Zitat von Liopleurodon
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Schulsystem / Wie findet ihr Schule?
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Zitat von Vidar Beitrag anzeigenMathe scheint aus meiner persönlichen Erfahrung heraus eines der Fächer zu sein, was sehr lehrer- und oder methodenabhängig ist. Ich war in der Oberstufe auch ein totales Anti-Mathe-Ass, das Problem an dem Fach ist einfach, dass oft der Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler fehlt.
Zitat von Vidar Beitrag anzeigenIch bin in der Tat der Meinung, dass ich Mathe hätte nach der 10. Klasse abwählen können (unter der Voraussetzung, dass das möglich gewesen wäre), irgendetwas Wichtiges wäre mir dadurch nicht verloren gegangen
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Ihr seid alle Zauberer, ihr habt meinen Post bei einem Transporterunfall gedoppelt und auf einen anderen Thread versetzt
Zitat von irony Beitrag anzeigenDer Sinn von Schule kann es ja nicht sein, sich um die Lebenswelt von Schülern zu kümmern. Bei der Schule sollte es darum gehen, auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Im Normalfall hat die Lebenswelt von Schülern rein gar nichts mit der Härte des realen Lebens zu tun. Da bräuchte man außer Musik und Sport überhaupt keine Schulfächer, oder man könnte gleich noch Schulfächer wie Fernsehen, Computerspielen, Partysfeiern, Schwätzen und Dummheitenmachen einführen.
Zitat von irony Beitrag anzeigenIch hätte jedes Fach abwählen können, ohne dass mir etwas Wichtiges verloren gegangen wäre. Was ich gelernt habe, habe ich nicht von Lehrern gelernt. Die Schule habe ich nur gebraucht, um ein Abschlusszeugnis zu bekommen, für sonst nichts."Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)
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Zitat von irony Beitrag anzeigenDer Sinn von Schule kann es ja nicht sein, sich um die Lebenswelt von Schülern zu kümmern.
Zitat von irony Beitrag anzeigenBei der Schule sollte es darum gehen, auf das Leben nach der Schule vorzubereiten.
Zitat von irony Beitrag anzeigenIm Normalfall hat die Lebenswelt von Schülern rein gar nichts mit der Härte des realen Lebens zu tun.
Zitat von irony Beitrag anzeigenDa bräuchte man außer Musik und Sport überhaupt keine Schulfächer, oder man könnte gleich noch Schulfächer wie Fernsehen, Computerspielen, Partysfeiern, Schwätzen und Dummheitenmachen einführen.
Zitat von irony Beitrag anzeigenIch hätte jedes Fach abwählen können, ohne dass mir etwas Wichtiges verloren gegangen wäre. Was ich gelernt habe, habe ich nicht von Lehrern gelernt. Die Schule habe ich nur gebraucht, um ein Abschlusszeugnis zu bekommen, für sonst nichts.
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDas soll spätestens seit Humboldt subjektorientiert geschehen, das Lernen ist immer auch ein sich an der (eigenen Lebens-)Welt abarbeiten.Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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Zitat von Spocky Beitrag anzeigenNur ärgerlich, dass Humboldt an deutschen Unis immer mehr abgeschafft wird
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Zitat von Vidar Beitrag anzeigenWillste mal lachen? Dieser Satz mit dem "Lebensweltbezug der Schülerinnen und Schüler" kommt aus entsprechender pädagogischer Fachliteratur
Zitat von Vidar Beitrag anzeigenIch gebe zu die Oberstufe hat mir in einigen Fächern auch nichts wirklich Neues mehr vermitteln können, andere Fächer aber waren komplett neu oder der Stoff war ein völlig anderer, sodass ich die 3 Jahre (G9) nicht nur gemacht habe um nachher ein Stückchen Papier in der Hand zu haben.
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Zitat von irony Beitrag anzeigenDas glaube ich sofort. Aber für mich hört sich das oft so an, als ob es darum geht, den Schülern ein Fach, an dem ein geringes Interesse besteht, möglichst interessant zu verkaufen. Ich kann mich an viele künstliche Beispiele mit einem solchen Lebensweltbezug erinnern, die Interesse wecken sollten, aber durch ihre Künstlichkeit völlig nutzlos waren. Meist wurde auch noch vieles vereinfacht dargestellt, um die Probleme im Unterricht überhaupt erst behandeln zu können.
