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Menschenwürde am Lebensende

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    #31
    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
    Sei froh!

    Ich konnte es nicht.

    Ich hatte Monate später noch Albträume und ich hab den Job nur als Nebenjob auf 165 Euro Basis gemacht.
    Ich habe es beruflich gemacht...und kann es nicht mehr.
    Genau wie du.
    Ich habe und werde es wohl nicht ertragen, Menschen in den Tod zu begleiten.
    Seit meine Mutter starb und mein Vater und ich sie begleitet haben, gehts absolut nicht mehr. Das war ein Trauma das ich irgendwie nicht überwunden habe.
    Am Firmament der Greifer gleitet, durch Feld und Wald sein Herrscher schreitet. Sein Herrscher? Nun so scheint es wohl.
    Die Freiheit ists, die beide lieben, doch nur der Vogel kann sie fliegen. So reist in seinem Geiste mit: Der Falkner.

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      #32
      Genau vor dieser menschenunwuerdigen Behandlung hätte ich Angst. Meine Oma ist mittlerweile nun auch schon 76 Jahre alt und wohnt noch in einer eigenen Wohnung. Sie interessiert sich eher für "betreutes Wohnen". Ich kann ihr da nur beipflichten, Altersheime dienen einzig und allein dazu, ältere Menschen ruhig zu stellen und wenn es ganz schlimm kommt, sie zu misshandeln.

      Persönlich würde ich niemals freiwillig in ein Altersheim gehen. So abhängig zu sein missfaellt mir dabei am meisten. Es hört sich vielleicht etwas durchgeknallt an, aber bevor mich jemand durch diese Türe schiebt, lasse ich mein Herz stehen. Das konnten amerikanische Ureinwohner. Wenn man lernt seinen Körper zu kontrollieren, kann man es auch schaffen sein Herz zum Stillstand zu bringen. Es gibt verschiedene Techniken, zum Beispiel autogenes Training. Auf jedenfall werde ich nicht in einem Altersheim dahin vegetieren und sterben.

      Das eigentliche Problem ist ja auch der Fachkräftemangel an Pflegekraeften. Die Agentur für Arbeit und die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) kooperieren im Projekt "Triple Win" bei der Gewinnung von Pflegekraeften aus Drittstaaten. Das Problem hierbei wird wie so oft sein, dass die Personen entweder die Ausbildung erst noch vollständig absolvieren müssen oder das die Ausbildung aus Drittstaaten in Deutschland nicht anerkannt werden. Von daher wird mwn sehen, was aus diesem Projekt wird.
      ____________________

      Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

      Kommentar


        #33
        Es hört sich vielleicht etwas durchgeknallt an, aber bevor mich jemand durch diese Türe schiebt, lasse ich mein Herz stehen. Das konnten amerikanische Ureinwohner. Wenn man lernt seinen Körper zu kontrollieren, kann man es auch schaffen sein Herz zum Stillstand zu bringen.
        Das glaube ich weniger.

        Aber es gibt ja andere Möglichkeiten, ein Herz zum Stillstand zu bringen. Und ich denke, bis ich ein alter Knabe bin, wird man, was das Thema "Selbstbestimmung am Lebensende" betrifft, ein bisschen weiter sein als heute.

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          #34
          Wenn man in einem Zustand ist, in dem man noch zu Hause ambulant versorgt werden kann und ein Palliativ-Arzt eine effektive Schmerztherapie ansetzt (wir haben im Landkreis für ca 50 SAPV-Patienten 5 Palliativ-Ärzte und ein (Sterbe-) Hospiz für jetzt 10 Patienten), wird eine würdige Sterbephase mit angemessenem Abschiednehmen der Angehörigen durchaus schon gewährleistet. In der Regel sind Palliativ-Pflegekraft bzw Palliativ Arzt in rund 20 Minuten vor Ort.

          Dies ist aber noch nicht bundesweit ausreichend. In der Themenwoche war ein Bericht, das etwa im Großraum Köln erst 2 von eigentlich vier nötigen Palliative Care Teams eingerichtet sind.

          Zu SAPV / Palliative Care -> Eröffnungsbeitrag des Threads.
          Slawa Ukrajini!

