Ist Hartz IV zu niedrig?

[Bethany Rhade]

Menschen zweiter Klasse halt. Irgendwann wird dann auch Kinobesuch nicht mehr erlaubt, kein Restaurantbesuch, kein Besuch einer öffentlichen Bibliothek und alle Arbeitslosengeld II Empfänger müssen dann ein rotes A auf der Jacke aufgenäht tragen.

[Kristian]

Menschen zweiter Klasse halt. Irgendwann wird dann auch Kinobesuch nicht mehr erlaubt, kein Restaurantbesuch, kein Besuch einer öffentlichen Bibliothek und alle Arbeitslosengeld II Empfänger müssen dann ein rotes A auf der Jacke aufgenäht tragen.

Menschen zweiter Klasse sind wir doch alle mittlerweile. Als erste Klasse gelten die reichen Oligarchen weltweit. Jedoch ist das weit nicht mehr so fixiert wie früher. Jeder kann durch Zufall zu so einem Oligarchen werden oder auch wieder zu einem Menschen zweiter Klasse... also einem normalen Menschen.

[Bethany Rhade]

Na gut, dann eben Menschen dritter Klasse.

[Königin der Nacht]

Mittlerweile geht das Hetzen gegen Hartz4 Bezieher mir auf die Nerven. Jetzt dürfen wir noch nicht einmal mehr Lose kaufen oder Lotto spielen. Was kommt demnächst?

Ich kann verstehen das diejenigen geschützt werden müssen die ihren Hartz4 Satz verspielen im Casino oder anderswo aber das die anderen die mit ihrem Satz noch gerade so klarkommen auch noch bestraft werden die vielleicht etwas Spaß haben wollen finde ich nicht ok. Und wie bitte wollen sie feststellen das derjenige Hartz4 bezieht? Soll derjenige jetzt seinen Bescheid immer vorzeigen oder wie?

[[OTG]Guy de Lusignan]

Sieh es positiv, der Chefideologe der Anti H4-Empfänger-Bewegung(Westerwelle) is weitestgehend weg vom Fenster^^
Der wurd selbst der FDP zu unbequem(H4-Empfängersidn ja schließlich auch Wähler.. und haben Familien/Verwandte, die auch wählen gehen könnten)^^

Aber die richterliche Logik war in dme Fall wirklich bombig^^ wer schützt dann eigentlich die arbeitenden Bürger vor der "Lotto"-sucht?^^

[Kristian]

Nüchtern gesehen ist die Zahlung von Transferleistungen eine Verzerrung der Gesellschaftswerte. Es galt schon immer, dass wenn jemand arm war, er sich eben nichts leisten konnte. Das lag dann immer im Ermessen der aktuellen Gesellschaftsstruktur, ob arme Menschen fallen gelassen werden oder ob ihnen wenigsten eine warme Suppe am Tag gegeben wird. Die Kirchen hatten über Jahrhunderte die Funkion der Versorgung der Armen. Die Religionen wurden vom Staat getrennt und nun kann jemand anderes die Armen versorgen.

Und wenn jemand Geld hat, dann kann er sich eben etwas leisten und ist nicht mehr angewiesen auf das Armengeld, welches Hartz4 nunmal ist. Und da hilft auch kein Rumgerede. Hartz4 ist Armengeld, welches verhindern soll, dass die Menschen auf der Straße verhungern und unschönen Gestank erzeugen. Dieses ganze Gebrabel um Menschenwürde ist doch nur ein Riesenblabla, um das alles schöner zu verpacken. Sowas wie Würde, ist für jeden Menschen anders und am Ende zählt nur ob man seine Bedürfnisse jeden Monat einigermaßen befriedigen kann.

Noch vor einigen Jahrzehnten schämte man sich noch wenn man auf Sozialhilfe angewiesen war und heute empört man sich lauthals darüber, dass man noch zu wenig bekommt und dass die Gesellschaft die Pflicht habe für ausreichend Geld im Monat auf dem Konto zu sorgen. Ich bin echt gespannt was bei uns abgehen wird, wenn das Sozialsystem in einigen Jahren zusammenbrechen wird. Und wir reden hier nicht von Prognosen in ferner Zukunft, sondern von faktischen Entwicklungen. Die Menschen wollen es nur nicht wahr haben und wollen es auch nicht von irgendjemanden zu hören bekommen.

