die mich hassen denken recht oft Judesein, sei etwas natürliches. Also sie sehen ne jüdische Rasse und all sowas. Wir können den Leuten zig jüdische oder schwule Pinguine bringen, sie werden die Schwulen und die Juden weiter hassen. Das ändert nix.
                          Hass ist übrigens wieder etwas natürliches. Aber deshalb sehe ich mich nicht im Ansatz in der Pflicht Hass zu akzeptieren.

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                            Zitat von Viola Beitrag anzeigen

                            Diese Jungtiere haben einen Vorteil: Keine Nachbarn, Lehrer oder sonstige Erwachsene, die dumme, anzügliche Fragen stellen oder Mitschüler, die sie für ihre zwei Väter oder zwei Mütter verspotten. Das sind die einzigen Bedenken, die ich in der Hinsicht habe, denn Menschen können so unbeschreiblich grausam sein.

                            Hallo, Viola!

                            Ja, solche persönlichen Bedenken kann ich schon verstehen.
                            Aber der Gesetzgeber kann sich auf solche Bedenken niemals stützen bei seiner Entscheidung, dass homosexuelle Paare keine Kinder adoptieren dürfen! In Österreich ist das zum Glück seit Jänner 2016 erlaubt. Davor durfte man aber nicht mal eine Steifkindadoption machen, die in meiner Familie schon gereicht hätte, ich hab sowieso zwei leibliche Töchter.

                            Menschen finden sowieso immer irgendeinen Grund, wenn sie jemanden nicht mögen. Mit so einer Begründung dürfte man dann gar keine behinderten Kinder haben oder heterosexuelle Paare dürften auch keine Kinder aus anderen Ländern adoptieren, die könnten ja auch verspotteten werden...

                            Der Gesetzgeber muss darauf schauen, dass das Lehrpersonal in dieser Hinsicht aufpasst. Der Gesetzgeber "mutet" doch den Bürgern viel seltsamere Begebenheiten zu und fordert Akzeptanz, dann muss er das auf jeden Fall auch bei homosexuellen Menschen mit ihren adoptierten Kindern zusammenbringen!

                            Natürlich erfordert es auch gründliche Überlegungen der zukünftigen (Adoptiv)eltern, wie und wo sie leben wollen. Für ein gutes Wohn.- und Schulumfeld zu sorgen, sollte aber sowieso im Interesse aller Eltern stehen, ob jetzt homo oder hetero.

                            Wir als Regenbogen-Patchwork-(kleine Chaos-Sippe ;-) )Familie haben natürlich schon so einiges erlebt. Vieles hat uns positiv überrascht, einiges ordentlich verärgert. Aber wir haben unterm Strich die Erfahrung gemacht, dass man in einigen Teilen Österreichs sehr gut und in Frieden in dieser Weise leben und die Kinder erziehen kann. Ich brauch das ja nur zu vergleichen mit den Begebenheiten, wie sie meine Verwandten in Indien, Bangladesh und Myanmar haben (gilt aber für viele Themen).
                            Man kann nur hoffen, dass es in Österreich so bleibt, aber einige Gegenden werden in dieser HInsicht immer ungemütlicher.


                            LG Lapdiang


                            Kommentar


                              Zitat von Counselor Lapdiang Beitrag anzeigen


                              Hallo, Viola!

                              Ja, solche persönlichen Bedenken kann ich schon verstehen.
                              Aber der Gesetzgeber kann sich auf solche Bedenken niemals stützen bei seiner Entscheidung, dass homosexuelle Paare keine Kinder adoptieren dürfen! In Österreich ist das zum Glück seit Jänner 2016 erlaubt. Davor durfte man aber nicht mal eine Steifkindadoption machen, die in meiner Familie schon gereicht hätte, ich hab sowieso zwei leibliche Töchter.

                              Menschen finden sowieso immer irgendeinen Grund, wenn sie jemanden nicht mögen. Mit so einer Begründung dürfte man dann gar keine behinderten Kinder haben oder heterosexuelle Paare dürften auch keine Kinder aus anderen Ländern adoptieren, die könnten ja auch verspotteten werden...

                              Man muss das halt unterscheiden. Homosexualität darf kein generelles Ausschlusskriterium sein wenn es um Adoptionen geht. Im konkreten Fall aber kann sie einer werden. Bei Adoptionen geht es nämlich nicht um die Selbstverwirklichung der potentiellen Eltern sondern um das Kindswohl, dass kann durch gesellschaftliche Vorurteile gemindert werden. Das gilt natürlich nicht nur für das Heteregonitätsmerkmal Homosexualität, sondern für alle Aspekte, die der für den Fall zuständige Mensch für relevant hält. Es kann auch sinnvoll sein ein muslimisches Kind von einem muslimischen Paar adoptieren zu lassen, oder ein behindertes Kind nicht dem Ehepaar vom Lande zu überlassen.

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                                Hallo Lapdiang,

                                Zitat von Counselor Lapdiang Beitrag anzeigen
                                Menschen finden sowieso immer irgendeinen Grund, wenn sie jemanden nicht mögen. Mit so einer Begründung dürfte man dann gar keine behinderten Kinder haben oder heterosexuelle Paare dürften auch keine Kinder aus anderen Ländern adoptieren, die könnten ja auch verspotteten werden...

                                Der Gesetzgeber muss darauf schauen, dass das Lehrpersonal in dieser Hinsicht aufpasst. Der Gesetzgeber "mutet" doch den Bürgern viel seltsamere Begebenheiten zu und fordert Akzeptanz, dann muss er das auf jeden Fall auch bei homosexuellen Menschen mit ihren adoptierten Kindern zusammenbringen!
                                ich weiß aus eigener Anschauung, dass das nicht umsetzbar ist. Ich habe bedingt durch einen Geburtsfehler eine Körperbehinderung, die zwar nicht besonders stark ausgepägt, aber dennoch wahrnehmbar ist. Ich sag's mal so, die Menschen urteilen nur nach Äußerlichkeiten.

                                In meinem Fall bemerken Fremde, dass ich hinke und den linken Arm nicht richtig bewegen kann, und so mancher behandelt mich dann, als sei ich ebenso geistig behindert, weil er genau das denkt. Und der Umstand, dass ich in Serbien geboren wurde, wird mir ebenfalls bei so mancher Gelegenheit unter die Nase gerieben. Besonders gern vor Wahlen, wo ich von den unterschiedlichsten Parteien auf meine Herkunft und mein "Gastland Österreich" aufmerksam gemacht werde -- ungeachtet dessen, dass ich seit 46 Jahren hier lebe, meine gesamte Schulzeit hier verbracht habe und seit meinem 16. Lebensjahr österreichische Staatsbürgerin bin. Da frage ich mich schon, wie integriert man sein muss, um als "integriert" zu gelten.
                                »Speaking only for myself here, it feels tiring. It feels like around 3/4 of people are the emotional equivalent of blind elephants, going around knocking things over, trampling each other and not even realising what they do.« (Paul Miller)

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