Es kommt natürlich immer auf die Lehrer und die Schüler an. Wenn ein Lehrer einfach nur so den Stoff durchnimmt, wie er auch im Buch drinsteht, dann kann sich ein selbstständiger Schüler das auch selbst erarbeiten und darüber hinaus auch noch, sofern Zeit dafür bleibt, nach eigenem Interesse Schwerpunkte setzen. Meine eigenen Interessen sind in der Schulzeit aber leider viel zu kurz gekommen, da ich viel Zeit damit verloren habe, Zeug zu pauken, das mich nicht interessiert hat, aber eben Voraussetzung für den Erhalt des Abschlusszeugnisses war."En trollmand! Den har en trollmand!"
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Zitat von Tibo Beitrag anzeigenDiese Fehlentwicklung hat damit, dass Irony den Anspruch Humoldts für falsch hält nix zu tun.
Das ist mir entgangenFür meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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Wie finde ich Schule ? Die Frage stelle ich mir auch da ich tatsächlich mit meinen knapp 33 nochal in eine Berufsschule gehe.
Zum Thema Realismus vom Stoff her wird theoretischen und praktisches Basiswissen vermittelt, das muss mit den regulären Arbeitsabläufen im Alltag nicht immer etwas zu tun haben. Andererseits ist es mir auch klar wenn man so wie ich über Jahre Arbeitsabläufe geplant und ausgeführt hat, dass diese nicht unbedingt immer im Lehrbuch des Basiswissens enthalten sind.
Grundsätzlich gehe ich jedoch gern in die Schule auch wenn ich bei manchen Fächern den Eindruck habe dass sie mir Beruflich nichts nützen werden, dazu gehört Religion.
Gut mein Job hat bestimmt etwas mit Völkerverständigung und Religiös bedingten Essensgewohnheiten zu tun wie z.B Jüdische Speisegesetze/ Koscheres Essen, allerdings wird so etwas nur in Ausnahmefällen unterrichtet. Die Thematik ist auch sekundär, da primär die Wissensbasis eines Lehrberufes im Vordergrund steht. Der Rest ist Allgemeinwissen oder eine früher erworbene fachliche Kompetenz. Ich finde es also unnötig mich 45 Minuten über Themen wie: "Ist Apple oder ein Fußballclub eine Ersatzreligion ? " zu unterhalten für so etwas habe ich Internetboards oder einen Plausch unter Freunden.
Religion ist Pflicht Doch einen Ausfall gab es ironischer Weise als die Bundeswehr mit einem Riesigen "Join Me " Truck auf das Schulgelände gefahren ist und nach Frau von der Leyen die Vorteile einer Bewerbung bei der größten Firma Deutschlands deutlich machen wollte . Zum Glück ich habe bereits gedient und meine Pflicht mit Lob und Anerkennung, Ehrenhaft und über das Maß hinaus erfüllt.Zuletzt geändert von Infinitas; 10.11.2014, 22:35.Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."
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Zitat von Infinitas Beitrag anzeigenGrundsätzlich gehe ich jedoch gern in die Schule auch wenn ich bei manchen Fächern den Eindruck habe dass sie mir Beruflich nichts nützen werden, dazu gehört Religion.
Die "besten" Religionsstunden waren immer die, in denen die Schüler nach ihrem "Draht zu Jesus" (...Gott/Bibel/etc.) gefragt wurden, das folgende Geheuchel war regelmäßig nicht mehr zu überbieten
Ich halte es grade in der 9./10. Klasse (Haupt- und Realschule) und in der Oberstufe für vollkommen sinnbefreit Stunden für ein Fach bereitzustellen was kein Schüler braucht, außer zum Hausaufgaben machen für die nächste Mathestunde
Die Stunden wären gerade in den Jahren vor einem Schulabschluss in Mathe/Deutsch/Englisch besser investiert.
