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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Zitat von Halman Beitrag anzeigen
    Hast Du auch erlebt, dass man weniger freundlich behandelt wird und unterschwellig weniger Respekt erfährt, als wenn man arbeitet?
    Na ja, ich erkenne halt wie gesagt ne Veränderung schon, sobald ich von meiner Ausbildung und Arbeitszeit erzähle. Schwupps, ist man ne stufe höher im Ansehen. Weil das Gegenüber einen dann ja nimmer als ewig faulen Schmarotzer abstempeln kann.


    Ich könnte aber mal ein paar gedrückte Daumen gebrauchen. Ich hab ja schon von dem/den Projekt(en) erzählt, wo ich mitmache. Mit etwas Glück bekommen wirs hin, dass die als Weiterbildungs-Maßnahmen vom Amt anerkannt werden. (Deshalb würden die Projekte aber trotzdem nicht zum Amt gehören, was mir sehr wichtig ist.) Und wenn wir noch mehr Glück haben, können wir aus diesen Projekten etwas mit Zukunftsaussicht machen. Also praktisch in den nächsten Jahren unsere Hobbys zum Job bzw. Beruf machen. Das wäre einfach genial. Endlich etwas, was Spaß macht und was nichts mit dem Amt zu tun hat, die einen ja gern in etwas hineinreden.
    Aber das erfordert natürlich noch einiges an (Überzeugungs-)Arbeit und ne gehörige Portion Glück.
    Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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      @TimeGypsy

      Dann drückte ich Dir ganz kräftig die Damen, dass es mit dem Projekt klappt, so wie Du dir es vorstellst.

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        @TimeGypsy

        Man kennt sich zwar nicht ... aber ich drücke dir auch mal fest die Däumchen ... und hoffe es klappt alles so wie du es dir vorstellst!

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          Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
          Hartz IV ist zu niedrig angesetzt und je niedriger, desto geringer wird auch die Entlohnung im Niedriglohnsektor.
          Habe ich so noch nie gesehen, ist aber definitiv wahr.H4 ist ja defacto eine Art heimlicher Mindestlohn.
          Sobald Anschaffungen nötig werden oder andere unvorhergesehene Dinge geschehen (Krankheit, Schulden, Trennung etc.), ist ein Totalabsturz möglich.
          Das ist genau der Punkt,den ich anfangs nicht wirklich bedacht hatte,als ich vermutete das H4 zur Not ausreichend ist.Je länger man in H4 ist,desto größer die Gefahr,dass man irgendwelche Kosten zahlen muss,die man nicht zahlen kann.Und wenn man Pech hat kann ja einiges zusammenkommen.Bei einer Bekannten von mir sind innerhalb einer Woche Waschmaschine und Kühlschrank kaputt gegangen.Zusätzlich musste sie dann auch noch ins Krankenhaus, was bei ihr nur mit dem Taxi ging, Krankenhausrechnung kam dann natürlich,und auch noch ne' Stromnachzahlung - war' alles in einem Monat.Sie hat ordentlich geflucht.Aber es hat sie finanziell nicht an den Rand des Abgrunds gebracht.Doch ein H4'ler hätte wohl ein "kleines" Problem gehabt.
          Mit Sanktionen bedroht zu werden, ist entwürdigend und schafft auch keine Arbeitsplätze. Sanktionen erübrigen sich, wenn fähige Jobcenter-Mitarbeiter und ausreichend Arbeitsplätze zu Verfügung stehen
          Ich glaube nicht,dass die Mitarbeiter der Argen in dem Fall so entscheiden sind.Entscheiden ist die Frage: Gibt es für diesen Menschen überhaupt Jobs, die er ausführen kann? Was ist zb mit einem ungelernten 50 jährigen Fließbandarbeiter, der 30 Jahrelang in einer Firme gerackert hat, wenn diese Firma dicht macht? Ich würde sagen: Oft nichts mehr.Keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.Druck sinnlos.Und dem Mann jetzt aber Vorwürfe zu machen, ist ungerecht.
          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          :hallo
          • Vater: 374,- €
          • Mutter: 337,- €
          • 1. Kind (volljährig): 299,- €
          • 2. Kind (14- bis 17 Jahre):287,- €
          • 3.Kind (14- bis 17 Jahre): 287,- €

          Das ergibt eine Summe von 1584,- € (dazu kommt die Miete).

