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Ist Hartz IV zu niedrig?

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    Verdammt, ich kenn die Gegebenheiten im RITZ und Hyatt Berlin nicht. Mist aber auch.

    Ich ging von aus, BennyB meint nicht nur die Luxushotels, sondern auch ganz normale Hotels und da habe ich niemals irgendwo Liftboys gesehen. Kann dir sogar einige nennen, wo ich es 100 %ig weiß, dass es da keine Liftboys gibt, die einfach nur die Knöpfchen drücken. Sind auch keine Absteigen, sondern normale Hotels wie Maritim, Hilton...

    Bei Einpackhilfen hätte ich vielleicht sagen sollen, dass ich so etwas aus den großen Supermärkten in den USA kenne, aber hier weder bei den Supermärkten, noch Galeria Kaufhof noch KaDeWe jemals erlebt habe. (Bei den Lebensmittelabteilungen; Klamotten packen sie dir selbstverständlich in die Plastiktüten)

    Einparkhilfen bei LidL? Wir haben hier zwei in der Nähe, wo ich auch regelmäßig bin. Die haben keine Leute, die beim Einparken helfen. Das können die Kunden selbst.

    Ich hätte übrigens gerne Einpackhilfen in den Supermärkten, wenn mal wieder Großeinkauf ansteht. Aber leider nix da. Verdammt auch. Könnte doch so viele Arbeitsplätze schaffen, wenn da nicht die Firmeninhaber haben, die lieber weniger Personal haben, weil Personal ja kostet.

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      Also, ich hoffe ich habe nichts vergessen...

      1. Rente

      Wenn Du heute als Rentner nach Venezuela ziehst, bekommst du als Ausländer auch keine Rente. Das ist logisch. Bekommst du aber aus Deutschland welche, bekommst du die auch hier in Landeswährung bei der Botschaft. Du kannst aber - wie jeder Venezolaner auch - trotz Rentenalters und selbst wenn du Rente beziehst noch legal arbeiten. Mein Schwiegervater hat freiwillig bis vor zwei Jahren noch gearbeiet mit 61 und sein volles Gehalt + Rente kassiert. Lediglich aus gesundheitlichen Gründen musste er aufhören und bekommt eben nur noch seine Rente. Wer arbeiten will soll und darf das auch tun.

      2. Arbeit

      Du findest hier sofort arbeit.. heute wenn du los gehst, in einer Stunde sicher zwei bis drei stellen. Offensichtlich nichts studiertes oder so, aber arbeit und der Mindestlohn ist für alle Arbeiter gleich, einzig bei Studierten ist es anders und in einigen anderen Sektoren wie Öl. Daher sagte ich mal: Der Liftboy verdient das selbe wie der Fabrikarbeiter oder der Verkäufer.

      3. Arbeiten Illegal

      Auch hier gibt es Schwarzarbeit. Die Sache ist jedoch hier ein wenig komplizierter. Denn auch wenn es erstmal illegal ist, schwarz zu arbeiten (das heißt ohne Papiere oder ohne den Arbeiter anzumelden), so hat doch jeder laut Verfassung ein Recht auf Arbeit. Also auch wenn die Arbeit erstmal illegal ist oder schwarz, so ermöglicht es das Unternehmen dem Arbeiter, ein Grundrecht zu erhalten. Meistens wird das Unternehmen dann verpflichtet den Angestellten nachträglich anzumelden und für die Zeit nachzuzahlen plus eine Strafe. Aber darüber hinaus ist die Schwarzarbeit hier auch sehr gering, denn die Unternehmen werden regelmäßig überprüft und auch die Sozialversicherung hat jeden Venezolaner oder permanent hier lebenden Ausländer, der bezugsberechtigt ist erfasst.

      Darüber hinaus ist es generell per Gesetz verboten einen Angestellten zu entlassen. Das gilt auch dann, wenn der nicht zur Arbeit kommt und keinen Arbeitsvertrag hat. Der Arbeitgeber ist in der Pflicht zu beweisen, dass der Angestellte nicht angestellt war und nicht der Arbeitnehmer. Da es in der Regel immer einen Beleg gibt, darüber das man ein Gehalt erhalten hat... ob nun in Cash oder aufs Konto, ist das Problem relativ schnell behoben. Hier ist die einzige Möglichkeit sich mit einem Angestellten zu einigen, dass dieser gegen Abfindung freiwillig geht.

