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    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Zu 3) es ist nicht wesentlich für den freien Willen, ob geplante Handlungen durchführbar sind. Ein Misslingen ist kein Kriterium.
    Die Überprüfung des freien Willens einer anderen Person ist dadurch erheblich erschwert, was z.B. bei Slapstick-Szenen auffällt: Ist eine Szene gefaked, oder ein wirkliches Missgeschick?
    Ich meinte eigentlich, dass man mental und körperlich in der Lage sein muss, die eigenen Ideen auch selbst durchzuführen.
    Ansonsten hast du natürlich recht, bei Absicht wäre es freier Wille, bei Missgeschick tatsächlich nicht anderes als ungewolltes Missgeschick.

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      Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
      Er glaubt das man mit Wörter" wie "Logik" Intelligenz" "Prämissen" "Kohärenz" u.s.w. Philosophie einfangen kann und erklären und verstehen...
      Dabei übersieht er seine eigene Meinung dazu!
      Eine echte eigene Meinung kann aber nur existieren und sinnvoll ausformulieren werden, wenn sie in sich kohärent/logisch schlüssig ist
      Ist die eigene Meinung strukturlos und ergibt einfach keinen logisch nachvollziehbaren Sinn, dann ist es keine Meinung sondern nur sinnloses Geblabber.

      Natürlich nützt es nichts nur Fachworte an die Wand zu klatschen. Am besten ist es, wenn man dazu in der Lage ist einen komplexen Sachverhalt auch mit eigenen Worten und Gedanken erklären zu können.
      Die Fachbegriffe werden verwendet, um Zeit zu sparen. Mit ihnen braucht man nur noch halb so viele Worte wie ohne sie. Aber das funktioniert natürlich nur,wenn beide Seiten wissen, was hinter dem Fachbegriff eigentlich steht...ihn also notfalls auch mit eigenen Worten erklären können. Vorher darf man sie nicht verwenden.
      Fachbegriffe und Schubladen (z.B. aus der Philosophie) können auch dazu verwendet werden nicht immer wieder bei Adam und Eva beginnen zu müssen. Man kann sich ganz darauf konzentrieren das auszuformulieren, das neu ist und noch keiner zuvor gedacht hat. Bei Dingen, die bereits zuvor gedacht wurden, reicht es auf den entsprechenden Fachbegriff zu verweisen, und jeder, der ihn kennt, weiß wovon die Rede ist.

      Kommentar


        Menschen haben nur eine relative Freiheit

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Philosophie hat als Basis die Frage "Warum?"
        Nun, als Grundlagenwissenschaft mag man in der Philosophie sicherlich von Fragestellungen ausgehen, aber diese müssen nicht mit einem "Warum" beginnen.
        In der „Liebe zur Weisheit“ strebt man nach Erkenntnis und daher ist es sinnvoll, darüber nachzudenken, wie man überhaupt Erkenntnis erlangen kann. Und ich denke, hier gilt das Spock-Zitat: "Logik ist der Anfang aller Weisheit ..."

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Aber wir wissen inzwischen das auf diese Frage keine Antwort gibt. Man kann immer wieder diese Frage stellen...egal was der andere Antwortet.
        Warum ist das Rot?
        Weil es viele Farben gibt und dieses eben Rot ist?
        Warum ist es aber Rot?
        Weil es so passt!
        Warum passte es?
        Weil es schön aussieht!
        Warum sieht es so schön aus?
        Weil wir es ansehen und es so empfinden!
        Warum empfinden wir es so als schön?
        Wier scheint, Du hast eine Vorliebe für die freie Assoziation.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Philosophie ist gut jedoch nicht um der Philosophie Willen.
        Philosophie verfolgt doch das Ziel, Erkenntnis/Weisheit zu erwerben. Dies ist doch kein Selbstzweck.
        _________________________________________________________________

        Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
        Meiner Aufassung nach ist der Wille eines Menschen frei, wenn er:
        1) bei zwei oder mehr Entscheidungsmöglichkeiten frei, dh ohne Zwang durch eine determinierte oder indeterminierte Welt, wählen kann, für welche Möglichkeit man sich entscheidet.
        Demnach dürfe die Welt weder deterministisch, noch interdeterministisch, sein, um uns einen freien Willen zu ermöglichen und dies scheint mir ein gewagtes Postulat zu sein. Wie kann denn die Welt sonst beschaffen sein, sofern man für uns einen freien Willen annimmt.