          Natürlich werden die Regelsätze für die Kinder mit dem Kindergeld verrechnet
          Das hört sich erstmal viel an, aber für eine fünfköpfige Familie ist das nicht viel.
          Danke das du das für Ahnungslose wie mich mal so genau aufgeführt hast. Das merke ich mir,wenn ich irgendwo noch mal lese; H4' sind faul und leben im Paradis.Das ist ...ehmm ?Nicht viel!Ich verbrauche allein manchmal einen Tausender im Monat.Und manchmal auch noch mehr.Ich hab' extra mal genau drauf geachtet. Essen waren diesmal knapp 400 Euro.Ich hab' aber viel beim Italiener bestellt.Strom,Netz,Versicherungen,Benzin.Dazu Kosmetik (sehr teuer) Hygieneartikel.Und Klamotten.Ach und Handy,auch noch.1000 Euro sind schnell weg.Und ich gehe selten aus!Aber wenn ich mal in einen Club gehe; dann ist jedesmal ein Fünfziger weg. Eintritt,ein paar Cocktails...........

          Klar ich könnte ne' Menge sparen Mich zb in Clubs einladen lassen,statt selbst zu zahlen,weniger Pizzen beim Italiener bestellen.Und weniger Klamotten kaufen.Besonders Klamotten Aber dennoch: 1600 Euro für 5 Leute? Also das Paradis stelle ich mit Anders vor.
          Zitat von TimeGypsy Beitrag anzeigen
          Na ja, ich erkenne halt wie gesagt ne Veränderung schon, sobald ich von meiner Ausbildung und Arbeitszeit erzähle. Schwupps, ist man ne stufe höher im Ansehen. Weil das Gegenüber einen dann ja nimmer als ewig faulen Schmarotzer abstempeln kann.
          Die soziale Kompomente ist wohl auch übel? Man plaudert mit einem Unbekannten, zweite oder dritte Frage ist oft: "Was arbeiten sie? ".....
          Hängt aber sicher von der Gegend ab.In München ist es sicher doof,wenn man H4 sagen muss.Aber in Berlin oder Brandenburg, da ist das doch "Volkssport".

          @TimeGypsy
          Ich könnte aber mal ein paar gedrückte Daumen gebrauchen.
          Ich werde dir jetzt in dem Moment richtig physisch alle Daumen,die ich habe - warte.So habe ich jetzt gemacht.Waren aber nur zwei Daumen,mehr habe ich nicht -hoffe es reicht.

          Edit: Und Geld spenden tue ich auch noch.Sollte M.E jeder machen,der halbwegs vernünftig verdient.Wer einen Fünfziger in einem Club lassen kann,der kann auch einen Fünfziger für gute Zwecke spenden.Mein Geld geht (obgleich Nichtchristin ) unter anderem an sie : Klick
          Zuletzt geändert von Space Girl; 22.02.2012, 05:13.
          Millionen Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit -
          und wissen nichts mit einem verregneten Sonntagnachmittag anzufangen.

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            Danke für die gedrückten Däumchen.

            Das wäre aber auch echt zu geil, wenn das klappen würde. Vor allem ein (kleinerer) Bereich davon wäre super. Über den Bereich hat meine Fallmanagerin (heißen die noch so, oder hat sich da auch wieder was geändert? ) nämlich gemeint, dass man damit ja kein Geld verdienen könnte.
            Nothing is forgotten, nothing is ever forgotten!

