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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen
    Mal eine kurze Frage zwischendurch, welcher Stundenlohn ist denn so grober Durchschnitt in den Zeitarbeitsfirmen (zb für Bauarbeiter/Baufirmen)? Ist da was über 10 Euro die Stunde dabei?

    Ich frag nur, weil ich hier grade in einer Buchhaltung eines unserer Mandanten so eine Abrechnung über ausgeliehene Zeitarbeiter sehe, und der Lohn, den die Zeitarbeitsfirma da dem Ausleiher in Rechnung stellt, liegt bei 14,20 Euro die Stunde, zuzüglich 50% Sonntagszuschlag und 25% Nachtarbeitszuschlag. Da wollte ich mal wissen, wieviel davon denn beim Arbeitnehmer ankommt, und wieviel sich die Zeitarbeitsfirma krallt.
    Also ich kannte einen, der arbeitete für 8 € die Stunde bei einer Zeitarbeitsfirma, und die hat ihn für 25 € die Stunde ausgeliehen (zu Daimler). Der Chef fuhr dann auch mit nem Porsche Cayenne als Dienstwagen herum.
    When I feed the poor, they call me a saint.
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    ~ Hélder Câmara

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      Wow, also bekommt der AN im besten Fall grade mal um die 56% Lohn von dem, was der Ausleiher tatsächlich zahlt, bei 100% der anfallenden Arbeit.
      Kein Wunder, das diese Zeitarbeitsfirmen wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, die leben ja tatsächlich wie Maden im Speck -.-´

      @Kid, naja, unser Mandant hier ist nur ein klitzekleiner Baubetrieb, gut möglich, das die größeren Firmen noch mehr für einen zahlen dürfen, wovon sich die Zeitarbeitsfirma dann eben noch mehr einsackt :/
      Jede Geschichte hat vier Seiten: Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich geschehen ist.

      Welten brechen auseinander, Formationen nicht.

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        Äh, Leihbuden. Hab da auch meine Erfahrung mit.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Doch, ist es. Da kenne ich aus meiner täglichen Praxis genügend Beispiele für.
        Ich aus meiner auch.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Dieses Phänomen beschränkt sich keineswegs nur auf Gutverdiener. Eine Schuldnerin von mir, die seit längerer Zeit im ALG II-Bezug ist, hat nach eigener Aussage ca. 15.000 € Schulden. Auf meine Frage, woher ihre Schulden kämen, antwortete sie trocken: „Neckermann, Otto, Handy-Verträge“. Gut, ne?
        Ich habe NICHT behauptet, es gäbe nicht solche Alg II Empfänger, aber hier wird von einigen suggeriert, dass nur Alg II Empfänger nicht mit Geld umgehen können und deshalb alle erst mal eine Schuldnerberatung kriegen sollen, selbst diejenigen, die gar keine Schulden haben. Ergo: Sippenhaft und pauschalisiertes Vorurteil.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Wenn das dein Stil ist, klar definierte Sanktionstatbestände als „Bild- und Stammtischgeblubber“ abzutun, dann warst du in diesem Job ganz offenbar fehl am Platz.
        Und wieso werden dann so viele Sanktionen vor einem Sozialgericht wieder abgeschmettert bzw. zurückgenommen? Eben weil sie nicht klar definiert sind bzw. sich die Sachbearbeiter auch vieles hinbiegen bzw. gewisse Anweisungen von oben kommen.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Aber ich erläutere es dir gerne noch einmal:
        Die Agentur für Arbeit verhängt eine Sperrzeit, u.a. i.d.R. dann, wenn der Arbeitslose sein Arbeitsverhältnis selbst gekündigt hat, er einen Anlass für eine arbeitgeberseitige Kündigung gegeben hat oder einen Aufhebungsvertrag abgeschlossen hat und hierdurch die Arbeitslosigkeit mindestens grob fahrlässig herbeigeführt hat. Ebenfalls wird eine Sperrzeit verhängt, wenn der Arbeitslose eine angebotene Arbeit nicht annimmt oder ein Vorstellungsgespräch nicht wahrnimmt oder eigene Bewerbungsbemühungen nicht nachweist. Ebenfalls kommt es zur Verhängung einer Sperrzeit, wenn der Anspruchsteller eine drohende Arbeitslosigkeit nicht rechtzeitig bei der Agentur für Arbeit meldet.
        Agentur für Arbeit = Arbeitslosengeld I
        Jobcenter/Arge = Arbeitslosengeld II

