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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Wie genau bewegt man einen verheirateten Hartz IV Empfänger dazu, für lächerliche 1400 Euro (Betrag im unteren Einkommensbereich beliebig variieren) Brutto eine neue Stelle mit mehr als 65km Entfernung (oder was auch immer ihr als zu hoch zum Pendeln erachtet) anzunehmen, wenn der Ehegatte einen festen Job am bisherigen gemeinsamen ehelichen Wohnort hat (Beziehungskiller)? Wenn eventuell noch junge Kinder vorhanden sind? Wenn man sich auf eine Wochenendbeziehung einstellen müsste? Wenn am neuen Arbeitsort dann Geld für eine Zweitwohnung aufgewendet werden muss?
    Hier irgendeine "Inflexbilität" als Vorwurf festzustellen, greift so, wie sich immernoch die Mehrheit der Menschen ihr Familienleben wünscht, zu kurz.

    Aber vielleicht erhellt mich jemand.

    Für den 100%igen kinderlosen Single gilt das oben gesagte natürlich nicht.

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      Wenn der Verheiratete, dessen Partner einen festen Job hat, der sich zu behalten lohnt, gibt es in der Familie keinen Hartz-IV-Empfänger. Dann stellt sich das ganze Problem nicht. Nen Nebenjob als Verkäuferin findet sie auch in ner anderen Stadt...

      Und hier wird niemandem mangelnde Flexibilität vorgeworfen. Aber ist dauerndes am Hungertuch nagen tatsächlich ein lohnendes Familienleben? Gehört dazu nicht auch, dass man seiner Familie finanzielle Sicherheit geben kann und das nicht in dem man alle 6 Monate nen Antrag beim Amt abgibt? Wieviele arbeitslose Eltern fühlen sich als Versager weil sie ihre Familien nicht mit ihrer eigenen Arbeit sondern mit Transferleistungen ernähren müssen. Auch das ist ein Stressfaktor, der Familien belastet und zerstören kann.

      LG
      Whyme
      "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
      -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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        Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
        Wenn der Verheiratete, dessen Partner einen festen Job hat, der sich zu behalten lohnt, gibt es in der Familie keinen Hartz-IV-Empfänger. Dann stellt sich das ganze Problem nicht.
        Vielleicht solltest du hier im thread nochmal ein bisschen nachlesen. Dann wüßtest du, dass es sowas durchaus geben kann.
        Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
          Wenn der Verheiratete, dessen Partner einen festen Job hat, der sich zu behalten lohnt, gibt es in der Familie keinen Hartz-IV-Empfänger. Dann stellt sich das ganze Problem nicht. Nen Nebenjob als Verkäuferin findet sie auch in ner anderen Stadt...

          Und hier wird niemandem mangelnde Flexibilität vorgeworfen. Aber ist dauerndes am Hungertuch nagen tatsächlich ein lohnendes Familienleben? Gehört dazu nicht auch, dass man seiner Familie finanzielle Sicherheit geben kann und das nicht in dem man alle 6 Monate nen Antrag beim Amt abgibt? Wieviele arbeitslose Eltern fühlen sich als Versager weil sie ihre Familien nicht mit ihrer eigenen Arbeit sondern mit Transferleistungen ernähren müssen. Auch das ist ein Stressfaktor, der Familien belastet und zerstören kann.

          LG
          Whyme
          Natürlich gibt es Alg II Empfänger Familien, wo ein Elternteil arbeitet. Das wird halt abgerechnet und dementsprechend weniger Geld an die anderen ausgezahlt.

          Allerdings gibts oftmals beim Aufstocken Knatsch, so dass auch schon viele Familien auseinandergegangen sind - "dank" Jobcenter. Ist sowas erstrebenswert?

          Und jetzige Alg II Empfänger hatten vielleicht vorher einen Job und wurden durch Kündigung arbeitslos wie die Schlecker Frauen es jetzt werden oder auch bald die Opel Bochum Mitarbeiter (wenn die Werke schließen)... sowas kann man allerdings nicht vorhersehen.