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            #35
            Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
            Ich kann ihr da nur beipflichten, Altersheime dienen einzig und allein dazu, ältere Menschen ruhig zu stellen und wenn es ganz schlimm kommt, sie zu misshandeln.
            Auweia, habe selten so nen Blödsinn gelesen.
            Kannst du Beispiele nennen, wo es in Pflegeheimen zu Fällen von Misshandlungen kam? Hast du jemals in einem Heim gearbeitet?

            Oder stell dir vor, wie oft glaubst du kommt es vor dass das Pflegepersonal geschlagen wird??? Wieviele Leute glaubst du sind in Pflegeheimen untergebracht, die eigentlich in eine psychische Anstalt gehören?

            Und wenn du schon so gegen Pflegeheime bist, warum nimmst dann du nicht deine Oma bei dir zuhause auf, wenn sie mal pflegebedürftig ist. Weil manche Angehörige sind echt lustig, schieben ihre Eltern ins Heim ab, und erwarten sich dann von uns dass es Betreuung wie in einem 5-Sterne Hotel gibt und wir ihren Leuten jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
            Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so

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              #36
              Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
              Und wenn du schon so gegen Pflegeheime bist, warum nimmst dann du nicht deine Oma bei dir zuhause auf, wenn sie mal pflegebedürftig ist. Weil manche Angehörige sind echt lustig, schieben ihre Eltern ins Heim ab, und erwarten sich dann von uns dass es Betreuung wie in einem 5-Sterne Hotel gibt und wir ihren Leuten jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
              Wenn man für die Heime bezahlt, sollte man doch wohl erwarten, dass sie ordentlich geführt werden. Auch ist nicht jeder in der Lage, Menschen richtig zu pflegen, ob nun aus finanzieller Sicht, Unfähigkeit oder aus Platzmangel. An dem geringen Verdienst dieser Mitarbeiter sind nicht die Omas und Opas schuld, auch gibt es viel zu wenig Pflegepersonal.
              "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                #37
                Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                Kannst du Beispiele nennen, wo es in Pflegeheimen zu Fällen von Misshandlungen kam? Hast du jemals in einem Heim gearbeitet?
                Meine Uroma war 3,5 Jahre bettlägerisch und kam dann in ein Altenheim. Das "Fachpersonal" dort glaubte nicht, daß sie nicht mehr auf ihren eigenen Füßen stehen konnte und wollte ihr das Gehen mit aller Gewalt wieder beibringen. Natürlich haben die das nie zugegeben - Schmerzensgeld gab es daher auch keins - und einer "alten verrückten Frau glaubt sowieso niemand" - außer ihre Tochter die sie vorher schon 4 Jahre lang gepflegt hatte. Seltsamerweise gab es aber auch keine zufrieden stellende Begründung für den mehrfach gebrochenen Unterarm und die gebrochene Kniescheibe meiner Uroma.

                Ich selber pflege heute meine Oma. Würde man mit ihr sowas machen, weil sie aus irgend einem Grund mal in einem Pflegeheim untergebracht werden müsste, dann würde ich diesen Sauhaufen in Grund und Boden klagen. Und wenn ich das Haus dafür belasten müßte. Die würde ich fertig machen.

                Oder stell dir vor, wie oft glaubst du kommt es vor dass das Pflegepersonal geschlagen wird??? Wieviele Leute glaubst du sind in Pflegeheimen untergebracht, die eigentlich in eine psychische Anstalt gehören?
                Und was glaubst du, warum sie nicht dort untergebracht werden? Weil kein Bett mehr frei wäre oder weil die Krankenkassen zu wenig Geld hätten.......?

                Und wenn du schon so gegen Pflegeheime bist, warum nimmst dann du nicht deine Oma bei dir zuhause auf, wenn sie mal pflegebedürftig ist. Weil manche Angehörige sind echt lustig, schieben ihre Eltern ins Heim ab, und erwarten sich dann von uns dass es Betreuung wie in einem 5-Sterne Hotel gibt und wir ihren Leuten jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
                Das ist der Witz der Woche!
                Seltsamerweise bekam ich regelmäßig von der Krankenkasse (von einem Haufen mit der klangvollen Abkürzung: MDK) auf den Deckel, weil es verdammt nochmal nicht so ausgesehen hatte wie einem 5-Sterne Hotel. Die haben ja akribisch nach derartigen "Gründen" gesucht, um nur ja nicht die Pflegestufe bezahlen zu müssen.
                Vielleicht schaust du dich mal ein bischen in der Realität um, bevor du hier rosa Rauchzeichen von eurem "Pflegeheim", und dem ganzen Rattenschwanz der da dran hängt, von dir gibst.

