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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
    Um so eine Umschulung als normaler Mensch zu bekommen muss man schon selbst in die Gänge kommen. Was bedeutet das man am besten überhaupt nicht arbeitslos ist und schon in einem Beschäftigungsverhältnis steht und dieses wird dann als Basis für eine Umschulung benutzt. Das hat also eher etwas mit Upgrades aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen zu tun und sind in den meisten Fällen überhaupt keine Problemfälle. Kurzum ohne einen "Lehrbetrieb" und Berufserfahrung wird man überhaupt nicht zu so etwas vorgelassen. Denn kommt ein Kunde mit so einem Vorschlag aus ALG I oder ALG II heraus so heist es in den Jobcentern " Die Findung einer beruflichen Weiterbildung in diesem Umfang ist nicht unsere Prämisse !"
    Ist auch klar da das eine Menge Geld kostet. Außerdem muss man in Vorfeld einige Tests bestehen selbst wenn man in diesem Berufsfeld schon Jahrelang tätig ist um eine endgültige Bewilligung zu bekommen danach fängt der Spaß erst richtig an , was aber eher eine positiver Herausforderung ist, da man das ja aus freien Stücken heraus macht.

    Sicher gibt es sinnlose Maßnahmen zu genüge, aber im Rahmen einer solchen Umschulung kann man sich dann schon selbst heraussuchen ( zumindest des Öfteren) was da für einen Sinn ergibt und was nicht. Mag sein das Letzeres daran liegen das in einer Umschulung der Grad des persönlichen Arrangement und auch die Zeit etwas höhere Maßstäbe anlegt als in einer 0815 Sinnlos-Maßnahme.
    Das erscheint mit ein bisschen zusammenhangslos, diffus und zum Teil auch aus der Luft gegriffen. Zum einen ist es eine absurde Forderung, das jemand, der beim Jobcenter oder dem jeweils zuständigen Amt für ALGII eine Umschulung beantragen soll, während er im Job ist/einen Job hat - in den meisten Fällen ist das Amt dann nämlich gar nicht mehr zuständig und man muss aus eigener Tasche dafür aufkommen.

    Zum Zweiten fände ich den Ansatz, mit nicht mehr arbeitsmarktgerechter Ausbildung erst noch einen Job zu finden, bevor die Nach-/Umschulung kommt, irgendwie schikanös.

    Des Weiteren - auch unter Berücksichtigung der Antwort von Cosmic Girl - scheint es in Deutschland gravierende regionale Unterschiede bei den Vorschriften oder der Umsetzung/Interpretation derselben zugeben. Im Raum Halle/Versmold/Osnabrück befinden sich hier in der Region neben der Fleisch- und Wurstindustrie auch einige - und auch einige sehr große - Speditionen und Logistik-Unternehmen; in den zugehörigen Ämtern ist es auch ohne Berufserfahrung im spezifischen Feld keine Problem, die Umschulung zum Lagerlogistiker - also übertrieben: diplomierten Kistenstapler - zu erhalten. Eine Umschulung zum Speditions- und Logistikkaufmann zu bekommen wird jedoch ein Drama - warum ist das so?

    Nun, der Knochenjob basiert auf Verschleiß, und machen wollen den auch recht wenige und natürlich ist das etwas, das man nur macht, weil man Kohle braucht und nicht "zur Selbstverwirklichung" oder "als Beschäftigungstherapie" - Gründe, aus denen in anderen Branchen wirklich Leute arbeiten gehen Die gnädige Stimmung bei der Umschulungsbewilligung sorgt für zwei Faktoren: Nachschub von "Verschleißteilen", als die man Arbeitnehmer in dem Bereich durchaus betrachten kann und Sicherung des niedrigen Lohnniveaus durch Überangebot an "ausgebildeten Fachkräften".

    Die Kaufleute dagegen verschleißen - trotz ebenfalls nicht angenehmer Überstundensituationen und -regelungen - weit weniger häufig; die Unternehmen in der Region ziehen sich diese lieber von jung auf heran, um die gleich an die schlechten Bedingungen wie Beugung der Arbeitnehmerrechte zu gewöhnen. Regelungen, nach denen Überstunden ab einer gewissen (recht knappen) Menge einfach gestrichen werden oder minimal pauschal vergolten werden, sind bei Branchengrößen wie der Nagel-Gruppe oder Transthermos nicht unüblich, und natürlich kann gehen wer aufmuckt.

    Ein anderes Beispiel, in denen sich die Ämter zu Handlangern der Wirtschaftsbedürfnisse machen, gibt es aus Bielefeld. Dort hat sich ein Unternehmen aus der Branche Objekt- und Gebäudeschutz darauf spezialisiert, möglichst viele Leute ohne jegliche Berufserfahrung in diese Branche umzuschulen; eine lange Zeit lang machten die kurz gehaltenen, wöchentlich erscheindenden Stellenangebote dieser Firma auch offen mit dieser Umschulung auf Amtskosten Werbung. Auch hier sind zahlreiche Umschulungen angesetzt und bezahlt worden, um die Mitarbeiter eben nicht dauerhaft in einem Job unterzubringen; Gründe für die Nichteignung tauchten dann nach der Umschulung recht zügig auf.

