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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Ich habe nach meinem Studium kurzzeitig Arbeitslosengeld II erhalten, da ich natürlich keinen Anspruch auf Alg I hatte. Damit war insofern auszukommen, als dass ich noch einen Nebenjob hatte. Das waren dann 100 Euro zusätzlich, ich glaube der Freibetrag liegt immer noch bei ca. 100 Euro. Man kann also auskommen aber große Sprünge kann man natürlich nicht machen.

    Darum geht es ja auch. Durch harte Sanktion und dem Alg II Satz, soll dafür gesorgt werden, dass arbeitslose Menschen sich schneller einen Job suchen, was nach der "Hartz IV-Reform auch passierte ist.

    Was die Rechten und Pflichte für Leistungsbezieher angeht, so wird immer wieder auf die Merkblaetter hingewiesen. Wer die Eingliederungsvereinbarung unterzeichnet, unterschreibt dafür, sich auch selbstständig zu informieren.

    Was die Mitarbeiter in den JobCenter angeht, die meisten von denen werden nur unzureichend geschult, und der Betreuungschluessel ist zu hoch. Mit anderen Worten, ein Vermittler betreut z.T. bis zu 500 Kunden.
    ____________________

    Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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      Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
      Ja, es ist nicht ganz ungefährlich. Aber er weiß sicher, was er tut.
      Ich würde am liebsten dasselbe machen, denn alleine wird er es schwer haben. Je mehr sich wehren und sich keine Angst mehr machen lassen, desto besser.
      Also Solo Person kannste das vielleicht irgend wie hinbekommen. Auch wenn es schwer ist. Habe Frau und zwei Kinder. Und da würde ich den das nicht antun wollen.



      Ja das Grundgesetz da steht viel drinne. Es steht drinne das jeder Mensch gleich ist. Aber wenn du beim Artzt bist und AOK Patient dann ist nicht jeder gleich. Das Grundgesetzt wird heute immer weniger ernst genommen.
      Wenn das Universum gerecht wäre würden uns all die schlechten dinge wiederfahren die wir verdient hätten!

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        Hach ja, solche Leute wie dich liebe ich ja abgöttisch.

        Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
        Ich habe nach meinem Studium kurzzeitig Arbeitslosengeld II erhalten, da ich natürlich keinen Anspruch auf Alg I hatte. Damit war insofern auszukommen, als dass ich noch einen Nebenjob hatte. Das waren dann 100 Euro zusätzlich, ich glaube der Freibetrag liegt immer noch bei ca. 100 Euro. Man kann also auskommen aber große Sprünge kann man natürlich nicht machen.

        Du hast also nur kurzzeitig Alg II bekommen und hattest Glück, einen Nebenjob zu haben. Glückwunsch. Aber behaupte bitte nicht, dass man mit dem Regelsatz (über längere Zeit) auskommt. Hilfsjobs wachsen leider auch nicht auf Bäumen und nicht jeder hat das Glück, einen machen zu können.

        Darum geht es ja auch. Durch harte Sanktion und dem Alg II Satz, soll dafür gesorgt werden, dass arbeitslose Menschen sich schneller einen Job suchen, was nach der "Hartz IV-Reform auch passierte ist.

        Nochmals: Es gibt NICHT genug Jobs. Die Sanktionen dienen einzig und allein dazu, um die Leute gefügig zu machen, zu schikanieren, in den Augen des Mobs, der noch Jobs hat und für Lau malocht, die Angst wachsen zu lassen. Wonach soll man suchen, wenn es nicht genug freie Stellen gibt? Bitte les weniger die BILD und mach mal die Augen auf und schau dir die Realität an.

        Was die Rechten und Pflichte für Leistungsbezieher angeht, so wird immer wieder auf die Merkblaetter hingewiesen. Wer die Eingliederungsvereinbarung unterzeichnet, unterschreibt dafür, sich auch selbstständig zu informieren.

        So ein Quatsch! Es gibt so viele Rechte, die stehen auf keinem Merkblatt. Die werden bewusst verschwiegen, damit die Leute denken, sie haben nur Pflichten. Und was du über EGVen behauptest, stimmt auch nicht.