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              Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
              Klar ich könnte ne' Menge sparen Mich zb in Clubs einladen lassen,statt selbst zu zahlen,weniger Pizzen beim Italiener bestellen.Und weniger Klamotten kaufen.Besonders Klamotten Aber dennoch: 1600 Euro für 5 Leute? Also das Paradis stelle ich mit Anders vor.
              Nun, fairerweise füge ich hinzu, dass die angemessenen Unterkunftskosten ebenfalls übernommen werden. So käme die Familie wohl so auf ca. 2000,- € (sehr grob überschlagen).

              Zitat von TimeGypsy Beitrag anzeigen
              Über den Bereich hat meine Fallmanagerin (heißen die noch so, oder hat sich da auch wieder was geändert?
              Der Begriff ist schon richtig. In Dienstgebrauch ist aber der Begriff Intregationsfachkraft üblich (und die Leistungssachbearbeiter nennt man Fachassistenten).

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                Auch hier TLDNRIA

                Einfach Antwort auf die einfache Frage des Threaderstellers: "Ja Hartz IV ist zu niedrig."

                Begründung?

                Okay, machen wir es kurz. Das ganze System von Peter Hartz ist ein einziger menschenverachtender Witz und ungerecht noch obendrein. Als Beispiel ein Selbständiger, der seine Firma aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fortführen kann (Burnout, Depressionen etc.) wird automatisch als Hartz IV Empfänger eingestuft. Egal was er vorher über wieviele Jahre auch immer verdient hat und egal was er an Steuern und Sozialabgaben hatte.

                So live erlebt bei einem Bekannten der tatsächlich über 5 Jahre lang erfolgreicher Unternehmer war und dann aufgrund eines Burnouts und anschließender Depressionen nicht mehr weitermachen konnte. Dieser Mann hat im Monat runde 6.000 Euro brutto für sich gemacht. Den Steueranteil muss ich wohl nicht vorrechnen. Er hatte Angestellte, sogar einen Azubi und wo ists geendet? Richtig bei Hartz IV.

                Dort erklärte man ihm, dass er erstmal seine Erparnisse aufbrauchen darf. Inklusive Verkauf des Hauses, PKW etc.

                In Ordnung, klingt ja erstmal ganz fair. Aber mal ehrlich, ist das in Ordnung? Dieser Mann hat über Jahre einbezahlt und jetzt bekommt er noch nicht einmal ALG?

                Aber machen wir mal weiter. Privatvermögen ist aufgebraucht, die Bank sitzt ihm im Nacken und er versucht krampfhaft einen Job in seinem ursprünglich gelernten Beruf als Fachinformatiker zu bekommen. Zertifikate neuerer Generation die notwendig wären um einen qualifizierten Job zu bekommen hat er natürlich nicht, da er in seiner Firma mit anderen Dingen beschäftigt war. Zahlt die Agentur für Arbeit solche sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen? Nein! Warum nicht? Zu teuer. Anstelle dessen bekommt er gesagt, er könne doch einen Gabelstaplerfahrerschein machen. Bitte?!? Entschuldigung, ist es zuviel verlangt, dass so jemand bitte sinnvoll in seinen Beruf zurück will?

                Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen kommen dann noch die lustigen Wiedereingliederungsvereinbarungen hinzu. 30 Bewerbungen pro Monat soll der gute Mann schreiben. Auf jeden Mist muss er sich bewerben. Aber wir haben ja Fachkräftemangel. Selten so gelacht.