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            Gut, dann ist der arbeitende Partner aber Aufstocker. Trotzdem ist es nicht so, dass der eine Partner arbeiten geht und der andere Hartz IV bezieht.

            Man muss es halt durchrechen. Hat man am Ende mehr, wenn man den neuen Job annimmt und der andere Partner einen Halbtags- oder 400-Euro-Job annimmt oder stellt man sich damit massiv schlechter. Ohne Amt hat man mMn auf jeden Fall die höhrere Lebensqualität aber das Geld muss schon reichen.


            LG
            Whyme
            "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
            -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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              Zitat von succo Beitrag anzeigen
              @Chloe und SF-Junky....
              Ich wohne nicht in Biberach und auch nicht in Eichstätt. Ich wohne Outback Stuttgart. Arbeitslosenquote ca. 3 bis 4 Prozent, je nach Landkreis. Es ist hier für kleine Unternehmen ausgesprochen schwierig, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Mit qualifizierte Arbeitskräfte meine ich solche, die eine Berufsausbildung haben und die bereit sind, täglich pünktlich, nüchtern und wenn möglich gewaschen und gekämmt an den Arbeitsplatz zu kommen und außerdem zufriedenstellend das zu tun, was der Chef oder die Chefin sagt und was in der Stellenbeschreibung gefordert ist. Das sind zumeist keine Herkules-Aufgaben. Es scheitert daran, vertrauliche Unterlagen an diejenigen Mandanten zu schicken, an die sie zu schicken sind, und nicht an irgendwen sonst. Es scheitert daran, Unterlagen leserlich zu kopieren. Es scheitert an den einfachsten Dingen. Ich möchte nicht wissen, wie es in Biberach oder Eichstätt aussieht, wo die Arbeitslosenquote halb so hoch ist wie hier.

              Das veranlasst dann Arbeitsagenturen zu solchen Aktionen:
              Fachkräftemangel: Tausende Portugiesen kommen nach Schwäbisch Hall | Wirtschaft- Frankfurter Rundschau

              Insofern sehe ich für Leute, die aus anderen Teilen Deutschlands kommen, nicht das überwältigende Problem.
              Zuletzt geändert von Chloe; 24.03.2012, 21:54.

              Kommentar


                Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                Wenn der Verheiratete, dessen Partner einen festen Job hat, der sich zu behalten lohnt, gibt es in der Familie keinen Hartz-IV-Empfänger.
                Ich bin auch der Meinung, dass manch einer hier gelegentlich Tendenzen zu einer Form der Opferlammmentalität erkennen lässt, aber mit welchen Rechtfertigungsmodellen du hier individuelle Schicksale des HartzIVtums abtust, ist verwunderlich.

                Du hast jedes Recht, für dich Situationen zu imaginieren, die es nicht notwendig machen, dass der eine Partner HartzIV annimmt und in Folge dessen vor der theoretischen Wahl stehen könnte "Arbeitsplatz oder Familie".

                Aber wir reden hier nun mal nicht über Familien, die so relativ wohlhabend sind, dass sie auch mit einem Einkommen nicht auf Hartz IV zurückzufallen brauchen, sondern über all jene, bei denen es anders aussieht. Ob du es glaubst oder nicht, auch die gibt es, und es wäre schön, wenn du so existentielle Fragen wie "Arbeitsplatz oder Familie" nicht durch am Thema vorbei generierte Rechtfertigungsversuche diskreditieren würdest.

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                  @Hypofaralkus

                  Arbeit und Geld ist alles? Nein, Unabhängigkeit ist alles. Arbeit wird nur hingenommen wegen des Geldes und ist nichts anderes als Zwang.

                  Natürlich kann man umziehen, auch ins Ausland. Aber die deutsche Mentalität erschwert so ein Vorhaben und nicht alle können mal so einfach eine andere Sprache lernen und sich von ihrem Umfeld trennen. Als Amerikaner hat man da in Amerika sprachbedingt Vorteile. Vielleicht ist es in Deutschland auch von der Bürokratie her nicht so einfach, mal so einfach umzuziehen - wer will da schon sein schwer erarbeitetes Haus verkaufen? Man ist hier bodenständiger.

