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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    @max/Sandswind: Ich sehe die angesprochenen Dinge ähnlich wie max, mit ähnlichen Begründungen. Das bei manchen Chefs/Menschen (wenn es noch solche sind) evtl. ein zögerliches Verhalten einer Einstellung eines potenziellen Mitarbeiters stattfindet, weil dieser schon wiederum an die evtl. Entlassung und die evtl. Klage dieses noch-nicht-Mitarbeiters denkt, ist von mir als (Gegen-)Einwand akzeptiert, mit dem Kommentar von mir, dass das wohl kaum die Regel ist und dieser Chef wohl sehr zögerlich sowie eher in der Minderheit ist/sein dürfte.

    Grundsätzlich sehe ich es so, wie es ist und ich es selbst schon mehrfach mit- oder an eigener Haut erlebt habe: Sicherlich nicht jeden, aber letztenendes die allermeisten Mitarbeiter können fast immer problemlos gekündigt werden. Die Chefetage muß nur auf einen Grund, meist der sog. innerbetriebliche Grund verweisen und schon ist das kein Problem mehr. Ein halbes Jahr Probezeit ist sowieso vorhanden, um einen MA zu entlassen, bei dem man bei der Einstellung evtl. Zweifel hatte.
    Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche, und plötzlich schaffst du das Unmögliche. (Franz von Assisi; 1181 od. 82 - 1226)

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      Hm...
      Jetz geb ich auch mal meine Senf dazu

      Also 1. finde ich auch, daß die arbeitslosen etwas für das geld, was sie bekommen, tun müssen. ABER das wird ja von "Vater Staat" wunderbar unterbunden. Arbeitlose liegen den ganzen Tag nur faul im Bett? Ja, was sollen sie auch sonst tun? Arbeit suchen? - Tun die meisten von ihnen zu anfang, davon bin ich überzeugt. Nur verliert man irgendwie doch die motivation, wenn man dauerhaft unvershculdet mißerfolg hat und trotzdem dafür bestraft wird. Was also sollen sie sonst tun? Hm... da wären ehrenamtliche tätigkeiten (die wir jede menge gebrauchen könnten) - aber halt, das dürfen sie ja nicht, weil sie ja dann dem arbeitsmarkt nicht mehr zur verfügung stehn und ergo kein geld mehr bekommen. Was bliebe also noch? Weiterbildung könnte ja ganz sinnvoll sein - Aber stop, auch das darf man nicht ohne 3fach gesiegelte Erlaubnis in 5facher Ausfertig vom jeweils zuständigen Sachbearbeiter, der (wenn die nicht völlig anders arbeiten als ihre kollegen im Jugendamt und beim wohngeld etc) ganz sicher entweder im Urlaub, krank oder sonst wie viel zu beschäftigt ist. Und außerdem ja ohnehin keinen nutzen in irgendeiner Weiterbildungsmaßnahem sieht, die nicht von dem Verein da speziell und extra angeboten wird *augen roll*

      Jetzt mal abgesehen von der ganzen Problematik mit zu wenig Geld (es ist nichtmal zu wenig, man kann nur nicht AUF DAUER davon leben) und zu wenig jobs und weiß der geier was:

      Es müßte ein umdenken in dieser gesellschaft stattfinden, damit auch nicht-bezahlte Tätigkeiten wieder vollwertig anerkannt werden. Wie oft hört man den Spruch, daß in einem Doppel-Verdiener-Haushalt einer arbeiten geht, um "sich selbst zu verwirklichen", nicht weil daß geld wichtig wäre. Aber würde er sich auch ehrenamtlich irgendwo einsetzen? Nein, weil da bekommt man ja nicht die nötige anerkennung für.
      Udn für arbeitslose genau dasselbe, warum sollen sie nicht ihre zeit sinnvoll einsetzen dürfen? Das hindert sie doch nicht daran, eine arbeit aufzunehemn, sobald sie eine finden, aber es würde ihr selbstwertgefühl steigern, ihre eigeninitiative fördern und forden (im geegnsatz zu den 1€-jobs, die laufen da ja mal wieder in die verkehrte richtung @ eigeninitiative) und die leute in einem geregelten leben halten. Ich weiß zumindest, daß ich erhebliche schwierigkeiten hätte, nach monaten oder gar jahren depressiven in den tag hinein lebens von heut auf morgen wieder an geregelte zeiten, frühes aufstehen und verantwortung zu gewöhnen. Und ich weiß auch daß ich depressiv in den tag hinein leben würde, gründe s.o.
      Und ich denke vielen vielen andern gehts da ähnlich
      Und es gibt wirklich genug bereiche, in denen wir zusätzliche hilfe in form von ehrenamtlicher mitarbeit dringend gebrauchen könnten (schulen, überhaupt sozialen einrichtungen, tierheime oder auch so ganz banale sachen wie spielplätze und Parks sauber und in Ordnung halten)