                Als aussenstehende Person kann ich da nur mit wachsender Begeisterung meinen Kopf auf die Tischplatte schlagen und anfangen irre, hysterisch in mich hinein zu gackern.
                "Gott würfelt nicht!"
                -Albert Einstein

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                  Zitat von Space Girl Beitrag anzeigen
                  Ich glaube nicht,dass die Mitarbeiter der Argen in dem Fall so entscheiden sind.Entscheiden ist die Frage: Gibt es für diesen Menschen überhaupt Jobs, die er ausführen kann? Was ist zb mit einem ungelernten 50 jährigen Fließbandarbeiter, der 30 Jahrelang in einer Firme gerackert hat, wenn diese Firma dicht macht? Ich würde sagen: Oft nichts mehr.Keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.Druck sinnlos.Und dem Mann jetzt aber Vorwürfe zu machen, ist ungerecht.
                  Oh, ich kenne einen Fall ... da wird jemand über 50 genötigt, sich bei Firmen zu bewerben, die nur junge Leute suchen, oder ein Fahrzeug ist nötig, dass man sich mit Hartz IV natürlich kaum noch leisten kann (es ist bekannt, dass dieses nicht existiert). Dann mit Sanktionen zu drohen, ist eine Frechheit. Hinzu kommt, dass dieser Mensch über ausreichend Qualifikationen verfügt und auch in der Lage ist, sich selbst zu bewerben. Es macht keinen Sinn, viele unsinnige Bewerbungen abzuschicken ... einige wenige Sinnvolle reichen auch. Die Mitarbeiter bei der Arge sehen nur ihre Vorschriften und selten den Menschen.

                  Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                  Privatvermögen ist aufgebraucht, die Bank sitzt ihm im Nacken und er versucht krampfhaft einen Job in seinem ursprünglich gelernten Beruf als Fachinformatiker zu bekommen. Zertifikate neuerer Generation die notwendig wären um einen qualifizierten Job zu bekommen hat er natürlich nicht, da er in seiner Firma mit anderen Dingen beschäftigt war. Zahlt die Agentur für Arbeit solche sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen? Nein! Warum nicht? Zu teuer. Anstelle dessen bekommt er gesagt, er könne doch einen Gabelstaplerfahrerschein machen. Bitte?!? Entschuldigung, ist es zuviel verlangt, dass so jemand bitte sinnvoll in seinen Beruf zurück will?

                  Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen kommen dann noch die lustigen Wiedereingliederungsvereinbarungen hinzu. 30 Bewerbungen pro Monat soll der gute Mann schreiben. Auf jeden Mist muss er sich bewerben.
                  Genauso ist es. Weiterbildung wird nicht genehmigt, aber blöde Maßnahmen, bei denen man fast einschläft ... sowas ist Steuergeldverschwendung. Menschen, die vorher viel Geld haben, fällt es in der Regel verdammt schwer, sich auf Hartz IV einzustellen. Damit zu leben, bedeutet immer, auf irgendwas zu verzichten ... das kann man nur bedingt nach einer gewissen Eingewöhnungszeit.
                  Aber warum mit gutem Gewissen die Diäten erhöht werden, verstehe ich nicht ... diese Schmarotzer (auf Staatskosten leben und lügen, mit sehr guter Altersversorgung) müssten mal genötigt sein, mit so wenig auszukommen.
                  Zuletzt geändert von Taanae; 22.02.2012, 18:25.
                  "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                  Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                    Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                    Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen kommen dann noch die lustigen Wiedereingliederungsvereinbarungen hinzu. 30 Bewerbungen pro Monat soll der gute Mann schreiben. Auf jeden Mist muss er sich bewerben. Aber wir haben ja Fachkräftemangel. Selten so gelacht.
                    Das ist sittenwidrig und er sollte dagegen angehen.

                    Bewerbungskosten müssen erstattet werden und die 5 Euro reichen für höchstens 4-5 Bewerbungen monatlich.

                    Außerdem haben schon verschiedene Sozialgerichte entschieden, dass so eine massive Anzahl nicht gerechtfertigt ist, da im Regelsatz keine Position für Bewerbungen ist und so viele auch gar nicht bezahlt werden vom JC.

                    Er sollte nächstes Mal keine EGV unterschreiben, wenn das wieder drin steht, sondern den Verwaltungsakt abwarten und dann gerichtlich dagegen vorgehen.