Selbst wenn man allen Schülern eine Art religiöse Grundbildung und Werte vermitteln möchte, dann soll man eben alle für ein paar Jahre zusammen in einen Ethikunterricht stecken und fertig (ich weiß das wird aufgrund des Geheules der Kirchen nie passieren...)."Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)
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Zitat von Vidar Beitrag anzeigenIch würde sogar noch weiter gehen und fragen: Was hat Religion überhaupt (noch) in der Schule verloren!? Das ist für mich persönlich das letzte Fach und praktisch immer, in jeder Klassenstufe unnötig. In meiner Schulzeit belief sich Religion auf 1. und 2. Klasse Bildchen ausmalen, 3. und 4. Klasse wirklich (damals) neue und interessante Informationen vermittelt zu bekommen und ab der 5. hat mich das Fach nicht mehr interessiert, hab es sogar mal geschafft ne 6 in einer Religionsarbeit zu schreiben weil ich den ganzen Kirchenjahreskreis nicht auswendig lernen wollte Ich hatte das Fach durchgehend bis zur 13. Klasse, wo es in der Grundschule vorallem in der 4. eine nette Abwechslung war (wir hatten damals außer Religion und Sport nur Mathe und Deutsch), empfand ich es in der Mittel- und Oberstufe nur noch als lästig.
Die "besten" Religionsstunden waren immer die, in denen die Schüler nach ihrem "Draht zu Jesus" (...Gott/Bibel/etc.) gefragt wurden, das folgende Geheuchel war regelmäßig nicht mehr zu überbieten
Ich halte es grade in der 9./10. Klasse (Haupt- und Realschule) und in der Oberstufe für vollkommen sinnbefreit Stunden für ein Fach bereitzustellen was kein Schüler braucht, außer zum Hausaufgaben machen für die nächste Mathestunde
Die Stunden wären gerade in den Jahren vor einem Schulabschluss in Mathe/Deutsch/Englisch besser investiert.
Selbst wenn man allen Schülern eine Art religiöse Grundbildung und Werte vermitteln möchte, dann soll man eben alle für ein paar Jahre zusammen in einen Ethikunterricht stecken und fertig (ich weiß das wird aufgrund des Geheules der Kirchen nie passieren...).
a. Ist Religion als Schulfach wichtig?
b. Welche Inhalte sollte Religion haben?
Zu a. Viele Schüler finden es auch überflüssig, im Deutschunterricht Literatur durchzunehmen. Das interessiere sie nicht, das brauche er nie später.
Es geht aber nicht vor allem darum, dass er etwas im Beruf braucht. Sondern darum, ob er ausreichend differenziert wahrnehmen und urteilen lernt. Denn das braucht er auf jeden Fall - wenn schon nicht im Beruf, dann im Umgang mit anderen Menschen.
Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann.
Das betrifft auch Religion. Wenn ich manchmal lese, wie wenig Ahnung manche von dem haben, was eine Religion ausmacht und ständig über Religion lästern, weil sie nie etwas davon verstanden haben:
dann möchte ich nicht solche als Akademiker sehen. Da erwarte ich ebenfalls differenziertes Urteilsvermögen auf der Basis eines soliden Wissens.
Denn wenn selbst Akademiker den großen Herausforderungen unserer Zeit mit lächerlichem Unwissen begegnen, dann gute Nacht.
zu b. Inhalte des Religionsunterrichts
Da ist sicherlich einiges im Argen. Wie auch im Literaturunterricht. Und daran könnte man drehen.
Aber Lernbereiche, die das betreffen, was unsere Kultur ausmachte und wie sie entwickelt werden könnte: gehören in die Schule. Ein reines Abrichten für konkrete Berufe wäre in meinen Augen eine Katastrophe.
Dann müsste man auch Geschichte streichen, weil so viele Lehrer das langweilig unterrichten. Physik im Übrigen auch, weil die meisten gar nicht Physiker werden wollen.
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Zitat von monadora Beitrag anzeigenHier muss man unterscheiden:
Zitat von monadora Beitrag anzeigena. Ist Religion als Schulfach wichtig?
Zitat von monadora Beitrag anzeigenb. Welche Inhalte sollte Religion haben?
Zitat von monadora Beitrag anzeigenZu a. Viele Schüler finden es auch überflüssig, im Deutschunterricht Literatur durchzunehmen. Das interessiere sie nicht, das brauche er nie später.