      Das werden nie arbeitsplätze werden, aber brauchen würden wir's trotzdem


      Und zum Thema Jobs: VIELLEICHT mag es sogar ausreichend Stellen geben, daß Problem liegt doch wohl eher darin, daß die nicht alle auf dem Niveau sind, wie die Politiker das gerne hätten, selbst zum Spargelstechen ist nicht jeder geeigent, wer bspw. Jahrelang hinterm Schreibtisch gehockt hat, dürfte rein körperlich überhaupt nicht zu effizienter körperlicher Arbeit in der Lage sein. Punkt.
      Und ich finde diese Quotenregelung wie z.B. beim Spargelstechen (wo das schonmal angesprochen wurde) ehrlich gesagt unverschämt, wer nicht qualifiziert ist, ist nicht qualifiziert, und darüber entscheidet nicht bloß irgendein blödes Abschluß-zeugnis oder eien ärztliche Untersuchung auf Krankheiten.
      Und umgekehrt wird Deutschland halt immer mehr zu einem "Dienstleistungs"-Land, da brauchen doch enorm viele jobs eien entsprechende intellektuelel Qualifizierung, und wie's um die in D bestellt ist, können wir ja dann in einem neuen Thread ausgiebig diskutieren *fg*

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        Zitat von amissa
        Und ich finde diese Quotenregelung wie z.B. beim Spargelstechen (wo das schonmal angesprochen wurde) ehrlich gesagt unverschämt, wer nicht qualifiziert ist, ist nicht qualifiziert, und darüber entscheidet nicht bloß irgendein blödes Abschluß-zeugnis oder eien ärztliche Untersuchung auf Krankheiten.
        Was für eine Qualifikation muß man denn mitbringen, um Spargel zu stechen? Das ist eine körperlich anstrengende, aber ansonsten recht leicht zu erlernende Tätigkeit. Mit entsprechender Übung kann das jede gesunde Person tun, daher reicht meines Erachtens eine gesundheitliche Überprüfung vollkommen aus.
        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
        -Peter Ustinov

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          Zitat von Sandswind
          Mit entsprechender Übung kann das jede gesunde Person tun, daher reicht meines Erachtens eine gesundheitliche Überprüfung vollkommen aus.
          und genau das ist der Knackpunkt, ich möchte mal behaupten, die wenigsten Langzeitarbeitslosen oder Arbeitslosen aus anderen Bereichen (wie z.B. Bürotätigkeiten) haben die.
          Und die bekommst du auch nicht von heute auf morgen.

          Wenn die guten Agenturen für Arbeit den Leuten, die zum Spargelstechen abkommandiert werden sollen, vorher ein paar Wochen "Fitness-Programm" spendieren - bitte schön
          Tun sie aber nicht.
          Heißt auf Deutsch: Der Landwirt hat da Arbeitskräfte, die erstmal völlig untauglich sind (schon rein körperlich), die er aber einstellen MUSS
          Und untauglich bedeutet in diesem Falle NICHT krank.
          Schonmal 'ne "Amtsärztliche Untersuchung" mitgemacht? Die ist ein Witz, da mußt du schon im Koma liegen oder noch besser gleich tot sein, um da "durchzufallen"

          Und wer bezahlt im Endeffekt dafür? Genau, der Landwirt, der seine Ernte nicht eingebracht bekommt.