                  Ich denke auch, dass die Schule die Menschen unselbständig im Denken macht, stark demotiviert und passive Verhaltensweisen antrainiert werden, um willige Bürger zu kreieren. Der Deutsche braucht seine Kontakte und der H4'ler ist abhängig von seinen Freunden - alleine ist man manchmal hilflos, erst recht bei Umzügen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass häufige Umzüge nicht hilfreich sind.

                  Sinnvolle Fortbildung ist kostenintensiv und die Förderung der Jobcenter taugt nichts. Nicht jeder Mensch ist Autodidakt und kann sich selbst etwas beibringen. Das selbständige Lernen gehört nicht zu unserem System bzw. wird verlernt. Schuld ist wie gesagt dieses missratene Schulsystem. Es wird lange dauern, bis sich hier etwas ändert. Flexibilität, Kreativität, Wissensdrang/Lerneifer entsteht aber nicht durch Druck oder Geldmangel, sondern sind Eigenschaften, die sich entwickeln müssen.

                  Außerdem können wir alle noch so fähig sein - genug Arbeitsplätze haben wir hier in Deutschland eh nicht. Da stellt sich schnell Frust ein.
                  "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                    @Seether

                    Ich diskreditiere gar nichts. Damit eine Familie zusätzlich zu einem Gehalt noch Hartz IV bezieht, kann dieses Gehalt nicht besonders hoch sein. In diesem Fall ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich nicht um einen Spezialisten-Job handelt sondern um eine Tätigkeit im Einzelhandel oder im Büro oder gar eine Helfertätigkeit. Das alles sind Jobs bei der eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass man einen gleichwertigen Ersatz auch am neuen Wohnort bekommt.

                    Früher gab es einmal die Möglichkeit, dass das Arbeitsamt bei einer Jobaufnahme in einer anderen Stadt entweder die Fahrtkosten oder die Kosten für einen zweiten Wohnort für ein halbes Jahr zumindest anteilig übernommen hat. Wenn es diese Möglichkeit noch gibt, könnte man sie nutzen, um sowohl den arbeitslosen Partner wieder in Arbeit zu bringen als auch einen Jobwechsel für den arbeitenden Partner vorzubereiten. Es gibt bei Jobaufnahme durchaus auch Zuschüsse für einen Umzug.

                    Ob das ganze sinnvoll ist, muss man halt, wie ich auch schon schrieb, rechnen. Wenn es sich nicht rechnet, muss man das ganze auch nicht machen. Aber wenn es sich rechnet, dann sollten "Mein Frau mag ihre Kollegen so gerne!" oder "Meine kleine Tochter liebt ihre Kindergartentante so sehr!" keine Gründe gegen einen Umzug sein. Und die Einschränkungen im Familienleben (die ja, wenn es diese Beihilfen noch gibt nur temporär wären) sollte man schon in Kauf nehmen wenn es darum geht, dass man hinterher ohne Amt finanziell gleichwertig wenn nicht sogar besser dasteht.

                    Ich finde es gut, dass es Möglichkeiten wie ALG II gibt, damit Leute nicht verhungern. Ich lebe im Moment selber davon. Ich fände es auch durchaus richtig, wenn man dabei viel mehr auf die individuellen Umstände eingehen würde. Aber auf der anderen Seite finde ich es auch unfair den Steuerzahlern gegenüber, die immerhin für das ALG II aufkommen, wenn man erwarten würde, jede Art von Bequemlichkeit zahlen. Und zu diesen Bequemlichkeiten gehört für mich auch, nicht pendeln zu wollen um arbeiten zu gehen (vorrausgesetzt das Geld stimmt).