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                  #38
                  Zitat von Mr.Viola Beitrag anzeigen
                  Kannst du Beispiele nennen, wo es in Pflegeheimen zu Fällen von Misshandlungen kam?
                  Das ist jetzt nicht dein ernst, oder? Es gab immer wieder Fälle von Misshandlungen und Verwahrlosungen in Alten,- und Pflegeheimen. Ich werde dir hier nicht alle Artikel aufführen, aber du darfst dich selbst gern bemühen zu suchen.

                  Hast du jemals in einem Heim gearbeitet?
                  Nein, arbeitsbedingt gehört es bei mir aber auch dazu Außendienste in Altenheimen zu absolvieren.

                  Oder stell dir vor, wie oft glaubst du kommt es vor dass das Pflegepersonal geschlagen wird???
                  Das ist sehr bedauerlich, aber der Beruf des Altenpflegers stellt nun einmal sehr hohe Anforderungen in psychischer wie auch physischer Hinsicht dar. Des wegen sollte sich ein jeder klar machen auf was er sich bei diesem, mMn, unterbezahlten Job einlässt. Dafür gibt es Praktikas u.s.w. Ich kann jetzt auch nur hoffen, dass dein Satz nicht als Rechtfertigung dient, um Misshandlungen und Vernachlässigungen zu erklären.

                  Und wenn du schon so gegen Pflegeheime bist, warum nimmst dann du nicht deine Oma bei dir zuhause auf, wenn sie mal pflegebedürftig ist.
                  Meine Oma hat sich für Betreutes Wohnen entschieden, wie ich eingangs bereits geschrieben habe. Den Vorschlag bei ihrer Tochter einzuziehen hat sie abgelehnt.

                  Weil manche Angehörige sind echt lustig, schieben ihre Eltern ins Heim ab, und erwarten sich dann von uns dass es Betreuung wie in einem 5-Sterne Hotel gibt und wir ihren Leuten jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
                  Niemand hat von einem 5-Sterne-Altersheim geschrieben. Wenn sich manche Menschen das leisten können, freut es mich. Es sollte doch aber bei einem 1-Sterne-Altersheim, wenn wir den Ausdruck nun schon benutzten, möglich sein, dass menschenwürdiges Verhalten vom Pflegepersonal erwartet werden kann. Oder findest du das auch schon als zu viel verlangt?
                  ____________________

                  Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

                  Kommentar


                    #39
                    Da im Politik-Unterforum über dieses Thema diskutiert wird, hole ich diesen Thread von S.6 mal wieder an das Tageslicht.
                    Slawa Ukrajini!

                    Kommentar


                      #40
                      @Thomas W. Riker, da dies schon der zweite Thread ist, über den ich jetzt stolpere, würdest Du mir auch den Thread nennen der im Politik-Unterforum diskutiert wird?
                      Edit: Schon gefunden. Ich bin aber momentan schon einer.... (kopfschüttel)

                      - - - Aktualisiert - - -

                      So, Thread durchgelesen. Mir bleibt jedoch noch die Frage hängen die Dein Kommentar aufgeworfen hat.

                      Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                      @CPL386
                      (...)
                      Wenn es Dir um Sterbehilfe bei leidenden, unheilbare schwerkranken Menschen geht:
                      Eine schmerzlindernde Medikation, die als Nebenwirkung das Leben verkürzt ist legal,
                      weil jeder das Recht hat keine Schmerzen zu haben (Stichworte SAPV, Palliative Care, Hospiz (-Bewegung)).
                      Bei fast jeder Krankheit ist die Schmerzlinderung so effektiv, das kein aktiver Todeswunsch mehr besteht.
                      Wie weit greift diese Schmerzlinderung?
                      Ich meine wenn ich soviel Schmerzmittel bekomme bis ich ins "Koma" Falle, wo bliebe da die Menschenwürde?

                      Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                      (...).
                      Dann besteht auch nur bei wenigen Menschen der Wunsch möglichst bald zu sterben. Bei Menschen ohne Angehörige in Pflegeheimen sieht das aber manchmal anders aus.
                      Wie geht man in so einem Falle mit diesen Menschen um?
                      Ich stelle mir das problematisch vor, jemanden der "Tot geweiht" ist, niemanden mehr hat, zwar ohne Schmerzen (Dank Medikation) der Sterben möchte und es nicht darf, sondern abwarten muss bis der Tot eintritt. Auch wenn die Medikamente dies beschleunigen.

