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    Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
    Jetzt mal was provokantes von mir:
    Ist Deutschland bereit für eine Männerquote in Kindergärten und Grundschulen?
    Ich halte nicht viel von Quoten an Arbeitsplätzen. Die Frauenquote war schon so ein Schuss in den Ofen, da 95% der Frauen die sich mit ungerechter bezahlung rumschlagen müssen überhaupt nichts davon haben und die restlichen 5%, die aus Frauen besteht, die am wenigsten staatliche unterstützung nötig haben, da ja sowieso schon weit oben auf der Karriereleiter, laufen in Führungspositionen, selbst wenn verdient erarbeitet, ab sofort mit dem Stempel "Quotenfrau" auf der Stirn umher.

    Nein, da brauchen wir ganz Sicher nicht auch noch eine Männerquote. Quoten sind erzwungen schnelle "Lösungen" für äußerst Zeitintensive Probleme. Also mMn. ziemlicher Humbug.

    Was mich als Kinderloser zum Thema Kindergarten und Bildung interessieren würde: Wie sieht es denn mit diesem gender mainstreaming aus über das man ab und wann mal was hört?

    Da scheint es ja diese normale Fassung zu geben, die den Kindern von klein auf beibringen soll das Männer und Frauen in allen Punkten gleichberechtigt sind, das sexuell andersorientierte wie jeder andere zu akzeptieren sind usw. alles wunderbar.
    Und dann gibt es ja auch noch dieses merkwürdige Konstrukt der Geschlechterneutralisation über das es hier im Forum auch mal einen Thread im Bezug auf die "vermännlichte" deutsche Gramatik gab. In wie weit und in welcher Ausführung wird gender mainstreaming heutzutage eigentlich betrieben?

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      Ich habe leider in der Grundschule sehr leiden müssen unter der Gewalt auf den Schulhof. Habe zwar breite Schultern aber das hilft nur wenig wenn 10 Mann ankommen und auf einen einschlagen. Ein spezielle Gruppe durfte ihre Gewalttaten halt eben ausleben, weil der Anführer war der Sohn des damaligen Bürgermeisters und dagegen ging die Schulleiterin nur sehr zögerlich vor.
      Die Pausenaufsicht war deart lückenhaft dass dort die dollsten Sachen abgelaufen sind.

      Ich schreibe das jetzt mal etwas flapsig. Möchte nicht dass ich hier in die Opfer-Schublade gesteckt werde. Und auch nicht in die "die anderen sind schuld"-Schublade.
      Die Dynamiken sind halt manchmal so: Du wechselst die Grundschule, weil die alte Grundschule sich als schlecht erwiesen hat (mieserable Lehrerin), dann an der neuen Schule sind zwar die Lehrer mehr bemüht den Kindern was bei zu bringen, aber die Klasse in der Du landest ist eingeteilt in die "sozial Schwachen"... die bei den Lehrern kaum Ansehen genießen... und die "bürgerlichen". Wenn die "schwachen" den Höhergestellten nicht zuwillen sind (also auf Kommando andere verprügeln ZB) dann werden sie halt jede Pause verdroschen.
      Zwar war ich nett zu allen aber der Anführer konnte spüren dass ich mich von ihm nicht brechen lasse! Also bekam ich auf die Fresse!

      Schreibt jetzt bitte nicht, das kann doch alles gar nicht sein. Es kann. Es passieren manchmal in dieser ach so heilen Welt die verrücktesten Sachen.

      Und dann hatte sich noch ein Schläger aus einer Parallelklasse mit mir angelegt. Er schubst, ich schubse zurück. Dann bekam ich einen heftigen Tritt zwischen die Beine. Brach heulend zusammen.

      Ich weiss nicht ob ich es direkt nem Lehrer gesagt habe (die Lehrer waren ja sowiso überfordert und hielten immer nur dagegen wenn man sich beschwerte), aber die Blutergüsse habe ich natürlich meinen Eltern gezeigt. Ich weiss nicht mehr ob es dann direkt zum Arzt ging, jedenfalls brauchte ich einige Wochen später eine Leistenoperation. Das hing aber wohl nicht nur mit dem Tritt zusammen, sondern auch damit dass ich Leistenhoden hatte.