    Umgekehrt werden Spezialisierungslehrgänge im IT-Bereich (SAP, jetzt gerade aktuell Microsoft Dynamics) prinzipiell nicht bezahlt mit Verweis auf die Kosten; die Arbeitsmarktsituation listet dagegen im zwei Wochentakt offene Stellen für SAP-Fachkräfte; bei Dynamics ist die Lücke inzwischen so gravierend, daß überregionale Arbeitnehmerüberlassungen (jaja, diese Zeitarbeitsabzocker) mit Arbeitsverträgen im Bereich von 50.000€ Jahresgehalt (völlig unübliche Höhe für Zeitarbeit, das weiß hier glaub ich jeder) locken. Statt also ein paar Leuten mit Berufserfahrung und nur der falschen Spezialisierung einen guten Job zu ermöglichen - so gut, daß sogar ein Rückzahlungsvertrag für den Erfolgsfall ausgehandelt werden könnte - ist zumindest in dieser Region bei Jobcenter wie den Betreuungsstellen der ALGII-Empfänger hauptsächlich daran gelegen, weitere Billiglöhner zu "produzieren". Die IT-Branche flucht weiter vom Fachkräftemangel - ohne zu spezifizieren, daß ausgebildete Fachkräfte nur in bestimmten Bereichen fehlen und der Überschuß in den basischen/unspezifizierten Bereichen hoch genug ist, um die Lohnentwicklung dort in einen gravierenden Reallohn-Rückgang zu treiben.

    Es ist was faul daran, was in einigen Jobcentern & Co abgeht. Aber es sind halt auch einige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt generell "faul". (Zahlen zur schlechten Lohn- und Arbeitssituation in den Brachne IT, Altenpflege, Spedition&Logistik hatte ich schon vor kurzem im "Lebensqualität"-Thread verlinkt, als newman mir nicht glauben wollte; die Arbeits- und Vertragsbedingungen in den namentlich genannten Unternehmen sind in dieser Region "offene Geheimnisse" - trotzdem arbeiten die Leut in diesen Unternehmen "bedingt gerne", da die Alternative Arbeitslosigkeit wäre; aus genau diesem Grund gehen Gewerbeaufsicht und Co. gegen diese Unternehmen auch gar nicht oder nur mit gebremsten Schaum vor - also mit sooooooooo langer Vorankündigung, das alles "sauber" gemacht werden kann)
    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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      Nein es geht um Umschulung: Das ist keineswegs aus der Luft gegriffen:
      Nein für eine Umschulung und einen Stützantrag wird lediglich ein Ausbildungsbetrieb, Eignungstest und am besten noch Berufserfahrung verlangt. In soweit ist es richtig dass das zwar nichts mit dem Jobcenter zu tun hat da die BA dafür eigene Beratungsstellen hat und das Jobcenter diese Anfragen auch dahingehen weiterleiten kann. Die Antwort darauf habe ich ja im unteren Post geschildert.
      Allerdings bevor man Langzeitarbeitslos und ohne berufliche Perspektive ist und man von Maßnahme zu Maßnahme geschickt wird ist es für mich nur logisch das man den Weg einer Beruflichen Weiterbildung geht oder zumindest danach fragt. Naja wer soviel Geld hat kann das natürlich auch aus eigener Tasche machen.

      Umschulung: Maßnahmedauer 2 Jahre plus
      Für einen Lehrberuf zumindest im Handwerk liegt die Ausbildungszeit im Normalfall zwischen 2 und 3,5 Jahren und es ist durchaus nichts ungewöhnliches das eine Umschulung von der BA gefördert wird wenn gewisse Kriterien erfüllt sind.( das erste Kriterium ist einen Ausbildungsbetrieb zu haben, das Zweite ist einen Eignungstest zu bestehen ) und das kostet die BA natürlich mehr als eine reguläre Maßnahme ( für die Allerdings das Jobcenter verantwortlich ist).

      Ich fänd es wesentlich Effizienter gleich für jeden angemessene Schulungen anzubieten, da ich mir bis auf Gesundheitliche Gründe nicht vorstellen kann das jemand in der gesamten Arbeitswelt nichts findet was Spaß macht und wovon man einigermaßen Leben kann. Das benötigt allerdings echte Qualifikation in der jeweiligen Berufssparte und dies ist definitiv mit anderen Maßnahmen der BA nicht möglich.

      Ich z.B mache auch eine Umschulung aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus und war vorher nicht Arbeitslos und muss die Umschulung auch nicht aus eigener Tasche bezahlen.
      Zuletzt geändert von Infinitas; 09.01.2015, 16:39.
      Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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        Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
        Nein es geht um Umschulung: Das ist keineswegs aus der Luft gegriffen:
        Nein für eine Umschulung und einen Stützantrag wird lediglich ein Ausbildungsbetrieb, Eignungstest und am besten noch Berufserfahrung verlangt. In soweit ist es richtig dass das zwar nichts mit dem Jobcenter zu tun hat da die BA dafür eigene Beratungsstellen hat und das Jobcenter diese Anfragen auch dahingehen weiterleiten kann. Die Antwort darauf habe ich ja im unteren Post geschildert.
        Allerdings bevor man Langzeitarbeitslos und ohne berufliche Perspektive ist und man von Maßnahme zu Maßnahme geschickt wird ist es für mich nur logisch das man den Weg einer Beruflichen Weiterbildung geht oder zumindest danach fragt. Naja wer soviel Geld hat kann das natürlich auch aus eigener Tasche machen.

