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Was wäre, wenn wir wirklich alleine wären?

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    #61
    Wenn man mal bedenkt, wie ungeheuer schwierig die Detektion ungerichteter Abstrahlungen im Radiobereich ist, dann könnten außerirdische Kulturen sehr wohl nur wenige Dutzend Lichtjahre entfernt sein, ohne dass wir davon etwas bemerken würden; jedenfalls solange sie keine starken Signale direkt in unserer Richtung senden (aus welchen Motiven auch immer).
    Dann musst du mir jemand einen guten Grund nennen, warum sie die Erde niemals kolonisiert haben. Der einzige Grund, der mir einfiele ist, dass sie erst in den letzten Jahrtausenden hier angekommen sind und tatsächlich so nett waren, uns in Frieden zu lassen. Hoffentlich sind alle Zivilisationen in unserer Nähe so nett.

    Allerdings ist dieses Szenario recht unwahrscheinlich, denn die letzten Jahrtausende entsprechen nicht einmal einem Millionstel der Zeitspanne, in der die Erde oder ihre Nachbarschaft hätte erreicht werden können.

    Andererseits verändern sich Planeten ja auch. Wäre ein außerirdischer Stoßtrupp hierher gelangt, während die Erde gerade unter Schneeballbedingungen eingefroren war, wären sie wohl wieder von dannen gezogen und hätten den Planeten als "ungeeignet" markiert.
    Aber von wo wären sie gekommen? Vom anderen Ende der Milchstraße? Wohl kaum. Wenn sie die Erde eingehend untersucht haben, dann weil sie in der Nähe sind und einen Ort für eine neue Kolonie gesucht haben. Und sie wären nicht dumm gewesen. Der Bericht würde nicht einfach "ungeeignet" lauten, sondern "Derzeit ungeeignet, aber potentiell tauglich, wenn sie die Bedingungen in der Zukunft ändern!". Und als sich die Bedingungen geändert haben, wären sie recht schnell, als vor rund zwei bis zweianahlb Milliarden Jahren, hier aufgeschlagen. So kommen wir m.E. aus der Sache nicht raus.

    Eine galaxienweite Kolonisierung muss noch lange nicht vollständig sein (d.h., muss nicht zwingend wirklich jeden Planeten erfassen).
    Doch. Sie würden jeden tauglichen Planeten umfassen, vielleicht sogar in Form von Para-Terraforming (sprich, auch der Mars müsste bewohnt sein). Die Eroberung der Galaxie wäre ja nicht zentral gesteuert. Jede Zivilisation wäre absolut unabhängig, nur den eigenen Interressen folegen und würde irgendwann anderen Kolonien gründen, die wiederum ... du kannst es dir denken. Wenn überhaupt ist die Kolonisation noch nicht abgeschlossen, aber siehe oben - es ist extrem unwahrscheinlich, im Bereich von 1 zu einer Million, dass die Kolonisationswelle erst jetzt oder in naher Zukunft die Erde erreicht.

    Ich stimme Dir aber grundsätzlich in Deinen Thesen zu dass interstellare Raumfahrt nicht trivial, sondern im Gegenteil ein technologischer und auch ökonomischer Kraftakt ist, und dass mehrzelliges und insbesondere intelligentes Leben eher die Ausnahme als die Regel zu sein scheint.
    Ich halte auch intelligentes Leben für einen Regelfall, aber nicht innerhalb des "Lichtkegels", den jede Zivilisation zeitnah erfassen kann. Kommt aber wohl auf das Gleiche raus. Interessant ist natürlich die zukünftige Entwicklung: Wenn Zivilisationen grundsätzlich früher oder später den interstellaren Raum erobern und vielleicht auf riesigen künstlichen Habitaten durchs All treiben, dann sind sie potentiell "unsterblich" und würden lange genug existieren, dass sich die Lichtkegel mehrer Zivilisationen überschneiden können - sprich, sie erfahren voneinander und begegnen sich.