        Was die Mitarbeiter in den JobCenter angeht, die meisten von denen werden nur unzureichend geschult, und der Betreuungschluessel ist zu hoch. Mit anderen Worten, ein Vermittler betreut z.T. bis zu 500 Kunden.
        Das ist doch nun wirklich nicht viel. Es ist ja nicht so, dass die 500 Kunden jeden Tag antanzen oder von dem Sachbearbeiter was wollen. Da wird einmal alle 4-6 Monate eingeladen, 1/4 bis 1/2 Stunde geredet, ein paar VVs vor Ort ausgedruckt und das war's. Der Sachbearbeiter ist auch nicht vollständig für seine Kunden zuständig. Die Leiste macht z.B. die Weiterbewilligungen, wiederum ein anderes Team kümmert sich um die Auszahlungen der Bewerbungskosten, welche erstattet werden. (Sofern der Kunde weiß, dass es so etwas gibt, worauf er natürlich auch nicht hingewiesen wird von seinem Sachbearbeiter.)

        500 ist übrigens zu hoch gegriffen. Es dürften eher 200 bis 300 sein. Manchmal auch weniger.

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          Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
          Ich habe nach meinem Studium kurzzeitig Arbeitslosengeld II erhalten, da ich natürlich keinen Anspruch auf Alg I hatte. Damit war insofern auszukommen, als dass ich noch einen Nebenjob hatte.
          Kurzzeitig kann man auskommen, langfristig ist es zu wenig.


          Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
          Durch harte Sanktion und dem Alg II Satz, soll dafür gesorgt werden, dass arbeitslose Menschen sich schneller einen Job suchen, was nach der "Hartz IV-Reform auch passierte ist.
          Sanktionen haben nicht zur Folge, dass man schneller einen Job findet, sondern, dass man auf seine Rechte verzichtet und alles mit sich machen lässt. Es geht um Macht. Außerdem werden die Löhne durch Hartz IV niedriger, wenn die Sanktionen Menschen in Niedriglöhne zwingt. Man ist allein durch die Sanktionen der ARGEN dem Arbeitsmarkt ausgeliefert. Nicht die Hartz-IV-Empfänger sind die Schuldigen. Sobald der Zwang und die Sanktionen aufhören, erholt sich auch der Arbeitsmarkt und die Löhne steigen. Dann braucht auch niemand mehr neidisch auf Alg-II-Empfänger sein.


          Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
          Wer die Eingliederungsvereinbarung unterzeichnet, unterschreibt dafür, sich auch selbstständig zu informieren.
          Wer eine EGV unterschreibt, gibt seine Grundrechte ab und 'darf' sanktioniert werden.


          Zitat von Argamendon82 Beitrag anzeigen
          Also Solo Person kannste das vielleicht irgend wie hinbekommen. Auch wenn es schwer ist. Habe Frau und zwei Kinder. Und da würde ich den das nicht antun wollen.
          Habe auch ein Kind zu versorgen und bin allein erziehend. Alleine ist so etwas nicht zu schaffen, sondern dies geht nur im Miteinander. Vielleicht sollte man so etwas ähnliches wie Vereine gründen, die diese mutigen Sanktionierten unterstützen.


          Zitat von Argamendon82 Beitrag anzeigen
          Das Grundgesetzt wird heute immer weniger ernst genommen.
          Es ist "unser" Grundgesetz. Wenn wir nicht dafür kämpfen, wer dann?
          "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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            Nachdem K & M Electronics jetzt in Insolvenz ist und kurz vorm Zusammenbruch steht, gehts mit Praktiker weiter:

            Gehaltsverzicht bei Praktiker-Kette: Umsatzrückgang und Verluste - taz.de


            Bedeutet: In naher Zukunft noch mehr Arbeitslose. Es fallen viele Stellen weg, aber es werden keine neuen Stellen geschaffen.

            Und jetzt bitte nochmal erzählen, dass es leicht ist, an einen Job zu kommen @ Bella.

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              Du scheinst deine Interpretation meiner Worte auf mich zu übertragen. Von irgendwelchen Behauptungen war nie die Rede. Ich habe meinen eigenen Erfahrungen beschrieben, mehr nicht.

              Die Chancen in einer Großstadt einen Nebenjob oder eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigtigung zu finden sind höher als auf dem Land. Dazu kommen noch die wirtschaftlichen Gegebenheiten einer Region. In Bayern besteht ein absoluter Arbeitnehmermarkt, nicht so in Berlin. Wer keinen Job in seiner Region findet, muss entweder lange warten bis er einen findet oder e zieht dahin, wo es Arbeit gibt. Das habe ich auch machen müssen.

              Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
              Das ist doch nun wirklich nicht viel. Es ist ja nicht so, dass die 500 Kunden jeden Tag antanzen oder von dem Sachbearbeiter was wollen. Da wird einmal alle 4-6 Monate eingeladen, 1/4 bis 1/2 Stunde geredet, ein paar VVs vor Ort ausgedruckt und das war's.
              Ich nehme an, dass du bereits als Arbeitsvermittler in einem JC gearbeitet hast, sonst könntest du diese Aussagen ja nicht treffen.

              Im JC, anders als in der Arbeitsagentur, hat jeder Vermittler mehr Zeit, um mit den Kunden zu sprechen. Insgesamt immer noch sehr wenig Zeit, bei der Masse an Kunden aber nicht anders zu handhaben. Das Handlungskonzept sieht für die allgemeine Vermittlung eine halbe bis eine Stunde Gesprächszeit vor. Im Fallmanagement bis zu 11/2 Stunde, da dort die "schwierigen" Fälle bearbeitet werden.

              Sicherlich passieren Fehler, das habe ich auch im JC erfahren dürfen und ich war auch ein wenig genervt deswegen. Nur kommt es auch immer auf die eigenen Verhaltensweisen an, wie man sich Schwierigkeiten stellt. Wenn eine Person gegen die Menschheit ansich ist, wie du es in einem anderen thread geschrieben hast, ist es kein Wunder, dass Menschen in deiner Umgebung es schwer haben positiv auf dich zu reagieren.

              Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
              Wer eine EGV unterschreibt, gibt seine Grundrechte ab und 'darf' sanktioniert werden.
              Von welchen Grundrechten sprichst du?

              Die Zahlung einer Entgeltersatzleistung ist dafür gedacht, Menschen in einer finanziellen Notsituation finanziell vorübergehend zu unterstützten. Es ist nicht dafür gedacht Menschen bis zum Rentenalter zu versorgen.

              Ich kann mir natürlich vorstellen, dass man als alleinerziehender Mensch wirklich nur das Nötigste seinen Kindern geben kann. Unter dem Alg II Satz haben die Kinder sicherlich kein allzu sorgloses Leben.
              Zuletzt geändert von Sunny; 28.10.2012, 16:48. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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              Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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                Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
                Die Zahlung einer Entgeltersatzleistung ist dafür gedacht, Menschen in einer finanziellen Notsituation finanziell vorübergehend zu unterstützten. Es ist nicht dafür gedacht Menschen bis zum Rentenalter zu versorgen.
                Das Ziel besteht natürlich darin, den Erwerbslosen aus der Notlage heraus zu helfen, aber das AGL II wird natürlich unbefriestet gezahlt. Der Grund für diese Regelung liegt in Art. 1 GG i.V.m. Art.m 20 I GG. Die Würde des Menschen kann und darf nicht von Fristen abhängen.

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                  Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                  Das Ziel besteht natürlich darin, den Erwerbslosen aus der Notlage heraus zu helfen, aber das AGL II wird natürlich unbefriestet gezahlt. Der Grund für diese Regelung liegt in Art. 1 GG i.V.m. Art.m 20 I GG. Die Würde des Menschen kann und darf nicht von Fristen abhängen.
                  Sicherlich. Die Zahlung bis zur Rente ist natürlich möglich. Und es gibt sicherlich Menschen, welche diesen Weg bestreiten. Aber eben nur sehr wenige. Die meisten wollen eine Arbeit. Hier geht es aber um die Frage, ob der Regelsatz zu niedrig ist. Und ich wollte ausdruecken, dass es einen Grund gibt warum er nicht höher ist.
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                  Mein 3-jähriger Sohn zu einem Song von AC/DC: "Mama, warum kann die Frau nicht singen?"

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                    Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
                    Sicherlich. Die Zahlung bis zur Rente ist natürlich möglich. Und es gibt sicherlich Menschen, welche diesen Weg bestreiten. Aber eben nur sehr wenige. Die meisten wollen eine Arbeit.
                    Ja, dies bedeutet aber nicht, dass sie zeitnah eine finden. Gerade für ältere Erwerbslose wird es immer schwieriger, noch eine Arbeit zu finden. Da ist es gar nicht so abwägig, dass ALG II direkt in die Rente mündet. Dies halte ich allerdings für einen Skandal und da frage ich mich, warum Erfahrung so wenig geschätzt wird.