          Von den ganzen Fällen, in denen die Leute psychisch nicht (mehr) in der Lage sind zu arbeiten, mal ganz abgesehen.
          Es braucht auch Zeit, sich überhaupt wieder an Arbeit zu gewöhnen
          Und gerade in der Landwirtschaft ist diese Zeit einfach nicht da, weil die Ernte nunmal in einem gewissen Zeitraum eingebracht werden muß, wird sie das nicht, kann man sie auf einen riesengroßen Kompost-Haufen schmeißen und dem Landwirt fehlt sein einkommen

          Das heißt der Bauer trägt das Risiko für a) körperlich untaugliche Leute, die die Erntearbeit - erheblich - verzögern und b) Leute, die einfach nicht mehr zur Arbeit erscheinen und somit Arbeitskräfte, die ihm schlußendlich fehlen.
          (Und davon, daß diesen Leuten dann meinetwegen die Unterstützung gekürzt wird, hat der Landwirt auch mal überhaupt nix)

          Und ich bezweifle STARK daß die Landwirte dafür ausreichend Entschädigung von den Ländern bekommen.


          Und DAS finde ich verdammt unverschämt

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            Zitat von amissa
            Das heißt der Bauer trägt das Risiko für a) körperlich untaugliche Leute, die die Erntearbeit - erheblich - verzögern und b) Leute, die einfach nicht mehr zur Arbeit erscheinen und somit Arbeitskräfte, die ihm schlußendlich fehlen.
            (Und davon, daß diesen Leuten dann meinetwegen die Unterstützung gekürzt wird, hat der Landwirt auch mal überhaupt nix)

            Und ich bezweifle STARK daß die Landwirte dafür ausreichend Entschädigung von den Ländern bekommen.


            Und DAS finde ich verdammt unverschämt
            Das ist alles richtig, und die Landwirte sind in der Tat die wirklich Dummen bei der ganzen Quotierung, die es am eigenen Geldbeutel spüren. Aber eins wundert mich schon: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß ein "Normalsterblicher" nicht in der Lage sein soll, sich innerhalb eines angemessenen Zeitraums an die Arbeit auf dem Feld zu gewöhnen. Ich glaube nicht, daß man nur dann solche Tätigkeiten ausführen kann, wenn man das von klein auf gelernt hat. Sicher müßte man den Leuten eine gewisse Einarbeitungszeit zugestehen - aber so extrem schwer kann das doch nicht sein.
            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
            -Peter Ustinov

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              Das Problem bei solchen Quotenregelungen kennt jeder selbst von zu Hause.

              Wenn Du etwas nicht machen willst, mach es einmal und zwar so schlecht, dass man nicht mehr will, dass Du es tust.

              So verhalten sich auch die meisten Personen die zum Spargelstechen geschickt werden. Entweder liefern sie eine schlechte Arbeit ab oder sie bringen andere "Fehler" wie permanentes zu spät kommen.
              Danach will der Bauer die gar nicht mehr haben.

              *********

              Was die Eingangsfrage "Hartz gleich Marx" betrifft... Ich hätte mir etwas mehr Sachlichkeit zumindest im Eröffnungspost gewünscht. Aber als ich mich zu dem Thema informieren wollte bin ich auf eine einzige linkspopulistische Front gestoßen. Daher verwundert mich es nicht, das nicht mal eine neutrale Quelle zu dem Thema angegeben wurde wie z.B. die von Christiansen selbst?!

              http://www2.sabinechristiansen.de/in...x_talk2web_pi7[showid]=93&cHash=bf7901f8af
              (ab [showid] bitte per Hand vervollständigen)

              Da wären dann z.B. Zitate wie diese zu finden:
              Zitat von Jörgensen
              „Die DAX-Unternehmen haben wahnsinnig viel Geld verdient, da müssen die Arbeitnehmer dran beteiligt werden. Das ist eine Forderung, die die Linke eigentlich vertreten sollte, und nicht das Geld für Leute verblasen, die sich bei der arbeitenden Bevölkerung draufsatteln.“
              Ich habe leider nicht die gesamte Sendung gesehen, aber diese Aussage ist doch gar nicht so falsch, oder?

