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    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Ich kenne umgekehrt auch genügend Katholiken, die sehr moderne, weltoffene Leute und gute Lehrer sind.
    Wenn das ein Argument zu meiner Argumentation oben wäre, dann wären das die, die ihre Religion nicht in den Vordergrund stellen
    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
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      Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
      Mathe scheint aus meiner persönlichen Erfahrung heraus eines der Fächer zu sein, was sehr lehrer- und oder methodenabhängig ist. Ich war in der Oberstufe auch ein totales Anti-Mathe-Ass, das Problem an dem Fach ist einfach, dass oft der Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler fehlt.
      Der Sinn von Schule kann es ja nicht sein, sich um die Lebenswelt von Schülern zu kümmern. Bei der Schule sollte es darum gehen, auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Im Normalfall hat die Lebenswelt von Schülern rein gar nichts mit der Härte des realen Lebens zu tun. Da bräuchte man außer Musik und Sport überhaupt keine Schulfächer, oder man könnte gleich noch Schulfächer wie Fernsehen, Computerspielen, Partysfeiern, Schwätzen und Dummheitenmachen einführen.

      Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
      Ich bin in der Tat der Meinung, dass ich Mathe hätte nach der 10. Klasse abwählen können (unter der Voraussetzung, dass das möglich gewesen wäre), irgendetwas Wichtiges wäre mir dadurch nicht verloren gegangen
      Ich hätte jedes Fach abwählen können, ohne dass mir etwas Wichtiges verloren gegangen wäre. Was ich gelernt habe, habe ich nicht von Lehrern gelernt. Die Schule habe ich nur gebraucht, um ein Abschlusszeugnis zu bekommen, für sonst nichts.

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        Ihr seid alle Zauberer, ihr habt meinen Post bei einem Transporterunfall gedoppelt und auf einen anderen Thread versetzt

        Zitat von irony Beitrag anzeigen
        Der Sinn von Schule kann es ja nicht sein, sich um die Lebenswelt von Schülern zu kümmern. Bei der Schule sollte es darum gehen, auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Im Normalfall hat die Lebenswelt von Schülern rein gar nichts mit der Härte des realen Lebens zu tun. Da bräuchte man außer Musik und Sport überhaupt keine Schulfächer, oder man könnte gleich noch Schulfächer wie Fernsehen, Computerspielen, Partysfeiern, Schwätzen und Dummheitenmachen einführen.
        Willste mal lachen? Dieser Satz mit dem "Lebensweltbezug der Schülerinnen und Schüler" kommt aus entsprechender pädagogischer Fachliteratur


        Zitat von irony Beitrag anzeigen
        Ich hätte jedes Fach abwählen können, ohne dass mir etwas Wichtiges verloren gegangen wäre. Was ich gelernt habe, habe ich nicht von Lehrern gelernt. Die Schule habe ich nur gebraucht, um ein Abschlusszeugnis zu bekommen, für sonst nichts.
        Ich gebe zu die Oberstufe hat mir in einigen Fächern auch nichts wirklich Neues mehr vermitteln können, andere Fächer aber waren komplett neu oder der Stoff war ein völlig anderer, sodass ich die 3 Jahre (G9) nicht nur gemacht habe um nachher ein Stückchen Papier in der Hand zu haben.
        "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)

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          Zitat von irony Beitrag anzeigen
          Der Sinn von Schule kann es ja nicht sein, sich um die Lebenswelt von Schülern zu kümmern.
          Das kann und soll Schule selbstverständlich leisten.


          Zitat von irony Beitrag anzeigen
          Bei der Schule sollte es darum gehen, auf das Leben nach der Schule vorzubereiten.
          Das soll spätestens seit Humboldt subjektorientiert geschehen, das Lernen ist immer auch ein sich an der (eigenen Lebens-)Welt abarbeiten.