      Ich schreibe das nun alles mal so, will aber auch nicht jedes Detail aufgreifen. Besonders entsetzt war ich vor einiger Zeit, als ich bei Schulradar eine Bewertung meiner ehemaligen Grundschule fand, die genau das bestätigte was ich erlebt habe. Das fand ich wirklich schlimm. Habe die Behörden angeschrieben.
      Es kann immer mal was passieren, aber wenn sich solche Sachen wie ein roter Faden durch die Geschichte einer Grundschule ziehen, dann stimmt etwas mit der ganzen Schule nicht.

      Meine Eltern haben sich durchaus für mich eingesetzt, viele Gespräche mit den Lehrern geführt, versucht mit den MItschülern und deren Eltern zu reden. (Da hat man aber kaum ne Chance, weil man hatte es ja mit den reichen Familien der Stadt zu tun....).
      Und den Jungen der mich zwischen die Beine getreten hat, hat meine Mutter mal persönlich angesprochen und ihm gesagt dass er mich nie wieder anfassen soll. Dann war allerdings Ruhe.

      Beide, sowohl der Schritt-Treter als auch der Banden-Anführer sind sogar auf dem Gymnasium gelandet. Dort hatten sie dann "ihren Meister" gefunden, nämlich den dortigen Schulleiter. Der nahm einfach nicht hin, dass dort sowas passierte. Der Treter war nach ca. 2 Jahren von der Schule weg. So weit ich weiss weil er dort jeden Tag jemand verdroschen hat.
      Der anderen wurde von seinen reichen Eltern auf ein Internat abgeschoben, nachdem er einem Mitschüler von mit mutwillig die Jacke komplett zerrissen hatte aus Wut.

      Man muss halt bedenken: Manche Kinder machen mal nen Fehler, manche sind aber wirklch voller Hass und Gewaltbereitschaft. Auch wenn es im Volksmund "unschuldige Kinder" sind.
      By the way: Wenn man sowas sieht, dann wird klar, warum manche Leute die Strafmündigkeit mit 12 oder so fordern. Nicht meine Ausrichtung aber ich kann es nachvollziehen.


      Dass mich die Grundschulzeit traumatisiert hat, brauche ich wohl nicht zu betonen.

      Ich muss aber eines dazu sagen: Mein Vater war damals schon schwer krank, das war auch eine zusätzliche Belastung. Ein paar Jahre später ist er dann verstorben. Die Details dazu lasse ich jetzt weg.

      Keine schöne Lebensgeschichte. Aber ich werde mich nicht unterkriegen lassen.
      Zuletzt geändert von Sternenkreuzer; 15.01.2015, 16:45.

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        Du hast mein Mitgefühl und ich kann deine Lage auch gut nachvollziehen (wenn du möchtest, kannst du mal meine Beiträge aus dem Homosexualitätsthread raussuchen. Ich habe auch ein paar Sachen erlebt, von denen viele nie gedacht hätten, dass das in einem "aufgeklärten" Land wie Deutschland passieren kann). Nur aus Interesse, in welchem Bundesland/welche Region bist du in die Grundschule gegangen?

        Ansonsten hat der Schulleiter des Gymnasiums auch imho grob fahrlässig gehandelt (sofern die Situation genau so war, wie du sie beschrieben hast - in der Erinnerung erscheint vieles anders als es wirklich war), denn 2 Jahre für so einen Rauswurf sind absolut inakzeptabel.

        Und wie ich schon sagte, Männer muss man in den Beruf locken und nicht forcieren, sonst hat man die Probleme, die Tibo beschrieb: Die Schulen werden gezwungen, Männer einzustellen, die dafür aus verschiedensten Gründen nicht geeignet sind. Interessanterweise gibt es mittlerweile sogar vereinzelt einen Mangel an weiblichen Erzieherinnen (zumindest bei einem Kindergarten, bei dem eine Bekannte von mir arbeitet), das Berufsfeld allgemein braucht also dringend Reformen, sonst siehts schwarz aus. Und so ungern ich Volker auch recht gebe, seine Aussage, dass man sich mehr um Kinder kümmern muss, weil diese die Zukunft unseres Landes sind, ist 100% wahr
        "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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          Ja also ich krame grad mal etwas in meinem Gedächtnis, auch wenns weh tut. Es ist ja auch ne Aufarbeitung.

