Zitat von Liopleurodon
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"Was hab ich davon" ist Motto unserer Zeit.
Statt auf eine Anhebung der Geburtenrate setzen manche politischen Parteien leider auf Zuwanderung - auch dies ist ein typisch deutsches Problem oder Phänomen. Der Vorstoß von Herrn Rüttgers damals unter dem Schlagwort "Kinder statt Inder" war zu 100% vernünftig aber endete dort, wo alle guten Ideen in Deutschland heute landen: im Reißwolf der Geschichte.
Qualifizierte Zuwanderung bereichert unser Land. Da sind andere Staaten wesentlich offener und attraktiver für junge Akademiker und junge Fachkräfte aus anderen Teilen der Welt. Das Problem damals war ja auch: Die gut ausgebildeten Inder wollten gar nicht nach Deutschland kommen. Die haben sich lieber in ausländerfreundlicheren Ländern wie Kanada angesiedelt. Deutsche Unternehmen und Universitäten haben im internationalen Wettbewerb um ausländische Top-Wissenschaftler oder Top-Fachkräfte oft das Nachsehen. In Deutschland herrscht doch eine sehr verschlossene Kultur, in der alles Fremde erstmal misstrauisch betrachtet wird.
Und
Kinder bereichern unser Land, um einer schleichenden Vergreisung der Gesellschaft entgegenzuwirken, weil wir auch junge Leute brauchen um die Herausforderungen der Zukunft zu bestreiten, weil unser Sozialsystem sonst untragbar wird.
Das ist kein Entweder-Oder. Die Zukunft unseres Landes hängt davon ab, ob wir in beiden Bereichen (qualifizierte Zuwanderung und Nachwuchs) Fortschritte erzielen können. Die besten Leute nach Deutschland anwerben, viele Kinder bekommen und diese Kinder top ausbilden, das sind die drei Punkte, von denen unser zukünftiger Wohlstand abhängt.
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Was den Vorschlag einer 32-Stunden-Woche angeht.
Also zu Gute halten kann man der Dame, dass sie wohl Mut hat zum Querdenken.
Ansonsten halte ich den Vorschlag für absurd. Mal ganz davon abgesehen, dass Vollzeit von den Tarifparteien definiert wird und keineswegs überall 40 Stunden beträgt. Bei uns sind es z.B. weniger. Bei uns gibt es auch relativ gut ausgebaute und sehr flexibel gestaltbare Teilzeitregelungen, um Beruf und Familie zusammenzubringen, außerdem tarifliche Elternzeit, die über die gesetzliche hinausgeht und ein paar andere Schmankerl. Aber weniger arbeiten bei gleichem Gehalt? Hallo. Da muss der Kollege, der wahrscheinlich sowieso schon in Arbeit ertrinkt, die Arbeit des werdenden Elternteils übernehmen und verdient am Ende auf die Stunde gerechnet sogar noch weniger? Und weil hier Gehalt für die nicht geleistete Stunden ausgezahlt wird, sagt das Controlling dann bei der Überlegung für die fehlenden 8 Stunden jemand neues einzustellen: Sorry, für einen zusätzlichen Mitarbeiter ist kein Budget mehr vorhanden. Das macht Freude.
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