        Umschulung: Maßnahmedauer 2 Jahre plus
        Für einen Lehrberuf zumindest im Handwerk liegt die Ausbildungszeit im Normalfall zwischen 2 und 3,5 Jahren und es ist durchaus nichts ungewöhnliches das eine Umschulung von der BA gefördert wird wenn gewisse Kriterien erfüllt sind.( das erste Kriterium ist einen Ausbildungsbetrieb zu haben, das Zweite ist einen Eignungstest zu bestehen ) und das kostet die BA natürlich mehr als eine reguläre Maßnahme ( für die Allerdings das Jobcenter verantwortlich ist).

        Ich fänd es wesentlich Effizienter gleich für jeden angemessene Schulungen anzubieten, da ich mir bis auf Gesundheitliche Gründe nicht vorstellen kann das jemand in der gesamten Arbeitswelt nichts findet was Spaß macht und wovon man einigermaßen Leben kann. Das benötigt allerdings echte Qualifikation in der jeweiligen Berufssparte und dies ist definitiv mit anderen Maßnahmen der BA nicht möglich.

        Ich z.B mache auch eine Umschulung aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus und war vorher nicht Arbeitslos und muss die Umschulung auch nicht aus eigener Tasche bezahlen.
        Ok. du steckst also "drin" in der Maßnahme; mit deinem geschilderten Hintergrund (aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus) verstehe ich jetzt auch deinen vorherigen Post "am besten ist man nicht arbeitslos" etwas besser - dir muss aber schon klar sein, daß der "normale" Mensch, sobald er die von dir beschriebene Arbeit mit den Kriterien "macht Spass" und "man kann einigermaßen von Leben" gefunden hat, sich eben nicht mehr aktiv auf einen Wechsel vorbereitet - ausser er kommt in eine gesundheitliche schwierige Situation. Vor Hartz IV steht in den wenigsten Fällen eine null Bockphase mit anschließendem Absacken, sondern ein Betrieb, der pleite geht oder Stellenabbau oder ähnliche wirtschaftliche Faktoren, kaum einer wird freiwillig in Hartz IV gehen (auch wenn die Presse da gerne ein gegenteiliges Bild zu malen versucht).

        Diese Leute erfahren erst dann, daß ihrer 5, 10 oder 20 Jahre alte Qualifikation auf dem heutigen Arbeitsmarkt "nichts" mehr wert ist; denen ist dann mit "am besten ist man gar nicht arbeitslos, um eine Umschulung durchzukriegen" echt nicht geholfen

        Ausserdem werden die Jobs mit den Kriterien "es macht Spaß und man kann davon leben" knapper, das wird mehr zu einer entweder/oder Situation. Und damit kommen wir zur Idiotie am Arbeitsmarkt: wie schon im Lebensqualität-Thread verlinkt, ist es Deutschland (oder zumindest Regionen davon) gerade so, daß brauchbar/durschnittlich (Bundesdurchschnitt) bezahlte Jobs ausgerechnet in Produktion- und Fließbandarbeit (wird den wenigsten Spaß machen) zu finden sind, für die man gar keine echte Qualifikation braucht; da finden sich dann zu Hauf angelernte Maurer, Maler und Fließenleger wieder. Denen gegenüber stehen komplizierte Jobs mit hohen Qualifikationsansprüchen (Alten-/Krankenpflege, IT usw) die am Monatsende deutlich bis empfindlich weniger haben als der "Malocher", dafür aber auf der Arbeit weit mehr Verantwortung und Stress erdulden müssen und im Privatleben durch den Anspruch der Erreichbarkeit noch weiter eingeschränkt sind. Diese Situation straft das gebetsmühlenartige Wiederholen von "Gute Aus- und Weiterbildung ist alles" direkt Lügen
        Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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          Zitat von Thebe
          Hier noch ein anderes Interview des Spiegels mit einer Mitarbeiterin vom Jobcenter:
          Diese Frau spricht nicht von Sanktionsquoten oder Anweisungen auch unberechtigte Sanktionen auszusprechen. Sie hat sich dagegen gewehrt, rechtlich festgehaltene Sanktionen umzusetzen, wenn diese hätten angesetzt werden müssen. Das sie bei einem Verstoß gegen Gesetz und Arbeitsanweisungen Probleme bekommt ist dann die übliche Folge.
          And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

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            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Ok. du steckst also "drin" in der Maßnahme; mit deinem geschilderten Hintergrund (aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus) verstehe ich jetzt auch deinen vorherigen Post "am besten ist man nicht arbeitslos" etwas besser - dir muss aber schon klar sein, daß der "normale" Mensch, sobald er die von dir beschriebene Arbeit mit den Kriterien "macht Spass" und "man kann einigermaßen von Leben" gefunden hat, sich eben nicht mehr aktiv auf einen Wechsel vorbereitet - ausser er kommt in eine gesundheitliche schwierige Situation.
            Im normalfall eher nicht... dass ist richtig, allerdings wenn man objektiv den Werdegang von Teilen meiner Generation verfolgt, so ist es sicherlich Ratsam dahingehend schon die Augen offen zu halten. Alleine aus der vergangenen Erfahrung heraus. Das sollte Jeder jedoch selbst mit sich ausmachen. Nichts ist für die Ewigkeit.