Da würde mich direkt mal interessieren, welche Bücher Ihr so zu Schulzeiten lesen musstet, vielleicht mit kurzer Anmerkung wie ihr sie fandet (++/+/0/-/--) und ob ihr sie als Prüfungsliteratur beherrschen musstet.
Edit: Ich fange mal an, alles war mir spontan einfällt:
SPOILER- Stormbraker (--) -> Fanden viele in meiner Klasse damals toll.
- Kai Meyer - Die fließende Königin (++) -> Fand ich so gut, dass ich die ganze Trilogie gelesen habe
- Uwe Timm - Die Entdeckung der Currywurst (-)
- Friedrich Dürrenmatt - Besuch der alten Dame (++)
- Max Frisch - Andorra (--) -> Thema in einer mdl. Prüfung
- Friedrich Schiller - Wilhelm Tell (+) -> Ebenfalls Prüfungsthema bei mir
- Kathrin Aehnlich - Alle sterben auch die Löffelstöre (--) Offizielles Prüfungsbuch
- Friedrich Dürrenmatt - Die Physiker (+)
- Franz Kafka - Der Proceß (--) -> Man liebt ihn oder hasst ihn Prüfungslektüre
- Heinrich von Kleist - Michael Kohlhaas (+) -> Prüfungslektüre
- Peter Stamm - Agnes (+)
Zitat von monadora Beitrag anzeigenEs geht aber nicht vor allem darum, dass er etwas im Beruf braucht. Sondern darum, ob er ausreichend differenziert wahrnehmen und urteilen lernt. Denn das braucht er auf jeden Fall - wenn schon nicht im Beruf, dann im Umgang mit anderen Menschen.
Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann.
Zitat von monadora Beitrag anzeigenDas betrifft auch Religion. Wenn ich manchmal lese, wie wenig Ahnung manche von dem haben, was eine Religion ausmacht und ständig über Religion lästern, weil sie nie etwas davon verstanden haben:
dann möchte ich nicht solche als Akademiker sehen. Da erwarte ich ebenfalls differenziertes Urteilsvermögen auf der Basis eines soliden Wissens.
Denn wenn selbst Akademiker den großen Herausforderungen unserer Zeit mit lächerlichem Unwissen begegnen, dann gute Nacht.
Ein Beispiel: Ich bin letztes Semester in ein ziemliches Fettnäpfchen getreten, als ich zu einer Kommilitonin scherzhaft meinte, ich halte die Bibel bestenfalls für einen schlecht geschriebenen Sciencefictionroman, sie war in der Folge persönlich beleidigt und meinte das sei ja unverschämt und sie halte die Bibel "komplett für wahr" (wörtlich). Auf meine Frage hin ob das ihr Ernst sei bekräftigte sie ihre Aussage. Es mag böse klingen, aber solche Leute haben mMn an der Uni nichts verloren.
Zitat von monadora Beitrag anzeigenzu b. Inhalte des Religionsunterrichts
Da ist sicherlich einiges im Argen. Wie auch im Literaturunterricht. Und daran könnte man drehen.
Aber Lernbereiche, die das betreffen, was unsere Kultur ausmachte und wie sie entwickelt werden könnte: gehören in die Schule. Ein reines Abrichten für konkrete Berufe wäre in meinen Augen eine Katastrophe.
Dann müsste man auch Geschichte streichen, weil so viele Lehrer das langweilig unterrichten. Physik im Übrigen auch, weil die meisten gar nicht Physiker werden wollen.Zuletzt geändert von Vidar; 11.11.2014, 09:07."Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)
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Zitat von Vidar Beitrag anzeigenDas ist der Knackpunkt: Welche Inhalte will man mit dem Fach Religion vermitteln und wenn man sich auf Inhalte geeinigt hat, könnte man diese dann nicht beispielsweise in Ethik/Gemeinschaftskunde unterbringen?
Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.
Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.
So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.
Dieses gesamte Phänomen Religion - seit weitaus mehr als 2000 Jahren - ist auf Ethik nicht reduzierbar, auch nicht auf Gemeinschaftskunde. Die Geschichte aller Religionen gehört dazu, ist aber auch nicht das Einzige.