        Übrigens können Jobs abgelehnt werden, nämlich dann, wenn sie sittenwidrig sind, wenn sie gegen bestehende Gesetze verstoßen oder wenn man gar nicht die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat.

        Hab selbst schon Jobs abgelehnt und dem SB dann immer genau die §§ mitgeliefert, warum ich diese nicht angetreten bin.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Auch vermeintliche Gut- oder Durchschnittsverdiener leben nicht zwingend auf der Insel der Glückseligkeit. Solche Verallgemeinerungen sind immer mit Vorsicht zu genießen.
        Zumindest leben sie ruhiger, weil sie sich nicht jeden Tag Gedanken machen müssen, ob sie den Monat über die Runden kommen müssen, wenn sie mal krank werden oder die Waschmaschine kaputt geht oder die Brille neu gemacht werden muss etc.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Damit hast du hier den ersten echten Stammtischbeitrag geleistet! Aber du kannst ja sicher begründete Beispiele nennen. Ich bin ganz Ohr.
        Beispiele hab ich schon genug genannt.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Wenn du von der Pfändungsfreigrenze noch die Miete abziehst, dann nicht mehr. Und diese Miete kann durchaus höher sein als die eines Transferleistungsempfängers, womit man dann wieder auf einem vergleichbaren Niveau wäre.
        Tja, wenn und aber und könnte...

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Logo, kenne ich: Nichts oder zu spät bekommen. Der Klassiker schlechthin. Höre ich ca. 30mal am Tag.
        Zu spät kommen kann jeder mal. Auch der SB. Und dann muss der Erwerbslose sogar solange warten, bis der SB mal gedenkt aufzutauchen.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Sanktionen sind übrigens rechtsbehelfsfähig:
        Bevor das Jobcenter einen Absenkungsbescheid erlässt, muss sie dem Hartz IV Empfänger die Möglichkeit zu einer Anhörung geben. In der Anhörung muss auf die drohenden Maßnahmen hingewiesen werden und es muss eine Frist zur Stellungnahme von ca. 2 Wochen eingeräumt werden.
        Und? Ich hatte schon mehrfach Anhörungen, z.b. wegen einer KDU Gutschrift, obwohl ich meine schon längst ans Amt geschickt hatte. Die wollten mich wegen dem angeblichen Guthaben sogar sanktionieren. Dass ich denen die Kopie meiner Abrechnung geschickt habe, hat die nicht interessiert. Erst als ich persönlich aufschlug, kam raus, dass die Abrechnung einem ganz anderen Erwerbslosen gehörte und nicht mir.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Ja, tausende. Und alles ohne Verschulden, ist klar.
        Du willst es nicht kapieren, ne?