            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Vor Hartz IV steht in den wenigsten Fällen eine null Bockphase mit anschließendem Absacken, sondern ein Betrieb, der pleite geht oder Stellenabbau oder ähnliche wirtschaftliche Faktoren, kaum einer wird freiwillig in Hartz IV gehen (auch wenn die Presse da gerne ein gegenteiliges Bild zu malen versucht).
            Sicher da sind wir in jedem Fall einer Meinung


            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Diese Leute erfahren erst dann, daß ihrer 5, 10 oder 20 Jahre alte Qualifikation auf dem heutigen Arbeitsmarkt "nichts" mehr wert ist; denen ist dann mit "am besten ist man gar nicht arbeitslos, um eine Umschulung durchzukriegen" echt nicht geholfen
            Ohja mir wurde genau damit geholfen ! - Allerdings bin ich auch etwas unkonventionell was meine Methodik angeht. Jedoch kann ich oben genanntes zum Teil nachvollziehen: Einmal aus Teilen meines eigenen Umfelds. Und zum anderen habe ich zB.auch, obwohl ich noch verhältnismäßig jung bin, einen älteren Berufsabschluss mit dem ich mir mangels Praxis wohl schwer tun würde einen brauchbaren Job in dieser Branche zu finden.


            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Ausserdem werden die Jobs mit den Kriterien "es macht Spaß und man kann davon leben" knapper, das wird mehr zu einer entweder/oder Situation. Und damit kommen wir zur Idiotie am Arbeitsmarkt: wie schon im Lebensqualität-Thread verlinkt, ist es Deutschland (oder zumindest Regionen davon) gerade so, daß brauchbar/durschnittlich (Bundesdurchschnitt) bezahlte Jobs ausgerechnet in Produktion- und Fließbandarbeit (wird den wenigsten Spaß machen) zu finden sind, für die man gar keine echte Qualifikation braucht; da finden sich dann zu Hauf angelernte Maurer, Maler und Fließenleger wieder. Denen gegenüber stehen komplizierte Jobs mit hohen Qualifikationsansprüchen (Alten-/Krankenpflege, IT usw) die am Monatsende deutlich bis empfindlich weniger haben als der "Malocher", dafür aber auf der Arbeit weit mehr Verantwortung und Stress erdulden müssen und im Privatleben durch den Anspruch der Erreichbarkeit noch weiter eingeschränkt sind. Diese Situation straft das gebetsmühlenartige Wiederholen von "Gute Aus- und Weiterbildung ist alles" direkt Lügen
            Ich stimme dir in soweit zu dass es in der Tat sehr viel Zeit und Arrangement kostet sich Beruflich weiterzubilden und sei es zur Krankenschwester oder zum Altenpfleger. Ich sehe die Finanziellen Unterschiede bereits in der Berufsschule und finde den Zustand auch nicht wirklich Fair (ich verdiene recht gut für einen Umschüler). Ob das nun eine gebetsmühlenartige Strafe ist wage ich zu Bezweifeln - ich sehe soetwas immer als Herausforderung im positiven Sinne.

            Allerdings ich das Glück das ich von Grund auf etwas minimalistischer eingestellt bin als die meisten Menschen,was meinen weltlichen Bedarf angeht. Zum Anderen bin ich auch niemanden Privat verpflichtet ( z.B. Kinder, Unterhalt, Schulden etc. )
            Zuletzt geändert von Infinitas; 10.01.2015, 02:57.
            Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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              Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
              Ich stimme dir in soweit zu dass es in der Tat sehr viel Zeit und Arrangement kostet sich Beruflich weiterzubilden und sei es zur Krankenschwester oder zum Altenpfleger. Ich sehe die Finanziellen Unterschiede bereits in der Berufsschule und finde den Zustand auch nicht wirklich Fair (ich verdiene recht gut für einen Umschüler). Ob das nun eine gebetsmühlenartige Strafe ist wage ich zu Bezweifeln - ich sehe so etwas immer als Herausforderung im positiven Sinne.
              Um mich mal einmischen zu dürfen, ein wenig zu, so weit ich verstanden habe, privater außerbetrieblicher Weiterbildung im (ausgeübten) Beruf.

              In der Automobilinstandsetzung ist es bis zum heutigen Tage üblich seine "Mannschaft" auf der "Höhe der Zeit zu halten". das erfolgt (meistens) Sonntags - (scheiß....), oder in Kursen nach Feierabend. Auch Verkauf und Service bilden da keine Ausnahme.
              Das privat und außerberufliche jedem Mitarbeiter zu überlassen, wäre völlig unmöglich.
              (Die Einschränkung ! - ich kann nur für Vertragshändler und so weit ich noch Einblick habe dieses sagen!)

              mfg

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              Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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                Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
                Diese Frau spricht nicht von Sanktionsquoten oder Anweisungen auch unberechtigte Sanktionen auszusprechen. Sie hat sich dagegen gewehrt, rechtlich festgehaltene Sanktionen umzusetzen, wenn diese hätten angesetzt werden müssen. Das sie bei einem Verstoß gegen Gesetz und Arbeitsanweisungen Probleme bekommt ist dann die übliche Folge.
                Gab es da nicht mal ein Urteil des BVerfG von 2010, dass die Unterschreitung des Existenzminimums widerrechtlich ist? Hartz 4 wird als das Existenzminimum angesehen - vom BVerfG. Das darf nicht unterschritten werden. Jede Sanktion bedeutet eine Unterschreitung.