              Stattdessen findet man bei Google Aussagen wie:
              The winner is Hans-Ulrich Jörges, stellvertretender Chefradakteur beim Boulevardblatt Stern und sowas wie der Netzer der Politik...
              Schlimm ist (und das ist vielleicht auch gerade mein Fehler): Dieser Kotzbrocken wird ernst genommen!
              Quelle:Neues Feindbild

              Da die Hauptquelle schon mit dem Satz "Dies ist eine kleine Geschichte über große Populisten." anfängt, ist das ganze Thema IMO selbst Populismus wie er im Buche steht. Dieser Jörges kommt sehr gelegen um das ganze Thema Hartz4 anzugreifen.
              Mit seinen "2000 Euro" hat sicher übertrieben, das ist klar. Aber der Kern der Sache ist doch 100% richtig. Jemand der arbeitet muss mehr in der Tasche haben, als jemand der länger als 6 Monate nicht arbeitet. (6 Monate Zeit um einen Job zu suchen sollte jeder bekommen).

              Wie hat jemand hier im Forum geschrieben?

              Don't feed the Troll!


              In diesem Sinne...
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                Zitat von matrix089
                Mit seinen "2000 Euro" hat sicher übertrieben, das ist klar. Aber der Kern der Sache ist doch 100% richtig.
                Im Kern? Das war primitivste Hetze gegen Arbeitslose mit vollkommen falschen Beispielen. Es ist doch nicht nur so, dass die Unterstützung für Arbeitslose - insbesondere für Langszeitsarbeitlose - zu gering ist, um Armut zu verhindern. Es ist auch so, dass im steigenden Umfang die Löhne zu gering sind, um einen vor Armut zu schützen.

                Was macht Merkel? Sie kürzt bei den Ärmsten und will die Steuern für die Reichsten weiter senken. Man erinnere auch an die Kürzung für arme Familien.

                Ein Scherz (oder eine bewusste Irreführung?) sind solche Aussagen:
                Zitat von Jörgensen
                Die DAX-Unternehmen haben wahnsinnig viel Geld verdient, da müssen die Arbeitnehmer dran beteiligt werden. Das ist eine Forderung, die die Linke eigentlich vertreten sollte, und nicht das Geld für Leute verblasen, die sich bei der arbeitenden Bevölkerung draufsatteln.
                Also würde die Linke nicht genau auf diesen Widerspruch zwischen dem steigenden Reichtum insgesamt und dem sinkenden Lebensstandard für die Mehrheit laufend hinweisen.
                Resistance is fertile
                Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                The only general I like is called strike

                Kommentar


                  Aber wenn es zum Schwur kommt ist die Linke und die Gewerkschaft in der Regel dagegen, da ein Gewinnbeteiligung zum einen nicht Tabellenwirksam wird und zum anderen in schlechten Jahren als Lohnbestandteil entfällt bzw. bei konsequenter Anwendung negativ werden kann.

                  Dennoch ist nichts dagegen einzuwenden in besonders guten Jahren einen einmaligen Bonus zu zahlen, was auch gemacht wird. Wenn man mal schaut was zB Porsche im letzten Jahr als Sonderbonus gezahlt hat können dem Normalangestellten die Tränen kommen
                  LANG LEBE DER ARCHON

                  Kommentar


                    Das ist halt heute so, dass die Gewerkschaften auf die erfolgreichen Formen der 'new Economy' noch keine wirksame Antwort gefunden haben. Man schaue sich SAP an, das war die skurilste Aktion des letzten Jahres. Denen wurde ein Betriebsrat quasi aufgezwungen, die Angestellten wollten ihn nicht. Nicht etwa, weil sie so unterdrückt und ausgebeutet waren, dass sie sich nicht trauten. Die Firmenkultur hat diese künstliche Trennung zwischen Angestellten und Geschäftsführung einfach unnötig gemacht, da alle am Gewinn beteiligt waren.
                    So lange die Gewerkschaften aber immer nur da stark sind, wo Not und Elend herrscht, (was ja auch viel einfacher ist) und krampfhaft versuchen, ihre Pfründe zu verteidigen, werden sie weiter an Einfluss und Mitgliedern verlieren.
                    können wir nicht?