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                      Ich bin bisher eher ein stiller Mitleser gewesen. Inzwischen habe ich mir nun auch alle 12-Seiten durchgelesen. Gestern viel mir noch viel zu diesem Thema ein aber im Moment habe ich irgendwie wieder die Hälfte vergessen. Na ich versuch es trotzdem mal und hoffe ich drücke mich nicht zu unbeholfen aus. Alles was ich schreibe und wiedergebe spiegelt nur meine persönliche Ansicht wieder ... und ist als dieses bitte auch anzusehen (ich will ja niemandem auf den Schlips treten).

                      Zum eigentlichen Topic ersteinmal: Ich persönlich finde den Regelsatz von Hartz IV absolut zu niedrig. Was bei einer Einzelperson vielleicht grade noch funktionieren mag ... sieht z.B. bei einer alleinerziehenden Mutter mit Kleinkind schon ganz anders aus. Aber allgemein finde ich Hartz IV zu niedrig und würde mir mehr Individualität für dieses System wünschen. Ein Mensch ist ein lebendes Wesen ... nichts was man einfach in ein Schema stecken kann. Diverse Beispiele für laufende Kosten (die der eine hat und der andere nicht) gibt es hier ja schon einige (Thema Medikamente, Haustiere, andere Nebenkosten etc.).

                      Die pure Existenz reicht einfach nicht. Das Leben kann ganz schön lang werden ... wenn der einzige Sinn darin besteht auf das Ende zu warten. Das mag nun für den ein oder anderen melodramatisch klingen ... aber nichts anderes ist es wenn man über eine lange Zeit in diesem Kreislauf "lebt". Natürlich ist das keine Pauschalaussage. Jeder Mensch geht wohl anders damit um.

                      Daher wundert es mich etwas dass hier bisher nur einmal kurz der psychologische Effekt (der sich daraus ergibt/ergeben kann) angesprochen wurde. Hatz IV bedeutet doch: Du hast nichts, also bist du auch nichts, also darfst du auch nichts. Das bekommt man zumindest doch oft von seiner Umwelt/seinem Umfeld so wiedergespiegelt ... sei es nun auf dem Amt oder im privaten Bereich.

                      Bevor ich gefragt werde (falls es jemanden überhaupt interessiert): Ich war länger Hartz IV Empfänger ... und inzwischen bin ich seit 2007 durchs Jobcenter in die Rente abgeschoben worden. Das ging halt auch mit der berühmten "Angst&Drohungs-Keule", gepaart mit falschen Versprechen, recht fix. Die Rente ist ebenso hoch/niedrig wie Hartz IV. Da hält sich also die Waage.

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                        Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                        In Ordnung, klingt ja erstmal ganz fair. Aber mal ehrlich, ist das in Ordnung? Dieser Mann hat über Jahre einbezahlt und jetzt bekommt er noch nicht einmal ALG?
                        Hier wird deutlich das Recht und Gerechtigkeit zwei Paar Schuhe sind. Dass er kein ALG I bekommt, ist zwar rechtens aber mMn ungerecht.

                        Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                        Aber machen wir mal weiter. Privatvermögen ist aufgebraucht, die Bank sitzt ihm im Nacken und er versucht krampfhaft einen Job in seinem ursprünglich gelernten Beruf als Fachinformatiker zu bekommen. Zertifikate neuerer Generation die notwendig wären um einen qualifizierten Job zu bekommen hat er natürlich nicht, da er in seiner Firma mit anderen Dingen beschäftigt war. Zahlt die Agentur für Arbeit solche sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen? Nein! Warum nicht? Zu teuer. Anstelle dessen bekommt er gesagt, er könne doch einen Gabelstaplerfahrerschein machen. Bitte?!? Entschuldigung, ist es zuviel verlangt, dass so jemand bitte sinnvoll in seinen Beruf zurück will?
                        Das Problem ist, dass die Intregationsfachkräfte in den Jobcentern gar nicht die richtigen "Instrumente" zur Verfügung haben. Sie können die sinnvolle Fortbildung gar nicht genehmigen und stattdessen nur so einen Unsinn wie den Gabelstaplerfahrerschein anbieten. Hier ist mMn die Politik gefragt, das ganze gerechter und intelligenter zu regeln.