[Gast]

Wenn das Sozialsystem zusammenbricht, wird es ganz sicher nicht wegen Hartz IV passieren, sondern wegen der Rente. Faules, überversorgtes Rentnergesindel...

[Kristian]

Wenn das Sozialsystem zusammenbricht, wird es ganz sicher nicht wegen Hartz IV passieren, sondern wegen der Rente. Faules, überversorgtes Rentnergesindel...

So dachte ich auch früher. Doch unsere Rentner leben mittlerweile auch nicht mehr so rosig. Es gibt sicherlich vielleicht noch alte Rentner aus der Nazizeit, die paar tausender kassieren. Aber die Mehrheit bekommt kaum noch genug, um davon zu leben. Es ist nicht die Qualität der Renten, die uns so belastet, sondern die Quantität, relativ gesehen zur Gesamtbevölkerung.

[Gast]

Völlig falsche Betrachtungsweise. Es geht nicht darum, was der einzelne hat, sondern was der Spaß insgesamt kostet. Das Rentensystem verschlingt 240 Milliarden im Jahr, 80 Milliarden müssen bereits jetzt aus dem Bundeshaushalt beigesteuert werden. Von der Pflegekasse noch gar nicht zu reden. Ohne den Zuschuss zur Rentenkasse wäre Uschis Etat um 2/3 kleiner.

[Kristian]

Völlig falsche Betrachtungsweise. Es geht nicht darum, was der einzelne hat, sondern was der Spaß insgesamt kostet. Das Rentensystem verschlingt 240 Milliarden im Jahr, 80 Milliarden müssen bereits jetzt aus dem Bundeshaushalt beigesteuert werden. Von der Pflegekasse noch gar nicht zu reden. Ohne den Zuschuss zur Rentenkasse wäre Uschis Etat um 2/3 kleiner.

Wenn Du die 240 Milliarden auf die rund 25 Millionen Rentner und Pensionäre aufteils, kommst Du auf rund 800€ pro Kopf. In Wirklichkeit kostet das Rentensystem ein bissl mehr und es gibt einige alte Eisen die gepfeffert mehr bekommen als der Durchschnitt. Es ist nicht ohne Grund so, dass man z.B. in den Großstädten viele vagabundierende Rentner sieht, die auf der suche nach Pfandflaschen von Mülltonne zu Mülltonne huschen.

Mag ja sein, dass unser einer sich da um die eigene Zukunft weniger einen Kopf macht. Aber treffen wird uns das alle mal können, denn ich mache mir keine Hoffnung mehr, dass ich jemals eine Rente bekommen werde, von der ich auch leben könnte.

Aber es ist wie so immer. Es finden sich immer paar Schlaueier, die behaupten, dass uns schon nichts passieren wird ("DIE RENTEN SIND SCHISCHA"). Das stecken wir doch alle locker weg. Das Problem ist nur, dass es in der Menschheitsgeschichte noch nie so einen Fall gab, wie wir in heute erleben. Aus keiner einzigen Zeitepoche ist bekannt, dass es jemals eine so krasse Überalterung der Gesellschaft gab, weil ganz einfach schon vorher das gesellschaftliche Gefüge zusammenbrach und die Zivilisation unterging. Unsere ist noch nicht untergegangen, weil wir in einer globalisierten Welt leben und zusätzlich das Gelddrucken erfunden haben, ohne dass unsere Scheinchen groß an Wert verlieren. Jedoch wird dies auch immer labiler.