      3. Wohnung

      Hier sind Wohnungen vom Staat oder Häuser für das Volk frei erhältlich. Wartezeit je nach Priorität etwa 1 bis 2 Jahre. Diese Häuser bekommt man auf Antrag und geht in den Besitz über (wenn auch mit der Beschränkung das man es nicht vermieten oder verkaufen darf - wohl aber zur Nutzung überlassen (gratis)). Egal ob dein Haus von der Regierung ist oder von Dir selbst. Du hast ein Grundrecht auf einen Wohnraum und es wäre verfassungswidrig, dich zu zwingen diesen zu verlassen oder zu verkaufen. Das gilt übrigens auch für das rausschmeißen aus Mietwohnungen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung... das wurde mal mit uns versucht, noch bevor meine Tochter geboren wurde. Wir sind noch drei Monate drin geblieben, bis wir was anderes gefunden hatten und der Vermieter durfte vor Gericht und ein sattes Sümmchen zahlen.

      4. Verfügbarkeit von Sachen

      Es gibt auch hier alles... man muss eben nur suchen und wissen wie.. Ich musste noch nie vor dem Laden Schlange stehen um irgendwas zu kaufen was es nicht gibt... Bestimmte Sachen gibt es nicht in den Läden aber bestimmte Straßenhändler oder Supermärkte haben diese Dinge schon... Gewußt wie und ganz ohne wen zu bestechen... Ich kann mir heute Milch, Kaffee, Windeln oder sonst was kaufen...

      Darüber hinaus sind solche Phasen eben genau das.. nur Phasen... Was es heute nicht gibt gibt es dann in ein oder zwei Wochen wieder. Also auch hier sehe ich kein Problem.

      5. Einpackhilfen und Liftboys

      Machen hier genau das... und nichts anderes. Dafür werden sie eingestellt.

      6. Arbeit

      Oben schon mal kurz gesagt.. gibt es genug... findest du heute mehrere Stellen.. du darfst dir nur nicht zu schade oder zu wählerisch sein. Ansonsten, andere Alternative: Mach selbst was.... Meine Frau hatte bis vor einiger Zeit noch einen Tisch vor unserem Haus im Vierten stehen und dort ein Telefon für Telefongespräche. Nebenbei noch Telefonkarten und ein paar Süßigkeiten (Lollies und Lutschbonbons) verkauft. Umsatz: Rund 10000 Bolivares die Woche... das war zu der Zeit der doppelte Mindestlohn eines Monats... Andere Alternativen: Süßigkeiten in der U.Bahn verkaufen, auf der Straße Eis oder Wasser verkaufen, Autos einweisen, etc.

      Mir ist durchaus klar dass sowas in Deutschland nicht möglich ist! Ich wollte damit nur auf die Thematik Arbeit antworten.

      Übrigens ist mir durchaus bewusst, was man mit Hartz IV alles nicht kann und auch das einige Leute unverschuldet in Situationen kommen, wo es nicht anders geht. Aber wie schon gesagt: Das liegt am System und nicht an den Leuten. Es braucht sich also niemand angegriffen zu fühlen, dass ist nicht meine Absicht.

      - - - Aktualisiert - - -

      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
      Ich ging von aus, BennyB meint nicht nur die Luxushotels, sondern auch ganz normale Hotels und da habe ich niemals irgendwo Liftboys gesehen. Kann dir sogar einige nennen, wo ich es 100 %ig weiß, dass es da keine Liftboys gibt, die einfach nur die Knöpfchen drücken. Sind auch keine Absteigen, sondern normale Hotels wie Maritim, Hilton...
      Meinte er... öffentliche Gebäude und Hotels... oder allgemein große Gebäude, wie Zeitungsredaktionen, Krankenhäuser, etc. Diese Leute sind oftmals erst Ansprechpartner, Wegweiser und wissen manchmal mehr als manch ein anderer Mensch, von dem man es eigentlich eher erwarten sollte... Hier geht vor allem die Regierung mit gutem Beispiel voran... Einpackhifen widerrum gibt es in jedem Supermarkt... Neben einem Mindestlohn verdienen diese Herrn übrigens ein saftiges Trinkgeld jeden Tag.. bei 10 bis 20 Bolivares im Schnitt und mit gerade einmal 100 Menschen pro tag gerechnet, sind das nochmal 1000 - 2000 extra...
      Liebe Grüße,