                        Zitat von Tinchen Beitrag anzeigen
                        Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen kommen dann noch die lustigen Wiedereingliederungsvereinbarungen hinzu. 30 Bewerbungen pro Monat soll der gute Mann schreiben. Auf jeden Mist muss er sich bewerben. Aber wir haben ja Fachkräftemangel. Selten so gelacht.
                        Dies ist in der Tat unverhältnismäßig und hier empfielt es sich AFAIK, den Ratschlag von arthur zu beherzigen und den Abschluss der EGV zu verweigern. 30 Bewerbungen kosten pauschal 150,- €. Wie soll er dass mit einem Regelsatz von 374,- € finanzieren?
                        _________________________________________________________________

                        Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                        Das ist sittenwidrig und er sollte dagegen angehen.

                        Bewerbungskosten müssen erstattet werden und die 5 Euro reichen für höchstens 4-5 Bewerbungen monatlich.

                        Außerdem haben schon verschiedene Sozialgerichte entschieden, dass so eine massive Anzahl nicht gerechtfertigt ist, da im Regelsatz keine Position für Bewerbungen ist und so viele auch gar nicht bezahlt werden vom JC.

                        Er sollte nächstes Mal keine EGV unterschreiben, wenn das wieder drin steht, sondern den Verwaltungsakt abwarten und dann gerichtlich dagegen vorgehen.
                        Diesen Beitrag von Dir würde ich so unterschreiben.

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                          Zitat von Caleb Beitrag anzeigen
                          1) Ich persönlich finde den Regelsatz von Hartz IV absolut zu niedrig. Was bei einer Einzelperson vielleicht grade noch funktionieren mag ... sieht z.B. bei einer alleinerziehenden Mutter mit Kleinkind schon ganz anders aus. Aber allgemein finde ich Hartz IV zu niedrig und würde mir mehr Individualität für dieses System wünschen. Ein Mensch ist ein lebendes Wesen ... nichts was man einfach in ein Schema stecken kann. Diverse Beispiele für laufende Kosten (die der eine hat und der andere nicht) gibt es hier ja schon einige (Thema Medikamente, Haustiere, andere Nebenkosten etc.).

                          2) Daher wundert es mich etwas dass hier bisher nur einmal kurz der psychologische Effekt (der sich daraus ergibt/ergeben kann) angesprochen wurde. Hatz IV bedeutet doch: Du hast nichts, also bist du auch nichts, also darfst du auch nichts. Das bekommt man zumindest doch oft von seiner Umwelt/seinem Umfeld so wiedergespiegelt ... sei es nun auf dem Amt oder im privaten Bereich.

                          3) Bevor ich gefragt werde (falls es jemanden überhaupt interessiert): Ich war länger Hartz IV Empfänger ... und inzwischen bin ich seit 2007 durchs Jobcenter in die Rente abgeschoben worden. Das ging halt auch mit der berühmten "Angst&Drohungs-Keule", gepaart mit falschen Versprechen, recht fix. Die Rente ist ebenso hoch/niedrig wie Hartz IV. Da hält sich also die Waage.
                          1) Bei Singles gehts auch nicht, denn da kommt auch oftmals was unvorhergesehenes dazwischen: Sei es nun Arztbesuch im Januar, Zahnarztbesuch, Irgendwas in der Bude kaputt, für Brillenträger eine neue Brille, deren Gläser teuer sind...