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Ja, ja, ja. Schuld sind immer die anderen. Ich kann´s nicht mehr hören.
        Ach, Schuld sind also IMMER die Erwerbslosen? Du machst es dir echt einfach.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Ja, und? Das ist doch möglich? Oder darf ein Alleinstehender keine größere/teurere Wohnung haben? Schließlich gibt es auch regional bedingt unterschiedliche Mietspiegel.
        Natürlich, natürlich. Aber wenn ich genug Geld verdiene, achte ich drauf, dass ich halt nicht dem Kaufrausch verfalle, sondern halt auch was zurücklege. Denn das könnte ich in dieser Situation - im Gegensatz zu jemandem, der Arbeitslosengeld II bekommt.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Die nächste Stammtischparole. Kein Widerspruchsbescheid ergeht standardmäßig. Im Übrigen war der Hinweis auch als Hilfestellung gedacht, aber egal.
        Textbausteine. Ich hab schon oft genug mit Betroffenen Widersprüche verfasst und haarsträubende Textbaustein-Bescheide wiederbekommen.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Die Jobcenter befinden sich nicht im rechtsfreien Raum. Deren "Kunden" aber auch nicht.
        Das sag mal den Sachbearbeitern.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Und für genau solche Fälle gibt es Rechtsmittel. Wenn du diesem Sachbearbeiter den Stempel unter die Nase hältst, dann will ich sehen, mit welcher Begründung er seinen Vorwurf aufrecht erhält.
        Wenn die Sachbearbeiter ihre Aufgabe gewissenhaft erledigen würden, dann bräuchte es keiner Rechtsmittel auf rechtswidrige Bescheide. Aber da man ja für diese Leute, die da vielleicht eine Woche eingelernt werden, die Hausaufgaben machen muss und gleich die §§ unter die Nase halten muss, kann man keine Beratung oder korrekte Bescheidung erwarten.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Ich bezichtige hier niemanden der Lüge. Es geht um Erfahrungswerte. Wenn ich eine schriftliche Vollstreckungsankündigung mit zweiwöchiger Fristsetzung eigenhändig in den korrekt beschrifteten Briefkasten werfe, und man mir dann erzählen will, man hätte nichts erhalten, dann fühle ich mich veräppelt. Und das ist kein Ausnahmefall.
        Hatte ich auch mal. Da hat mir jemand eine Zustellung in den Briefkasten geworfen, der für jemand anderen aus meinem Haus gedacht war. Also erzähl mir bitte nicht, dass da keine Fehler erfolgen können.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Der Ideenreichtum, wenn es darum geht, sich Zahlungspflichten zu entziehen, ist schier grenzenlos. Das Argument einer immer schlechter werdenden Zahlungsmoral ist kein Ammenmärchen. Das ist Fakt, das erlebe ich jeden Tag. Und mich ärgert es, wenn solche Erfahrungswerte hier als „Blödsinn“ abgetan werden. Solche Dinge poste ich hier nicht, weil ich mich wichtig machen will, sondern weil es für den einen oder anderen sinnvoll sein kann, auch mal die andere Seite zu hören. Ebensowenig behaupte ich, dass alle Schuldner oder ALG II-Empfänger so sind, aber leider viele. Ich selbst würde mir das Gegenteil wünschen, denn dann wäre der Job zumindest etwas erträglicher.
        Natürlich behauptest du wieder, dass die meisten nur Arbeitslosengeld II Empfänger sind. Das liest man ganz deutlich raus.

        Wo übrigens kein Geld ist, kann auch nicht gezahlt werden, ne?

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Das erzähl mal einem Arbeitnehmer, der ´nen Arsch voll Pfändungen auf dem Gehalt hat. Ob der sich wohler fühlt, weil „es dem ALG II-Empfänger [angeblich] noch dreckiger geht“, wage ich zu bezweifeln.
        Tja, dann muss sich der Arbeitgeber mit dem besseren Gehalt aber fragen, warum er Schulden hat. Meistens ja selbst verschuldet aufgrund Konsumrausch. So gesehen p.P. Na ja, geht man halt in Privatinso.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Die Flut an Verfahren ist mMn eher auf die handwerklichen inhaltlichen Fehler bei der Einführung von Hartz IV zurückzuführen. Mit der angeblichen Unwilligkeit der Jobcenter, Widersprüche anzuerkennen, hat das weniger zu tun, als du vielleicht glaubst.
        Wie lange gibts schon Arbeitslosengeld II? Die Klagen werden ja nicht weniger und warum nicht? Weil falsche Bescheide ergehen oder rechtswidrige Sanktionen. Deshalb werden auch die meisten Klagen gewonnen.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Aha, und weil deine Mutter Pech hatte (z.B. unfähiger Sachbearbeiter oder was auch immer), sind natürlich alle Widersprüche zwecklos. Wo ist denn da die Logik?
        Nen Ex 1 Euro Job Kollege hat es durch, einige meiner Freunde haben das durch. Es ist also kein Zufall... und andere können da noch ganz andere Sachen erzählen, die sie erlebt haben. Deshalb gehen die meisten auch nicht mehr ohne Beistand zu den Meldeterminen.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Das Jobcenter ist genauso an Recht und Gesetz gebunden wie seine „Kunden“. Beide haben Rechte und Pflichten, und für den Fall, dass man sich benachteiligt fühlt, gibt es Rechtsmittel. Ob deren Anwendung zum gewünschten Erfolg führt, hängt auch von der Art und der Glaubwürdigkeit der Begründung ab. Dabei muss eine Begründung nicht einmal sonderlich originell sein, sondern einfach nur den Tatsachen entsprechen. Von „standardmäßig“ abgelehnten Widersprüchen habe ich noch nie gehört, so etwas gibt es schlicht und einfach nicht. Jeder Widerspruch wird geprüft; in Einzelfällen laufen Widerspruchsverfahren sogar über die Aufsichtsbehörden, aber da kenne ich mich dann nicht mehr detailliert aus. Ich kann auch nicht alles wissen.
        Ach ja, so ist es in der Theorie. In der Praxis sieht es leider anders aus. Und zwar sehr anders.

