Steuer auf Kinderlose?

[Achilles]

Bei uns schließen sie aus Spargründen beinahe alles, was für Kinder oder Jugendliche interessant ist. Spielplätze, Schwimmbad, Kino, "richtige" Disco gibts auch schon ewig keine mehr, aber für andern Mist ist Geld da.

Ich denke, dass dies nur bedingt mit politischem Willen, sondern gezwungenermaßen mit der desaströsen Haushaltslage der Kommunen zusammenhängt.

Ob Politik und Gesellschaft hierzulande tatsächlich so kinderfeindlich sind, kann ich persönlich nicht beurteilen, da wirst Du vielleicht mehr Erfahrung haben als ich. Fakt ist, dass es auch kinderfreundliche Gerichtsurteile gibt, z.B. dass Kinderlärm keine unzumutbare Imission darstellt.

[TimeGypsy]

Ich denke, dass dies nur bedingt mit politischem Willen, sondern gezwungenermaßen mit der desaströsen Haushaltslage der Kommunen zusammenhängt.

Klar. Aber wie gesagt: an den Einrichtungen für (u.a.) Kinder wird gespart, aber für irgendwelche Sachen, die kein Mensch braucht, war Geld da.
Will man kinderfreundlich sein, sollte man eben auch bei sowas drauf achten, wo man spart.

[Seether]

Wenn die CDU neue Steuern einführen will, kann sie ja erstmal bei den oberen 0,1% der deutschen Bevölkerung beginnen, die über 25% des privaten Vermögens in Deutschland besitzen.
Ich bin übrigens dafür, dass diese 0,1% der Bevölkerung zum Wohle der restlichen 99,9% enteignet werden.

[Achilles]

Will man kinderfreundlich sein, sollte man eben auch bei sowas drauf achten, wo man spart.

Grundsätzlich richtig. Aber weil halt meistens nach der Rasenmäher-Methode vorgegangen werden muss, entsteht wahrscheinlich (erst recht bei den Betroffenen) zwangsläufig der Eindruck, es würde einseitig gespart, obwohl das objektiv betrachtet gar nicht so zutreffend sein mag. Man empfindet es nur anders.

[Spocky]

Was micht am meisten an diesem Vorschlag beunruhigt, ist, dass der Vorschlag von der Jungen Union kommt. Man sollte ja meinen, dass junge Leute eine höhere Akzeptanz für nicht-konservative Lebensentwürfe haben und diese nicht noch zusätzlich bestrafen.

LG
Whyme

Das musst du anders sehen, um es zu verstehen:

Es ist ein extremer Vorschlag und junge Menschen neigen eher zu Extremen als ältere, weil sie sich noch profilieren müssen. Die alten Hasen kennt jeder, aber die Jungen müssen erstmal Aufmerksamkeit auf sich ziehen, in sofern ist das nichts ungewöhnliches^^

[Omikron]

Fakt ist, dass der demographische Wandel uns über kurz oder lang das Genick brechen wird. Deswegen ist es einfach wichtig, dass Deutschland mehr Kinder bekommt. Des weiteren ist bekannt, dass sich die Deutschen nur über den Geldbeutel regieren lassen. Die Idee, Kinderlose zur Kasse zu bitten, liegt also ziemlich nahe.

Das beste fand ich dann ja noch die Kommentare, von wegen kinderlose stünden besser da, würden mehr Geld verdienen, etc. Na doll, ich finde trotzdem einfach keine Arbeit und kenne genug andere, denen es genauso geht.

Korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre, aber ist es denn nicht logisch, dass Kinderlose besser dastehen als Eltern? Immerhin kosten Kinder doch sehr viel Geld und Zeit. Viele Mütter (vorrangig) können auch gar nicht mehr arbeiten, wenn sie mit der Kindererziehung beschäftigt sind. Ich bezweifle, dass sich all dies mit dem Elterngeld wett machen lässt. Ich bin der Idee also grundsätzlich nicht abgeneigt, da es vor allem im Hinblick auf unsere Zukunft nötig ist, etwas zu tun.

[Miles]

Fakt ist, dass der demographische Wandel uns über kurz oder lang das Genick brechen wird. Deswegen ist es einfach wichtig, dass Deutschland mehr Kinder bekommt. Des weiteren ist bekannt, dass sich die Deutschen nur über den Geldbeutel regieren lassen. Die Idee, Kinderlose zur Kasse zu bitten, liegt also ziemlich nahe.



Korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre, aber ist es denn nicht logisch, dass Kinderlose besser dastehen als Eltern? Immerhin kosten Kinder doch sehr viel Geld und Zeit. Viele Mütter (vorrangig) können auch gar nicht mehr arbeiten, wenn sie mit der Kindererziehung beschäftigt sind. Ich bezweifle, dass sich all dies mit dem Elterngeld wett machen lässt. Ich bin der Idee also grundsätzlich nicht abgeneigt, da es vor allem im Hinblick auf unsere Zukunft nötig ist, etwas zu tun.