                Sanktionen werden oftmals völlig willkürlich ausgesprochen. Beispiele gefällig?
                - Elo erscheint immer zu den Terminen, bekommt eine Einladung nicht, geht ergo nicht hin, sagt in der Anhörung, er hat die Einladung nicht gekriegt = Sanktion
                - Elo geht zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma, stellt dort Fragen, die ihn interessieren, ZAF will aber solche Fragen nicht (etwa nach Betriebsrat) und schreibt dem JC, dass der Elo keinen Bock hatte = Sanktion
                - Elo soll an einer Weiterbildung teilnehmen, der xte PC Grundkurs, langweilt sich zu Tode, da IT Fachkraft, wird deshalb schlecht beurteilt = Sanktion
                usw.

                Jobablehnung kenn ich bisher nur so, dass man ablehnt, sich wo zu bewerben, weil die Qualifikationen fehlen, die nötigen Kenntnisse nicht vorhanden sind oder gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Warum sollte man sich also bewerben? Kostet nur Geld und Zeit und Nerven. Wird aber - trotz Begründung - sofort mit Sanktion geachtet. Also bewirbt man sich und kriegt neue Absage. Toll für die Seele.

                Kommentar


                  Ich muss jetzt doch auch mal wieder etwas dazu schreiben:

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  Gab es da nicht mal ein Urteil des BVerfG von 2010, dass die Unterschreitung des Existenzminimums widerrechtlich ist? Hartz 4 wird als das Existenzminimum angesehen - vom BVerfG. Das darf nicht unterschritten werden. Jede Sanktion bedeutet eine Unterschreitung.
                  Für mich hört sich der Satz nach Deinem alten Thema "alle Sanktionen sind sowieso illegal und gehören sofort abgeschafft weil sie sowieso ungerecht sind" an.

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  Sanktionen werden oftmals völlig willkürlich ausgesprochen. Beispiele gefällig?
                  - Elo erscheint immer zu den Terminen, bekommt eine Einladung nicht, geht ergo nicht hin, sagt in der Anhörung, er hat die Einladung nicht gekriegt = Sanktion
                  Und das kommt, außer in Deinem persönlichen Umfeld, wo es ja sicher jeden Tag passiert, wie oft vor? Davon mal abgesehen: Vielleicht einfach beim letzten Termin gleich einen neuen ausmachen, dann braucht man nicht mal ne Einladung? Oder einfach mal dort anrufen und nachhacken, was man von Seiten der Arbeitsagentur durchaus als positiv werten könnte, schließlich interessiert sich Elo für seine Situation. (ich weiß, alle dort angestellten sind immer genervt, lügen einen nur voll wenn man dort anruft und hey, warum sollte man als Arbeitsloser Initiative zeigen!? Soll das pöse Amt alles machen!)

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  - Elo geht zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma, stellt dort Fragen, die ihn interessieren, ZAF will aber solche Fragen nicht (etwa nach Betriebsrat) und schreibt dem JC, dass der Elo keinen Bock hatte = Sanktion
                  Wäre jemand, der besser in der Materie steckt als ich bitte so nett mir eines zu erklären: Warum sollte eine Firma, ob nun Zeitarbeit oder nicht, wenn sie dem Bewerber, oder der zuständigen Agentur für Arbeit schriftlich den negativen Ausgang des Bewerbungsgespräches mitteilt Gründe dafür nennen? Ich kenne das so, dass das Schreiben mit Absicht ohne Angabe von Gründen verschickt wird, damit es nicht im Nachhinein anfechtbar ist.
                  Davon abgesehen geht es hier auch wieder um die Eigeninitiative: Man könnte die mMn durchaus berechtigte Gegenfrage stellen: Wollte Elo die Stelle denn überhaupt? Überspitzt formuliert ist er aus Sicht der Firma ja nur gekommen um direkt mit blöden Fragen im Bewerbungsgespräch aufzufallen, warum also sollte man dies dann als engagierte Bewerbung werten?

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  - Elo soll an einer Weiterbildung teilnehmen, der xte PC Grundkurs, langweilt sich zu Tode, da IT Fachkraft, wird deshalb schlecht beurteilt = Sanktion
                  usw.
                  Das Thema hatten wir doch schon Bethany, davon, dass Du es x Mal wiederholst wird es nicht richtiger: Dieses Gemecker ist völlig unangebracht! Dann geht Elo eben da hin, freut sich über die anderen netten Menschen, hilft dem ein oder anderen und fragt vielleicht den Kursleiter ob er bei entsprechend vorhandener Qualifikation nicht auch mal so einen Kurs leiten könnte.