                    Zitat von Bella' Beitrag anzeigen
                    Hier geht es aber um die Frage, ob der Regelsatz zu niedrig ist. Und ich wollte ausdruecken, dass es einen Grund gibt warum er nicht höher ist.
                    Ja, um einen Anreiz zu schaffen, sich wieder Arbeit zu suchen und sich nicht auf den Regelsatz auszuruhen. Mit dieser Theorie bin ich bestens vertraut.
                    Da aber die Meisten - Deinen Worten zufolge - eine Arbeit wollen, betrifft dies wohl nur die Minderheit, die so "motiviert" werden müssten. Warum sollte also die Mehrheit darunter leiden?

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                      Für die meisten Akademiker ist das jetzige Alg II direkt nach dem Studium eigentlich i.O.

                      Für mich reichte es jedenfalls für paar Monate aus, um über die Runden zu kommen (mit zusätzlichen Gelegenheitseinkünften) und man hatte etwas Zeit sich zu orientieren und evtl. Zusatzqualifikationen zu erwerben. Einen höheren Standard war ich eh damals nicht gewohnt.

                      Für bildungsfernere Menschen ist das jetzige Alg 2 hingegen eine schwere Bürde, jedoch keine wirkliche Hürde zu einem richtigen Leben.

                      Weil häufig besonders auf Alg 2-Bezieher mit Migrationshintergrund geschimpft wird, muss man dazu sagen, dass kaum jemand von denen wirklich arbeitslos ist. Hartz-4 ist da meistens ein kleines Nebeneinkommen (selbst wenn es da zu Kürzungen kommt, ist es immer noch geschenkte Geld) und das meiste wird oftmals durch harte Arbeit und/oder was Illegales verdient.

                      Die wenigen echten Schmarotzer sind da nur Peanuts, die jedoch durch ihr Verhalten stärker auffallen als andere und deshalb das Bild des Klischee-Hartzers prägen. Man muss aber auch sagen, dass es den Klischee-Hartzer eigentlich nur selten gibt. Denn niemand mit gesundem Körper und Verstand versucht alleine mit Hartz-4 auszukommen. Und das ist auch gut so!

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                        Ich finds ehrlich gesagt übel, wenn Studenten bzw. fertig Studierte immer damit kommen, dass alle, die kein Studium haben, bildungsfern sind, motiviert werden müssen eine Arbeit aufzunehmen oder bis zur Rente Arbeitslosengeld II bekommen, weil das ja so viel ist.

                        Leute, wir haben auch einen Schulabschluss, wir haben eine Ausbildung abgeschlossen, wir haben sogar zwei oder mehr Ausbildungen abgeschlossen und wir bilden uns auch weiter - und das nicht durch das Käseblatt BILD.

                        Leute, es gibt nicht genug Jobs, aber es gibt genug Studenten und studierte Leute, die ebenfalls ausgebeutet werden durch Lohndumpingjobs oder die sich von einem mies bezahlten Praktikum ins nächste hangeln und dabei dasselbe machen wie die Leute, die eine feste Anstellung haben.

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                          *puh* so langsam hab ich mich jetzt doch mal wieder aufrappeln können... sorry, aber ich war echt mal wieder baff über so nen post...

                          Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                          Für bildungsfernere Menschen ist das jetzige Alg 2 hingegen eine schwere Bürde, jedoch keine wirkliche Hürde zu einem richtigen Leben.
                          Da wüßte ich ja gern mal, wen du mit "bildungsfernere Menschen meinst. Alle "Nicht-Akademiker", also alle ohne Studium? Oder diese Leutchen, die gern mal bei RTL & Co zu sehen sind? Oder wen?

                          Außerdem klingts, als ob es nur 2 Sorten Menschen gäbe... *hust*

                          Ich für meinen Teil seh mich nicht wirklich als "bildungsfern(er)". Ich hab nen erweiterten Realschulabschluss und danach hab ich noch das Fach-Gymnasium besucht. Aber habe eben weder Abi gemacht, geschweige denn studiert. Dafür hab ich aber ne abgeschlossene Ausbildung, hab auch ein paar Jahre gearbeitet. Und immer, wenns mir möglich ist, nehme ich auch gerne an (wirklichen) Weiterbildungen teil.


