Ist Hartz IV zu niedrig?

[TimeGypsy]

Wir haben bei unserem hiesigen Jobcenter schon ein paar Leutchen, die hin- und herversetzt wurden, wegen diverser solcher Dinge und darauf erfolgter Beschwerden. Die arbeiten dann halt in nem anderen JC weiter, bis sie da auch "rausfliegen" und woanders hinversetzt werden.

(Selbst der Chef ist schon ausgetauscht worden.)

[Bethany Rhade]

Aber nur, wenn es überhand nimmt und dann in anderes Jobcenter oder andere Abteilung und da geht es dann weiter und bei Zeitverträgen sind die dann eh alle weg. Aber gibt auch viele Festangestellte, die Ahnung von der Materie haben und da mitmachen und nur einfach woanders hingesetzt werden.

[John Connor]

Dass nicht alle JCMAs besondere Leuchten sind, ist ja allgemein bekannt. Dass es dabei zu Überheblichkeiten und falschen Umsetzungen von Aufgaben kommt ebenfalls.

Hier helfen grundsätzlich Gespräche mit Vorgesetzten und ggf. mit den Vorgesetzten der Vorgesetzten ... das hilft immer!

Außerdem ist zwischen dem was JCMAs machen und was das SGBII vorgibt zu unterscheiden. Jedenfalls habe ich bislang keinen JCMA kennen lernen dürfen, der keine Fehler macht... Mir ist sogar ein Fall bekannt, wo eine Mitarbeiterin nicht einmal die direkte Anweisung der Vorgesetzten umsetzen konnte.

Das sind nicht Hartz4-Unzulänglichkeiten sondern ist einfach nur menschliches Versagen!

[xanrof]

Das sind nicht Hartz4-Unzulänglichkeiten sondern ist einfach nur menschliches Versagen!

Wenn soviele Leute (JC-Angestellte/-Mitarbeiter) dauernd ''menschlich versagen'', dann laeuft v.a. intern massiv etwas falsch.

Wenn es tatsaechlich interne Vorgaben gaebe, dann muessten die auf irgendwelchen Statistiken beruhen, dass x % der Antragsteller schummeln wuerden. Hier waere der erste Ort fuer Nachforschungen und einzufuehrende Transparenz gegeben.
Ferner denke ich, dass tatsaechlich manche Mitarbeiter ueberfordert sind, die Situation des Antragstellers korrekt einzuschaetzen.
Hier wuerde eine bessere Protokollierung helfen: der Mitarbeiter muesste haarklein niederschreiben und begruenden, warum er eine Sanktion verhaengt oder eine negative Prognose stellt. Wuerde man die Protokolle und die Folgen dann anonymisiert und unabhaengig auswerten lassen, so waere dies Material fuer eine bessere Schulung der JC-MA.
Aber vor allem darf muss endlich das Existenzminimum gesichert werden.

[John Connor]

Wenn soviele Leute (JC-Angestellte/-Mitarbeiter) dauernd ''menschlich versagen'', dann laeuft v.a. intern massiv etwas falsch.

Das steht außer Frage und ich gebe Dir damit völlig recht.

Aber ... wie sollen Vorgesetzte etwas davon erfahren, wenn die Leistungsempfänger nichts unternehmen oder immer gleich zum Anwalt rennen? Jeder JCMA wird bemüht sein bei seinen Vorgesetzten nicht schlecht dazustehen.

Die Masse der Leistungsempfänger ist aber auch nicht in der Lage sich gegen die Maßnahmen der FallmanagerInnen und/oder ArbeitsvermittlerInnen zu wehren. Fordert der LE einen Termin bei einem/einer Vorgesetzten, so sieht er sich dann meist 2 oder 3 Personen gegenüber. Wer da nicht redegewandt ist, der hat schon bei der Begrüßung verloren!

Was bei Sanktionsandrohungen häufig falsch gemacht wird: es wird keine Stellungnahme abgegeben! Und damit ist dann eine Sanktion zunächst einmal "rechtskräftig". Mit anderen Worten: nicht wenige ziehen es vor zu jammern statt zu handeln.

Die Gerichte in Deutschland entscheiden nun mal nicht, wer recht hat, sondern wer recht bekommt!

[Taanae]

Die Gerichte in Deutschland entscheiden nun mal nicht, wer recht hat, sondern wer recht bekommt!

Also darf man solange sanktionieren, bis die Vorgesetzten einen Riegel vorschieben, weil sich zu viele wehren, was ja nicht oft vorkommt.

[Bethany Rhade]

Mal bitte das hier lesen:

Gegen Blaumacher: Bundesagentur will kranke Hartz-IV-Empfänger schärfer prüfen - Politik - Tagesspiegel

Also ich frage mich ernsthaft, was das soll.

MD soll dann also auch schon zu Elos nach Hause gehen wegen Prüfung.

Welcher Schaden entsteht denn bitte, wenn jemand, der keine Arbeit hat, krank wird und sich einen Schein ausstellen lässt?

Die Wirtschaft kanns ja nicht sein.
Die Krankenkassen auch nicht, da ja kein Krankengeld bezahlt wird.