                    macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                      Zitat von Direwolf
                      Aber wenn es zum Schwur kommt ist die Linke und die Gewerkschaft in der Regel dagegen, da ein Gewinnbeteiligung zum einen nicht Tabellenwirksam wird und zum anderen in schlechten Jahren als Lohnbestandteil entfällt bzw. bei konsequenter Anwendung negativ werden kann.
                      Natürlich ist man dagegen, dass der Lohn von Entscheidungen von Leuten abhängt, die keinerlei demokratischer Kontrolle unterliegen, aber ihre Privilegien damit begründen, dass sie das Risiko tragen würden. Wobei sie eben auch nicht das Risiko tragen, da die entlassenen Arbeit in die Armut fallen - und nicht sie, wenn sie Millionen verpulvern.
                      Resistance is fertile
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                        Zitat von blueflash
                        Man schaue sich SAP an, das war die skurilste Aktion des letzten Jahres. Denen wurde ein Betriebsrat quasi aufgezwungen, die Angestellten wollten ihn nicht.
                        Doch: Stolze drei Mitarbeiter wollten den Betriebsrat.

                        Zitat von blueflash
                        So lange die Gewerkschaften aber immer nur da stark sind, wo Not und Elend herrscht, (was ja auch viel einfacher ist) und krampfhaft versuchen, ihre Pfründe zu verteidigen, werden sie weiter an Einfluss und Mitgliedern verlieren.
                        Bestes Beispiel ist doch SAP: Auch die Mitarbeiter haben kein Interesse an derartiger Fremdsteuerung durch die Lobbygruppen, daher zeichnet sich wohl (so habe ich mir von einem SAP-Mitarbeiter erzählen lassen) ab, daß die Gewerkschafter auf den Listen bei der Betriebsratswahl kaum Chancen haben dürften. Ein wunderschönes Beispiel, das mal wieder belegt, daß die Gewerkschaften nicht die Interessen der Arbeitnehmer, sondern ihre eigenen vertreten.

                        Zitat von max
                        Natürlich ist man dagegen, dass der Lohn von Entscheidungen von Leuten abhängt, die keinerlei demokratischer Kontrolle unterliegen, aber ihre Privilegien damit begründen, dass sie das Risiko tragen würden.
                        Viele der "Privilegien", nämlich ein höherer Lohn, werden nicht zuletzt durch eine längere Ausbildung und eine deutlich erhöhte Arbeitszeit begründet und sind damit schlicht und ergreifend die Gegenleistung für Leistung. Dieser synallagmatische Tausch von Leistung gegen Vergütung liegt unserem Verständnis von Wirtschaft zugrunde. Über die Höhe der Löhne kann man gerne streiten (von Ackermann müssen wir nicht reden), aber ganz ignorieren kann man das auch nicht.
                        Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                        -Peter Ustinov

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                          Zitat von Sandswind
                          Ein wunderschönes Beispiel, das mal wieder belegt, daß die Gewerkschaften nicht die Interessen der Arbeitnehmer, sondern ihre eigenen vertreten.
                          Was sind den die Interessen der Gewerkschaften? Für was sind sie den eine "Lobbygruppe"?

                          Es gibt natürlich Probleme bei der demokratischen Kontrolle wegen der starken Bürokratisierung, aber deine Aussagen oben ist doch recht widersprüchlich und inkonsequent.