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      #62
      Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
      Aber von wo wären sie gekommen? Vom anderen Ende der Milchstraße? Wohl kaum. Wenn sie die Erde eingehend untersucht haben, dann weil sie in der Nähe sind und einen Ort für eine neue Kolonie gesucht haben. Und sie wären nicht dumm gewesen. Der Bericht würde nicht einfach "ungeeignet" lauten, sondern "Derzeit ungeeignet, aber potentiell tauglich, wenn sie die Bedingungen in der Zukunft ändern!". Und als sich die Bedingungen geändert haben, wären sie recht schnell, als vor rund zwei bis zweianahlb Milliarden Jahren, hier aufgeschlagen. So kommen wir m.E. aus der Sache nicht raus.
      Galaktische Drift. Die Sterne verändern ihre relativen Positionen untereinander, weil jeder auf seiner ganz eigenen Bahn das Zentrum umrundet. Die Sonne umrundet die Milchstraße einmal in 250 Millionen Jahren. Eine damals nahe gelegene Zivilisation, die unsere Erde vor sagen wir 1 Milliarde Jahre mal erkundet hat, wäre jetzt nach 4 Umläufen schon wieder ganz woanders.

      Oder auch ausgestorben, was eine der anderen Möglichkeiten wäre.

      Es ist ja auch die Frage, inwieweit diese unabhängigen Kulturen überhaupt den expansionistischen Drang ihrer Vorfahren beibehalten werden. Vielleicht sagen sie sich irgendwann auch: "Warum sollen wir schon wieder solch eine Expedition starten? Lasst uns mit dem Erreichten zufrieden sein und ein Kloster bauen".

      Oder die Orgamismen selber erreichen einen Punkt, wo es für sie biologisch gar nicht mehr weiter geht (genetische Degeneration oder Ähnliches).
      Zuletzt geändert von Liopleurodon; 16.08.2012, 14:40.
      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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        #63
        Ich glaube, dass wir so auch nicht weiter kommen. Du machst, wie anfangs auch ich, den Fehler, alles aus der Perspektive einer Zivilisation - die eben die ganze Galaxie bevölkert - zu betrachten. Daher bin ich auch lange davon ausgegangen, dass keine Zivilisation den Drang haben wird, die ganze Galaxie zu bevölkern - bis ich begriffen habe, was es eigentlich bedeutet, in einige Lichtjahren Entfernung eine Kolonie zu gründen und was aus dieser Kolonie werden würde.

        Klar, eine Zivilisation, die einst die Schneeball-Erde beobachtet und für eine Kolonisation ausgeschlossen hat, ist vielleicht schon lange verschwunden, wenn die Erde lebensfreundlich geworden ist. Aber eine andere Zivilisation würde einfach ihren Platz einnehmen. Die Milchstraße wäre voller Zivilisationen, die ständig die Milchstraße erforschen, ständig nach neuen Lebensräumen Ausschau halten und ständig neue Lebensräume erobern - während andere Lebensräume und die Zivilisationen, die diese besetzen, vergehen.

        Ist es nun vorstellbar, dass die Erde über zweianhalb Milliarden Jahre von allen Zivilisationen übersehen wurde? Das halte ich für ausgeschlossen.

        Es ist ja auch die Frage, inwieweit diese unabhängigen Kulturen überhaupt den expansionistischen Drang ihrer Vorfahren beibehalten werden. Vielleicht sagen sie sich irgendwann auch: "Warum sollen wir schon wieder solch eine Expedition starten? Lasst uns mit dem Erreichten zufrieden sein und ein Kloster bauen".
        Und das behalten sie auch noch 100 Generationen später bei? Über die letzten zwei Milliarden Jahre haben sich alle Zivilisationen in der Nähe gesagt "So, jetzt ist aber mal gut mit der stöndigen Tramperei?".

        Oder die Orgamismen selber erreichen einen Punkt, wo es für sie biologisch gar nicht mehr weiter geht (genetische Degeneration oder Ähnliches).
        Keine Ahnung, was du damit meinst? Aussterben etwa? Spielt keine Rolle. Andere Zivilisationen würden früher oder später ihren Platz einnehmen. Verglichen mit Zeiträumen, die wir betrachten müssen, würde der Platz einer Zivilisation quasi umgehend von einer anderen Ziuvilisation eingenommen werden.

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          #64
          Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
          Wenn man die Siedler dort nicht bar aller Technologie aussetzt, nicht.

          Man wird wohl kaum Siedler irgendwo hin schicken, damit sie dort auf 3-Welt-Niveau leben.
          Also können wir Bevölkerungswachstum, aber keine Explosion erwarten.
          Ja so meinte ich das ja. Die europäischen Siedler in Amerika hatten ja auch nicht Steinzeitniveau. Trotzdem gab es ein relativ großes Bevölkerungswachstum.