          So im Nachhinein habe ich den Eindruck dass auch schon an der Grundschule dem Treter mal gesagt wurde dass sein Verhalten so nicht geht. Als meine Mutter und ich ihn dann mal angesprochen haben einige Wochen später war er "ganz klein" und das scheint mir nicht nur gespielt, so wie ich das einschätze.

          Als er dann auf das Gymnasium kam, hat er sicherlich nicht mehr ganz so hart zugetreten. Er lief dann mit seiner Truppe manchmal an meinen Kumpels vorbei und dann gabs schon mal ne kleine Rangelei oder Pöbelei. Eigentlich nicht so schlimm. Aber dann kam der Mathelehrer dazu und sagte mit toternstem Tonfall
          "Haltet euch von DEM fern...."
          Das ist alles schon sehr lange her aber daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Dieses Beben in seiner Stimme. Daraus folgere ich dass damals schon was vorgefallen war und der Mathelehrer was davon wusste.
          Im nächsten Schuljahr hatte er dann einen meiner Kumpels arg bedrängt. UNd auch irgendwas von ihm kaputt gemacht. Das ging dann alles an die Schulleitung.
          Dann eines Tages sagte unsere Klassenlehrerin dass es extrem viele Beschwerden über den Treter gegeben hätte und sie nun für den Direktor Aussagen sammle.
          Fast jeder in unserer 25 Mann Klasse hatte etwas gegen diesen Jungen vorzutragen. Man hatte gesehen wie er irgendwen verkloppt hatte oder war selbst mit ihm aneinander geraten. Das wurde alles notiert.
          Und einige Zeit später war er halt einfach weg.

          Naja und der Bürgermeistersohn lief halt durch die Gegend, pöbelte, hatte schlechte Noten, war dann im Mathe Förderunterricht den er andauernd störte. Der Lehrer versuchte ihn einzufangen, er rannte weiter. Bizzarre Szenen.

          Und wie gesagt, der hatte dann meinem Kumpel die Jacke zerrissen, das wurde alles den Lehrern gemeldet, irgendwann war er auch weg.
          Jahre später erfuhr ich, dass dieser Junge, obwohl er dann in einer anderen Stadt auf dem Internat war, bei vielen jungen Leuten extrem unbeliebt ist. Gilt als arrogant, aggressiv und einfach übel.

          Die Region: Stadt bei Düsseldorf.

          Ich habe natürlich mit Psychologen über mein Leben und das ganze gesprochen, dort wurde dann gesagt, dass wenn mein Vater nicht so krank gewesen wäre, er besser in der Lage gewesen wäre mir beizubringen wie man mit Menschen umgeht. Dadurch hätte das eine oder andere Problem vielleicht vermieden werden können.
          Ich will ja nicht immer den anderen Schuld oder Verantwortung zuschieben.
          Bin an dieser Stelle mal so frei und erzähle etwas über die damalige Familiensituation um 1990 herum: Vater schwer Herzkrank, schwerer Alkoholiker.
          Mutter noch berufstätig, wg. ebenfalls Erkrankungen gerade dabei auszuscheiden aus dem Beruf.
          Geschwister alle älter, von denen kam zwar dann auch mal etwas Unterstützung, also dass sie mal versucht haben mit den Grundschullehrern zu reden, aber das hat es auch nicht gebracht.
          Damals hatte ich auch viel unter meinem älteren Bruder zu leiden, weil dieser mich auch gelegentlich fertig gemacht hat.
          Er war dabei sein Studium abzubrechen. Eigentlich ist er vermutlich hochbegabt. Aber hat div. Probleme.
          Puhh ist das lang geworden.