                          Wenn in dem Falle von SAP nur drei Beschäftigte Mitsprache wollten und der Rest sich selbst entmündigt, ist dies ein deutlicher Hinweis auf den traurigen Zustand der Selbsttäuschung, in dem sich manche akademisch gebildete Lohnarbeiter befinden.
                          Zitat von Sandswind
                          Viele der "Privilegien", nämlich ein höherer Lohn, werden nicht zuletzt durch eine längere Ausbildung und eine deutlich erhöhte Arbeitszeit begründet und sind damit schlicht und ergreifend die Gegenleistung für Leistung.
                          Entschuldige mal, aber wir sprechen hier nicht von den "Arbeitnehmern", die durch lange Ausbildungs- und Arbeitszeiten haben, sondern von der "Unternehmensführung". Bei einem Grosskonzern kann mir niemand erklären, dass die unterschiedlichen Einkommen zwischen den Bossen und den Arbeitern (teilweise Faktor 100 und mehr) durch unterschiedliche Arbeits- und Ausbildungszeiten zu stande kommen!
                          Resistance is fertile
                          Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
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                            Zitat von max
                            Was sind den die Interessen der Gewerkschaften? Für was sind sie den eine "Lobbygruppe"?
                            Tja, das frage ich mich gelegentlich halt auch - zum Beispiel, wenn wie hier gegen den erklärten Willen der klaren Mehrheit der Arbeitnehmer agiert wird, die man angeblich vertreten will. Das gleiche war auch bei der 35-Stunden-Debatte in Ostdeutschland zu beobachten, als die Arbeitnehmer von herangekarrten Funktionären aus Westdeutschland ausgebuht wurden. Das ist offen zur Schau getragenes, wahres Bonzentum.

                            Zitat von max
                            Wenn in dem Falle von SAP nur drei Beschäftigte Mitsprache wollten und der Rest sich selbst entmündigt, ist dies ein deutlicher Hinweis auf den traurigen Zustand der Selbsttäuschung, in dem sich manche akademisch gebildete Lohnarbeiter befinden.
                            Eben sprichst Du den Menschen die Fähigkeit ab, die Lage selbst zu beurteilen. Ich weiß nicht, inwieweit Du die Verhältnisse bei SAP kennst, aber die Mitarbeiter waren höchst zufrieden und keineswegs von der Mitbestimmung ausgeschlossen, im Gegenteil. Nur weil man nicht das klassische Modell wählt, muß man nicht gegen Mitbestimmung sein. Ich erachte es als Fremdbestimmung und Selbsttäuschung, wenn von außen die vermeintlichen Interessen vorgegeben werden sollen.

                            Zitat von max
                            Bei einem Grosskonzern kann mir niemand erklären, dass die unterschiedlichen Einkommen zwischen den Bossen und den Arbeitern (teilweise Faktor 100 und mehr) durch unterschiedliche Arbeits- und Ausbildungszeiten zu stande kommen!
                            Lies bitte meinen Beitrag. Ich habe geschrieben, daß man sich über die Höhe der Gehälter mit guten Gründen streiten kann. Das ändert aber nichts an der grundlegenden Feststellung, daß aus mehr Arbeit und besserer Ausbildung grundsätzlich auch ein höherer Lohn resultieren sollte.
                            Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                            -Peter Ustinov