                    LG
                    Whyme
                    "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                    -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                      So, etwas spät, aber lieber das als gar nicht.
                      Soll ja Leute geben die an nem freien Tag auch Hobbys nachgehen.^^

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Du kannst es einfach nicht lassen nicht wahr?? Du interpretierst schon wieder Sachen hinein, die ich weder so geschrieben habe, noch so meinte!
                      Ich interpretiere nicht.
                      Das von dir geschriebene ist nicht interpretierbar, dafür ist es zu eindeutig.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Und Klischees , sind das was sie immer waren..Klischees! Keiner glaubt an solche Märchen, wir auch nicht. Du hast wirklich ein ziemlich falsches Bild von uns und das finde ich wirklich traurig...
                      Ist das so? Ich glaube nicht.
                      Aber das ist sowieso ein anderes Thema und würde den Rahmen hier sprengen.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Noch mal, da wo du nur Schwierigkeiten und Missstände siehst, andere sehen Möglichkeiten.
                      In einer Abhängigkeit gibt es keine Möglichkeiten, nur Hoffnungen das sich was ändern wird.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Du erwartest, das der Staat, das alles zu erledigen hat, ich sage, die Eigeninitiative ist die beste Wahl!
                      Ahja......
                      Das habe ich mit keinem Wort gesagt.
                      Aber ich sagte ja schon, das du es dir gerne so hindrehst wie du´s gerade brauchst.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Jeder Mensch ist individuell, mit unterschiedlichen Ansprüchen, Fähigkeiten und Bedürfnisse. Und wer kann das besser wahrnehmen, als das Individuum selbst?
                      100% ACK!

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Der Staat bestimmt nicht! Der Staat, schaut nicht auf individuelle Bedürfnisse, sondern pauschalisiert! Und sowas geht immer gründlich schief!
                      Da es hier um ALG2-Bezieher geht, bestimmt der Staat auch.
                      Und darum gehts, um nichts anderes.
                      Dass das schief gegangen ist, sieht man an den geschönten Statistiken.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Willst du denn nur ein Nummer sein, in irgendeine staatliche Statistik und dann andere über dich bestimmen?? Wenn ja ist das dein gutes Recht!
                      Da ich kein ALG2-Bezieher bin, bin ich auch keine Nummer einer geschönten Statistik.
                      Das kannst du dir also sparen.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Der Staat, bildet nicht weiter, weil die halt Geld sparen wollen, auf Teufel komm raus! Ob das jetzt gut ist oder nicht, das ist eine andere Frage.
                      Das kein Geld da ist, kann schonmal nicht stimmen.
                      Bis zu diesen elendigen Hartz-Reformen, wurden auch sehr viele Aus- und Weiterbildungen gezahlt.
                      Jetzt haut man die ganze Kohle raus für "Seminar-Firmen",
                      in die man sich, unter Androhung der Leistungskürzung, Sechs Monate oder mehr reinsetzen soll,
                      um einen Intensivkurs für irgendwas zu absolvieren.
                      Gemacht wird aber nichts anderes, als Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche üben, etc.etc.
                      Vielleicht, und das auch nur wenn man Glück hat, bekommt man auch noch nen Staplerschein bezahlt.
                      Das wars dann auch schon.
                      Kosten pro Teilnehmer dürften so zwischen 500-1500€ i.M. sein.
                      Manche machen das dann auch mehrmals, da sie ja "nicht vermittelbar" sind.
                      Andere werden mit einem IHK-Abschluß gelockt,
                      wo man hinterher dann feststellt, "ui, nix abschluß, sondern beschiß".
                      Oder man subventioniert Firmen über 1€-Jobs,
                      um dem faulen Arbeiter ein "geregeltes Leben" beizubringen.