      Ben

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        Zitat von BennyB Beitrag anzeigen
        Die Müllabfuhr funktioniert relativ gut oder eben gar nicht. Das scheint ein Problem der Städte zu sein. Ich kenne Orte wo man von der Straße essen kann, während in woanders die Ratte auf der Straße guten Tag sagt.
        Ja, genau so habe ich das auch gesehen.

        Zitat von BennyB Beitrag anzeigen
        Meines Erachtens NICHT OK ist es wiederum, dass einer mit einer Arbeit nicht genug verdient, um davon Leben zu können. Das ist aber nicht die Schuld der Leute sondern der Politik.
        Mit dem Mindestlohn haben wir in dieser Hinsicht auch schon Fortschritte erzielt. Auswüchse wie im Friseurhandwerk, wo an manchen Orten nur 3,50 Euro / Stunde gezahlt wurden - von denen man selbst als Alleinstehender nicht leben kann - sind nun Vergangenheit.

        Zitat von BennyB Beitrag anzeigen
        4. Verfügbarkeit von Sachen

        Es gibt auch hier alles... man muss eben nur suchen und wissen wie.. Ich musste noch nie vor dem Laden Schlange stehen um irgendwas zu kaufen was es nicht gibt... Bestimmte Sachen gibt es nicht in den Läden aber bestimmte Straßenhändler oder Supermärkte haben diese Dinge schon... Gewußt wie und ganz ohne wen zu bestechen... Ich kann mir heute Milch, Kaffee, Windeln oder sonst was kaufen...

        Darüber hinaus sind solche Phasen eben genau das.. nur Phasen... Was es heute nicht gibt gibt es dann in ein oder zwei Wochen wieder. Also auch hier sehe ich kein Problem.
        Die DDR lässt grüßen. *)

        SPOILER*) Es liegt mir fern, Venezuela zu kritisieren. Die sollen machen, was sie wollen, so lange es für die Menschen funktioniert. Die Venezolaner in meinem Umfeld sind alles sehr angenehme Gesellen.

        Zitat von BennyB Beitrag anzeigen
        6. Arbeit

        Oben schon mal kurz gesagt.. gibt es genug... findest du heute mehrere Stellen.. du darfst dir nur nicht zu schade oder zu wählerisch sein.
        Den Eindruck habe ich in Deutschland auch. Man kann sehr wohl das Einkommen ergänzen, wenn man auch ein wenig abseits der eigenen Pfade denkt.

        Ich habe ganz gute Kontakte zu einem größeren Verbrauchermarkt. Dort arbeiten viele nur 30 Stunden / Woche. Mehrere Bekannte müssen ihr Einkommen aufstocken, aber sie gehen dafür nicht zum Amt, sondern sie suchen sich eine passende Abendschicht bei einer anderen Firma. Grundsätzlich geht das schon.

        Mit etwas Bemühen kann man schon Arbeit finden. Aus Firmensicht ist es allerdings mitunter ein Problem, zuverlässige Leute zu finden. Wenn ich im Vorstellungsgespräch Bewerber sitzen habe, denen ich in jeder Faser ihres Körpers ansehe, dass sie zu dem Projekt keine Lust haben, dann mache ich das doch lieber selber.

        Jüngstes Zitat aus meinem zweiten Job: "Also dieses frühe Aufstehen ist nichts für mich. Ich gehe nie vor 3 Uhr ins Bett!" Gut, wenn die Person meint, mit weniger Stunden über die Runden kommen zu können, dann soll mir das Recht sein. Aber das Harz IV-System ist nicht dafür gedacht, solche Einstellungen aufzufangen.
        Zuletzt geändert von Liopleurodon; 02.05.2015, 00:25.
        "En trollmand! Den har en trollmand!"