          .
          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

          McWire schrieb nach 9 Minuten und 39 Sekunden:

          Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
          Die Annahme, dass wir mit Sicherheit wissen, dass wir zumindest in unserer Galaxie nicht alleine sind, setzt voraus, dass wir Informationen und Materie innerhalb kurzer Zeit von einem Ende der Galaxie zum anderen übermitteln können. In einer solchen Galaxie wären die Pioniere keine echten Pioniere: Wenn sie etwas von der Erde benötigen, dann lassen sie es sich innerhalb kurzer Zeit zuschicken, und wenn es ihnen in der Fremde zu einsam wird, dann sind sie in kurzer Zeit wieder auf der Erde.
          Trotzdem werden sie ihren neuen Lebensraum nach ihren Vorstellungen gestalten und natürlich auch besiedeln. Es wird auch zurückgezogene Kolonien geben, die sich moderner Technologie verweigern und zum Ursprung der Natur zurückkehren. Sicher ist das eine Ausnahme, aber trotzdem nicht vernachlässigbar.

          Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
          Die amerikanischen Siedler haben sich aufgrund der Nähe zu Europa nie zu einer eigenständigen Zivilisation entwickelt (wie etwa das China der Antike und des Mittelalters). In einer Galaxie, in der wir einen zeitnahen Überblick über das (Nicht)vorhandensein anderer Zivilisationen erhalten können, sollte es nach meiner Auffassung ähnlich sein.
          Aber eine eigene Identität haben sie trotzdem und genauso werden alle Kolonien eigene Identitäten entwickeln.

          Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
          Ich halte Leben für eine zwingende Konsequenz geeigneter Bedingungen. Sprich; wenn ein Planet Leben beherbergen kann, dann wird er auch Leben hervor gebracht haben.


          Ok, also ein Planet, auf dem Leben, aber keine Zivilisation existiert?
          Soviel Realismus sollte schon sein. Ja, diese Interpretation der Situation ist wohl glaubwürdiger.

          Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
          Wenn ein Planet nicht bewohnbar ist, dann hat das wahrscheinlich Gründe, die man nicht weg "terraformen" kann. Ich halte Terraforming für einen Irrweg. Wenn du an der Stelle aber auch an Para-Terraforming, dann kann ich dir zustimmen, wenngleich man sicherlich nicht den ganzen Planeten nutzen wird auch nicht nutzen können wird.
          Naja, ich meine hier das Ergänzen eventuell fehlender Elemente.
          Die Venus ist meiner Meinung beispielsweise auch bewohnbar machbar, man müsste sie nur abkühlen, beispielsweise mit einem riesigen Sonnensegel und die Schwefelgase aus der Atmosphäre entfernen, beispielsweise durch künstliche Zufuhr wirklich großer Mengen Calciumhydroxid. Außerdem müsste man das fehlende Wasser ersetzen.

          Beim Mars hat sich in Star Trek die Idee entwickelt ihn künstlich mit Kometen zu bombardieren und so künstlich Wasser und flüchtige Gase zuzuführen, um die Atmosphäre zu verstärken.

          Das sind natürlich langsame, Generationen übergreifende Arbeiten. Aber meiner Meinung würde soetwas funktionieren. Planeten die der Erde noch ähnlicher als Mars oder Venus sind, könnte man mit viel weniger Aufwand beeinflussen... um mal das Wort "terraformen" zu vermeiden.
          Zuletzt geändert von McWire; 16.08.2012, 17:14. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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            #65
            Zitat von McWire Beitrag anzeigen
            Ja so meinte ich das ja. Die europäischen Siedler in Amerika hatten ja auch nicht Steinzeitniveau. Trotzdem gab es ein relativ großes Bevölkerungswachstum.
            In Europa aber auch, ist also kein Pionierphänomen.
            Der Vergleich hinkt, weil es auch nicht die Verhütungsmöglichkeiten einer Raumfahrtzivilisation gibt.

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              #66
              Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
              In Europa aber auch, ist also kein Pionierphänomen.
              Der Vergleich hinkt, weil es auch nicht die Verhütungsmöglichkeiten einer Raumfahrtzivilisation gibt.
              Wer weiß auf wie vielen Welten solche Verhaltenstraditionen aufgegeben werden. Bei 1000 besiedelten Planeten dürfte es sicher die ein oder andere Gesellschaft geben, die unendliches Wachstum als erstrebenswert hält und auf Verhütung verzichtet. Und wenn diese wiederum andere Planeten besiedeln...