Und wie soll das genau gehen?
Werden dann Singles zwangsweise zusammen gesteckt damit sie Kinder bekommen? Oder sie müssen halt zahlen?

Und wie steht es mit denjenigen die Gesundheitlich keine Kinder bekommen können?

Die Idee ist einfach nur schwachsinn. Dann sollten sie eher hingehen und es reizvoller machen Kinde rzu bekommen aber nicht die bestrafen die keine haben, wieso auch immer.

[DJSun1981]

Gebt mir einen Job mit 5.000 Euro netto, mit 20 Stunden (Anwesenheitspflicht 1 Stunde die Woche) und einen anständige Frau dazu, die sich um die Familie kümmert und keine moderne Karierefrau ist und schon kann ich 15 Kinder machen

[Gast]

Bei uns schließen sie aus Spargründen beinahe alles, was für Kinder oder Jugendliche interessant ist. Spielplätze, Schwimmbad, Kino, "richtige" Disco gibts auch schon ewig keine mehr, aber für andern Mist ist Geld da.

Der Staat ist weder für Kinos noch für Dissen zuständig. Dass wir bei einem davon einen Mangel hätten, wäre mir auch neu.

[Whyme]

Das musst du anders sehen, um es zu verstehen:

Es ist ein extremer Vorschlag und junge Menschen neigen eher zu Extremen als ältere, weil sie sich noch profilieren müssen. Die alten Hasen kennt jeder, aber die Jungen müssen erstmal Aufmerksamkeit auf sich ziehen, in sofern ist das nichts ungewöhnliches^^

Ich kann mir ne Menge anderer, ebenfalls extremer, Vorschläge vorstellen, die nicht bewusst bestimmte Lebensentwürfe durch eine Steuer diskriminieren.

LG
Whyme

[Kid]

Ich kann mir ne Menge anderer, ebenfalls extremer, Vorschläge vorstellen, die nicht bewusst bestimmte Lebensentwürfe durch eine Steuer diskriminieren.

LG
Whyme

Wenn du mal mit jungen Unionlern oder RCDSlern zu tun hattest, dann weißt du dass die alle so ticken.
Ist für mich nicht überraschend, da gibts nämlich auch Leute die Hartz IV noch weiter kürzen wollen etc.

[Seether]

Ich sags gerne nochmal.

0,1% der Bevölkerung halten 25% des dt. Privatvermögens (= 2 Billionen Euro).

Diese 0,1% einfach zu 75% enteignen und alle Probleme und DIskussionen über Sonderrenten für Kinderlose, Hartz IV und Co erübrigen sich für die nächsten 100 Jahre vollständig.

Und ja, wenn der Rechtsstaat ein Problem damit hat, gegen diese neue Form des Feudalismus vorzugehen, dann ist der Rechtstaat in dieser Hinsicht einfach undemokratisch.

[cybertrek]

Und ich frage nochmal: Wenn jetzt eine solche Enteignung rechtlich möglich wird, wer bzw. was garantiert den 0,1%, dass dies nicht ab dem Zeitpunkt häufiger geschieht? Welchen rechtlichen Schutz haben diese vor einer solchen Staatsmacht?

[Seether]

Welchen Schutz haben andere "Opfer" von staatlicher Enteignung?
Bei mir in der Nähe wird momentan ein 1000 Menschen-Dorf "zum Wohle der Gesellschaft" umgepflanzt, damit RWE an die Braunkohlevorkommen ran darf (=Profit).
Das Problem dabei ist nur, dass das gesamte Gebiet, in dem ich aufgewachsen bin - und auch der aus dem Boden gestampfte "Eratz-Ort" - mit Braunkohle vollkommen durchdrungen ist. So massiv, dass bei derzeitiger Förderquote noch für 300 Jahre Kohle auf der Scholle liegt.
Wer garantiert diesen Menschen, dass sie nicht in 20 bis 40 Jahren wieder umgesiedelt werden sollen, mh, wenn der Bagger einfach weiter Erdreich abgetragen hat und der Profit stimmt?

Nein nein, mein Mitleid mit Multimillionären und Milliardären, die im Zweifel genauso gut einfach ihren Wohnsitz nach Florida verlegen können, wenn sie soooo große Angst davor haben, nochmal zur Kasse gebeten zu werden, hält sich doch arg in Grenzen.

[cybertrek]

Bezüglich dem Ersatzdort in einem Braunkohlegebiet poste mal bitte was mit Hinweis auf medialer Berichterstattung in einem entsprechenden Thread. Würde mich interessieren.

Nein nein, mein Mitleid mit Multimillionären und Milliardären, die im Zweifel genauso gut einfach ihren Wohnsitz nach Florida verlegen können

Alles klar. Damit schafft man natürlich eine nachhaltige Haushaltssanierung. Das Ziel ist es nachhaltig die Ausgaben und Einnahmen in Einklang zu bringen, die Wirtschaft am Leben erhalten und die Bürger nicht zu sehr zu belasten. Das schafft man weder mit Enteignung, welche nur zur Steuerflucht animiert, noch mir irgendwelchen dubiosen Steuerideen.