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          @ Liopleurodon:

          Ist es nicht traurig, dass die Leute einen zweiten Job haben müssen, um von dem verdienten Geld leben zu können? Viel Luxus ist ja nicht drin. Abgesehen davon, dass es Branchen gibt, wo der Arbeitgeber nicht will, dass sein Arbeitnehmer einen zweiten Job hat. Aus welchen Gründen auch immer.

          Abgesehen davon, dass ein Zweitjob immer Stress bedeutet. Zusätzliche Fahrtzeiten... und viel Geld bringt es auch nicht.

          Zitat von BennyB Beitrag anzeigen
          Meinte er... öffentliche Gebäude und Hotels... oder allgemein große Gebäude, wie Zeitungsredaktionen, Krankenhäuser, etc. Diese Leute sind oftmals erst Ansprechpartner, Wegweiser und wissen manchmal mehr als manch ein anderer Mensch, von dem man es eigentlich eher erwarten sollte... Hier geht vor allem die Regierung mit gutem Beispiel voran... Einpackhifen widerrum gibt es in jedem Supermarkt... Neben einem Mindestlohn verdienen diese Herrn übrigens ein saftiges Trinkgeld jeden Tag.. bei 10 bis 20 Bolivares im Schnitt und mit gerade einmal 100 Menschen pro tag gerechnet, sind das nochmal 1000 - 2000 extra...
          Danke für die Bestätigung.

          Solche Tätigkeiten werden oftmals in Deutschland nicht angeboten.

          Vielleicht ein Infostand, aber nicht das, was du z.B. für jeden Supermarkt hast in Venezuela oder für jedes Hotel - egal welcher Preisklasse.

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            Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
            @ Liopleurodon:

            Ist es nicht traurig, dass die Leute einen zweiten Job haben müssen, um von dem verdienten Geld leben zu können? Viel Luxus ist ja nicht drin. Abgesehen davon, dass es Branchen gibt, wo der Arbeitgeber nicht will, dass sein Arbeitnehmer einen zweiten Job hat. Aus welchen Gründen auch immer.
            Viele Arbeitsverträge laufen in Teilzeit. Von einer Teilzeitbeschäftigung leben zu wollen ist schon hart. Dann ist es aber auch legitim, sich nach einer Ergänzung umzusehen, um in der Summe auf Vollzeit zu kommen.
            "En trollmand! Den har en trollmand!"

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              Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
              @ Liopleurodon:

              Ist es nicht traurig, dass die Leute einen zweiten Job haben müssen, um von dem verdienten Geld leben zu können? Viel Luxus ist ja nicht drin. Abgesehen davon, dass es Branchen gibt, wo der Arbeitgeber nicht will, dass sein Arbeitnehmer einen zweiten Job hat. Aus welchen Gründen auch immer.

              Abgesehen davon, dass ein Zweitjob immer Stress bedeutet. Zusätzliche Fahrtzeiten... und viel Geld bringt es auch nicht.
              Ja es ist zwar gut möglich dass in einem Arbeitsvertrag eindeutig auf ein Verbot der Nebentätigkeit hingewiesen wird. Jedoch ist so ein Verbot arbeitsrechtlich nicht legal.
              Da Verträge bekanntlich nicht über dem Gesetz stehen. Eine Informationspflicht zur Ausübung einer Nebentätigkeit ist jedoch gegeben.Auch ist gegeben das eine Nebentätigkeit nicht in die Arbeitszeit einfließen darf.

              Man wäre überrascht was für Jobs man in einem Großen Hotel so findet, allerdings ist soetwas nicht alleine auf die Tätigkeit eines Liftboys beschränkt, da gibt es meistens noch andere Aufgaben welche die Servicekraft zu erledigen hat.