              Du darfst bei keiner Argumentation von einer singulären Gesellschaft ausgehen, sondern musst jede denkbaren Ansicht berücksichtigen.
              Gerade diese Vielfalt menschlichen Denkens dürfte der Schlüssel zu einer Expansion sein, weil jeder sein individuelles Glück sucht und nur nach seinen eigenen Regeln lebt. Das Leben der Erde des 21. Jahrhundert dürfte da nicht mehr die oberste Maxime darstellen.

              Die fruchtbarsten Zivilisationen werden quantitativ die anderen mit der Zeit verdrängen oder sich selbst einem Wandel unterziehen. Genauso kann es davon aber wieder Ableger geben, die einen anderen Wandeln vollziehen und wiederum expandieren.

              Prozentual verschwinden die Europäer derzeit auch auf der Erde, da andere Völker eine andere Einstellung zum Bevölkerungswachstum haben, teils sogar religiös motiviert.
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                #67
                Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                Das sind natürlich langsame, Generationen übergreifende Arbeiten. Aber meiner Meinung würde soetwas funktionieren.
                Das ist immer so einfach daher gesagt. Hier ein Sonnensegel aufspannen, dort ein bisschen CO² in die Luft blasen. Tatsächlich weiß niemand genau, wie sie komplex ein solches Ökosystem tatsächlich ist und wie es zu "konstruieren". Jeder Planet ist anders. Bei jedem Planeten kann man einen entscheidenden Faktor übersehen, und dann verwandelt sich die Venus plötzlich in eine Eiswelt und der Mars wird zur neuen Venus.

                Mit Para-Terraforming besteht dieses Problem nicht. Es wäre schneller verfügbar, könnte exakt an die Bedürfnisse angepasst werden und dein Gedankenmodell käme mit der einen oder anderen nebulösen Anforderung an die Technologie weniger aus. Aber letztlich ist das ein Detail, über das wir nicht streiten müssen.

                Wer weiß auf wie vielen Welten solche Verhaltenstraditionen aufgegeben werden. Bei 1000 besiedelten Planeten dürfte es sicher die ein oder andere Gesellschaft geben, die unendliches Wachstum als erstrebenswert hält und auf Verhütung verzichtet. Und wenn diese wiederum andere Planeten besiedeln...
                Natürlich verändern die Kolonien kulturelle Eigenarten entwickeln, aber die ganze Argumentation benötigt ziemlich viele "Kann doch sein!"- und "Wer weiß das schon!"-Annahmen. Dieses Problem wir umso größer, je weiter die Annahmen von dem, was wir schließen können, abweicht. Eine Gruppe, die bewßt und gezielt unendliches Wachstum trotz aller gravierenden Probleme, die dies mit sich bringt, anstrebt? Hast du eine Entsprechung einer hoch entwickelten Zivilisation in unserer gegenwärtigen Welt?

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                  #68
                  Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                  Wer weiß auf wie vielen Welten solche Verhaltenstraditionen aufgegeben werden. Bei 1000 besiedelten Planeten dürfte es sicher die ein oder andere Gesellschaft geben, die unendliches Wachstum als erstrebenswert hält und auf Verhütung verzichtet. Und wenn diese wiederum andere Planeten besiedeln...
                  Hat so eine interstellare Zivilisation erst einmal eine gewisse Ausbreitung erreicht, stehen eventuellen Auswanderern eine Vielfalt von bereits erschlossenen Zielen zur Verfügung. Wen es auf dem Planeten Wunderland nicht mehr gefällt, der kann auf ein Habitat im eigenen System auswandern, oder sich ein Ticket zu einer benachbarten bewohnten Welt kaufen.
                  Bereits erschlossene Welten und Habitate, werden für die meisten Menschen weitaus schneller und günstiger zu erreichen sein, als eine unerschlossene Welt. Hier wird sich ein Großteil der Auswanderer, wohl eher für eine bereits erschlossene Welt entscheiden. Das kann es für die Kolonisten einer neuen Welt schwierig machen, genügend Kapital aufzubringen, eine neue Welt zu erschließen (oder gar zu Terraformen).