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                        #41
                        Mene persönliche meinung (da ich in meiner Verwandschaft mehrmals Zeuge eines sehr langsamen und qualvollen Sterbeprozesses wurde) ist ganz klar: Wenn ein mensch sein Leben beenden möchte , wenn er sterbenskrank ist oder auch an einem andere Zustand leidet sollte man ihm das erlauben. Wie wars noch in der Schweiz? da muss man über einen gewissen Zeitraum mehrmals beim Arzt seinen Sterbewillen bestätigen und dann bekommt man sein mittel. Das ist menschenwürdiger als leute mit Sterbewillen in die Psychiatrie einzuweisen und so lange mit irgendwas Vollzupumpen bis sie "gesundgedopt" wurden also dank der Medikamente ihr Bewusstsein su verändert dass sie den Gedanken nciht mehr haben . Und auch bei menschen bei denen die Lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt werden empfinde ich es als unmenschlich sie verhungern, verdursten oder ersticken zu lassen anstatt ihnen durch Medikamentengabe ein schnelles qualfreies Sterben zu gestatten. Die "Experten" berufen sich immer drauf dass der Patiernt naturlich noch wieder in der Zeit erwachen könnte oder dass Ärzte die Patienten vor leid bewahren sollen und es ihnen nicht zufügen. Darauf sage ich: Stellt man die Maschinen ab und der Patient storbt kann man auch nicht scher sein dass er mit Maschinen nicht noch irgendwann wieder erwachen würde und es ist wohl weniger Leid (sofern der Patient es überhaupt mitbekommt) Mit einer Narkose zu sterben als im schlimmsten Falle wochenlang zu verhungern und verdursten.

                        Unsere Tiere schläfern wir ein (oftmals ohne Grund nur um Tierarztkosten zu sparen wenn sie alt sind) und nennen das gnädig aber bei Menschen machen wir es genau umgekehrt und quälen sie und pumpen sie mit Mitteln voll und stecken Schläuche und infusionen in sie Rein bis sie nicht mehr können und nennen es auch gnädig. Was denn nun?

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                          #42
                          Darf's noch ein bisschen mehr Bevormundung sein?

                          Sterbehilfe: Gröhe für Verbot organisierter Selbsttötungshilfe - Politik - FAZ

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                            #43
                            Man versucht alles um das Leben zu verlängern aber ob das noch "Leben" ist wage ich zu bezweifeln. Es ist eher Vegetieren und Existieren aber ohne Sinn und Substanz. Gerade unsere Mediziner legen ihren Eid, in dem es ja heißt "vor Leid zu bewahren" ,hier meines erachtens komplett falsch aus, da sie hier gegen den Wunsch des Patienten oder der Angehörigen handeln und das Leid absichtlich verlängern indem sie die ganzen Maschinen am laufen halten und den Patienten mit Medikamenten vollpumpen. Belgien und Frankreich gehen den richtigen Weg, wir sitzen wiedermal alle Veränderungen aus. Wenn sie jetzt noch die Kirche mit ins Boot holen können wir eh jede Veränderung vergessen
                            Zuletzt geändert von La Forge; 22.01.2014, 12:14.

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                              #44
                              Jedenfalls gehört Sterbehilfe zu den Themen, bei denen man sich als Volk so richtig souverän fühlt. Seit mindestens 20 Jahren gibt es eine Bevölkerungsmehrheit für die Legalisierung und trotzdem wird das Verbot nicht abgeschafft, sondern ausgebaut.

                              Und wenn man sich anguckt, wie die Gegner der Sterbehilfe ansonsten drauf sind, beispielsweise Franz "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen" Müntefering, dann kann man schwer glauben, dass es dabei um Rücksicht auf die Menschenwürde geht.

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                                #45
                                :hust: link in #26
                                Am Urteil des BGH von 2010 kann die Legislative kaum drumrumregieren.

                                Das A und O sind gute Patientenverfügungen und ein Betreuer/Bevollmächtigter der die Interessen konsequent vertritt.

                                Wer nicht frühzeitig seinen Willen niederlegt ist selber schuld.
                                Und aktive Sterbehilfe wird es hoffentlich nie legal geben.
                                Slawa Ukrajini!

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