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                              Zitat von Sandswind
                              Tja, das frage ich mich gelegentlich halt auch - zum Beispiel, wenn wie hier gegen den erklärten Willen der klaren Mehrheit der Arbeitnehmer agiert wird, die man angeblich vertreten will. Das gleiche war auch bei der 35-Stunden-Debatte in Ostdeutschland zu beobachten, als die Arbeitnehmer von herangekarrten Funktionären aus Westdeutschland ausgebuht wurden. Das ist offen zur Schau getragenes, wahres Bonzentum.
                              Warum wurden Funktionäre aus Westdeutschland ausgebuht? Doch z.B. deshalb, weil sie den Streik nicht unterstützten, sondern auch noch bewusst unterliefen und somit verhinderten, dass die Arbeiter in Ostdeutschland für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhielten.
                              Zitat von Sandswind
                              Eben sprichst Du den Menschen die Fähigkeit ab, die Lage selbst zu beurteilen. Ich weiß nicht, inwieweit Du die Verhältnisse bei SAP kennst, aber die Mitarbeiter waren höchst zufrieden und keineswegs von der Mitbestimmung ausgeschlossen, im Gegenteil. Nur weil man nicht das klassische Modell wählt, muß man nicht gegen Mitbestimmung sein.
                              Es ist bei akademisch gebildeten Lohnarbeiter sehr oft zu beobachten, dass sie ihre eigene Lage vollkommen falsch einschätzen und ihre Möglichkeiten überschätzen (u.a. wegen ihren scheinbaren Freiheiten, die auf den zweiten Blick aber keine sind). In wie weit gibt es bei SAP eine Mitbestimmung? Eine Gewinnbeteiligung ist auf jeden Fall keine Mitbestimmung. Wenn es nur um Gewinnbeteiligung geht, erklärt sich die Zufriedenheit sich daraus, dass die Leute angesichts hoher Gewinne des Konzerns selber gute Einkommen hatten. Es spricht für eine Zufriedenheit trotz mangelnder Selbstbestimmung
                              Zitat von Sandswind
                              Lies bitte meinen Beitrag. Ich habe geschrieben, daß man sich über die Höhe der Gehälter mit guten Gründen streiten kann. Das ändert aber nichts an der grundlegenden Feststellung, daß aus mehr Arbeit und besserer Ausbildung grundsätzlich auch ein höherer Lohn resultieren sollte.
                              Tja, dann war es doch einfach eine Themaverfehlung, weil du auf einen Beitrag geantwortet hast, wo es nicht um leicht überdurchschnittliche Gehälter aufgrund längerer Ausbildung und längeren Arbeitszeiten ging, sondern um Kapitalisten und deren "Risiko".
                              Resistance is fertile
                              Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlichem Mindestlohn!
                              The only general I like is called strike

                              Kommentar


                                Zitat von max
                                Warum wurden Funktionäre aus Westdeutschland ausgebuht?
                                Wurden sie nicht, lies nochmal.

                                Zitat von max
                                Doch z.B. deshalb, weil sie den Streik nicht unterstützten, sondern auch noch bewusst unterliefen und somit verhinderten, dass die Arbeiter in Ostdeutschland für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn erhielten.
                                Ähm, schaust Du keine Nachrichten, oder hat die taz das ignoriert, weil es nicht ins Weltbild paßte? Damals hat die IG Metall gegen der erklärten Willen der Arbeitnehmer die 35-Stunden-Woche gefordert. Da in Ostdeutschland kaum noch Gewerkschaftsmitglieder vorhanden sind, wollte man sich mit dieser Aktion aber profilieren und Macht zeigen. Das gipfelte eben darin, daß die Arbeitnehmer, die ihre Arbeit fortsetzten (das war die glasklare Mehrheit!) von Gewerkschaftern ausgebuht wurden. Diese mußten aus Westdeutschland herangekarrt werden, weil man ansonsten kein "Streikfront" zustandebekam. Findest Du sowas okay?

                                Zitat von max
                                Es ist bei akademisch gebildeten Lohnarbeiter sehr oft zu beobachten, dass sie ihre eigene Lage vollkommen falsch einschätzen und ihre Möglichkeiten überschätzen (u.a. wegen ihren scheinbaren Freiheiten, die auf den zweiten Blick aber keine sind).
                                Entschuldige, aber das ist einfach mal so eine in den Raum gestellte Behauptung, mehr nicht. Das läuft wieder mal in die altbekannte Richtung: Wer sein Glück nicht erkennt, wird eben dazu gezwungen - und so entstehen dann solche Aktionen, s.o. Ist das wirklich "demokratisch"? Wenn die Basis die Lage verkennt, muß die Avantgarde / Elite halt auch mal gegen sie entscheiden?

                                Zitat von max
                                In wie weit gibt es bei SAP eine Mitbestimmung?
                                Eben nicht nur über die Beteiligung am Gewinn.

                                Zitat von max
                                Tja, dann war es doch einfach eine Themaverfehlung, weil du auf einen Beitrag geantwortet hast, wo es nicht um leicht überdurchschnittliche Gehälter aufgrund längerer Ausbildung und längeren Arbeitszeiten ging, sondern um Kapitalisten und deren "Risiko".
                                Ich bin Dir immer wieder dankbar für Deine überheblichen (und nicht zutreffenden) Belehrungen...
                                Es hat schon immer Science-fiction gegeben - die Wettervorhersage im Fernsehen.
                                -Peter Ustinov

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