        Die Begründung kann sogar mit Beweisen sein, es kommt trotzdem die Ablehnung. Es wird darauf spekuliert, dass der Erwerbslose nicht vor Gericht zieht.

        Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen
        Auch wir haben ein eher schlampiges Postzustellungsunternehmen (Hauptsache billig). Von daher haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, wirklich wichtige Postsendungen entweder förmlich zuzustellen oder persönlich abzuliefern. Soweit ich weiß ist auch niemand verpflichtet, einen beschrifteten Briefkasten bereit zu halten, wobei ich mich in diesen Fällen allerdings frage, wie die Leute grundsätzlich an ihre Post kommen?
        Yoah, das machen die Jobcenter Mitarbeiter allerdings nicht.

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          Zitat von Suthriel Beitrag anzeigen
          Wow, also bekommt der AN im besten Fall grade mal um die 56% Lohn von dem, was der Ausleiher tatsächlich zahlt, bei 100% der anfallenden Arbeit.
          Kein Wunder, das diese Zeitarbeitsfirmen wie Pilze aus dem Boden geschossen waren, die leben ja tatsächlich wie Maden im Speck -.-´

          @Kid, naja, unser Mandant hier ist nur ein klitzekleiner Baubetrieb, gut möglich, das die größeren Firmen noch mehr für einen zahlen dürfen, wovon sich die Zeitarbeitsfirma dann eben noch mehr einsackt :/
          Es kann wirklich sein dass ihre Gewinnspanne so hoch ist.

          Die "Verwaltung" bestand nämlich nur aus dem Chef und einer Sekräterin, da kann mir keiner erklären dass die 17 € pro Stunde pro Zeitarbeiter brauchen um ihre Kosten zu decken.
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          ~ Hélder Câmara

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            Zitat von Lt.Cmdr.CK Beitrag anzeigen


            Was genau stellst du dir denn darunter vor? Und an wen sollte sich sowas richten? Wer sollte/dürfte sowas in Anspruch nehmen? Arbeitslose/Arbeitssuchende, die gar nicht verschuldet sind, oder die demnächst voraussichtlich in die Schuldenfalle tappen oder die bereits verschuldet sind? Und was ist, wenn jemand das gar nicht will? Zwangsweise verpflichten? Und glaubst du ernsthaft, dass ein (hoch-)verschuldeter Mensch heute nicht verschuldet wäre, wenn er an einer, wie du es nennst, „präventiven“ Schuldnerberatung teilgenommen hätte? Als ob es so einfach wäre.
            Sorry, daß die Reaktion so spät kommt. Mußte die letzten Tage außerhalb arbeiten ohne Gelegenheit ins Forum zu schauen.
            Natürlich meine ich meinen Vorschlag nicht verallgemeinernd.
            Ich will hier auch nicht herumsalbadern, daß H4-Empfänger alle dem Klischee entsprechen, welches uns ein gewisser Herr Sarrazin kredenzt hat.