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            Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
            Als er dann auf das Gymnasium kam, hat er sicherlich nicht mehr ganz so hart zugetreten. Er lief dann mit seiner Truppe manchmal an meinen Kumpels vorbei und dann gabs schon mal ne kleine Rangelei oder Pöbelei. Eigentlich nicht so schlimm. Aber dann kam der Mathelehrer dazu und sagte mit toternstem Tonfall
            "Haltet euch von DEM fern...."
            Das ist alles schon sehr lange her aber daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Dieses Beben in seiner Stimme. Daraus folgere ich dass damals schon was vorgefallen war und der Mathelehrer was davon wusste.
            Eigentlich kannst du da nur draus folgern, dass Gymnasiallehrer massive Defizite haben was die Interaktion angeht. Gymnasiallehrer können idR bestenfalls angemessen strafen. Proaktiv gehen die nie vor, die haben das nicht gelernt. Auch dieses Aussage ist unnnötig provokativ.
            Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen

            Dann eines Tages sagte unsere Klassenlehrerin dass es extrem viele Beschwerden über den Treter gegeben hätte und sie nun für den Direktor Aussagen sammle.
            Fast jeder in unserer 25 Mann Klasse hatte etwas gegen diesen Jungen vorzutragen. Man hatte gesehen wie er irgendwen verkloppt hatte oder war selbst mit ihm aneinander geraten. Das wurde alles notiert.
            Auch hier zeigt sich, dass die Schule komplett versagt: Was sie da notiert hätte natürlich schon direkt beim ersten Fall dokumentiert werden müssen. Ich hatte schon ähnliche Vorfälle, bei denen wenige Tage später 10-12 Jährige Geschehnisse bezeugten, denen sie nicht beiwohnten (sie waren in nem anderem Raum). Einfach weil ihre Fantasie sehr lebhaft ist und sie die Aufreger immer wieder erzählt haben.

            Sind der Treter und der Bürgermeistersohn zwei Personen?

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              Der Treter und der Bürgermeistersohn sind zwei verschiedene Personen. Ja.

              Man könnte sagen: In der Grundschule gab es mit beiden bereits Probleme, im Gymnasium wurde es dann mehr schlecht als recht "gelöst".

              Leider ist es so, dass nur die wenigsten Lehrer die ich in meiner Schullaufbahn kennen gelernt habe, wirklich versucht haben die Schüler zusammen zu bringen.

              Meine familiären und persönlichen Verhältnisse habe ich mit dazugeschrieben, weil ich damit aussagen möchte, dass Schüler die zu Hause Probleme haben, in der Schule oft überhaupt nicht gestärkt werden.
              Ich will gar nicht wissen wie es Schülern ergeht die evtl noch mehr Defizite von Zuhause mitbringen. Gar nicht auszudenken.
              Wir hatten da einen in der Grundschule der war ohne Vater bei der Mutter und hatte einen Betreuer vom Jugendamt. Er war im Grunde so ne Art Kanonenfutter. Ich muss das mal so hart ausdrücken. Er wurde vom Bürgermeistersohn verprügelt wenn er sich gegen ihn stellte und als er mal von meiner Mutter gefragt wurde warum er nun gegen mich wäre, da sagte er "Früher wurde ich verprügelt, jetzt prügel ich auf den Sternenkreuzer, dann mögen die anderen mich wieder...."

              Ich will aber nun auch nicht immer klagen wie schlecht es mir ergangen ist. Auf der anderen Seite ist es leider wirklich wahr, wir müssen besser auf unsere Kinder aufpassen. Oder jedenfalls anders als wir es heute tun.

              Da fällt mir was ein: Im Internet geistert seit Jahren ein TExt durch die Gegend, der soviel aussagt wie "Die Leute die vor 1970 geboren wurden sind noch hart, die haben noch gelernt sich zu prügeln, die haben sich noch im Schlamm gesuhlt und sind nicht so weich wie die Jugend von heute....und den Erwachsenen war es egal ob wir uns prügelten"
              Klingt zwar alles total lustig aber ist es eigentlich nicht. Denn klar muss man auch mal "hart" sein aber was dort beschrieben wird ist so ne Art Endzeitszenario und/oder Nachkriegschaos.
              Evtl finde ich diesen Text irgendwo.

              PS: Ich habe ein Version des TExtes gefunden, der die alten rauhen Sitten als besonders gut darstellt.
              Hier nun der Link.
              Wenn du nach 1970 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun… trotzdem weiter lesen. Wenn du als Kind in den 40er, 50er oder 60er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass ihr so lange überleben konntet Als Kinder saßt ihr in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags ... Weiterlesen »

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                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Der Treter und der Bürgermeistersohn sind zwei verschiedene Personen. Ja.
                Okay, war mir nicht ganz sicher. Danke.
                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Man könnte sagen: In der Grundschule gab es mit beiden bereits Probleme, im Gymnasium wurde es dann mehr schlecht als recht "gelöst".