              Einkäufe in Einkaufstüten verpacken, gab es z.B. in jeder amerikanischen Kaserne, dort sind das jobs für Jugendliche. Im Weihnachtsgeschäft findet man soetwas bei manchen Discountern auch hierzulande.
              Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                Und wenn der Arbeitgeber das dann rauskriegt, ist man u.U. den Hauptjob los - gibt genug Möglichkeiten, auch damit durchzukommen.

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                  Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                  Und wenn der Arbeitgeber das dann rauskriegt, ist man u.U. den Hauptjob los - gibt genug Möglichkeiten, auch damit durchzukommen.
                  Das sind aber seltene Ausnahmen. Man sollte natürlich in der Nebentätigkeit nicht beim direkten Konkurrenten anheuern, das wäre taktisch unklug.
                  "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    Und wenn der Arbeitgeber das dann rauskriegt, ist man u.U. den Hauptjob los - gibt genug Möglichkeiten, auch damit durchzukommen.
                    Nein, man spielt einfach mit offenen Karten und gibt seine Nebentätigkeit an, da das die Pflicht des Arbeitnehmers ist. Bei Fragen um die Legitimierung - einfach auf die ungültige stelle im Arbeitsvertrag hinweisen. Das beste ist in dieser Richtung jedoch das man von Anfang an solche Eventualitäten in der Vorverhandlung ausräumt.

                    Ein Konkurrenzverbot ist jedoch legitim ( das Problem habe ich jedoch nicht, da es meisten keine echte Konkurrenz gibt und diese Konzeptionell anders aufgebaut ist) Hinzu kommen Pflichten der Verschwiegenheit. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist der Arbeitnehmer jedoch nicht mehr an das Konkurrenzverbot gebunden.

                    Hier liegt es im Ermessen des Arbeitgebers ob dieser es zulässt das ein Mitarbeiter in einem anderen Betrieb der selben Branche tätig ist. In der freien Gastronomie ist das z.B. ein geringeres Problem. Auch ist die Sachlage etwas anders, heute werde ich meistens um einen kurzzeitigen Gefallen gebeten, da muss ich halt gucken ob ich das mit meiner Lernerei und meinem Job unter einen Hut bekomme. In früherer Zeit war ich jedoch auf eine Nebentätigkeit angewiesen, die allerdings so oder so meistens Branchenfremd war.
                    Zuletzt geändert von Infinitas; 02.05.2015, 10:25.
                    Das letzte Treffen der Generationen in Wien war übrigens BOMBE ! Picards Moralkiste:"Schurken, die ihre Schnurrbärte zwirbeln, sind leicht zu erkennen, aber diejenigen, die sich in gute Taten kleiden, sind hervorragend getarnt."

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                      Gerade bei Teilzeitkräften wird es in aller Regel auch ganz unkompliziert akzeptiert, dass man auch noch woanders arbeitet. So lange die beiden Beschäftigungen sich nicht gegenseitig beeinträchtigen - z.B. durch ständiges Zuspätkommen - gibt es da normalerweise keine Probleme.

                      Anders sieht es aus, wenn man bereits eine Vollzeittätigkeit ausübt und die ergänzen möchte. Dann kommt nämlich die laut Gesetz maximal zulässige Arbeitszeit pro Woche ins Spiel. Die muss man einhalten, sonst bekommen beide Firmen Probleme. Ich hatte so etwas auch schon mal gemacht und musste im "Antrag auf Nebentätigkeit" unterschreiben, dass ich erstens meine Arbeit nicht vernachlässigen werde und zweitens auf keinen Fall die zulässige Grenze von 48 Stunden pro Woche überschreiten werde. Das wurde dann aber auch ohne weitere Diskussionen akzeptiert.
                      "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                        Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                        Klammern wir mal die Kriminalität aus, aber hier in Deutschland haben auch viele Leute ihre eigenen Häuser, die mitunter auch von Vorfahren erbaut wurden. Rutschen sie in Hartz 4, müssen sie da raus, da Eigentumsverwertung.
                        Ds gilt nur wenn die Wohnfläche über dem liegt, was für die Bedarfsgemeinschaft als angemessen gilt. Das weiß ich aus eigener Erfahrung als Hausbesitzer.