        Schaut man sich komplexe Systeme an, die uns chaotisch erscheinen, so weisen sie naturwissenschaftlich eine schwache Kausalität auf. Diese ist aber immer noch weich determiniert und daher ziehe ich den Standpunkt der Kompatibilisten vor, gem. der freier Wille mit dem weichen Determinismus vereinbar ist.

        Ich denke, hier kommt es darauf an, was wir überhaupt unter freien Willen verstehen. Hans Helmut Kornhuber und Lüder Deecke beschäftigten sich damit in ihrem Buch "Wille und Gehirn". Hier mal ein Zitat aus der Buchbesprechung:
        Insofern haben wir Willensfreiheit, aber nur in Graden. Absolute Freiheit gibt es nicht. Und unsere Freiheit ist am größten in Situationen, in denen wir uns höheren Zielen widmen können, weil wir irrelevante Reize auszublenden vermögen und unsere wichtigsten Bedürfnisse einigermaßen versorgt haben. Diese relative Freiheit umfasst viele Vorstellungen, die üblicherweise mit Freiheit verknüpft werden, wie Individualiät, Komplexität
        und Nicht-Prognostizierbarkeit.
        Quelle http://files.globalmarshallplan.org/pr/kor_710.pdf

        Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
        2) selbstständig eigene Gedanken, Meinungen, Emotionen usw entwickeln kann und diese auch selbstständig ändern kann.
        Die Fähigkeit, selbständig Gedanken und Meinungen zu ändern, haben wir AFAIK sicher; aber Emotionen selbstständig zu ändern scheint mir ein sehr hoher Anspruch zu sein. Sicherlich gibt es "die bekannte Wechselwirkung zwischen Emotion und Kognition", wie es in der verlinkten Abhandlung der Uni Wuppertal Tektonik des Gehirns heißt. Bezüglich des Cerebrum wird dort ausgeführt:
        Das Großhirn (Cerebrum) ist der evolutionsgeschichtlich jüngste Teil des Gehirns. Es ist beim Menschen wesentlich größer als bei den Tieren. Es macht etwa 85 Prozent der Gehirnmasse des Menschen aus. Es verbraucht auch einen sehr großen Teil des gesamten Energiehaushalts des Körpers. Seine Funktion ist, grob gesagt, dass hier Erfahrungswissen gespeichert und eine kognitive Kontrolle über emotionale Impulse ausgeübt wird. Die 'Kontrolle' ist dabei eine spezifische Aufgaben des präfrontalen Cortex, der beim Menschen wesentlich größer ist als bei Tieren (30% des Cortex beim Menschen gegenüber 17% bei den Primaten).
        (Hervorhebung durch mich.)

        Nun, für mich ist dies Neuland; aber ich verstehe dies so, dass unsere kognitive Kontrolle über unserer emotionalen Impulse lediglich 30% umfasst. (Aber Dannyboy kennt sich hier sehr gut aus. )

        Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
        3) selbstständig Dinge, Ideen usw entwickeln und auch ausführen kann.
        100prozentige Zustimmung
        _________________________________________________________________

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Obwohl die Frage nach der Logik, ehrlich gesagt, die Frage nach dem "Warum" ist!
        Diese Assoziation erscheint mir nicht logisch.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Und wie gesagt das Warum führt nicht unbedingt zur Erkenntnis...letztendlich führt es zum Chaos!
        Nun, dann könnte man es doch mit einer anderen Fragestellung versuchen.