                Leider ist es so, dass nur die wenigsten Lehrer die ich in meiner Schullaufbahn kennen gelernt habe, wirklich versucht haben die Schüler zusammen zu bringen.
                Wie gesagt: Gymnasiallehrer sind für so etwas gar nicht ausgebildet, Grundschullehrer auch nur sehr bedingt. Anders als das oft angenommen wird kann das eben nicht jeder.
                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Meine familiären und persönlichen Verhältnisse habe ich mit dazugeschrieben, weil ich damit aussagen möchte, dass Schüler die zu Hause Probleme haben, in der Schule oft überhaupt nicht gestärkt werden.
                Da hat sich einiges verändert, liegt aber immer noch vieles im Argen.
                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Ich will gar nicht wissen wie es Schülern ergeht die evtl noch mehr Defizite von Zuhause mitbringen. Gar nicht auszudenken.
                Da kann ich dich evtl. beruhigen: Denen wird und wurde mehr geholfen als dir. Wäre es dir schlechter gegangen hättest du mehr Aufmerksamkeit erregt und dann wäre dir irgendwann geholfen worden oder du hättest dich gefangen, wie du es offensichtlich tatest.

                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Wir hatten da einen in der Grundschule der war ohne Vater bei der Mutter und hatte einen Betreuer vom Jugendamt. Er war im Grunde so ne Art Kanonenfutter. Ich muss das mal so hart ausdrücken. Er wurde vom Bürgermeistersohn verprügelt wenn er sich gegen ihn stellte und als er mal von meiner Mutter gefragt wurde warum er nun gegen mich wäre, da sagte er "Früher wurde ich verprügelt, jetzt prügel ich auf den Sternenkreuzer, dann mögen die anderen mich wieder...."
                So unschön, das ist so läuft es halt auf dem Schulhof, wenn man es beliebig laufen lässt und dafür, dass die Mutti kam gibt's nächstes mal noch nen Tritt mehr.
                Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                Ich will aber nun auch nicht immer klagen wie schlecht es mir ergangen ist. Auf der anderen Seite ist es leider wirklich wahr, wir müssen besser auf unsere Kinder aufpassen. Oder jedenfalls anders als wir es heute tun.
                Naja die meisten Eltern und Lehrer sind "gut genug" für Durchschnittsbelastungen. Das was du beschreibst ist aber jenseits des Durchschnitts. Da sollten dann Profis unterstützen. Nur ist das in Deutschland halt ein riesiger Makel. Wer redet schon gerne darüber, dass man vom Jugendamt Hilfe bei der Erziehung bekommt. Man traut den Professionellen im Bildungssektor, ja auch kaum eine besondere Qualifikation zu.

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                  Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                  Ich habe leider in der Grundschule sehr leiden müssen unter der Gewalt auf den Schulhof.
                  Bei uns gabs da auch in der 3. und 4. Klasse immer Probleme mit der Parallelklasse. Da gabs praktisch kein freundliches Wort und das, obwohl bei denen z. B. ein Cousin von einem von uns drin war und eine von uns wegen Umzug (Die Klassen waren nach Wohnorten aufgeteilt) nach der dritten bei denen war.

                  Seltsame Zeiten. Das ganze ging so weit, dass mich jemand schubste (ich weiß bis heute nichtr wer und kann mich an die Situation auch nicht erinnern) und ich mit dem Kopf voll auf dem Schulhof aufschlug (es war Winter und meine Füße rutschten wohl weg auf dem Eis). Ich weiß nicht, wie lange ich bewustlos war, ich weiß nur, dass ich wieder aufwachte, als man mich die Treppe raufgetragen hatte.
                  Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                  endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                  Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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                    Einer der wenigen Klassenkameraden aus Grundschulzeiten, zu denen ich ab und an Kontakt habe, ist der der mir in der zweiten Klasse die oberen Schneidezähne abgebrochen hat indem er mich auf den Steinboden warf. Ich hatte damals recht starke Schmerzen und wollte gerne zum Arzt. Die Lehrerin wollte mich aber nicht drannehmen also "musste" ich warten bis zum Ende des Schultages. Naja der Zahnartz hat dann Blenden aus Keramik draufgemacht. Etwa alle Zehn Jahre wird das erneuert und der "Täter" ist so nett und zahlt das.