          Zitat von irony Beitrag anzeigen
          Im Normalfall hat die Lebenswelt von Schülern rein gar nichts mit der Härte des realen Lebens zu tun.
          Das ist Bullshit! Gerade in Deutschland hat das soziökonomische Umfeld von Kindern massiven Einfluss auf Schulerfolg.
          Zitat von irony Beitrag anzeigen
          Da bräuchte man außer Musik und Sport überhaupt keine Schulfächer, oder man könnte gleich noch Schulfächer wie Fernsehen, Computerspielen, Partysfeiern, Schwätzen und Dummheitenmachen einführen.
          Woher dieser Hass auf Kinder?

          Zitat von irony Beitrag anzeigen
          Ich hätte jedes Fach abwählen können, ohne dass mir etwas Wichtiges verloren gegangen wäre. Was ich gelernt habe, habe ich nicht von Lehrern gelernt. Die Schule habe ich nur gebraucht, um ein Abschlusszeugnis zu bekommen, für sonst nichts.
          Das ist eine völlig unglaubwürdige Darstellung.

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            Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
            Das soll spätestens seit Humboldt subjektorientiert geschehen, das Lernen ist immer auch ein sich an der (eigenen Lebens-)Welt abarbeiten.
            Nur ärgerlich, dass Humboldt an deutschen Unis immer mehr abgeschafft wird
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              Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
              Nur ärgerlich, dass Humboldt an deutschen Unis immer mehr abgeschafft wird
              Diese Fehlentwicklung hat damit, dass Irony den Anspruch Humoldts für falsch hält nix zu tun.

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                Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
                Willste mal lachen? Dieser Satz mit dem "Lebensweltbezug der Schülerinnen und Schüler" kommt aus entsprechender pädagogischer Fachliteratur
                Das glaube ich sofort. Aber für mich hört sich das oft so an, als ob es darum geht, den Schülern ein Fach, an dem ein geringes Interesse besteht, möglichst interessant zu verkaufen. Ich kann mich an viele künstliche Beispiele mit einem solchen Lebensweltbezug erinnern, die Interesse wecken sollten, aber durch ihre Künstlichkeit völlig nutzlos waren. Meist wurde auch noch vieles vereinfacht dargestellt, um die Probleme im Unterricht überhaupt erst behandeln zu können.

                Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
                Ich gebe zu die Oberstufe hat mir in einigen Fächern auch nichts wirklich Neues mehr vermitteln können, andere Fächer aber waren komplett neu oder der Stoff war ein völlig anderer, sodass ich die 3 Jahre (G9) nicht nur gemacht habe um nachher ein Stückchen Papier in der Hand zu haben.
                Es kommt natürlich immer auf die Lehrer und die Schüler an. Wenn ein Lehrer einfach nur so den Stoff durchnimmt, wie er auch im Buch drinsteht, dann kann sich ein selbstständiger Schüler das auch selbst erarbeiten und darüber hinaus auch noch, sofern Zeit dafür bleibt, nach eigenem Interesse Schwerpunkte setzen. Meine eigenen Interessen sind in der Schulzeit aber leider viel zu kurz gekommen, da ich viel Zeit damit verloren habe, Zeug zu pauken, das mich nicht interessiert hat, aber eben Voraussetzung für den Erhalt des Abschlusszeugnisses war.

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                  Zitat von irony Beitrag anzeigen
                  Das glaube ich sofort. Aber für mich hört sich das oft so an, als ob es darum geht, den Schülern ein Fach, an dem ein geringes Interesse besteht, möglichst interessant zu verkaufen. Ich kann mich an viele künstliche Beispiele mit einem solchen Lebensweltbezug erinnern, die Interesse wecken sollten, aber durch ihre Künstlichkeit völlig nutzlos waren. Meist wurde auch noch vieles vereinfacht dargestellt, um die Probleme im Unterricht überhaupt erst behandeln zu können.