                        LG
                        Whyme
                        "Und wie alle Priester haben sie als erstes gelernt, Wahrheit mit "Ketzerei" zu übersetzen."
                        -Frank Herbert - Der Herr des Wüstenplaneten

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                          Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
                          Ds gilt nur wenn die Wohnfläche über dem liegt, was für die Bedarfsgemeinschaft als angemessen gilt. Das weiß ich aus eigener Erfahrung als Hausbesitzer.

                          LG
                          Whyme
                          Und das tut sie in den meisten Fällen.

                          Ist halt blöd für die Leute, die dann aus ihren Häuschen raus müssen. Jahrelang Geld da reingesteckt und dann "sorry, 15 m² zu viel" oder "100 Euro zu viel"... bla bla und schon darf man suchen.

                          Ist aber noch lange nicht gesagt, dass man dann auch etwas in der Preisspanne findet, die - zumindest in den Großstädten - viel zu niedrig angesetzt ist. Berlin ca. 350 Euro - für einen Single. Viel Spaß beim Suchen.

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                            @Bethany: Ist dir schon mal aufgefallen, dass du meist sehr absolute Formulierungen benutzt? Jetzt zum Beispiel beim Fall des Hauses und dem Auszug bei Hartz IV. Erst schreibst du, dass man ausziehen muss sobald man Hartz IV bezieht. Das klingt absolut. Also "Alle müssen ausziehen und verkaufen, sobald dieser Fall eintritt". Dann kommt ein Einwand und jetzt schränkst du es auf einmal ein auf bestimmte Wertgrenzen. Auch wenn diese vielleicht in den meisten Fällen schlagend werden. Mag ich jetzt nicht nachrecherchieren.

                            Das ist jetzt nur ein Beispiel, ich habe das in diversen Threads schon oft bei dir beobachtet. Es würde vermutlich den Umgang zwischen dir und anderen Diskussionsteilnehmern verbessern, wenn du von vorherein schon etwas einschränkender deine Meinung beschreibst und nicht den Eindruck erweckst die ultimative uneingeschränkte Wahrheit zu verkünden. Vor allem solltest du mal über deine Grundeinstellung zu diversen Themen reflektieren. Gefühlt drehen sich 90% deiner Beiträge über Dinge die deiner Meinung nach NICHT funktionieren. Bzw. schlecht/negativ sind. Selten einmal posive Beiträge über Angelegenheiten die du gut findest. Und wenn diese mal vorkommen, dann oft im Sinne von "...da hat Person XY aber Glück gehabt, normalerweise....".

                            Denk mal darüber nach. Vielleicht findest du ja ein paar Punkte an meinem Eindruck, denen du schlussendlich zustimmst und zukünftig beherzigen kannst.

                            --
                            Zum Thema Zuverdienst. Ich denke die Erlaubnis des Arbeitgebers ist hier das geringste Problem und eher einfach zu erhalten. Zumindest solange man den Chef nicht als Feind betrachtet. Oder umgekehrt. Eher sollte man sich über die Steuergrenzen Gedanken machen, da bei zwei Dienstverhältnissen mitunter eine saftige Steuernachzahlung folgen kann. Die monatlichen Steuern werden ja jeweils nur auf das jeweilige Gehalt berechnet. Beim Steuerausgleich aber werden beide addiert und die Steuer darauf berechnet. Zumindest kenne ich es so. Ist das in Deutschland genauso?
                            "Ich bin ja auch satt, aber da liegt Käse! " | #10JahresPlan
                            "Bajoranische Arbeiter...." - Hamburg Silvester 2016/17

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                              Zitat von cybertrek Beitrag anzeigen
                              Beim Steuerausgleich aber werden beide addiert und die Steuer darauf berechnet. Zumindest kenne ich es so. Ist das in Deutschland genauso?
                              Ja, das ist so. Die beliebteste Lösung ist daher auch die Aufstockung mit einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis, in welchem man nicht mehr 450 Euro pro Monat bekommen darf, denn das wird nicht auf die Steuer angerechnet.
                              "En trollmand! Den har en trollmand!"