                      Du willst mir also allen ernstes erzählen, das dafür Kohle da ist,
                      für Aus- und Weiterbildungen aber nicht?
                      Das man für Sinnlosmaßnahmen ruhig mal ein paar Millionen verballern kann,
                      nur damit man die daran teilnehmenden Leute aus der Statistik bekommt?
                      Eine Weiterqualifizierung soll aber nichts bringen, da es nur Unmengen an Steuergelder kostet?
                      Stattdessen holt man sich seine Fachkräfte aber aus dem Ausland.
                      Die Subventionierung kostet natürlich auch nichts.
                      Und alles ist in Butter, weil wir zwar Fachkräftemangel haben,
                      uns diese aber ausm Ausland rüberschaufeln können, weil diese einfach Billiger sind.
                      Das Märchen, das diese Menschen genauso gut bezahlt werden wie ein einheimischer,
                      daran glaubt ja nichtmal mehr die CXU/SPD.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Da aber diese Option wohl nicht besteht, oder mit sehr großen Hürden zu bewerkstelligen ist, ich sage, die Arbeitslosen, sollen doch die Eigeninitiative ergreifen.
                      Da kapierst es nicht, oder?
                      Wie soll man aus einer langfristigen Abhängigkeit wieder rauskommen?
                      Eigeninitiativen werden sehr oft unterbunden.
                      Ob das nun über ein Praktikum geht, über das man vielleicht einen Fuß in eine Fa. bekommen könnte,
                      das bedarf einer Zustimmung, die man eher selten bekommt.
                      Oder ob es dann ein Zeitvertrag ist, bei dem man hinterher wieder da steht wo man vorher war.
                      Den kann man dann zwar annehmen, aber wehe man kommt auch nur einen Tag zu spät
                      um die Beendigung des Vertrages rechtzeitig anzukündigen.
                      Umzüge nützen einem dann auch nichts, wenn man nur einen befristeten Job in Aussicht hat.
                      Und das ist derzeit gängige Praxis, wenn man nicht schon seit langem in einem Betrieb ist.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Ich bin mir ziemlich sicher, das Arbeitslos zu sein, ist nicht die beste Zustand!
                      Hat keiner behauptet.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Es gibt vielleicht einige die an diese soziale Hängematte sich bequem gemacht haben, ich glaube aber das die Mehrheit das so nicht will.
                      Tatsächlich gibt es solche Leute, die sich damit super eingerichtet haben.
                      Auch davon kenne ich einen.
                      Die meisten aber nicht, von daher glaubst du richtig.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Und das es einfach sein wird, das habe ich nicht geschrieben. Das es auch Geld kosten wird, natürlich wird es das! Es wird auch etwas von der eigene Freizeit kosten, aber wer etwas will, der muss dafür auch etwas tun. Das kann doch nicht verkehrt sein. Kann es für alle eine Option sein? Nein. Wird es auch für alle funktionieren? Wahrscheinlich nicht.
                      Als ALG2-Bezieher hast du nicht die Möglichkeit dich fortzubilden.
                      Da dafür schlichtweg kein Geld da ist, das dieser aufwenden könnte.
                      Man kann sich Wissen aus dem Netz ziehen oder in eine Bücherei gehn
                      und sich einiges aneignen.
                      Ohne Abschluß bringt es dir NULL.
                      Und ein Abschluß wird auch nicht gefördert, da kein Geld für Weiterbildungen etc.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Wenn auch nur die Hälfte es probiert und es funktioniert, das hat sich schon etwas großes getan! Es von vornherein abzulehnen,ohne auch nur ansatzweise es zu versuchen, das ist für mich eine sehr fatalistische Einstellung. Jeder kann und muss für sich entscheiden, was die beste Option ist. Ob Weiterbildung, Fortbildung, ein komplett neuer Beruf, studieren, oder auch ein Umzug, das muss jeder für sich entscheiden. Gemäß seine Fähigkeiten und persönliche Bedürfnisse.
                      Du kannst es drehen und wenden wie du willst.
                      Ein ALG2-Bezieher wird höchst selten in einen solchen Genuß kommen,
                      etwas für sich entscheiden zu können,
                      das ihn weiterbringt ohne irgendwelchen Reglememtierungen seitens der Jobcenter unterworfen zu sein.

                      Zitat von Hypofaralkus Beitrag anzeigen
                      Man kann natürlich auch nichts tun und alles vom Staat erwarten. Kann man auch. Man sollte sich aber dann nicht beklagen wenn man nicht voran kommt.Und ich, im Gegensatz zum Staat, setze auf die Freiwilligkeit, eines jeden Menschen, für sich etwas zu tun! Denn jeder Mensch ist für sich verantwortlich, nicht der Staat.Und ich glaube fest daran, das jeder Mensch das Recht hat, für sich persönlich Glücklich zu werden, ohne Zwang!
                      Man kann aber auch vom Staat verlangen, das er das eingeführte Fiasko korrigiert.
                      Dazu sieht sich aber offenbar keiner Imstande, oder man will es so.
                      Wobei letzteres wohl eher anzunehmen ist.
                      ...reality.sys corrupted, restart universe...