        Zitat von Area51 1/2 Beitrag anzeigen
        Der Mensch kann nicht "frei" sein...
        Dazu fehlen ihn die Grundlagen. Er kann höchstens sich selbst bestimmen...wobei das auch manchmal sehr schwer ist.
        Gefühle, Bestimmung, Ehrgeiz, Neugier, Verpflichtung, Bildung, Wissen, Situationen, Bewusstsein, Sicherheit...sind alles Faktoren die das "frei sein" immens behindern wenn nicht sogar ganz verhindern.
        "Frei sein" basiert auf zwei Fundamenten:
        a) Alles wissen.
        b) Vorurteilslos/Gefühlslos handeln.
        Menschliche Freiheit ist natürlich nicht absolut, sondern nur begrenzt.

        Zitat von newman Beitrag anzeigen
        Eine echte eigene Meinung kann aber nur existieren und sinnvoll ausformulieren werden, wenn sie in sich kohärent/logisch schlüssig ist
        Ist die eigene Meinung strukturlos und ergibt einfach keinen logisch nachvollziehbaren Sinn, dann ist es keine Meinung sondern nur sinnloses Geblabber.


        Zitat von newman Beitrag anzeigen
        Die Fachbegriffe werden verwendet, um Zeit zu sparen. Mit ihnen braucht man nur noch halb so viele Worte wie ohne sie. Aber das funktioniert natürlich nur,wenn beide Seiten wissen, was hinter dem Fachbegriff eigentlich steht...ihn also notfalls auch mit eigenen Worten erklären können. Vorher darf man sie nicht verwenden.
        Ja, dies ist ein wichtiger Punkt, den Du hier ansprichst. Es reicht also nicht, wenn bspw. nur der "Sender" die Fachbegriffe versteht, der "Empfänger" diese aber nicht kennt und sich davor scheut, nachzufragen. In dem Fall würde die vom "Sender" gewählte Fachsprache den "Empfänger" auschließen.

        Kommentar


          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Demnach dürfe die Welt weder deterministisch, noch interdeterministisch, sein, um uns einen freien Willen zu ermöglichen und dies scheint mir ein gewagtes Postulat zu sein. Wie kann denn die Welt sonst beschaffen sein, sofern man für uns einen freien Willen annimmt.
          Eigentlich meinte ich damit, dass man, ob man nun in einer determinierten oder indeterminierten Welt lebt, dass man gewisse Dinge denoch selbst beeinflussen kann. Siehe dazu meine weiter oben und auch früher schon genannte Idee, auch wenn Dannyboy sie kürzlich etwas relativiert hat.

          Zitat von Halman Beitrag anzeigen
          Die Fähigkeit, selbständig Gedanken und Meinungen zu ändern, haben wir AFAIK sicher; aber Emotionen selbstständig zu ändern scheint mir ein sehr hoher Anspruch zu sein.
          Vielleicht hätte ich im Bezug auf Emotionen statt "selbstständig ändern", "aus sich selbst heraus ändern" sagen sollen, dh dass Emotionen sich nicht bewusst ändern müssen, diese Änderung aber auf bewussten Entscheidungen und Vorstellungsänderungen (die sehr wohl bewusst bewirkt werden können, zB durch das Studium religiöser oder philosophischer Werke) basieren können.

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            Zitat von Halman Beitrag anzeigen

            Nun, für mich ist dies Neuland; aber ich verstehe dies so, dass unsere kognitive Kontrolle über unserer emotionalen Impulse lediglich 30% umfasst. (Aber Dannyboy kennt sich hier sehr gut aus. )
            Ne, die 30 % stellen erst einmal nur relative Massenverhältnisse dar. Der präfrontale Cortex (PFC) nimmt beim Menschen 30 % des Gewichts des Großhirns ein, bei anderen Primaten aber nur 17 %. Zusätzlich ist das Großhirn auch absolut viel größer.