                  Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                  Die fruchtbarsten Zivilisationen werden quantitativ die anderen mit der Zeit verdrängen oder sich selbst einem Wandel unterziehen. Genauso kann es davon aber wieder Ableger geben, die einen anderen Wandeln vollziehen und wiederum expandieren.
                  Interplanetare oder interstellare Kolonisation wird niemals in der Lage sein, den Bevölkerungsdruck einer Welt mit hoher Fortpflanzungsrate merklich zu verringern. Kolonisation ist damit keine Lösung für die Probleme dieser Welt. Eigentlich kann es sich so eine Welt weitaus weniger leisten, Geldmittel für die Besiedlung einer neuen Welt abzuzweigen, als eine Welt mit einer stabilen Bevölkerungszahl.

                  Zitat von McWire Beitrag anzeigen
                  Prozentual verschwinden die Europäer derzeit auch auf der Erde, da andere Völker eine andere Einstellung zum Bevölkerungswachstum haben, teils sogar religiös motiviert.
                  LOL, wenn die Europäer jetzt schon am verschwinden sind, sollte man die Grönländer schleunigst auf eine rote Listen setzten.
                  Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                  Dr. Sheldon Lee Cooper

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                    #69
                    Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
                    Natürlich verändern die Kolonien kulturelle Eigenarten entwickeln, aber die ganze Argumentation benötigt ziemlich viele "Kann doch sein!"- und "Wer weiß das schon!"-Annahmen. Dieses Problem wir umso größer, je weiter die Annahmen von dem, was wir schließen können, abweicht. Eine Gruppe, die bewßt und gezielt unendliches Wachstum trotz aller gravierenden Probleme, die dies mit sich bringt, anstrebt? Hast du eine Entsprechung einer hoch entwickelten Zivilisation in unserer gegenwärtigen Welt?
                    Im Mittelalter waren Großfamilien Gang und Gebe, selbst noch in der Zeit der Industrialisierung. In Afrika und Asien ist dies gegenwärtig noch so.

                    Der Sexualtrieb der Menschen verändert sich über die Generationen kaum. Einzig die bewusste Verhütung steht einem Bevölkerungswachstum entgegen.

                    Aber warum sollten sich Siedler auf einer ferne leeren Welt im Kinderkriegen zurückhalten? Das ist ja in etwa so, wie wenn die Erdbevölkerung bis auf 100 Millionen Menschen ausstirbt und die überlebenden bewusst auf Kinder verzichten, obwohl es mehr Lebensraum gibt als sie jemals ausfüllen könnten, egal wie astronomisch individuelle Ansprüche sind.

                    Geht es den Leuten gut, so wünschen sich viele eine Familie. Meine ganzen Freunde und ehemaligen Klassenkameraden haben bis auf wenige Ausnahme Kinder sobald sie sich abgesichert fühlten. Sicherlich sind Extremwachstumsraten in Zukunft sehr selten, aber absolutes Nullwachstum sehr wahrscheinlich auch.


                    .
                    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                    McWire schrieb nach 4 Minuten und 36 Sekunden:

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Hat so eine interstellare Zivilisation erst einmal eine gewisse Ausbreitung erreicht, stehen eventuellen Auswanderern eine Vielfalt von bereits erschlossenen Zielen zur Verfügung. Wen es auf dem Planeten Wunderland nicht mehr gefällt, der kann auf ein Habitat im eigenen System auswandern, oder sich ein Ticket zu einer benachbarten bewohnten Welt kaufen.
                    Bereits erschlossene Welten und Habitate, werden für die meisten Menschen weitaus schneller und günstiger zu erreichen sein, als eine unerschlossene Welt. Hier wird sich ein Großteil der Auswanderer, wohl eher für eine bereits erschlossene Welt entscheiden. Das kann es für die Kolonisten einer neuen Welt schwierig machen, genügend Kapital aufzubringen, eine neue Welt zu erschließen (oder gar zu Terraformen).
                    Darum wird die Kolonisationsquote auch keine Gerade sein. Es wird sich mit der Zeit abflachen, aber früher oder später wird die Ausbreitung alle bewohnbaren Welten innerhalb der technischen und logistischen Reichweite erfassen.

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    Interplanetare oder interstellare Kolonisation wird niemals in der Lage sein, den Bevölkerungsdruck einer Welt mit hoher Fortpflanzungsrate merklich zu verringern. Kolonisation ist damit keine Lösung für die Probleme dieser Welt. Eigentlich kann es sich so eine Welt weitaus weniger leisten, Geldmittel für die Besiedlung einer neuen Welt abzuzweigen, als eine Welt mit einer stabilen Bevölkerungszahl.
                    Zumindest wenn sie isoliert dasteht, hast du damit allerdings recht.