                  Es kommt natürlich immer auf die Lehrer und die Schüler an. Wenn ein Lehrer einfach nur so den Stoff durchnimmt, wie er auch im Buch drinsteht, dann kann sich ein selbstständiger Schüler das auch selbst erarbeiten und darüber hinaus auch noch, sofern Zeit dafür bleibt, nach eigenem Interesse Schwerpunkte setzen. Meine eigenen Interessen sind in der Schulzeit aber leider viel zu kurz gekommen, da ich viel Zeit damit verloren habe, Zeug zu pauken, das mich nicht interessiert hat, aber eben Voraussetzung für den Erhalt des Abschlusszeugnisses war.
                  Ist eben so. Dennoch ist es notwendig, um zwischen den Bundesländern halbwegs vergleichbare Bildungsstandards zu etablieren. In den Grundschulen wird die Situation noch dadurch erschwert, dass mehr und mehr Kinder hinzukommen, die zu Hause kein Deutsch sprechen und schon sprachlich hinterher hängen.
                  "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
                    Diese Fehlentwicklung hat damit, dass Irony den Anspruch Humoldts für falsch hält nix zu tun.
                    Tut er das?

                    Das ist mir entgangen
                    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                    endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
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                      Wie finde ich Schule ? Die Frage stelle ich mir auch da ich tatsächlich mit meinen knapp 33 nochal in eine Berufsschule gehe.
                      Zum Thema Realismus vom Stoff her wird theoretischen und praktisches Basiswissen vermittelt, das muss mit den regulären Arbeitsabläufen im Alltag nicht immer etwas zu tun haben. Andererseits ist es mir auch klar wenn man so wie ich über Jahre Arbeitsabläufe geplant und ausgeführt hat, dass diese nicht unbedingt immer im Lehrbuch des Basiswissens enthalten sind.

                      Grundsätzlich gehe ich jedoch gern in die Schule auch wenn ich bei manchen Fächern den Eindruck habe dass sie mir Beruflich nichts nützen werden, dazu gehört Religion.

                      Gut mein Job hat bestimmt etwas mit Völkerverständigung und Religiös bedingten Essensgewohnheiten zu tun wie z.B Jüdische Speisegesetze/ Koscheres Essen, allerdings wird so etwas nur in Ausnahmefällen unterrichtet. Die Thematik ist auch sekundär, da primär die Wissensbasis eines Lehrberufes im Vordergrund steht. Der Rest ist Allgemeinwissen oder eine früher erworbene fachliche Kompetenz. Ich finde es also unnötig mich 45 Minuten über Themen wie: "Ist Apple oder ein Fußballclub eine Ersatzreligion ? " zu unterhalten für so etwas habe ich Internetboards oder einen Plausch unter Freunden.

                      Religion ist Pflicht Doch einen Ausfall gab es ironischer Weise als die Bundeswehr mit einem Riesigen "Join Me " Truck auf das Schulgelände gefahren ist und nach Frau von der Leyen die Vorteile einer Bewerbung bei der größten Firma Deutschlands deutlich machen wollte . Zum Glück ich habe bereits gedient und meine Pflicht mit Lob und Anerkennung, Ehrenhaft und über das Maß hinaus erfüllt.
                      Zuletzt geändert von Infinitas; 10.11.2014, 22:35.
                      Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                        Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
                        Grundsätzlich gehe ich jedoch gern in die Schule auch wenn ich bei manchen Fächern den Eindruck habe dass sie mir Beruflich nichts nützen werden, dazu gehört Religion.
                        Ich würde sogar noch weiter gehen und fragen: Was hat Religion überhaupt (noch) in der Schule verloren!? Das ist für mich persönlich das letzte Fach und praktisch immer, in jeder Klassenstufe unnötig. In meiner Schulzeit belief sich Religion auf 1. und 2. Klasse Bildchen ausmalen, 3. und 4. Klasse wirklich (damals) neue und interessante Informationen vermittelt zu bekommen und ab der 5. hat mich das Fach nicht mehr interessiert, hab es sogar mal geschafft ne 6 in einer Religionsarbeit zu schreiben weil ich den ganzen Kirchenjahreskreis nicht auswendig lernen wollte Ich hatte das Fach durchgehend bis zur 13. Klasse, wo es in der Grundschule vorallem in der 4. eine nette Abwechslung war (wir hatten damals außer Religion und Sport nur Mathe und Deutsch), empfand ich es in der Mittel- und Oberstufe nur noch als lästig.
                        Die "besten" Religionsstunden waren immer die, in denen die Schüler nach ihrem "Draht zu Jesus" (...Gott/Bibel/etc.) gefragt wurden, das folgende Geheuchel war regelmäßig nicht mehr zu überbieten