            Vor etwa 7 Jahren, als ich (relativ) hochverschuldet und mit einem völlig unsinnigen Versicherungspaket arbeitslos wurde und später ins H4 rutschte, hätte ich mir eine Beratung gewünscht. Die gab es aber nicht.
            Zuletzt mußte ich mich privat jemandem anvertrauen. Da bin ich auch noch heute dankbar für, daß sich da jemand wirklich die Mühe gemacht hat mich in gewisser Hinsicht "schlau" zu machen.
            Z.B. wie man unnötige Versicherungen und Abos aufkündigt, Ratenzahlungen besser koordiniert, etc.

            Das Wort Finanzberater war eigentlich ironisch gemeint. Ich meinte eher optionale Schuldnerberatung als festen Bestandteil der Regelleistung.
            So etwas wie Anlageberatung war nicht gemeint.
            Naja, "präventive Schuldnerberatung"...(Worte)
            Praktisch könnte man eine Broschüre auch "Schuldenvermeidungsprogramm für Nichtselbständige" nennen.

            Die H4 Zeit war für mich nicht lustig. Und es war auch hart aus den Schulden zu kommen. Das will ich nicht unbedingt, daß das jeder auch so erleben muß.
            Der H4-Satz ist meiner Meinung nach auch heute noch viel zu niedrig.
            Gleichzeitig warte ich eigentlich seit geraumer Zeit auf einen gesetzlichen Mindestlohn von mind. 10€.

            Heute bin ich schuldenfrei und auch mittlerweile schon einige Jahre wieder berufstätig.
            Zuletzt geändert von Galactus; 12.03.2012, 16:03.
            "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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              Zitat von DJSun1981 Beitrag anzeigen
              Nicht H4 ist zu niedrig, sondern die Mindestlöhne sind zu niedrig.
              Bei den Mindestlöhnen orientiert man sich an Hartz IV ... je weniger ALG II, desto geringer werden die Löhne. Die Jobcenter begünstigen durch eine Aufstockung die Ausbeutung durch Unternehmen.

              Aufstockung schafft Anreize für verschärfte Ausbeutung

              Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor
              "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                Pfff, ich krieg gerade das blanke Kotzen. Du solltest echt aufhören, BILD Zeitung zu lesen und mal endlich das Gehirn einzuschalten.
                Mein Gehirn ist eingeschaltet. Stehen solche Sätze, die ich schrieb etwa in der Bild ? Das fände ich irgendwie witzig, denn ich lese die eigentlich gar nicht.
                Lohnt sich vielleicht mal eine zu kaufen.

                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                Ich krieg nochmal das Kotzen.
                Es lag nicht in meiner Absicht bei Dir eine Übelkeit auszulösen. Sorry.

                Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                Es wäre wirklich dringend an der Zeit, dich mal in die Realität zu schubsen - weg von der BILD Zeitung und RTL II TV.
                Bild: Nicht meine Lektüre. RTL II TV: Seit etwa 3 Jahren nicht mehr. Wird von mir komplett ausgeblendet.

                Keine Ahnung für was für einen Du mich halten magst.
                Wie gesagt, ich war vor 4 Jahren selbst noch H4-Empfänger und verschuldet und bin es auch u.a. nicht mehr, weil mir eben jemand privat geholfen hat, der mir Dinge gezeigt hat, von denen ich nichts wußte.
                Es wäre doch schön, wenn es so einen "Service" auch von den ARGEn gäbe.
                "Ganz egal wo Ihr hingeht - da seid Ihr dann." (Buckaroo Banzai)

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                  Beratung von Seiten der Arge oder irgendwelcher Zwangsmaßnahmeträgern ist nie eine gute Idee.