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                                Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
                                Ja, das ist so. Die beliebteste Lösung ist daher auch die Aufstockung mit einem geringfügigen Beschäftigungsverhältnis, in welchem man nicht mehr 450 Euro pro Monat bekommen darf, denn das wird nicht auf die Steuer angerechnet.
                                Hier ist man bis zum Verdienst des 10fachen Mindestlohns von Steuern befreit, jedoch kann es danach nach einer günstigen Spanne recht teuer, da der Sozialismus eben darauf abziehlt, dass die die viel haben auch viel geben müssen, was meines Erachtens aber auch ok ist.

                                In Deutschland ist es meines Wissens so wie Liopleurodon gesagt hat. Zumindest habe ich in meiner Zeit in Deutschland vor vielen Jahren so erlebt. Daher genauso gemacht, wie oben erwähnt. Nebenbei mit Texten mein Geld verdient... waren immer so 300 bis 400 Euro im Monat - steuerfrei.

                                @Liopleurodon Danke für den Kommentar. Wir Venezolaner sind in der Tat ein sehr nettes, fröhliches und umgängliches Volk. Mord und Totschlag ist eher die Ausnahme und beschränkt sich auf eine kleine Gruppe, die von 95% des Volkes nicht unterstützt, sondern verachtet wird.

                                Übrigens stimme ich dir voll zu in dem was du sagst. Du kannst nen Job finden wenn du dir nicht zu schade bist. Ich hab auch schon als Kellner gearbeitet, nebenbei die Straße gefegt oder im Hotel an der Rezeption gehockt... und ich habe drei Titel in Informatik und bin Paramedic mit 13 Jahren Berufserfahrung... wenn es aber keinen Job gibt, muss man halt schauen... inzwischen habe ich mir durch die Jobberei genug Geld verdient um meine eigene Firma zu haben und mehr Geld zu verdienen als wir alle drei im Monat ausgeben können... Ich hab es gehasst manchmal... es lag mir oft überhaut nicht... die Leute haben einen ausgenuzt aber trotz allem bin ich dran geblieben.... und das mit Erfolg.. wir haben keine Schulden, alles ist Eigentum, die Privatschule meiner Tochter ist für ein Jahr im Voraus bezahlt...

                                Jetzt kann man natürlich sagen, hier ist alles einfacher und das trifft auch ein stück weit zu, schon allein weil man einen relativ hohen Steuerfreibetrag hat, aber nichts desto trotz ist es überall möglich, denn wer hat der kann auch.... ich habe im Monat 160000 BsF Einkommen, nach Steuern bleiben noch etwa 100000 BsF... ist ne ganze Menge was da mit IVA und ISLR weg geht.... nichts desto trotz macht mich das nicht arm und ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass wir zum System beitragen... unsere Rente und die Rente die mein Schwiegervater bekommt, ist verdient.

                                Leute die denken wie Liopleurodon und einige andere hier, mag ich deswegen... Sie versuchen und machen... Geht nicht, gibt´s nicht und nur so kommt man weiter. In Deutschland wie hier... Ernsthaft wenn ich immer glauben würde gibt´s nicht, dann wäre hier vieles anders... und ich hätte z.B. nicht meinen Milchkaffee jeden Morgen, denn es gibt ja - laut den Leuten - in Venezuela kein Kaffee und erst recht schon keine Milch... Wer wirklich will der kann auch... ist halt nur einfach zu sagen geht nicht oder gibt´s nicht oder darf ich nicht.

                                Ich nur sagen: Kleinvieh macht auch mist und irgendwas ist immer besser als nichts... hätte ich mich auf die faule Haut gelegt, wären wir heute in der Tat Arm im Armenviertel oder verhungert.... Man kann sowas auch als Chance sehen,,, und das ist egal wo, denn das funktioniert auf der ganzen Welt... wie meine Mutter immer gesagt hat: Von nix kommt nix.... oder wie wir hier sagen: poco a poco....