[Gast]

Wenn Du die 240 Milliarden auf die rund 25 Millionen Rentner und Pensionäre aufteils, kommst Du auf rund 800€ pro Kopf. In Wirklichkeit kostet das Rentensystem ein bissl mehr und es gibt einige alte Eisen die gepfeffert mehr bekommen als der Durchschnitt. Es ist nicht ohne Grund so, dass man z.B. in den Großstädten viele vagabundierende Rentner sieht, die auf der suche nach Pfandflaschen von Mülltonne zu Mülltonne huschen.

Mag ja sein, dass unser einer sich da um die eigene Zukunft weniger einen Kopf macht. Aber treffen wird uns das alle mal können, denn ich mache mir keine Hoffnung mehr, dass ich jemals eine Rente bekommen werde, von der ich auch leben könnte.

Aber es ist wie so immer. Es finden sich immer paar Schlaueier, die behaupten, dass uns schon nichts passieren wird ("DIE RENTEN SIND SCHISCHA"). Das stecken wir doch alle locker weg. Das Problem ist nur, dass es in der Menschheitsgeschichte noch nie so einen Fall gab, wie wir in heute erleben. Aus keiner einzigen Zeitepoche ist bekannt, dass es jemals eine so krasse Überalterung der Gesellschaft gab, weil ganz einfach schon vorher das gesellschaftliche Gefüge zusammenbrach und die Zivilisation unterging. Unsere ist noch nicht untergegangen, weil wir in einer globalisierten Welt leben und zusätzlich das Gelddrucken erfunden haben, ohne dass unsere Scheinchen groß an Wert verlieren. Jedoch wird dies auch immer labiler.

Das kann alles sein und bezweifle ich auch nicht, aber das ändert nunmal nichts an der Tatsache, dass das Rentensystem gut zehn mal so viel kostet wie die Versorgung von Arbeitslosen und die Allgemeinheit damit vor eine finanziell sehr viel größere Herausforderung stellt.

[Bethany Rhade]

Es hat doch nichts mit Rente oder Alg I und II zu tun. Was uns auffrisst ist die Bürokratie. Formulare über Formulare. Neuestes Beispiel: Die Hilfen für Kinder von armen Familien. Das sind seitenweise Formulare. Muss sowas sein? Eine Seite hätte genügt: Ankreuzen, was beantragt wird, Rechnung oder Vorschussrechnung oder Kostenaufstellung von Vereinen, Schulen etc, ran und fertig.

Und dass wir Steuerzahler alle für Mist aufkommen müssen, den z.b. die Banken verzapfen oder wenn Firmen wie Siemens, Schlecker etc. nur noch Billiglöhner von ZAF einstellen und den Rest subventionieren lassen.

[Noir]

Und wie bitte wollen sie feststellen das derjenige Hartz4 bezieht? Soll derjenige jetzt seinen Bescheid immer vorzeigen oder wie?

*Sarkasmus on* Wir haben doch vor 70 Jahren gute Erfahrungen mit diesen angesteckten, gelben Sternchen gemacht.....*Sarkasmus off*

[ThorKonnat]

^Vom Prinzip wärs doch kein Thema eine Chipkarte anzufertigen die jeder ALGII Empfänger erhält auf dem (wie bei Bankkarten oder Krankenkassenkarten) die wichtigsten Daten draufstehen. Wenn er dann mal wieder was beantragen will muß man nur die Karte einlesen und Bingo. Erspart jede Menge Papierkram und Bürokratie, außerdem erspart man sich dann das man zigmal Formulare nachliefern muß die man schon abgegeben hat, das Amt aber verschlampt hat.

[Kristian]

Und ich wäre dafür, dass man die Menschen langsam wieder von der Muttermilch entwöhnt. Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitsnehmer haben sich an die Transferzahlung gewöhnt, Die Arbeitnehmer kämpfen nicht mehr verbissen um ihren Lohn (die Streiks der letzten Jahre waren hauptsächlich nur insziniert und hatten kaum eine mehrheitliche Zustimmung). Und die Arbeitgeber haben sich schon total auf die Hartz4 Zuzahlung eingestellt. Bei uns werden relativ gesehen Löhne wie in Kambodscha gezahlt und keinen juckt es so sehr, dass er gegen diese Zustände aufbegehren würde.