                    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                    LOL, wenn die Europäer jetzt schon am verschwinden sind, sollte man die Grönländer schleunigst auf eine rote Listen setzten.
                    Die Europäer verschwinden nicht, nur in prozentualer Anteil an der Weltbevölkerung sinkt, da es andere stärker wachsende Bevölkerungsgruppen gibt. Im optimalen Fall wird sich die Weltbevölkerung recht schnell auf einen Wert einpendeln, der dem entspricht, was die Erde ernähren kann und was sich noch regieren und kontrollieren lässt.

                    In Europa dürften wir wohl die optimale Bevölkerungsdichte bald erreicht haben.
                    Zuletzt geändert von McWire; 16.08.2012, 18:31. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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                      #70
                      Im Mittelalter waren Großfamilien Gang und Gebe, selbst noch in der Zeit der Industrialisierung. In Afrika und Asien ist dies gegenwärtig noch so.
                      In diesen Beispiel waren Kinder auch notwendig, um die Familien zu ernähren. Mangelnde Aufklärung und Mangel an Verhütungsmittel spielen auch eine wichtige Rolle. Ausgehend von unserer Wohlstandsgesellschaft kann man annehmen, dass diese Faktoren für eine zukünftige interstellare Gesellschaft, due wahrscheinlich auch über viel Wohlstand verfügen wird, keine Rolle mehr spielen.

                      Aber warum sollten sich Siedler auf einer ferne leeren Welt im Kinderkriegen zurückhalten?
                      Ich glaube nicht, dass Frauen in einer solchen Zukunft Gebärmaschinen sein wollen. Solange wir hochentwickelt bleiben, werden unsere Fertilitätsraten niedrig bleiben. Aber wir können ja annehmen, dass Nachwuchs in dieser fernen Zukunft in Zuchtkammern gezüchtet werden, und dann kann man auch annehmen, dass eine Kolonie schnell viel Nachwuchs züchten würde. Das würde aber in einem kontrollierten Maße, eben wie es die Resourcen der Kolonie zulassen, geschehen.

                      Geht es den Leuten gut, so wünschen sich viele eine Familie.
                      Das mag sein, aber im Schnitt nicht mal als 1,* Kinder. Unter Bevökerungsexplosion verstehe ich, wenn Frauen zwischen ihrem 24 und 32 Lebensjahre nicht mehr von Kinderbett weg kommen. Das wird in unserer Gesellschaft nicht mehr geschehen.

                      Die Europäer verschwinden nicht, nur in prozentualer Anteil an der Weltbevölkerung sinkt, da es andere stärker wachsende Bevölkerungsgruppen gibt.
                      Das ist eine Folge der Wohlstandsgesellschaft, in der es "den Leuten gut geht".

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                        #71
                        Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
                        In diesen Beispiel waren Kinder auch notwendig, um die Familien zu ernähren. Mangelnde Aufklärung und Mangel an Verhütungsmittel spielen auch eine wichtige Rolle. Ausgehend von unserer Wohlstandsgesellschaft kann man annehmen, dass diese Faktoren für eine zukünftige interstellare Gesellschaft, due wahrscheinlich auch über viel Wohlstand verfügen wird, keine Rolle mehr spielen.


                        Ich glaube nicht, dass Frauen in einer solchen Zukunft Gebärmaschinen sein wollen. Solange wir hochentwickelt bleiben, werden unsere Fertilitätsraten niedrig bleiben. Aber wir können ja annehmen, dass Nachwuchs in dieser fernen Zukunft in Zuchtkammern gezüchtet werden, und dann kann man auch annehmen, dass eine Kolonie schnell viel Nachwuchs züchten würde. Das würde aber in einem kontrollierten Maße, eben wie es die Resourcen der Kolonie zulassen, geschehen.


                        Das mag sein, aber im Schnitt nicht mal als 1,* Kinder. Unter Bevökerungsexplosion verstehe ich, wenn Frauen zwischen ihrem 24 und 32 Lebensjahre nicht mehr von Kinderbett weg kommen. Das wird in unserer Gesellschaft nicht mehr geschehen.