                  Ich wäre eher für eine unabhängige Schuldnerberatung auf freiwilliger Basis. Also eine Anlaufstelle, wo sich jemand, der bedürftig ist, hinwendet, wenn ihm das ganze über den Kopf wächst. Ist ja nicht so, dass man immer genug Geld für alles hat. Strom wird immer teurer, Lebensmittel auch, dann kommen schon mal Arztkosten...

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                    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
                    Bei den Mindestlöhnen orientiert man sich an Hartz IV ... je weniger ALG II, desto geringer werden die Löhne. Die Jobcenter begünstigen durch eine Aufstockung die Ausbeutung durch Unternehmen.

                    Aufstockung schafft Anreize für verschärfte Ausbeutung

                    Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor
                    leider muss ich Dir zustimmen. Dieser Zusammenhang besteht m. E. in der Tat. Daher ist es auch nüchtern betrachtet völlig sinnfrei, wenn Geringverdiender und ALG-II-Empfänger gegeneinander aufgehetz werden, da sie im Grunde im gleichen "Boot" sitzen, wenn auch auf unterschiedlichen Etagen.

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                      Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                      leider muss ich Dir zustimmen. Dieser Zusammenhang besteht m. E. in der Tat. Daher ist es auch nüchtern betrachtet völlig sinnfrei, wenn Geringverdiender und ALG-II-Empfänger gegeneinander aufgehetz werden, da sie im Grunde im gleichen "Boot" sitzen, wenn auch auf unterschiedlichen Etagen.
                      Na dafür werden die Politiker und einschlägigen Medien schon sorgen.

                      Wobei ein Aufstocker (nichts anderes sind ja die Leute, die für unter 8 Euro die Stunde malochen gehen oder in Minijobs rumhängen) genauso beschissen dran ist wie jemand, der keinen Job hat.

                      Sie werden weiter schikaniert vom Jobcenter, sie haben dieselben nicht vorhandenen Rechte (das ganze wurde ja nochmal verschärft auch wegen Ortsabwesenheit) und müssen auch Bewerbungen schreiben und hängen ständig am Tropf, ob die in der Leiste die Anrechnungen falsch bescheiden und zu wenig Geld aufgestockt wird. Das sind Rennereien ohne Ende.

                      Und über irrsinnige Vermittlungsvorschläge brauch ich gar nicht reden. Fließbandarbeit für Leute mit attestierten Bandscheibenvorfällen, Callcenter für Leute mit Hörsturz und Ödemen an den Stimmbändern...

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                        Diese Aufstockung ist sowieso die größte Frechheit aller Zeiten.
                        Wieso zum Henker soll der Steuerzahler den Unternehmen auch noch die billigen Arbeitskräfte subventionieren?
                        "Die Wahrheit ist so schockierend, die kann man niemandem mehr zumuten." (Erwin Pelzig)

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                          Zitat von Mondkalb Beitrag anzeigen
                          Diese Aufstockung ist sowieso die größte Frechheit aller Zeiten.
                          Wieso zum Henker soll der Steuerzahler den Unternehmen auch noch die billigen Arbeitskräfte subventionieren?
                          Weil die INSM es so von der Politik fordert. Die Lobbyisten sind viel beschäftigte Männer.
                          Viel den Wenigen und wenig den Vielen. So konservativ sollte man schon sein.

                          Kommentar


                            Zitat von Halman Beitrag anzeigen
                            leider muss ich Dir zustimmen. Dieser Zusammenhang besteht m. E. in der Tat. Daher ist es auch nüchtern betrachtet völlig sinnfrei, wenn Geringverdiender und ALG-II-Empfänger gegeneinander aufgehetz werden, da sie im Grunde im gleichen "Boot" sitzen, wenn auch auf unterschiedlichen Etagen.
                            Teile und Herrsche hat schon immer super funktioniert.

                            Die Einstellung: mich betrifft es nicht oder es muss anderen noch schlechter
                            gehen als mir ist leider verbreitet.

                            Edmund Stoiber: Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber.
                            (ein super Eigentor, aber leider wahr bzgl. unseren "Volksvertreter")


                            Zu Thema: Sanktionen und Recht anwenden seitens der ARGE/Jobcenter.