                                Als ich zurück nach Hause gekommen bin, und das ist noch nicht lange her, 2010, bin ich mit zwei Koffern gekommen... und mit 2000 Euro, die damals nicht mal einen Bruchteil wert waren von dem was sie heute wert sind... waren etwa 70000 BsF. Hotel einen Monat bezahlt, blieben noch 50000... eingekauft, bzw essen gehen denn Hotel hatte keine Küche auf dem Zimmer, aber ich durfte ab und zu unten was kochen in der Personalküche... waren noch 40000. Am nächsten Tag hab ich angefangen zu arbeiten.. bei einem Araber im Restaurant... von 10 bis 24:00.. volle 14 Stunden... beide Schichten... verdient habe ich 150 BsF am Tag, genug für das Hotel so gerade eben... bei sieben Tagen die Woche waren das 4500 BsF im Monat.. also gerade so Mindestlohn... plus Trinkgeld... etwa 300 bis 500 BsF am Tag.. das war Geld das ich ausgeben konnte... Später hat mich der Araber im Hinterzimmer des Restaurants schlafen lassen, damit entfiel das Hotel...

                                Nach einiger Zeit bin ich dann auf ein Zimmer aufmerksam geworden... 1000 BsF im Monat, direkt am Meer, ein Block weg von der Arbeit... Puerto La Cruz war das noch... Habe dann später nach viel Diskussion meinen gesetzlich vorgeschriebenen freien Tag auch bezahlt bekommen und damit nehmen können - inzwischen haben wir zwei gesetzlich vorgeschriebene freie Tage, die auch noch aneinanderhängend sein müssen.. damals gab es das nicht.. Da bin ich zwei Jahre geblieben.. hatte zwischendurch ein Angebot im Krankenhaus auf´m Rettungswagen, aber der Kellner mit Trinkgeld bracht mir durch das Trinkgeld mehr - das Krankenhaus wollte mich mit Mindestlohn alleine abspeisen... Auch wenn es stressig war und ich es nicht wirklich mochte, bin ich da geblieben. Bin dann zur Marine gegangen, bis ich meine Frau kennengelernt habe... Als die schwanger wurde hatte sich das Thema wieder erledigt.. Hab dann bei zwei Hotels gearbeitet.. erst in Canaima und dann in La Guaira... hier vor allem wegen meiner Kenntnisse: Deutsch, Englisch, Spanisch, Japanisch. Auch hier hatte ich keine Erfahrung, aber ein Gehalt von immerhin 8000 BsF im Monat. Unterkunft war im Hotel und damit frei...

                                Der Arbeitgeber ist hier verpflichtet - im Restaurant wie auch im Hotel oder sonst wo - den Leuten mindest zwei Essen zu liefern. Damit habe ich umsonst gefühstückt und mittag gegessen... zu Zeiten des Restaurants abends ebenfalls... Damit fiel das ebenfalls weg und ich musste eigentlich von meinem Gehalt nur Essen für meine Frau und meine Tochter sowie ein Essen für mich bezahlen und darüber hinaus Handy und so weiter... Das war geil und so bin ich vorwärts gekommen... Ende 2014 haben wir dann B&M Servicos de TI eröffnet... machen in Caracas Datenbank Administration und Entwicklung, Web Design, Vorlagen für alle Office Produkte, Datenbackup und Wiederherstellung, Computer Kurse, Troubleshooting, Netzwerk und System Administration etc... und darüber hinaus bieten wir unseren Kunden einen 24h Notdienst an, an 365 Tagen im Jahr.. etwas das es in Caracas bis dato auch nicht oder nur sehr selten gab. Wir haben uns einige Partner gesucht, die ähnliches in anderen Stadtteilen anbieten und ein Freund von mir hat eine Firma, die in CCS Hardware verkauft und Webspace anbietet... ideal also für eine Zusammenarbeit.. der Laden läuft... wir haben Kunden aus ganz Lateinamerika, die in Dollar zahlen... insgesamt habe ich vielleicht 2 Stunden arbeit am Tag... ich denke da kann man einen gewissen Stolz zeigen und ich hoffe das es den ein oder anderen motiviert selbst auch weiter zu machen.. ich weiss es nicht scheiße und nicht leicht.. aber es kann sich lohnen...
                                Zuletzt geändert von BennyB; 02.05.2015, 16:06.
                                Liebe Grüße,

                                Ben

                                Kommentar

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