                        Das ist eine Folge der Wohlstandsgesellschaft, in der es "den Leuten gut geht".
                        Ich gehe davon aus, dass Arbeiten in Zukunft so automatisiert ablaufen können, dass die Menschen wieder mehr Zeit mit sich selbst verbringen. Denn unsere Gesellschaft entwickelt sich ja in diesem Trend.

                        Zwar wird es sicher nicht mehr 10 Kinder pro Frau geben, aber 2-5 durchaus, verteilt über 10-20 Jahre.

                        Zudem darf man nicht bedenken, dass in einer medizinisch gut überwachten Gesellschaft mit guter Ernährung die Fruchtbarkeit früher beginnt und später endet. So gibt es bereits heute Fälle wo 10-Jährige Mädchen schwanger werden und wo es noch 50-jährige Mütter gibt.
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                          #72
                          Ich gehe davon aus, dass Arbeiten in Zukunft so automatisiert ablaufen können, dass die Menschen wieder mehr Zeit mit sich selbst verbringen.
                          Das muss m.E. noch nicht zu einem Kinderwunsch führen. Es ist ja auch nicht so, dass Frauen weniger Kinder kriegen, nur weil sie arbeiten müssen. Sie wollen arbeiten und Karriere machen (was wohl auch in Zukunft vor allem in Bereichen geschehen wird, die nicht automatisiert werden können - also alle Karriere, die große Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten beinhalten). Sie wollen aber auch viele andere Vorzüge der modernen Zivilisation genießen.

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                            #73
                            Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
                            Das muss m.E. noch nicht zu einem Kinderwunsch führen. Es ist ja auch nicht so, dass Frauen weniger Kinder kriegen, nur weil sie arbeiten müssen. Sie wollen arbeiten und Karriere machen (was wohl auch in Zukunft vor allem in Bereichen geschehen wird, die nicht automatisiert werden können - also alle Karriere, die große Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten beinhalten). Sie wollen aber auch viele andere Vorzüge der modernen Zivilisation genießen.
                            Ich glaube aber, dass diese Karrieregesellschaft sich auch in Zukunft und vor allem nicht in allen Kolonien so halten wird. Es wird sicher auch konservative "Tea-Party"-Kolonien geben und es wird dort sicher auch Frauen geben, die sich gerne in so eine Familiengesellschaft einordnen.

                            Wie schon gesagt, je mehr Siedlungen desto mehr kulturelle und politische Vielfalt und je mehr Abweichungen vom hier und heute.
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                              #74
                              Wir haben auch heute eine derartige Diversität. Dennoch führen die niedrigen Geburtenraten langfristig zu einem Schrumpfen der Bevölkerung. Ich sehe keinen zwingenden Grund, warum sich dies in einer Kolonie ändern sollte und würde die Möglichkeit ausloten, das Nachwuchs in Zukunft nicht mehr auf biologischem Wege gezeugt werden muss.

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                                #75
                                Zitat von Rarehero Beitrag anzeigen
                                Wir haben auch heute eine derartige Diversität. Dennoch führen die niedrigen Geburtenraten langfristig zu einem Schrumpfen der Bevölkerung. Ich sehe keinen zwingenden Grund, warum sich dies in einer Kolonie ändern sollte und würde die Möglichkeit ausloten, das Nachwuchs in Zukunft nicht mehr auf biologischem Wege gezeugt werden muss.
                                Das schon, aber jede Kolonie würde die Gesamtpopulation der Menschen trotzdem vergrößern, da auf der Erde diese "Lücke" wieder geschlossen würde und in den Kolonien zumindest in den ersten Generationen durchaus eine überdurchschnittliche Geburtenrate zu erwarten sein wird.

                                Je nach Lebensbedingungen kann die Bevölkerung einer Kolonien nach genügend vielen Generationen mit denen der Erde gleichziehen.

                                Für 2050 werden auf der Erde 10 Milliarden Menschen erwartet, eine Erwartung die ich tendenziell für richtig erachte. In Star Trek und anderen Scifi-Werken ihrer Zeit wird meist von einer Bevölkerung zwischen 6 und 9 Milliarden für die Erde der Zukunft ausgegangen. Das sind die Extrapolationen der 1980er und 1990er. Ernähren könnte die Erde noch sehr viel mehr Menschen.

                                Unterm Strich wird die Menschheit in der Quantität wachsen, es ist doch nur die Frage in welcher Geschwindigkeit.
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