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                      Ich merke schon, die Grundschulzeit hat bei vielen einen "bleibenden Eindruck" (Achtung Wortspiel) hinterlassen.

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                        Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
                        Noten dienen zur Einschätzung von Schülern, wie effektiv sie den Stoff in der Schule verinnerlicht haben. Schlechte Noten sind immer ein Versagen von sowohl Schüler als auch Lehrer.
                        Noten dienen sicherlich verschiedenen Zwecken, sie sollen aber in erster Linie darstellen, wie sehr ein Schüler (unter schulischen Bedingungen) sein Verständnis des Schulstoffes unter Beweis stellen kann.
                        Man kann natürlich von "Versagen" sprechen, allerdings nützt Ursachenforschung möglicherweise mehr.

                        Zitat von Amaranth
                        Wenn man eine Bank zwischen zwei Kandidaten wählen muss und einer von beiden ne Mathe Niete ist, wird natürlich der andere genommen. In einem System ohne Noten müssten beide erst Eignungstests hinter sich bringen. Das kostet sowohl das Unternehmen als auch den Stellensuchenden Zeit und wer gerade auf Arbeitssuche ist will eigentlich möglichst wenig Zeit unbeschäftigt verbringen.
                        Schlechte Mathenoten müssen nicht notwendigerweise bedeuten, dass der betreffende "eine Niete in Mathe ist", sondern sie können im Einzelfall auch bedeuten, dass der Schüler z. B. zu Tests nicht erschienen ist, sich mündlich nicht am Unterricht beteiligt hat oder dass ihn der Stoff nicht richtig vermittelt wurde. Umgekehrt kann auch jemand mit guten Mathenoten für die Mathematik, die in einer Bank angewendet wird, ungeeignet sein.
                        In Übrigen kann man seine mathematischen Fähigkeiten auch außerhalb der Schule trainieren.

                        Soweit ich weiß führen Unternehmen deshalb auch bei geeigneten Kandidaten noch Einstellungstests durch.

                        Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                        Generell müsste in deutschen Schulen professioneller gearbeitet werden und verpflichtender flächendeckender Ganztagsunterricht die Regel sein.
                        Warum sollte Ganztagsunterricht besser sein als gewöhnlicher Unterricht?
                        "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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                          Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen
                          Schlechte Mathenoten müssen nicht notwendigerweise bedeuten, dass der betreffende "eine Niete in Mathe ist", sondern sie können im Einzelfall auch bedeuten, dass der Schüler z. B. zu Tests nicht erschienen ist, sich mündlich nicht am Unterricht beteiligt hat oder dass ihn der Stoff nicht richtig vermittelt wurde. Umgekehrt kann auch jemand mit guten Mathenoten für die Mathematik, die in einer Bank angewendet wird, ungeeignet sein.
                          In Übrigen kann man seine mathematischen Fähigkeiten auch außerhalb der Schule trainieren.
                          Naja, mathematische Fähigkeiten ohne einen Lehrer zu erwerben ist äußerst hart - sollte man kein Talent darin haben, mE sogar unmöglich. Zumindest alles, was über Alltagsmathematik hinausgeht.

                          Soweit ich weiß führen Unternehmen deshalb auch bei geeigneten Kandidaten noch Einstellungstests durch.
                          Aber bei weitem nicht alle. Und die Noten (oder sonstige Zertifikate, wie Tibo sie ansprach) sieben schon vorher Kandidaten aus.