Man kann ja an der Uni "Religionswissenschaft" studieren - so wie Literaturwissenschaft oder Kulturwissenschaft.
Einer, der Religionswissenschaft studiert hat, hätte für mich - vom Stoff her gesehen - die richtige Voraussetzung.
Jemand, der Theologie studiert hat - was heute die Voraussetzung für den Religionslehrer ist - hat sie in meinen Augen nur bedingt, weil er meist parteiisch ist.
Nicht wenige studieren beides - Theologie und Religionswissenschaft -, und auch da habe ich schon, wenn sie als Religionswissenschaftler über Religionen publizieren, Parteilichkeit für das Christentum entdeckt.
Parteilichkeit kann man bei Lehrern insgesamt allerdings wohl nicht verhindern.
Aber von der Struktur her sollte man in meinen Augen das Phänomen "Religion" so unparteiisch wie möglich im Fach "Religion" in allen seinen Aspekten vorstellen und diskutieren.
Ob man einen besonderen Akzent auf "Christentum" in einer christlich geprägten Kultur legt, will ich nicht vorentscheiden - aber auch da im Sinne der Religionswissenschaft, nicht im Sinne der Theologie.
Literatur im Deutschunterricht:
Man könnte sich endlich mal auf Literatur einigen die Schüler interessant finden und nicht solche, die man für eine Art Literaturkanon hält oder die von irgendwelchen Schul- und Schülerfernen Akademikern mit Preisen beladen ist und die man für "wertvoll" hält.
"Die Entdeckung der Currywurst" und "Tschick".
Ich kenne Schüler, die beide Werke phantastisch finden.
Aber es muss auch Lehrer geben, die dafür Begeisterung wecken können.
Das, was zum "Kanon" gehört, ist teilweise auch fesselnd für bestimmte Schüler. "Schillers Räuber" werden trotz der etwas verquasten Sprache gemocht, weil da Aufsässigkeit bis hin zum Verbrecherischen geschildert wird.
Akademiker, die nie Bekanntschaft mit unserer langen europäischen dichterischen Literatur gemacht haben, sind für mich wie eine Frau ohne Unterleib.
Es ist erstaunlich, wie viel Ahnung von unserer Geistesgeschichte manche ältere Politiker haben. Auch Bonzen der Wirtschaft sind da oft tief drin bewandert.
Zugegeben, sie werden sich da sicherlich auch oft erst nach der Schule vertiefend damit beschäftigt haben. Aber die Grundlagen dafür müssen in der Schule gelegt werden, also das Interesse dafür geweckt werden. Sonst kommt man gar nicht auf die Idee, das später weiterzuverfolgen.
Bei den oberen Sätzen absolute Zustimmung, den letzten Satz verstehe ich nicht ganz, er würde für mich Sinn ergeben wenn Du von Kunst (als Fach) redest?
"Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann."
Mit "künstlerischen Werken" meinte ich dem Fall literarische Werke.
Sie werden ja auch in der Schule unter dem Aspekt "Erzählperspektive", "Ich - oder "Er-Erzähler" etc. behandelt. So etwas finde ich wichtig, damit man literarische Werke nicht mit einer Sachtext verwechselt - was sehr häufig gemacht wird. Man erkennt den Fiktions-Charakter und die jeweils spezielle Art des Fiktions-Charakters nicht.
Ein Beispiel: Ich bin letztes Semester in ein ziemliches Fettnäpfchen getreten, als ich zu einer Kommilitonin scherzhaft meinte, ich halte die Bibel bestenfalls für einen schlecht geschriebenen Sciencefictionroman, sie war in der Folge persönlich beleidigt und meinte das sei ja unverschämt und sie halte die Bibel "komplett für wahr" (wörtlich).
Auf meine Frage hin ob das ihr Ernst sei bekräftigte sie ihre Aussage. Es mag böse klingen, aber solche Leute haben mMn an der Uni nichts verloren.
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Zitat von monadora Beitrag anzeigenIch kann begreifen, dass man gegen die Inhalte des Faches "Religion", so wie es heute noch oft verstanden wird, allergisch ist und es abschaffen will.
Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.
Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.
So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.
Aber vielleicht hast du ja einen Link parat, der zeigt, wo das schon gemacht wird.Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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