            Der PFC verbindet Inhalte des Langzeitgedächtnisses, den emotionalen Bereich des limbischen Systems und den gesamten Komplex des Sinneswahrnehmungen, um daraus Handlungsentscheidungen abzuleiten.

            Was uns von anderen Primaten gewissermaßen abhebt, ist unsere Fähigkeit, besonders langfristige Ziele zu verfolgen.
            Interessant ist die generelle Funktion des Belohnungszentrums im limbischen System. Das ist sozusagen dafür zuständig, aus Absichten und Zielen echte Handlungen zu generieren. An Primaten hat man beobachtet, dass Dopamin nicht erst ausgeschüttet wird, wenn die Handlung erfolgt ist und der Affe sein Leckerlie bekommt.
            Der Dopaminspiegel steigt vorher, sobald der Affe erkennt, das er ein bestimmtes Ziel mit Handlungen erreichen kann (er weiß, welche Hebel er bedienen muss, um die Süßigkeit zu bekommen).
            Interessanterweise steigt der Dopaminspiegel aber noch um ein Vielfaches, wenn er sich nicht sicher sein kann, die Süßigkeit zu erlangen (bei korrekter Betätigung der Hebel gibt es die Süßigkeit nur mit 50 % Wahrscheinlichkeit)

            Das Wort "vielleicht" ist ein sehr mächtiger Antrieb.

            Das Belohnungszentrum ist also auf zukünftige Belohnungen ausgerichtet. Besonders auf die ungewissen Belohnungen.
            Und bei Menschen kann diese Zukunft sehr weit entfernt sein.
            Und es reicht, wenn sie nur möglicherweise Eintritt und eigentlich rein imaginär ist.
            Die Fähigkeit zur Imagination entkoppelt uns sozusagen ein Stück weit von der kausalen Welt.

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              Zitat von Marschall Q Beitrag anzeigen
              Ich meinte eigentlich, dass man mental und körperlich in der Lage sein muss, die eigenen Ideen auch selbst durchzuführen.
              Ansonsten hast du natürlich recht, bei Absicht wäre es freier Wille, bei Missgeschick tatsächlich nicht anderes als ungewolltes Missgeschick.
              Um es noch mal anders auszudrücken: Man kann jemandem die Freiheit entziehen, indem man in wegen einer Straftat eine Gefängnisstrafe abbüßen lässt, oder sogar wegen akutem gefährden anderer oder von sich selbst, durch Fixieren z.B. im Bett sogar in der Bewegungsfreiheit einschränken, aber der Wille bleibt trotzdem frei. Wenn jemand meint, fliegen zu wollen, und von einem Hochhaus hüpft, dann ... platsche. Dies war aber trotzdem freier Wille. Diesen freien Willen hat man immer, wenn man bei Bewußtsein ist. Ich empfehle dazu J. P. Sartes Gedanken zum "on" (~man) und mauvaise foit (~Uneigentlichkeit). -> Vorsicht! Kopfschmerzgefahr!

              Ein anderes Beispiel:
              Freiheit gibt es, oder nicht. Es gibt auch nicht "ein bisschen schwanger".
              (Zitat einer mir persönlich bekannten Doktorin der Philosophie)
              Slawa Ukrajini!

              Kommentar


                Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                Um es noch mal anders auszudrücken: Man kann jemandem die Freiheit entziehen, indem man in wegen einer Straftat eine Gefängnisstrafe abbüßen lässt, oder sogar wegen akutem gefährden anderer oder von sich selbst, durch Fixieren z.B. im Bett sogar in der Bewegungsfreiheit einschränken, aber der Wille bleibt trotzdem frei. Wenn jemand meint, fliegen zu wollen, und von einem Hochhaus hüpft, dann ... platsche. Dies war aber trotzdem freier Wille. Diesen freien Willen hat man immer, wenn man bei Bewußtsein ist. Ich empfehle dazu J. P. Sartes Gedanken zum "on" (~man) und mauvaise foit (~Uneigentlichkeit). -> Vorsicht! Kopfschmerzgefahr!