                        Ich halte es grade in der 9./10. Klasse (Haupt- und Realschule) und in der Oberstufe für vollkommen sinnbefreit Stunden für ein Fach bereitzustellen was kein Schüler braucht, außer zum Hausaufgaben machen für die nächste Mathestunde
                        Die Stunden wären gerade in den Jahren vor einem Schulabschluss in Mathe/Deutsch/Englisch besser investiert.
                        Selbst wenn man allen Schülern eine Art religiöse Grundbildung und Werte vermitteln möchte, dann soll man eben alle für ein paar Jahre zusammen in einen Ethikunterricht stecken und fertig (ich weiß das wird aufgrund des Geheules der Kirchen nie passieren...).
                        "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)

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                          Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
                          Ich würde sogar noch weiter gehen und fragen: Was hat Religion überhaupt (noch) in der Schule verloren!? Das ist für mich persönlich das letzte Fach und praktisch immer, in jeder Klassenstufe unnötig. In meiner Schulzeit belief sich Religion auf 1. und 2. Klasse Bildchen ausmalen, 3. und 4. Klasse wirklich (damals) neue und interessante Informationen vermittelt zu bekommen und ab der 5. hat mich das Fach nicht mehr interessiert, hab es sogar mal geschafft ne 6 in einer Religionsarbeit zu schreiben weil ich den ganzen Kirchenjahreskreis nicht auswendig lernen wollte Ich hatte das Fach durchgehend bis zur 13. Klasse, wo es in der Grundschule vorallem in der 4. eine nette Abwechslung war (wir hatten damals außer Religion und Sport nur Mathe und Deutsch), empfand ich es in der Mittel- und Oberstufe nur noch als lästig.
                          Die "besten" Religionsstunden waren immer die, in denen die Schüler nach ihrem "Draht zu Jesus" (...Gott/Bibel/etc.) gefragt wurden, das folgende Geheuchel war regelmäßig nicht mehr zu überbieten

                          Ich halte es grade in der 9./10. Klasse (Haupt- und Realschule) und in der Oberstufe für vollkommen sinnbefreit Stunden für ein Fach bereitzustellen was kein Schüler braucht, außer zum Hausaufgaben machen für die nächste Mathestunde
                          Die Stunden wären gerade in den Jahren vor einem Schulabschluss in Mathe/Deutsch/Englisch besser investiert.
                          Selbst wenn man allen Schülern eine Art religiöse Grundbildung und Werte vermitteln möchte, dann soll man eben alle für ein paar Jahre zusammen in einen Ethikunterricht stecken und fertig (ich weiß das wird aufgrund des Geheules der Kirchen nie passieren...).
                          Hier muss man unterscheiden:
                          a. Ist Religion als Schulfach wichtig?
                          b. Welche Inhalte sollte Religion haben?

                          Zu a. Viele Schüler finden es auch überflüssig, im Deutschunterricht Literatur durchzunehmen. Das interessiere sie nicht, das brauche er nie später.

                          Es geht aber nicht vor allem darum, dass er etwas im Beruf braucht. Sondern darum, ob er ausreichend differenziert wahrnehmen und urteilen lernt. Denn das braucht er auf jeden Fall - wenn schon nicht im Beruf, dann im Umgang mit anderen Menschen.
                          Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann.

                          Das betrifft auch Religion. Wenn ich manchmal lese, wie wenig Ahnung manche von dem haben, was eine Religion ausmacht und ständig über Religion lästern, weil sie nie etwas davon verstanden haben:

                          dann möchte ich nicht solche als Akademiker sehen. Da erwarte ich ebenfalls differenziertes Urteilsvermögen auf der Basis eines soliden Wissens.
                          Denn wenn selbst Akademiker den großen Herausforderungen unserer Zeit mit lächerlichem Unwissen begegnen, dann gute Nacht.