                          Was ich übrigens immer "toll" finde ist, wenn dann wer "studiertes" ankommt und sagt, er wäre ein paar Monate gut damit klar gekommen. Ich aber z.B. muß schon jahrelang damit leben und es wird wirklich eng mit der Zeit. Da eben bei längerer Dauer einfach auch andere Kosten dazukommen, als womöglich bei nur ein paar Monaten.
                          Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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                            @TimeGypsy und Bethany Rhade

                            Eigentlich habe ich beides damit gemeint, wobei ich niemanden wirklich abwerten wollte. Ich sehe nur die Situation auf dem Arbeitsmarkt ganz realistisch (zumindest aus meiner Erfahrung heraus). Eine normale Arbeit mit normalem einkommen wird eher nur noch einem Akademiker bzw. einem Facharbeiter mit Berufserfahrung (woher soll ein junger Mensch die eigentlich bekommen?) angeboten, als jemanden mit einfacher Berufsausbildung. Das Abi ist ja mittlerweile schon fast Grundvorraussetzung für die einfachsten Berufe.

                            Es klang vielleicht etwas überheblicher, was ich da geschrieben habe, als ich es eigentlich gemeint habe. Als Dipl-Ing. aus dem Bereich Verfahrenstechnik hatte ich nach dem Studium natürlich irgendwelche Zukunftsperspektiven, selbst wenn ich da paar Monate nach dem Studium hartzen musste bis sich ein Unternehmen für mich entschieden hatte. Manche haben ja das Glück und haben sogar sofort eine Arbeitsstelle nach dem Studium bekommen... wir leben aber in der Generation Praktikum. Auch mich hat es damals erwischt und ich musste mir durch Praktika erstmal die Bezeichnung Ingenieur verdienen (auch weil ich eher der praktisch, pragmatische Typ und nicht der theoretische, lernen-ist-alles Typ bin und keinen 1,x Abschluss habe).

                            Hartz-4 war damals nicht so schlimm für mich, denn die Armut war ich aus dem Studium gewohnt und wie gesagt, ich hatte eine Perspektive.

                            Für Langzeitarbeitslose ist Hartz-4 dagegen natürlich eine Qual. Aber man muss das ja nicht so einfach hinnehmen. Die meisten Hartz-4-Bezieher, die ich kenne (und ich kenne einige hier in Berlin) verdienen sich ihr Geld zum Leben noch nebenbei unter der Hand. Das Alg 2 ist dabei nur dazu da, um die monatlichen Umkosten zu decken (und selbst dafür reicht es oftmals nicht).

                            Das ist natürlich eine falsche Entwicklung. Denn der Arbeitsgeber findet dadurch leichter jemanden, der für 400 Euro beinahe Vollzeit arbeitet, weil diese Person dann inkl Hartz 4 bis zu 800 Euro monatlich zur Verfügung hat.
                            Ein Student lebt übrigens heute von rund 600 Euro und muss noch ein überteuerstes WG-Zimmer davon bezahlen (rund 250-300 Euro pauschal inkl. Umkosten).

                            Ganz schlimm ist die Situation für diejenigen, die jegliche Hoffnung zwar verloren haben, aber sich noch nicht aufgegeben haben. Also die "Nichtalkoholiker" (jetzt mal so salopp gesagt), die wirklich etwas leisten wollen aber nirgends eine Chance bekommen... z.T. weil sie die Hoffnung verloren haben und das nach Außen auch so unbewusst zeigen (eine Teufelsspirale in Richtung Abgrund).

                            Das Leben ist nunmal kein Ponyhof. Das schwächste Mitglied unserer Herde wird von Raubtieren gerissen und das kann kein gesundes Sozialsystem verhindern. So übel es auch klingen mag. Leider sorgt unser krankes Sozialsystem aber dafür, dass dies viele Menschen viel zu spät begreifen, wenn eigentlich alles schon vorbei ist.