                          2) Ja, der psychologische Effekt: Inzwischen sind so viele dermaßen fertig gerührt worden, dass sie jede rechtswidrige Sanktion ohne Murren hinnehmen und DAS wird ausgenutzt, denn mit "denen" kann man es ja machen. Dass darin die Existenz mehr als bedroht ist, wissen die JC Mitarbeiter und das BVerfG hat ja gesagt, dass alles unter dem Existenzminimum rechtswidirg ist, aber es wird trotzdem weiter sanktioniert, wie der Teufel. Gehen wir mal von aus, dass sich die Hälfte wehrt und vor Gericht geht und dann die Hälfte Recht bekommt, weil sich die Sozialgerichte leider immer häufiger den JC gut Kind machen und wirklich rechtswidrige Sanktionen als rechtens ansehen, sollte man mal ausrechnen, wenn alle vor Gericht ziehen würden, ob das alles teurer käme, als wenn es gar keine Sanktionen geben würde.

                          3) Ja, da kriegste dann entweder die vorzeitige Rente mit Kürzung aufgedrückt oder statt einer sinnvollen Weiterbildung eine sinnbefreite Zwangsmaßnahme. Hauptsache raus aus der Statistik und wenn ein Sanktionsgrund bei rumkommt, sogar noch besser. Beispiele? Leute, die im IT Bereich arbeiten oder im Büro kriegen PC Grundkurse. Leute, die in der Altenpflege gearbeitet haben, kriegen nen Gabelstaplerkurs.

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                            Also den Posten für Lebensmittel und Getränke finde ich fast schon zum Lachen.

                            1 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 128,46

                            Ich habe noch keinen Einpersonenhaushalt gesehen, der mit dieser Summer für Lebensmittel auskommt. Wenn man stark spart, kann man sich von 170 Euro im Monat ernähren. Für eine normale Ernährung sind mindestens 200 Euro erforderlich. Fleischer und Bäcker sind aber auch in dieser Summe nicht drin.

                            Personen, die davon Leben müssen, finden das aber nicht zum Lachen.

                            Auch dieser Posten wundert mich

                            11 Beherbergungs- und Gaststättenleistungen 7,16

                            Was soll das denn?

                            Kommentar


                              Zitat von Tarikat Beitrag anzeigen
                              Auch dieser Posten wundert mich

                              11 Beherbergungs- und Gaststättenleistungen 7,16

                              Was soll das denn?
                              Dazu zählen nach einer Definition der Verzehr von Speisen und Getränken in Gaststätten, Cafés, Pizzerien, Fast-Food-Ketten etc.

                              Applied Marketing: Anwendungsorientierte Marketingwissenschaft Der Deutschen ... - Uwe Kamenz - Google Bücher
                              „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
                              (Albert Einstein)

                              Kommentar


                                Zitat von Tarikat Beitrag anzeigen
                                Ich habe noch keinen Einpersonenhaushalt gesehen, der mit dieser Summer für Lebensmittel auskommt. Wenn man stark spart, kann man sich von 170 Euro im Monat ernähren. Für eine normale Ernährung sind mindestens 200 Euro erforderlich. Fleischer und Bäcker sind aber auch in dieser Summe nicht drin.
                                1kg Kartoffeln kostet 1,15 Euro.
                                1kg Möhren 1,5 Euro.
                                Ein Kohlrabi kostet 45 Cent.
                                Eine Packung Haferflocken mit Trockenobst (800gr) 1 Euro.
                                Eine Tüte Milch 50-70 Cent.

                                Ich bin auch der Meinung, dass Hartz IV zu niedrig ist, und allein deshalb höher sein sollte, damit das unerträgliche Lohndumbing mit Leih - und Zeitarbeit mal aufhört (von wegen Lohnabstandsgebot und so); aber zu behaupten, eine Person könne sich nicht von 170 Euro/Monat ernähren, wenn sie es denn wirklich will, ist zumindest gemessen an Discounterpreisen absurd (ich kaufe in der Woche übrigens für 140 Euro Lebensmittel ein und koche selber, gesund, ausgewogen und vielfältig für mich selbst).
                                Zuletzt geändert von Seether; 28.02.2012, 23:11.

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