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                        Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                        @Seether
                        Aber auf der anderen Seite finde ich es auch unfair den Steuerzahlern gegenüber, die immerhin für das ALG II aufkommen, wenn man erwarten würde, jede Art von Bequemlichkeit zahlen.
                        LG
                        Whyme
                        Wenn es dir um uns Steuerzahler geht, dann solltest du dich lieber fragen, warum von den Ämtern so viel Geld für Sinnlosmaßnahmen verbraten wird und fehlerhafte Bescheide erlassen werden und Leute wegen irgendwelchen unterstellten Sachen Sanktionen auferlegt werden, die dann in einem teuren Gerichtsverfahren wieder kassiert werden vom Richter.

                        DAS ist nämlich das, was wirklich VIEL Geld kostet.

                        Dazu die Reinpressung der Erwerbslosen mit Drohungen in Zeitarbeitsfirmen, die um die 7-8 Euro brutto bezahlen, wo dann aufgestockt werden muss TROTZ Vollzeitjob.

                        Und warum ständig Milliarden an Pleitebanken gezahlt werden, die dann fröhlich weiter spekulieren und die Gelder verprassen.

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                          Es gibt sehr viele sinnlose Maßnahmen und Scheinförderungen, die unnötiges Geld kosten, die Gerichtskosten bei Klagen gegen die Jobcenter zahlt der Steuerzahler ebenfalls, nicht die Jobcenter.

                          Ich kenne jemanden, der an einer 8-wöchigen Maßnahme teilnehmen sollte, um Bewerbungen zu schreiben und sich PC-Kenntnisse anzueignen. Diese Person war aber darin sogar dem Dozenten überlegen und konnte diese Maßnahme nach 4 Wochen bei viel hin und her beenden. Ein anderes Mal wurde er nebst anderen bei einem Coaching auf einen Termin mit Zeitarbeitsfirmen vorbereitet und instruiert, wie man zu einem Vorstellungsgespräch zu erscheinen hatte - also keine fettigen Haare usw. Da wohl alle gewaschene Haare hatten, konnte dieser Tag vorzeitig beendet werden.
                          "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                          Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

                          Kommentar


                            Ich war mehrfach bei Computerkursen, wo ich der Dozentin noch erklären mußte, wies geht.
                            (Hab ich genau deshalb aber durchaus gern gemacht, da so die anderen, die teils wirklich kaum Ahnung hatten, wenigstens noch ein bisschen was lernen konnten.)

                            Und ich weiß nicht, ob wir das nicht irgendwo im andern H4-Thread stehen haben, (mein schon) aber in ner Liste der Dinge, wofür alles Steuergelder ausgegeben werden, steht Hartz IV relativ weit unten. Wir machen tatsächlich mit die wenigsten Kosten aus. Gibt genügend anderes, überflüssiges (zu kleine oder überflüssige Brücken, die evtl. dann teuer wieder abbgerissen werden, nicht genutzte Straßen, Bahnhöfe, etc), wofür weit mehr Geld ausgegeben wird. Aber macht ja mehr "Spaß", zu behaupten, Hartz IV würde den Steuerzahler so viel Geld kosten.
                            Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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                              Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
                              Ich wohne nicht in Biberach und auch nicht in Eichstätt. Ich wohne Outback Stuttgart. Arbeitslosenquote ca. 3 bis 4 Prozent, je nach Landkreis. Es ist hier für kleine Unternehmen ausgesprochen schwierig, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Mit qualifizierte Arbeitskräfte meine ich solche, die eine Berufsausbildung haben und die bereit sind, täglich pünktlich, nüchtern und wenn möglich gewaschen und gekämmt an den Arbeitsplatz zu kommen und außerdem zufriedenstellend das zu tun, was der Chef oder die Chefin sagt und was in der Stellenbeschreibung gefordert ist. Das sind zumeist keine Herkules-Aufgaben. Es scheitert daran, vertrauliche Unterlagen an diejenigen Mandanten zu schicken, an die sie zu schicken sind, und nicht an irgendwen sonst. Es scheitert daran, Unterlagen leserlich zu kopieren. Es scheitert an den einfachsten Dingen. Ich möchte nicht wissen, wie es in Biberach oder Eichstätt aussieht, wo die Arbeitslosenquote halb so hoch ist wie hier.