                Ein anderes Beispiel:
                Freiheit gibt es, oder nicht. Es gibt auch nicht "ein bisschen schwanger".
                (Zitat einer mir persönlich bekannten Doktorin der Philosophie)
                Ich denke...nicht nur!

                Man kann auch jemandem mit Lügen eine Freiheit vorschwindeln.
                In dem man ihm nicht die ganze oder überhaupt Wahrheit sagt z.B.
                Auf falschen Tatsachen bauend ist man auch nicht frei!
                Gesetze z.B. die nicht für alle gleich gelten machen einige Menschen zu Sklaven anderer...

                Wenn jemand meint (bei gesunden Verstand) fliegen zu können dann nur weil jemand/etwas ihn dazu überredet hat. Das hat mit "freien Willen" nichts zu tun.
                Ich kenne keine "gesunde" Menschen die aus Hochhäuser springen...du?


                Freiheit gibt es sehr wohl...
                Nur müssen wir aus unseren Sofas aufstehen und uns dafür einsetzen.
                Sei es auch vorerst mit Wahlen und Meinungsfreiheit....


                Apropos kennt jemand heutzutage einen Menschen der in etwa Gandhi oder Che in seine Handlungsweise ähnelt? Ich nicht...
                Entweder sie sind schon tot oder Anarchisten...oder gar beides!

                Schade!
                Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                Kommentar


                  Willensfreiheit im Denken

                  @Area51 1/2

                  Ich denke, dass worauf Thomas W. Riker hinaus wollte, ob der Mensch überhaupt über Willensfreiheit verfügt und somit im Denken die Fähigkeit besitz Entscheidungen treffen zu können; losgelöst von äußeren Rahmenbedingungen und somit auch abtrakt getrennt davon, ob man diese Entscheidungen auch praktisch unsetzen kann.
                  Ein Beispiel aus der SF von Asimov macht dies hoffentlich etwas anschaulicher:
                  Es sind Positronengehirne, die nicht die Wahl haben, explizit oder gar eigenmächtig zu entscheiden. Sie reagieren zwangsweise, ähnlich wie heutige Computersysteme nach dem Binärsystem reagieren: 0= Nicht ausführen; 1= Ausführen. Diese Gesetze sind nach Asimov notwendig, damit ein Roboter nicht zu eigenem Bewusstsein gelangt, was ein unüberschaubares Chaos und unkalkulierbare Folgen für Mensch und Maschine bewirken könnte.
                  Quelle Isaac Asimov ? Wikipedia

                  Kommentar


                    Die Menschheit war schon immer ein Pulverfass.
                    Nur gab es früher Lunten (gewisse Menschen) die für eine Explosion sorgten.
                    Heute sind diese Menschen Helden die alle vermissen aber kein Mächtiger sie wieder haben will.

                    Die Willensfreiheit endet heute wo die meisten Verordnungen anfangen...
                    Vom Parkverbot bis hin zum abhören von Telefonaten und SMS + Internetüberwachung.
                    Wie kann jemand Entscheidungen treffen wenn er die Rahmenbedingungen nicht kennt?
                    Kannst du mir x+y/c (ab) +c-f = lösen?
                    Nein? Warum nicht? Fehlen dir etwa die Rahmenbedingungen?
                    Was "x" für eine zahl ist oder y oder a,b,c,f?
                    Aber wenn ich dir schreibe π mal r² dann hast du deine Rahmenbedingungen mit denen du arbeiten kannst.

                    Wenn ich nicht die Wahrheit kenne kann ich keine Entscheidungen treffen.