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                              Zitat von Kristian Beitrag anzeigen
                              Eigentlich habe ich beides damit gemeint, wobei ich niemanden wirklich abwerten wollte. Ich sehe nur die Situation auf dem Arbeitsmarkt ganz realistisch (zumindest aus meiner Erfahrung heraus). Eine normale Arbeit mit normalem einkommen wird eher nur noch einem Akademiker bzw. einem Facharbeiter mit Berufserfahrung (woher soll ein junger Mensch die eigentlich bekommen?) angeboten, als jemanden mit einfacher Berufsausbildung. Das Abi ist ja mittlerweile schon fast Grundvorraussetzung für die einfachsten Berufe.

                              ...

                              Das Leben ist nunmal kein Ponyhof. Das schwächste Mitglied unserer Herde wird von Raubtieren gerissen und das kann kein gesundes Sozialsystem verhindern. So übel es auch klingen mag. Leider sorgt unser krankes Sozialsystem aber dafür, dass dies viele Menschen viel zu spät begreifen, wenn eigentlich alles schon vorbei ist.
                              Eigentlich find ich unter solchen Voraussetzungen die Selbstmordzellen aus Futurama doch gar nicht mehr so abwegig. Ich mein, die einfachsten Arbeiten nur noch für Abiturienten und aufwärts, alles drunter hat dann gleich gar keine Chance... Arbeitsstellen gibt es ebenso wenig für alle, und trotz GG will sie keiner "durchfüttern".
                              Naja, und solange die Selbstmordzellen noch nicht aufgestellt sind, könnten die Jobvermittler und Co. doch zu allen sogenannten Unqualifizierten (bzw. schlicht überflüssigen, wenn man mal so politisch unkorrekt sein darf) sagen: "Hier ist ein Strick, da ist ein Balken, schönen Tag wünsch ich noch."

                              Hachja, tolle Zukunft, die uns da erwarten wird... oder so ähnlich *grübel*
                              Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

                              Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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                                Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen
                                Eigentlich find ich unter solchen Voraussetzungen die Selbstmordzellen aus Futurama doch gar nicht mehr so abwegig. Ich mein, die einfachsten Arbeiten nur noch für Abiturienten und aufwärts, alles drunter hat dann gleich gar keine Chance... Arbeitsstellen gibt es ebenso wenig für alle, und trotz GG will sie keiner "durchfüttern".
                                Naja, und solange die Selbstmordzellen noch nicht aufgestellt sind, könnten die Jobvermittler und Co. doch zu allen sogenannten Unqualifizierten (bzw. schlicht überflüssigen, wenn man mal so politisch unkorrekt sein darf) sagen: "Hier ist ein Strick, da ist ein Balken, schönen Tag wünsch ich noch."

                                Hachja, tolle Zukunft, die uns da erwarten wird... oder so ähnlich *grübel*
                                Ganz ehrlich? So wirkt das aber auch für mich manchmal so. Den Politikern sind "Unqualifizierte" ein Dorn im Auge, denn sie geben weder viele Wählstimmen, noch kann man da wirklich etwas gegen tun, wenn man weiterhin so wirtschaften möchte wie bisher (und das wollen sie, denn es geht ihnen gut damit).

                                Das Problem mit den einfachsten Arbeiten ist schlichtweg die fehlende Anerkennung. Zu einem Kanalarbeiter sagt man: Er ist "nur" Kanalarbeiter. (Wobei dies eigentlich kein einfacher Job ist). Wir haben aktuell einfach ein total verzerrtes Bild bzgl. des Verdienens von Geld.

                                Jemand, der den ganzen Tag nur "wichtige" Personen trifft und alleine schon deswegen Milionen im Jahr "verdient", schämt sich nicht für seinen Beruf, denn es ist ja leider geil soviel Kohle zu kassieren. Wohingegen ein Friseur so wenig bekommt, dass er eigentlich einen Therapeuten bräuchte, der ihn wieder bissl aufbaut, obwohl die meisten Menschen ohne einen Friseur wie Urzeitmenschen oder Hippies aussehen würden.

                                Wie haben ebenfalls ein total verklärtes Bild von Leistung, wenn sich Bänker selbst als Leistungsträger bezeichnen dürfen, obwohl sie es Jahr für Jahr schaffen sich vor der Steuer zu drücken (siehe genügend Beispiele).
                                Zuletzt geändert von Kristian; 29.10.2012, 16:06.

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