                            Ein Gespräch mit dem Richtern beim Sozialgericht, den Anwälten und sonstigen
                            Vereinigungen, die damit zu tun haben, sollte jegliche Illusionen bzgl. Recht und Unrecht zerstören.
                            Oft geht nur darum die Sanktionensquote zu erfüllen. Oder Geld einzusparen.
                            Beides wird vom Arbeitsministerium vorgegeben und dann durchgesetzt.


                            Die ARGE muss selbst, falls sie verlieren nur das Geld ohne Zinsen nachzahlen.
                            Die Gerichtsgebühren für diese Verfahren zahlt der natürlich Steuerzahler.

                            Eine Behörde, dermaßen Probleme hat mit der Rechtsstaat und Sozialstaatsbindung des GG hat, ist mir noch nicht unter gekommen.

                            Die ständigen Änderungen in SBG II, die fast immer zu Ungunsten von ALG II-Beziehern sind, sprechen da Bände.

                            De facto sollte man ALG II-Bezieher ständig klagen,
                            jegliche Hoffnungen auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit ARGE/Jobcenter sind einfach zu begraben.

                            Momentan ist Ruhe, ich bin jetzt 1 Jahr in ALG II und habe es auf 12 Klagen (alle erfolgreich) gebracht.
                            Die Option der schriftlichen Auskunft hab ich sehr fleißig genutzt.
                            Die Anzahl der Amtsbeschwerden kann ich nicht mehr zählen.
                            (fire and forget halt, formlos,fristlos und natürlich furchtlos).

                            Kommentar


                              Zitat von arthur Beitrag anzeigen
                              Staat observiert Hartz IV Empfänger - YouTube
                              Heutzutage nennt man dieses Stasigehabe "Verwaltungsakt".
                              Ich habe davon ja auch auf ein paar Seiten vorher erzählt wie es eine Freundin getroffen hat.


                              Es ist einfach nur erschütternt mit was für Methoden heute gearbeitet wird.
                              Da fragt man sich wirklich wie konnte es nur soweit kommen.
                              Vom Prinzip her müßten genau die Leute die sowas tun mal Überwacht, auspioniert und dessen Wohnungen durch sucht werden.
                              Mal sehen wie sie dann über diese Methoden denken.
                              Aber mit welcher Gelassenheit und Normalität sie darüber berüber reden den Leuten "Hausbesuche" abzustatten........ unglaublich, einfach nur Unglaublich.

                              Das Schärfste finde ich ja wenn man von seinen Verfassungsmäßigen Rechten gebrauch macht und den Leuten nicht den Zugang gewährt, dann wird einem das Geld KOMPLETT gespeert.
                              Und das ist für die ganz Normal??!!!!

                              Ich bin eben noch über dieses Video gestolpert (bescheuerter Titel aber der Inhalt...)
                              Die gefährliche von der Leyen !!! - YouTube
                              um mal weck von der Überwachung und hin zum Hartz 4 direkt zu kommen.
                              Besonders die Zweite Hälfte...... ohne Worte.

                              Ein Anstieg der Leute um 28% bei der Bahnhofsmission in nur einem Jahr!
                              Ich kann dieses Spruch nicht leiden aber hier läuft ganz gewaltig was Falsch.

                              Wer ernsthaft der Meinung ist das dass Normal ist, oder das Hartz 4 zuviel ist etc. der sollte selber mal davon leben und/oder sich einfach mal Sozial betätigen und an einer dieser Essensausgaben Lebensmittel verteilen.
                              www.sf3dff.de das Deutsche SciFi Forum für 2D/3D Artworks und FanFictions

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                                Problem ist auch, dass es für alle Erwerbslosen und Aufstocker einfach nicht genug billige Wohnungen gibt.

                                Dazu die explodierenden Stromkosten.

                                Kam gerade bei SAT1 News: In Berlin will ein Unternehmer billige Wohnung um die 350 Euro vermieten, aber die haben dann nur 25 m².

                                Karnickelbuden. Urgh...

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