                    Praktisch lässt sich fast alles umsetzen...auch eine Utopie!
                    Das was uns fehlt sind eben die Rahmenbedingungen.
                    Denn bedenke...Auch die Freiheit braucht Grenzen sonst verliert sie sich ins Chaos!
                    Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                    Kommentar


                      Noch eine Ergänzung zur Funktion des Präfrontalen Cortex. Menschen mit Schäden in bestimmten Bereichen des PFC scheitern zum Beispiel beim M&Ms-Test.
                      Der geht so:
                      In der einen Hand hat man 5 M&Ms, in der anderen Hand 1. Der Proband liebt M&Ms und möchte gerne die 5 M&Ms haben. Man streckt ihm beide hin, erklärt ihm aber vorher die Regeln. Wenn der Proband nach den 5 M&Ms greift, zieht man die Hand weg und gibt ihm die 1 M&Ms. Greift er stattdessen nach der einen, darf er die gewünschten 5 M&Ms behalten.
                      Der Proband hat die Regeln verstanden, er kann erklären, was passiert.
                      Ein gesunder Mensch hat keine Schwierigkeiten, nach der einen zu greifen um die 5 M&Ms zu erhalten.

                      Aber Menschen mit Schäden im PFC scheitern. Sie greifen nach den 5, denn sie wollen die 5 haben. Sie wissen, was sie tun müssten, um die 5 zu bekommen, aber sie können nicht danach handeln. Denn sie können ihre unmittelbaren Impulse nicht mehr unterdrücken.

                      Interessant ist vielleicht noch, dass das PFC der Hirnbereich ist, der bei uns am spätesten ausgereift ist (mit ca. 25) und auch zu den Bereichen gehört, die besonders Zerfallsanfällig sind.
                      Damit wird seine Entwicklung auch besonders wenig genetisch determiniert und besonders stark durch Umwelt, Erfahrung und Erziehung geprägt.

                      Kommentar


                        Wer kann mir, anhand anschaulicher Beispiele, den Unterschied zwischen positiver und negativer Freiheit erklären?

                        Weiters stellt sich mir die Frage; wenn laut Montesquieu

                        „Sobald in ein und derselben Person oder derselben Beamtenschaft die legislative Befugnis mit der exekutiven verbunden ist, gibt es keine Freiheit.“
                        wie kann es sein, dass moderne parlamentarische Republiken funktionieren, in denen der Ministerpräsident und auch teils Minister Abgeordnete sind?
                        Zuletzt geändert von Uriel Ventris; 18.08.2012, 01:08.

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                          Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                          Wer kann mir, anhand anschaulicher Beispiele, den Unterschied zwischen positiver und negativer Freiheit erklären?
                          Liebe zum Beispiel?
                          Wen man jemandem liebt dann ist man nicht "frei".
                          Man versucht sich anzupassen, seine/ihre Wünsche zu erfüllen, das Zauberwort heißt "Gemeinsam"!
                          Aber innerlich fühlt man sich doch gut, oder?
                          Man ist gern "frei" auf diese Art.

                          Über "negative Freiheiten" muss ich doch nicht schreiben, kennst bestimmt viele davon.
                          Generell aber gilt: Solange du glaubst "frei" zu sein nur weil dir das andere einreden..dann ist es eine negative Freiheit...


                          Weiters stellt sich mir die Frage; wenn laut Montesquieu

                          „Sobald in ein und derselben Person oder derselben Beamtenschaft die legislative Befugnis mit der exekutiven verbunden ist, gibt es keine Freiheit.“
                          ..für die anderen! Möchte ich hinzufügen. Für die Person die beides in sich trägt ist das schon fast die absolute Freiheit...oder?


                          ...wie kann es sein, dass moderne parlamentarische Republiken funktionieren, in denen der Ministerpräsident und auch teils Minister Abgeordnete sind?
                          Man geht davon aus das der der die meisten Stimmen/Resonanz vom Volk erhält auch derjenige sein muss der die hohen Ämter bekleidet...

                          Wäre unsere Gesellschaft rein "Technokratisch" wäre unser Empfinden gekränkt. Da wurde der Satz des Herrn Montesquieu auch treffen.
                          Dabei vergisst man aber das wichtigste...
                          Hinter jeden Minister oder Ministerpräsident steht eine Schar von Begleiter die an sich rein Technokratisch sind...dieser (Minister) muss nur die Wahrheit, formschön, an den Mann bringen...meistens.
                          Ich kann nur für das was ich sage verantwortlich sein..nicht für das was du verstehst.