                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  Jobablehnung kenn ich bisher nur so, dass man ablehnt, sich wo zu bewerben, weil die Qualifikationen fehlen, die nötigen Kenntnisse nicht vorhanden sind oder gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Warum sollte man sich also bewerben? Kostet nur Geld und Zeit und Nerven. Wird aber - trotz Begründung - sofort mit Sanktion geachtet. Also bewirbt man sich und kriegt neue Absage. Toll für die Seele.
                  Du bescheinigst also (mal wieder) jedem ALG II Empfänger irgendeine fehlende Qualifikation oder gesundheitliche Beeinträchtigung und schiebst die Schuld auf das Amt, welches denjenigen dann ja noch zusätzlich seelisch unter Druck setzt?
                  "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." (Danzelot von Silbendrechsler)

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                    Zitat von Prix Beitrag anzeigen
                    Um mich mal einmischen zu dürfen, ein wenig zu, so weit ich verstanden habe, privater außerbetrieblicher Weiterbildung im (ausgeübten) Beruf.

                    In der Automobilinstandsetzung ist es bis zum heutigen Tage üblich seine "Mannschaft" auf der "Höhe der Zeit zu halten". das erfolgt (meistens) Sonntags - (scheiß....), oder in Kursen nach Feierabend. Auch Verkauf und Service bilden da keine Ausnahme.
                    Das privat und außerberufliche jedem Mitarbeiter zu überlassen, wäre völlig unmöglich.
                    (Die Einschränkung ! - ich kann nur für Vertragshändler und so weit ich noch Einblick habe dieses sagen!)

                    mfg

                    Prix
                    Ja soetwas gibt es in der Gastronomie auch wenn ich dich Richtig verstanden habe. Das fängt an mit Belehrungen nach dem Infektionsschutzgesetz sowie Lebensmittelhygieneschulungen nach EU Verordnungen an, welche sogar Verpflichtend sind und auch wiederholt werden müssen. -können aber auch zB. Grill- und Smokerkurse etc. beinhalten

                    Ich spreche jedoch da schon von einer Art 3ten Lehre mit allem was dazugehört, die einfach auf das bestehende Arbeitsverhältnis temporär ( 2 Jahre) draufgesetzt wird.


                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    Gab es da nicht mal ein Urteil des BVerfG von 2010, dass die Unterschreitung des Existenzminimums widerrechtlich ist? Hartz 4 wird als das Existenzminimum angesehen - vom BVerfG. Das darf nicht unterschritten werden. Jede Sanktion bedeutet eine Unterschreitung.
                    Ich habe mal 2 Sekunden gegooglelt um eine vereinfachte Erklärung für das Wort Existenzminimum zu finden.
                    Der Begriff des Existenzminimums kann aus verschiedenen Blickwinkeln definiert werden. Grundsätzlich bezeichnet der Begriff den Grundbedarf eines Menschen für das Überleben. Dazu zählen z.B. Nahrung, Kleidung oder eine Wohnung. Wie hoch der Wert dieses Minimums angesetzt wird, ist je nach Gesellschaft unterschiedlich. Über das reine physische Existenzminimum besteht heutzutage jedoch die Ansicht, dass jedem Menschen die Möglichkeit der Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben gegeben werden sollte.



                    Aus Artikel 1 Abs. 1 des Grundgesetzes in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip folgt, dass in Deutschland der Sozialhilfesatz das Minimum an Versorgung für jeden Bürger darstellt. Der Mindestbedarf wird vom Gesetzgeber festgelegt und an die wirtschaftlichen Verhältnisse angepasst. Auf diese Weise werden die Sätze für das Arbeitslosengeld II, die Grundsicherung im Alter und die Hilfe zum Lebensunterhalt ermittelt.
                    Der Mindestbetrag, der pfändungsfrei ist, wird als schuldrechtliches Existenzminimum bezeichnet. Seit 2005 liegt dieser Wert für eine alleinstehende Person bei 985,15 Euro netto. Für eine vierköpfige Familie liegt der Wert bei 1.105 Euro im Monat, wobei die Unterhaltskosten hinzukommen.
                    Das steuerfreie Existenzminimum

                    Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass das steuerliche Existenzminimum nicht geringer als das Sozialhilfeniveau ausfallen darf. Für diesen sogenannten Grundfreibetrag fällt keine Einkommensteuer an. Seit 1995 veröffentlicht die Bundesregierung alle zwei Jahre den Existenzminimumbericht. Darin werden das steuerfreie Existenzminimum sowie die Berechnungsgrundlagen beschrieben. Der Wert setzt sich auf folgenden Komponenten zusammen:
                    • Ernährung, Kleidung, Körperpflege und Dinge des täglichen Bedarfs,
                    • Wohnung,
                    • Heizkosten,
                    • Kranken- und Pflegeversicherung.

                    Der Grundfreibetrag liegt seit 2010 bei 8.004 Euro für jeden Steuerpflichtigen. Der Freibetrag wird an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten angepasst. Der Kinderfreibetrag liegt bei 7.008 Euro im Jahr.
                    Existenzminimum orientiert sich an Hartz IV

                    Die Frage nach dem Existenzminimum ist nichts anderes als: Was braucht der Mensch zum Leben? Da die Festlegung der Hartz IV-Sätze auch die Höhe des steuerfreien Grundfreibetrags bestimmt, wird der Regelsatz an Hand der tatsächlichen Ausgaben für Wohnen und Lebensunterhalt von der Regierung ermittelt. Basis sind die Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
                    Folgende Ausgaben werden bei der Berechnung des Regelsatzes z.B. berücksichtigt:
                    • Nahrungsmittel und alkoholfrei Getränke,
                    • Bekleidung,
                    • Wohnen und Energie,
                    • Verkehr,
                    • Bildung,
                    • Freizeit und Kultur.