                          zu b. Inhalte des Religionsunterrichts
                          Da ist sicherlich einiges im Argen. Wie auch im Literaturunterricht. Und daran könnte man drehen.
                          Aber Lernbereiche, die das betreffen, was unsere Kultur ausmachte und wie sie entwickelt werden könnte: gehören in die Schule. Ein reines Abrichten für konkrete Berufe wäre in meinen Augen eine Katastrophe.
                          Dann müsste man auch Geschichte streichen, weil so viele Lehrer das langweilig unterrichten. Physik im Übrigen auch, weil die meisten gar nicht Physiker werden wollen.

                          Kommentar


                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            Hier muss man unterscheiden:
                            Auf jeden Fall!

                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            a. Ist Religion als Schulfach wichtig?
                            Würde ich spontan mit "nein" beantworten, sehen aber sicher viele anders.

                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            b. Welche Inhalte sollte Religion haben?
                            Das ist der Knackpunkt: Welche Inhalte will man mit dem Fach Religion vermitteln und wenn man sich auf Inhalte geeinigt hat, könnte man diese dann nicht beispielsweise in Ethik/Gemeinschaftskunde unterbringen?

                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            Zu a. Viele Schüler finden es auch überflüssig, im Deutschunterricht Literatur durchzunehmen. Das interessiere sie nicht, das brauche er nie später.
                            Ein großes, wenn nicht das größte Problem der aktuellen Deutschdidaktik, wie kann man Literatur im Deutschunterricht wieder für Schüler interessant machen. Darüber könnte man natürlich eine Doktorarbeit schreiben; in aller Kürze: Man könnte sich endlich mal auf Literatur einigen die Schüler interessant finden und nicht solche, die man für eine Art Literaturkanon hält oder die von irgendwelchen Schul- und Schülerfernen Akademikern mit Preisen beladen ist und die man für "wertvoll" hält.

                            Da würde mich direkt mal interessieren, welche Bücher Ihr so zu Schulzeiten lesen musstet, vielleicht mit kurzer Anmerkung wie ihr sie fandet (++/+/0/-/--) und ob ihr sie als Prüfungsliteratur beherrschen musstet.

                            Edit: Ich fange mal an, alles war mir spontan einfällt:

                            SPOILER
                            • Stormbraker (--) -> Fanden viele in meiner Klasse damals toll.
                            • Kai Meyer - Die fließende Königin (++) -> Fand ich so gut, dass ich die ganze Trilogie gelesen habe
                            • Uwe Timm - Die Entdeckung der Currywurst (-)
                            • Friedrich Dürrenmatt - Besuch der alten Dame (++)
                            • Max Frisch - Andorra (--) -> Thema in einer mdl. Prüfung
                            • Friedrich Schiller - Wilhelm Tell (+) -> Ebenfalls Prüfungsthema bei mir
                            • Kathrin Aehnlich - Alle sterben auch die Löffelstöre (--) Offizielles Prüfungsbuch
                            • Friedrich Dürrenmatt - Die Physiker (+)
                            • Franz Kafka - Der Proceß (--) -> Man liebt ihn oder hasst ihn Prüfungslektüre
                            • Heinrich von Kleist - Michael Kohlhaas (+) -> Prüfungslektüre
                            • Peter Stamm - Agnes (+)



                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            Es geht aber nicht vor allem darum, dass er etwas im Beruf braucht. Sondern darum, ob er ausreichend differenziert wahrnehmen und urteilen lernt. Denn das braucht er auf jeden Fall - wenn schon nicht im Beruf, dann im Umgang mit anderen Menschen.
                            Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann.
                            Bei den oberen Sätzen absolute Zustimmung, den letzten Satz verstehe ich nicht ganz, er würde für mich Sinn ergeben wenn Du von Kunst (als Fach) redest?