                          Warum sollte Ganztagsunterricht besser sein als gewöhnlicher Unterricht?
                          Weil den Eltern weniger Zeit bleibt, ihre Kinder zu verkorksen. Andererseits fördert Ganztagsunterricht nicht gerade den Freizeitanteil der Kinder.
                          "But who prays for Satan? Who in eighteen centuries, has had the common humanity to pray for the one sinner that needed it most, our one fellow and brother who most needed a friend yet had not a single one, the one sinner among us all who had the highest and clearest right to every Christian's daily and nightly prayers, for the plain and unassailable reason that his was the first and greatest need, he being among sinners the supremest?" - Mark Twain

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                            DIe Frage ist ja: Was bedeutet Ganztagsunterricht?
                            Man könnte das ja so machen, dass Kinder dann ne Mittagspause haben und dann halt Nachmittags Hausaufgabenbetreuung.
                            Das ganze könnte man dann so 15:30 enden lassen.
                            Jetzt nur mal so als Gedankenmodell.

                            Danach aber bitte keine Zusätzlichen Hausaufgaben mehr, außer vielleicht noch etwas lernen für Klassenarbeiten.

                            Ja, also dass durch eine Ganztagsschule die Eltern daran gehindert werden könnten die Kinder zu verkorksen klingt wie eine gute Idee. Die Sache hat aber einen Haken:
                            Wie wir bereits auch in diesem Thread besprochen haben, sind Lehrer manchmal selber schlecht ausgebildet bzw selber verkorkst. Ich war ja an zwei verschiedenen Grundschulen und an beiden waren Lehrer und Schulleiter die im Grund einen an der Waffel hatten.
                            Die Schulleiterin der zweiten Schule konnte in keinster Weise für Ordnung sorgen und der Schulleiter der ersten Schule war im Grund auch total desinteressiert, weil er anscheinend seinen Posten sowiso nur als Sprungbrett sah. Ein paar Jahre später war er dann auch an einer anderen Schule, und zwar ne Sekundarschule.
                            Habe ja nix dagegen dass Leute sich weiterentwickeln wollen und dann karrieretechnisch aufsteigen, aber sind halt schon manchmal komische Leute dabei.

                            Gut, nur weil ich komische Erfahrungen gemacht habe heisst das nicht, dass alle (Grundschul-) Lehrer komisch sind. Und unter der Bedingung dass die Lehrer richtig gut sind, bin ich auch für eine Form von Ganztagsschule.

                            Kommentar


                              Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigen


                              Warum sollte Ganztagsunterricht besser sein als gewöhnlicher Unterricht?
                              Also, das größte Defizit, in Bezug auf Bildung ist zur Zeit, dass Bildungschancen zu sehr von der sozialen Herkunft abhängen. Das ist in Deutschland übrigens schon sehr lange so. Früher waren die katholischen Mädchen vom Lande die großen Verlierer, heute sind es Jungs mit Migrationshintergrund. Eine flächendeckende verpflichtenden Ganztagsschule (ab jetzt: GTS) ist da ein gutes Instrument. Heute gehen Kinder nach Hause und haben Hausaufgaben. Wenn du sie verstehst ist das kein Problem, wenn nicht brauchst du Hilfe, bekommst du sie zu Hause ist das kein Problem, wenn nicht wirst du auf die Dauer frustrieren und immer weniger Spaß daran haben. Hausaufgaben helfen also primär den Kindern, die es eh schon können und denen deren Umfeld ihnen hilft. Die Schwachen werden durch Hausaufgaben ohne Betreuungsangebot aber zurückgeworfen. Da Hausaufgaben aber konzeptionell eine Vertiefung des Unterrichtsinhalts sind, muss deren ordentliche Bearbeitung auch gesichert sein, um den Lernerfolg zu sichern.
                              GTS bietet auch allen Kindern die Chance auf Teilhabe an Sport-, Sprach-, Sprach-, Forschungs-, Kunst-, und Spielprogrammen. Auch hier wird Ungleichbehandlung überwunden. Jeder kann nach seinen Interessen gefördert werden.
                              GTS kann den Schultag sinnvoller takten d.h. zum Beispiel später mit dem Unterricht beginnen, Unterichtszeiten flexibler handhaben. Man kann Kurse mit weichen und harte Lerninhalten so zusammenstellen, wie es den Bedürfnissen der Schüler entspricht. (im Optimalfall individuell da brauchts aber große Schulen).
                              Für Kinder mit schwierigem Elternhaus oder Verhaltensauffälligkeiten ist ne GTS ein sicherer Ort. Du wirst da nicht geprügelt. Du hast geschultes Personal. Den Eltern wird Stress genommen.
                              Natürlich hat gute GTS ein ganz anderes Anforderungsprofil an Lehrer als wir das von unserer Schulzeit kennen. Sie hätten dort eine höhere Präsenzzeit, sie müssten intensiv in Teams arbeiten, sie müssten mit sich mit externen Anbietern vernetzen und regelmäßige Supervisionen bzw. Reflexionen durchführen. Hierzu muss natürlich Fachpersonal in die Schulen. Pädagogen, Psychologen, Sozialpädagogen etc.