                    Folgende Posten werden bei der Festlegung des Existenzminimums nicht berücksichtigt:
                    • Alkohol,
                    • Kraftstoffe,
                    • Zigaretten,
                    • Futter für Haustiere,
                    • Kosten für Lottospiele.
                    Quelle:http://www.cecu.de/existenzminimum.html
                    Sicher wird da gemauschelt aber man kann sich erfolgreich dagegen wehren.

                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    Sanktionen werden oftmals völlig willkürlich ausgesprochen. Beispiele gefällig?
                    - Elo erscheint immer zu den Terminen, bekommt eine Einladung nicht, geht ergo nicht hin, sagt in der Anhörung, er hat die Einladung nicht gekriegt = Sanktion
                    - Elo geht zu einem Vorstellungsgespräch bei einer Zeitarbeitsfirma, stellt dort Fragen, die ihn interessieren, ZAF will aber solche Fragen nicht (etwa nach Betriebsrat) und schreibt dem JC, dass der Elo keinen Bock hatte = Sanktion
                    - Elo soll an einer Weiterbildung teilnehmen, der xte PC Grundkurs, langweilt sich zu Tode, da IT Fachkraft, wird deshalb schlecht beurteilt = Sanktion
                    usw.
                    Nein Elo hat sich nachweislich beworben und wird somit nicht sanktioniert. Elo sollte das Gespräch mit seiner Vermittlerin suchen und sich als IT Fachkraft über den Kurs Informieren. Auch sollte er sich darüber Informieren in wie weit der externe Träger, der ja in Kooperation mit der BA arbeitet, Kurse anbietet die Ihn wieder up to date sein lassen. Vidar hat also völlig recht.
                    Elo hat die Einladung im übrigen bekommen. usw.

                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    Jobablehnung kenn ich bisher nur so, dass man ablehnt, sich wo zu bewerben, weil die Qualifikationen fehlen, die nötigen Kenntnisse nicht vorhanden sind oder gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen. Warum sollte man sich also bewerben? Kostet nur Geld und Zeit und Nerven. Wird aber - trotz Begründung - sofort mit Sanktion geachtet. Also bewirbt man sich und kriegt neue Absage. Toll für die Seele.
                    Ich habe mich immer trotzdem Beworben und habe damals immer einen Vermerk an die BA geschickt. Online dauert eine Bewerbung ca 1/2 Stunde. Somit kosten die meisten Bewerbungen kein Geld sondern nur Zeit.
                    Zuletzt geändert von Infinitas; 10.01.2015, 13:58.
                    Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

                    Kommentar


                      @Bethany: Wenn die Kürzungen im SGB2-Bereich wirklich verfassungswidrig sind, weil HartzIV laut deiner Aussage das absolute Existenzminimum darstellt (obwohl du selbst die Bereichnung der Regelsätze anzweifelst), warum wurden die Sanktionen dann immer noch nicht vom BVG gekippt? Davon ab stellen Sanktionen eine Strafmaßnahme dar und diese dürfen auch in allen anderen Bereichen in die Grundrechte, wie zB Freiheit und Eigentum eingreifen, sofern die Vorraussetzungen erfüllt sind.

                      Außerdem bist du mir immer noch eine Antwort schuldig: Wieso darfst du den Großteil der Sachbearbeiter über einen Kamm scheren, die ALG2-Bezieher aber nicht?
                      And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

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                        Für Sanktionen gibt es einen Ermessensspielraum. Aber auch die Order von oben, möglichst viel durch Sanktionen "einzusparen". Dass Sanktionen jemanden, der sowieso kaum was hat, hart trifft, ist klar. Muss denn wirklich für jeden kleinen Fehler hart bestraft werden, dass Hunger vorprogrammiert ist oder Stromsperren oder Schulden? Verprügelst du auch ein Kind, wenn es einen Fehler macht oder verweigerst ihm Essen?

                        Dass es Arbeitslose gibt, die bescheißen etc - das steht nicht außer Frage. Aber sie machen nicht den Großteil aus und das sind auch nicht diejenigen, die Sanktionen an die Backe geknallt kriegen, weil sie genau wissen, wie sie bescheißen können.

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                          Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                          Für Sanktionen gibt es einen Ermessensspielraum. Aber auch die Order von oben, möglichst viel durch Sanktionen "einzusparen". Dass Sanktionen jemanden, der sowieso kaum was hat, hart trifft, ist klar. Muss denn wirklich für jeden kleinen Fehler hart bestraft werden, dass Hunger vorprogrammiert ist oder Stromsperren oder Schulden? Verprügelst du auch ein Kind, wenn es einen Fehler macht oder verweigerst ihm Essen?