                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            Das betrifft auch Religion. Wenn ich manchmal lese, wie wenig Ahnung manche von dem haben, was eine Religion ausmacht und ständig über Religion lästern, weil sie nie etwas davon verstanden haben:

                            dann möchte ich nicht solche als Akademiker sehen. Da erwarte ich ebenfalls differenziertes Urteilsvermögen auf der Basis eines soliden Wissens.
                            Denn wenn selbst Akademiker den großen Herausforderungen unserer Zeit mit lächerlichem Unwissen begegnen, dann gute Nacht.
                            Da ergibt sich für mich eine Art Zwickmühle: Der nicht-Gläubige muss/darf sich mit Religion kritisch und auf wissenschaftlicher Basis auseinander setzen, dann ist das in Ordnung. Der Gläubige glaubt aber häufig einfach ohne irgendwas zu hinterfragen oder sich in gleicher Form damit auseinandergesetzt zu haben. Vielleicht ist es mehr das über das sich viele lustig machen (abgesehen von den Inhalten der Religion selbst).

                            Ein Beispiel: Ich bin letztes Semester in ein ziemliches Fettnäpfchen getreten, als ich zu einer Kommilitonin scherzhaft meinte, ich halte die Bibel bestenfalls für einen schlecht geschriebenen Sciencefictionroman, sie war in der Folge persönlich beleidigt und meinte das sei ja unverschämt und sie halte die Bibel "komplett für wahr" (wörtlich). Auf meine Frage hin ob das ihr Ernst sei bekräftigte sie ihre Aussage. Es mag böse klingen, aber solche Leute haben mMn an der Uni nichts verloren.

                            Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                            zu b. Inhalte des Religionsunterrichts
                            Da ist sicherlich einiges im Argen. Wie auch im Literaturunterricht. Und daran könnte man drehen.
                            Aber Lernbereiche, die das betreffen, was unsere Kultur ausmachte und wie sie entwickelt werden könnte: gehören in die Schule. Ein reines Abrichten für konkrete Berufe wäre in meinen Augen eine Katastrophe.
                            Dann müsste man auch Geschichte streichen, weil so viele Lehrer das langweilig unterrichten. Physik im Übrigen auch, weil die meisten gar nicht Physiker werden wollen.
                            Hier bin ich ebenfalls voll bei Dir, die Frage ist eben ob man diese Lernbereiche nicht aus dem Fach Religion herauslösen und anderswo sinnvoll integrieren könnte.
                            Zuletzt geändert von Vidar; 11.11.2014, 09:07.
                            "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)

                            Kommentar


                              Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
                              Das ist der Knackpunkt: Welche Inhalte will man mit dem Fach Religion vermitteln und wenn man sich auf Inhalte geeinigt hat, könnte man diese dann nicht beispielsweise in Ethik/Gemeinschaftskunde unterbringen?
                              Ich kann begreifen, dass man gegen die Inhalte des Faches "Religion", so wie es heute noch oft verstanden wird, allergisch ist und es abschaffen will.

                              Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
                              Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.

                              Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.

                              So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.

                              Dieses gesamte Phänomen Religion - seit weitaus mehr als 2000 Jahren - ist auf Ethik nicht reduzierbar, auch nicht auf Gemeinschaftskunde. Die Geschichte aller Religionen gehört dazu, ist aber auch nicht das Einzige.
                              Man kann ja an der Uni "Religionswissenschaft" studieren - so wie Literaturwissenschaft oder Kulturwissenschaft.

                              Einer, der Religionswissenschaft studiert hat, hätte für mich - vom Stoff her gesehen - die richtige Voraussetzung.
                              Jemand, der Theologie studiert hat - was heute die Voraussetzung für den Religionslehrer ist - hat sie in meinen Augen nur bedingt, weil er meist parteiisch ist.
                              Nicht wenige studieren beides - Theologie und Religionswissenschaft -, und auch da habe ich schon, wenn sie als Religionswissenschaftler über Religionen publizieren, Parteilichkeit für das Christentum entdeckt.

                              Parteilichkeit kann man bei Lehrern insgesamt allerdings wohl nicht verhindern.
                              Aber von der Struktur her sollte man in meinen Augen das Phänomen "Religion" so unparteiisch wie möglich im Fach "Religion" in allen seinen Aspekten vorstellen und diskutieren.
                              Ob man einen besonderen Akzent auf "Christentum" in einer christlich geprägten Kultur legt, will ich nicht vorentscheiden - aber auch da im Sinne der Religionswissenschaft, nicht im Sinne der Theologie.