                              Das veranlasst dann Arbeitsagenturen zu solchen Aktionen:
                              Fachkräftemangel: Tausende Portugiesen kommen nach Schwäbisch Hall | Wirtschaft- Frankfurter Rundschau

                              Insofern sehe ich für Leute, die aus anderen Teilen Deutschlands kommen, nicht das überwältigende Problem.
                              Das mit der Brutto/Netto-Verwechslung und der Verschweigung der Lebenshaltungskosten, ist aber schon witzig.
                              Trotzdem bleibe ich dabei, dass man halt auch erst einmal einen der gesuchten Berufe haben muss.

                              Aber noch mal zum Thema „geistige Flexibilität“:

                              Es ist halt einfacher gesagt als getan, dass man einfach was anderes machen soll, wenn man mit seinem erlernten Beruf nicht weiterkommt.

                              Viele können sich sicherlich auch noch was anderes vorstellen und viele machen sicherlich ohnehin etwas, was ihnen keinen Spaß macht. In der DDR-Zeit konnte ein großer Teil ohnehin nicht werden, was er wollte. Für viele ist der erlernte Beruf auch heute oft nur „Plan B“. Andere haben vermutlich mal Entscheidungen aufgrund vom „Druck vom Elternhaus“ getroffen.
                              Deshalb denke ich, dass die Bereitschaft für einen beruflichen Wechsel bei vielen auch gegeben ist. Wollen und können sind aber zwei verschiedene Dinge

                              Die meisten Firmen wollen Fachkräfte, keine Quereinsteiger und niemand bekommt eine Umschulung, nur weil er gerne eine machen möchte. Was nützt also einem die eigene, geistige Flexibilität, wenn das bürokratische System um einen herum völlig unflexibel ist. Außerdem gehören zum Jobwechsel immer zwei. Der, der den Job möchte und der, der ihn vergibt. Es geht also nicht nur darum, was man sich selbst zutraut, sondern auch darum, was andere einen zutrauen. Und diese Anderen teilen nun mal oft nicht die eigene geistige Flexibilität.

                              Ich bin überzeugt, in keinem Land ist es für einen Erwachsenden so schwierig Job und Branche zu wechseln, wie in Deutschland.
                              Nirgendwo sonst herrscht nämlich ein so ausgeprägtes Schubladendenken. Ist ja auch kein Wunder, versucht man hier ja schon die Menschen nach der Grundschule in „Akademiker“ und „Hilfsarbeiter“ einzuteilen. Nirgendwo sonst wird so großen Wert auf einen lückenlosen, perfekten Lebenslauf gelegt, nirgendwo sonst wird in Eigeninitiative erworbenen Wissen, so wenig Beachtung geschenkt, solange man dafür keinen „Schein“ in der Tasche hat.

                              Es gibt da sicherlich auch Unterschiede zwischen den Branchen, also Branchen, wo der Quereinstieg einfacher ist.
                              Aber es können ja nicht alle „irgendwas mit Medien“ machen.

                              Gruß succo
                              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                                Zitat von succo Beitrag anzeigen
                                Die meisten Firmen wollen Fachkräfte, keine Quereinsteiger und niemand bekommt eine Umschulung, nur weil er gerne eine machen möchte.
                                Das ist z.B. etwas, wo die USA uns Äonen voraus ist. Quererinsteiger habens dort wesentlich leichter als hier in Deutschland. Auch besteht dort viel mehr Interesse am Menschen an sich. In Deutschland zählen hauptsächlich die Noten - der Part im Lebenslauf über Interessen dient vor allem zur Belustigung der deutschen Personaler.

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