                          Dass es Arbeitslose gibt, die bescheißen etc - das steht nicht außer Frage. Aber sie machen nicht den Großteil aus und das sind auch nicht diejenigen, die Sanktionen an die Backe geknallt kriegen, weil sie genau wissen, wie sie bescheißen können.
                          Hunger ? Die meisten hierzulande wissen überhaupt nicht was Hunger überhaupt ist. Es gibt Methoden dem Auszuweichen ich kenne sogar einige Rentner die haben quasi schon einen Wochenplan wo und welcher Sozialen Einrichtung Sie denn essen wollen. Selbst Menschen die Bewusst jegliche Form der staatlichen Unterstützung ablehnen oder Menschen ohne Obdach müssen bei uns im Normalfall keinen Hunger leiden.

                          Sicherlich sind einige Sanktionen unberechtigt und sicher sind diese auch nicht förderlich für die Finanzen.

                          Aber deine Argumentation ist wiedereinmal total übertrieben und ich kann das beurteilen, da es auch mir im Leben schon wesentlich schlechter ergangen ist als derzeit.
                          Zuletzt geändert von Infinitas; 10.01.2015, 16:37.
                          Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                            Zitat von Bethany Rhade
                            Für Sanktionen gibt es einen Ermessensspielraum. Aber auch die Order von oben, möglichst viel durch Sanktionen "einzusparen".
                            Dann kannst du dafür ja auch sicher einen Beleg vorlegen, dass solche Sanktionen dann auch rechtswidrig durchgeführt werden sollen. Genauso wie du mir deine Begründung vorlegen kannst, warum man den Großteil der Sachbearbeiter unter Generalverdacht stellen darf.

                            Und deine Beispiele stehen wie von Infinitas bereits gesagt völlig außerhalb eines passenden Vergleichs.
                            And if you keep fighting other peoples demons, they will eventually become your own

                            Kommentar


                              @Ace

                              Der Hohe Prozentsatz an einkassierten Sanktionen durch die Sozialgerichte zeigt doch eindeutig das viel Willkür seitens der Arbeitsvermittler läuft. Hab keine aktuellen Zahlen mehr, aber es waren da deutlich über 50% die durch das Gericht als ungültig erklärt wurden und das JC gezwungen war, das zu unrecht gekürzte Geld auszuzahlen. Nur die Sache ist, bis du als ALG 2 Empfänger das durch hast musst du erstmal mit weniger Geld auskommen.

                              Alle über einen Kamm zu scheren ist falsch, das stimmt, nur ist es wie so vieles im Leben, Negatives merkt man sich ehr als positives.

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                                Hier im Thread habe ich bereits viele Beispiele aufgezeigt, was bei der Vermittlung von Arbeitslosen schief geht. Dass den Leuten Steine in den Weg gelegt werden, dass sie schikaniert werden etc. Sowohl von Bekannten von mir, Leuten die ich zu Terminen begleitet habe als auch persönliche Erfahrungen. Wer das nochmal wissen will, bitte nachlesen in diesem Thread. Wiederholen werde ich es nicht.

                                Was Niedriglöhner angeht: Sie können aufstocken oder Wohngeld beantragen. Dann haben sie mindestens 200 Euro mehr als ein Hartz 4 Empfänger. Viele machen das allerdings nicht, weil sie genau wissen, was beim Jobcenter abgeht und da verzichten sie dann lieber bzw. geben sich mit weniger zufrieden, wenn sie mit Wohngeld "aufstocken".

                                Der momentane Hartz 4 Satz liegt bei 399 Euro (für einen Single - bei Kindern und Ehe/Lebenspartnern ist es weniger) + angemessene Miete. Von den 399 Euro muss alles gewuppt werden, was nicht angemessene Warmmiete ist. Also Strom, Versicherungen, Internet/Telefon, Fahrgeld für ÖPVN, Medikamente, Hygieneartikel, Klamotten, Schuhe, alles was an Bewerbungskosten über 260 Euro liegt, Personalausweis (wenn der neue ansteht), Essen, Trinken, Neuanschaffungen (Möbel, Küchengeräte...), soziales Leben (wie mit Freunden mal ins Kino gehen)... und mir kann keiner sagen, dass das ja völlig ausreichend ist. Rechnet mal eure Festausgaben wie Strom etc zusammen und schaut, was übrig bleibt.

                                Angemessene Miete in Berlin: Leistungen für Unterkunft und Heizung - Berlin.de

                                Hier mal eine Übersicht über freie Wohnungen in Berlin, wobei man beim dort ausgezeichneten Mietpreis vorsichtig sein muss, da nur die Kaltmiete in der ÜBersicht angegeben wird und wenn man die Sachen anklickt, dann die Warmmiete angezeigt bekommt:

                                Wohnung in Berlin: Wohnungssuche zur Miete oder zum Kauf in Berlin

                                411,00 Euro als Höchst-Warmmiete für einen Single, hier eine der billigeren Wohnungen, die angeboten werden: 1 Zimmer Etagenwohnung in Berlin mit 47.95 qm (ScoutId 78806422)

                                Warmmiete: 1 Zimmer Etagenwohnung in Berlin mit 47.95 qm (ScoutId 78806422) (505 Euro)

                                Hab 5 Seiten durchgeschaut. Die einzige Wohnung, die in den o.g. Mietspiegel passt - für Singles - ist die hier:

                                1 Zimmer Etagenwohnung in Berlin mit 32.55 qm (ScoutId 78806405)

                                Es sieht also sehr mau aus. Wie gesagt, nur Berlin.

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