                              Literatur im Deutschunterricht:

                              Man könnte sich endlich mal auf Literatur einigen die Schüler interessant finden und nicht solche, die man für eine Art Literaturkanon hält oder die von irgendwelchen Schul- und Schülerfernen Akademikern mit Preisen beladen ist und die man für "wertvoll" hält.
                              Im Moment werden zwei Werke viel in den Schulen gelesen, die zu dem gehören, was Du am Schluss schreibst:
                              "Die Entdeckung der Currywurst" und "Tschick".

                              Ich kenne Schüler, die beide Werke phantastisch finden.
                              Aber es muss auch Lehrer geben, die dafür Begeisterung wecken können.

                              Das, was zum "Kanon" gehört, ist teilweise auch fesselnd für bestimmte Schüler. "Schillers Räuber" werden trotz der etwas verquasten Sprache gemocht, weil da Aufsässigkeit bis hin zum Verbrecherischen geschildert wird.

                              Akademiker, die nie Bekanntschaft mit unserer langen europäischen dichterischen Literatur gemacht haben, sind für mich wie eine Frau ohne Unterleib.
                              Es ist erstaunlich, wie viel Ahnung von unserer Geistesgeschichte manche ältere Politiker haben. Auch Bonzen der Wirtschaft sind da oft tief drin bewandert.

                              Zugegeben, sie werden sich da sicherlich auch oft erst nach der Schule vertiefend damit beschäftigt haben. Aber die Grundlagen dafür müssen in der Schule gelegt werden, also das Interesse dafür geweckt werden. Sonst kommt man gar nicht auf die Idee, das später weiterzuverfolgen.


                              Bei den oberen Sätzen absolute Zustimmung, den letzten Satz verstehe ich nicht ganz, er würde für mich Sinn ergeben wenn Du von Kunst (als Fach) redest?
                              Mein letzter Satz war:
                              "Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann."
                              Mit "künstlerischen Werken" meinte ich dem Fall literarische Werke.
                              Sie werden ja auch in der Schule unter dem Aspekt "Erzählperspektive", "Ich - oder "Er-Erzähler" etc. behandelt. So etwas finde ich wichtig, damit man literarische Werke nicht mit einer Sachtext verwechselt - was sehr häufig gemacht wird. Man erkennt den Fiktions-Charakter und die jeweils spezielle Art des Fiktions-Charakters nicht.


                              Ein Beispiel: Ich bin letztes Semester in ein ziemliches Fettnäpfchen getreten, als ich zu einer Kommilitonin scherzhaft meinte, ich halte die Bibel bestenfalls für einen schlecht geschriebenen Sciencefictionroman, sie war in der Folge persönlich beleidigt und meinte das sei ja unverschämt und sie halte die Bibel "komplett für wahr" (wörtlich).
                              Ehrlich gesagt sind beide Positionen unhaltbar. Beide Positionen beruhen auf Nicht-Wissen.

                              Auf meine Frage hin ob das ihr Ernst sei bekräftigte sie ihre Aussage. Es mag böse klingen, aber solche Leute haben mMn an der Uni nichts verloren.
                              Erstere dann aber auch nicht.

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                                Zitat von monadora Beitrag anzeigen
                                Ich kann begreifen, dass man gegen die Inhalte des Faches "Religion", so wie es heute noch oft verstanden wird, allergisch ist und es abschaffen will.

                                Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
                                Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.

                                Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.

                                So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.
                                Wo wird das denn gemacht? Die KK gibt ganz starr vor, was gelehrt werden soll. Bei der EKD weiß ich nicht, wie die das genau handhaben, aber grundsätzlich anders wird das nicht sein.

                                Aber vielleicht hast du ja einen Link parat, der zeigt, wo das schon gemacht wird.
                                Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                                endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                                Klickt für Bananen!
                                Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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