Wenn man mal bedenkt, wie ungeheuer schwierig die Detektion ungerichteter Abstrahlungen im Radiobereich ist, dann könnten außerirdische Kulturen sehr wohl nur wenige Dutzend Lichtjahre entfernt sein, ohne dass wir davon etwas bemerken würden; jedenfalls solange sie keine starken Signale direkt in unserer Richtung senden (aus welchen Motiven auch immer).
Allerdings ist dieses Szenario recht unwahrscheinlich, denn die letzten Jahrtausende entsprechen nicht einmal einem Millionstel der Zeitspanne, in der die Erde oder ihre Nachbarschaft hätte erreicht werden können.
Andererseits verändern sich Planeten ja auch. Wäre ein außerirdischer Stoßtrupp hierher gelangt, während die Erde gerade unter Schneeballbedingungen eingefroren war, wären sie wohl wieder von dannen gezogen und hätten den Planeten als "ungeeignet" markiert.
Eine galaxienweite Kolonisierung muss noch lange nicht vollständig sein (d.h., muss nicht zwingend wirklich jeden Planeten erfassen).
Ich stimme Dir aber grundsätzlich in Deinen Thesen zu dass interstellare Raumfahrt nicht trivial, sondern im Gegenteil ein technologischer und auch ökonomischer Kraftakt ist, und dass mehrzelliges und insbesondere intelligentes Leben eher die Ausnahme als die Regel zu sein scheint.
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