                              Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                              Die Frage ist ja: Was bedeutet Ganztagsunterricht?
                              Man könnte das ja so machen, dass Kinder dann ne Mittagspause haben und dann halt Nachmittags Hausaufgabenbetreuung.
                              Das ganze könnte man dann so 15:30 enden lassen.
                              Jetzt nur mal so als Gedankenmodell.
                              Das wäre ein sehr schlechtes Modell. Aber immer noch besser als das jetztige.
                              Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                              Ja, also dass durch eine Ganztagsschule die Eltern daran gehindert werden könnten die Kinder zu verkorksen klingt wie eine gute Idee. Die Sache hat aber einen Haken:
                              Wie wir bereits auch in diesem Thread besprochen haben, sind Lehrer manchmal selber schlecht ausgebildet bzw selber verkorkst.
                              Das ist nicht ganz richtig. Sie sind nicht schlecht ausgebildet. Sie sind falsch ausgebildet. Sie haben aber ne wissenschaftliche Ausbildung bekommen und müsssen im Stande sein sich in ein neues Anforderungsprofil einzuarbeiten. Fortbildungen müssen sie eh machen. Der Durchschnitt aller Lehrer ist natürlich in der Erziehungsarbeit besser als der Durchschnitt aller Eltern.



                              Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                              Ich war ja an zwei verschiedenen Grundschulen und an beiden waren Lehrer und Schulleiter die im Grund einen an der Waffel hatten.
                              Das ist einfach Pech.
                              Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
                              Gut, nur weil ich komische Erfahrungen gemacht habe heisst das nicht, dass alle (Grundschul-) Lehrer komisch sind. Und unter der Bedingung dass die Lehrer richtig gut sind, bin ich auch für eine Form von Ganztagsschule.
                              Schule braucht natürlich Qualitätskontrollen/-Management, ganz egal ob GTS oder HTS.


                              Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen

                              Weil den Eltern weniger Zeit bleibt, ihre Kinder zu verkorksen. Andererseits fördert Ganztagsunterricht nicht gerade den Freizeitanteil der Kinder.
                              Gute GTS tut gerade das. Unsere Abschlussklasse sollte auf Wunsch der Eltern keinen Ganzstagsunterricht haben. Auf Wunsch der Schüler, haben wir dem Wunsch der Eltern nicht entsprochen.

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                                Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
                                Naja, mathematische Fähigkeiten ohne einen Lehrer zu erwerben ist äußerst hart - sollte man kein Talent darin haben, mE sogar unmöglich. Zumindest alles, was über Alltagsmathematik hinausgeht.
                                Das hängt sicherlich von der Zeit die man hat, der Methode, die man wählt usw.usf. ab.
                                Alltagsmathematik sollte man in der Schule schon vermittelt bekommen haben.

                                Zitat von Amaranth
                                Weil den Eltern weniger Zeit bleibt, ihre Kinder zu verkorksen. Andererseits fördert Ganztagsunterricht nicht gerade den Freizeitanteil der Kinder.
                                ... und auch die Kontakte außerhalb des Schulumfeldes.

                                Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                                Also, das größte Defizit, in Bezug auf Bildung ist zur Zeit, dass Bildungschancen zu sehr von der sozialen Herkunft abhängen.
                                Und das wird sich durch die GTS verbessern?

                                Zitat von Tibo
                                GTS bietet auch allen Kindern die Chance auf Teilhabe an Sport-, Sprach-, Sprach-, Forschungs-, Kunst-, und Spielprogrammen. Auch hier wird Ungleichbehandlung überwunden. Jeder kann nach seinen Interessen gefördert werden.
                                Wie wird das umgesetzt? Viele gute Ideen sind an der Umsetzung gescheitert.
                                "Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.

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