Was das alles wieder kosten wird... steht in keinerlei Relation zum bezahlten Regelsatz.

Wenn der MD nämlich bei den Elos dann zu Hause einfällt, müssen ja gewissermaßen neue Außenmitarbeiterstellen geschaffen werden.

[ThorKonnat]

Hast du das auch mal vollständig gelesen und/oder verstanden? Es geht darum Elos zu kontrollieren die wiederholt Arbeit oder Fortbildungen mit dem gelben Schein haben sausen lassen. Da entsteht durchaus ein Schaden. Denn die torpedieren dann die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.
Aber wetter ruhig weiter gegen die Ämter, schließlich ist alles schlecht was von denen kommt.

[Bethany Rhade]

Es geht doch nicht um Arbeit, denn dann wären die Krankenkassen gefragt und auch nicht unbedingt um Weiterbildungen.

Es geht auch darum, wenn man um Termin herum krank wird oder während einer Sinnlosmaßnahme.

Und die Methoden sind ja mal echt daneben. Hausbesuch etc.

[ThorKonnat]

Ich kann da nu nichts anstößiges sehen. Wenn jmd krank ist daheim zu besuchen find ich Ok, weiter vorn hast du dich beschwert dass ein Kranker aufs Amt rennen soll... .
Und wenn jmd. gehäuft immer und immer wieder Maßnahmen abbricht weil er ein Krankenschein einreicht oder Termine wiederholt wg Krankheit ausfallen läßt halte ich es durchaus für legitim zu fragen ob die Scheine berechtigt sind.

[xanrof]

Und die Methoden sind ja mal echt daneben. Hausbesuch etc.

Da muss ich mich der Eingangsfrage von ThorKonnat (#1184) wohl anschliessen! Es geht darum, dass MDK-Aerzte die kranke Person zuhause besuchen koennen, falls diese so krank sind, dass sie nicht aus eigener Kraft den Weg zum medizinischen Dienst der KK antreten koennen.

Und zu den Kosten: es geht nicht nur darum, dass manche ALGII-Empfaenger Eingliederungsmaßnahmen versaeumen, sondern auch und insbesondere, dass Aerzte falsche Abrechnungen an die KKen weiterreichen, obwohl der Patient gar nicht krank ist.

Da du dich im anderen Thread so besorgt um das deutsche Gesundheitssystem gibst, muesste diese Maßnahme dir doch gefallen?

[Taanae]

Ob jemand nun krank ist oder nicht, ist irrelevant. Es werden keine Kosten verursacht, nur weil man nicht zu unsinnigen Maßnahmen erscheinen will usw. Zwar war ich selten mal krank, aber ich kann durchaus verstehen, dass man auf diese Weise versucht, unangenehmen Dingen aus dem Weg zu gehen. Es ist immer noch besser, als sanktioniert zu werden und sich dann mit der Arge herumzuärgern. Sanktionieren ist von der Rechtsprechung her unzulässig und Arbeit gibt es nicht für alle. Jugendliche haben es da besonders schwer.

Inge Hannemann, Jobcenter-Mitarbeiterin in Hamburg macht Missstände öffentlich
Inge Hannemann - Es reicht - YouTube

[Vidar]

Ob jemand nun krank ist oder nicht, ist irrelevant. Es werden keine Kosten verursacht, nur weil man nicht zu unsinnigen Maßnahmen erscheinen will usw. Zwar war ich selten mal krank, aber ich kann durchaus verstehen, dass man auf diese Weise versucht, unangenehmen Dingen aus dem Weg zu gehen. Es ist immer noch besser, als sanktioniert zu werden und sich dann mit der Arge herumzuärgern. Sanktionieren ist von der Rechtsprechung her unzulässig und Arbeit gibt es nicht für alle. Jugendliche haben es da besonders schwer.

Inge Hannemann, Jobcenter-Mitarbeiterin in Hamburg macht Missstände öffentlich
Inge Hannemann - Es reicht - YouTube

Meinst Du das wirklich ernst?? Das ist sowas von lächerlich, man darf sich niemals mit dubiosen Krankmeldungen vor irgendwas drücken, in der Schule nicht, am Arbeitsplatz nicht, bei Terminen nicht, warum sollen es dann Leute dürfen die nicht arbeiten gehen, also mehr Zeit haben als Berufstätige?

[Bethany Rhade]

Meinst Du das wirklich ernst?? Das ist sowas von lächerlich, man darf sich niemals mit dubiosen Krankmeldungen vor irgendwas drücken, in der Schule nicht, am Arbeitsplatz nicht, bei Terminen nicht, warum sollen es dann Leute dürfen die nicht arbeiten gehen, also mehr Zeit haben als Berufstätige?

Und wenn das Mobbing bei den Maßnahmen krank macht? Oder die Bedrohungen? Alles schon selbst erlebt.

[ThorKonnat]

Mobbing und Bedrohung sind Straftatbestände. Da geht man zur Polizei. Und wenn man sich das nicht traut zum Amtsmenschen oder dessen Vorgesetzen. Wer gemobbt oder bedroht wird muß sich wehren und nicht krankschreiben lassen. Dadurch verschwindet das nämlich nicht.