                          Kommentar


                            Zitat von Uriel Ventris Beitrag anzeigen
                            Wer kann mir, anhand anschaulicher Beispiele, den Unterschied zwischen positiver und negativer Freiheit erklären?

                            Das kann man so nicht einfach beantworten.
                            Zuerst einmal wäre da die Frage, ob wir von "Willensfreiheit" oder "Handlungsfreiheit" sprechen.
                            Je nachdem hätten wir andere Beispiele zu betrachten.

                            Negative Freiheit wäre zum Beispiel durch geistige Gesundheit gegeben. Die Abwesenheit von Zwangsneurosen zum Beispiel, die dich zwingen, zwanzigmal die Tür zu schließen.
                            Negative Freiheit ist durch die Abwesenheit von Hindernissen gegeben.


                            Positive Freiheit betrifft dann eher die Frage, ob du Entschlüsse tatsächlich spontan triffst oder ob die Entscheidungen bereits festliegen und nur ins Bewusstsein gehoben werden.


                            wie kann es sein, dass moderne parlamentarische Republiken funktionieren, in denen der Ministerpräsident und auch teils Minister Abgeordnete sind?
                            Als Abgeordnete vereinen sie ja nicht die gesamte Legislative auf sich. Falls doch, ist es mit der Funktionalität schnell dahin.

                            Kommentar


                              Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                              Aber Menschen mit Schäden im PFC scheitern. Sie greifen nach den 5, denn sie wollen die 5 haben. Sie wissen, was sie tun müssten, um die 5 zu bekommen, aber sie können nicht danach handeln. Denn sie können ihre unmittelbaren Impulse nicht mehr unterdrücken.

                              Interessant ist vielleicht noch, dass das PFC der Hirnbereich ist, der bei uns am spätesten ausgereift ist (mit ca. 25) und auch zu den Bereichen gehört, die besonders Zerfallsanfällig sind.
                              Damit wird seine Entwicklung auch besonders wenig genetisch determiniert und besonders stark durch Umwelt, Erfahrung und Erziehung geprägt.
                              Wenn man aufgrund der voreiligen Impulse die falschen Entscheidungen trifft, ist der freie Wille eingeschränkt. Die Wahrnehmungen anderer Menschen werden aber auch ohne Schädigung des PFC so beeinflusst, dass von einer freien Entscheidungsfähigkeit gar nicht gesprochen werden kann. Die Menschen sind doch mehr oder weniger programmiert, eben durch Umwelt, Erfahrung und Erziehung geprägt. Wer gewohnt ist, sich bevormunden zu lassen, sei es in der Schule, bei der Arbeit oder zuhause, kulturell- oder religiösbedingt, wird kaum etwas hinterfragen und Entscheidungen anderer eher akzeptieren und umsetzen.

                              Der freie Wille setzt ein Bewusstsein voraus, dass sich selbst hinterfragt und auch kritisch genug ist. Funktionierende Menschen sind nicht selbständig handlungsfähig und gut manipulierbar. Unser freie Wille ist somit kontaminiert oder 'wir sind nicht wir'.
                              "A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. " (Leonard Nimoy)

                              Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)

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                                Zitat von Dannyboy Beitrag anzeigen
                                Positive Freiheit betrifft dann eher die Frage, ob du Entschlüsse tatsächlich spontan triffst oder ob die Entscheidungen bereits festliegen und nur ins Bewusstsein gehoben werden.
                                Wie soll man sich so eine spontane Entscheidung vorstellen?
                                Die Hand schlägt aus und erst danach blinkt das für diese Entscheidung zuständige Gehirnareal auf? So was ist ja schon rein logisch nicht möglich. Wo aber setzt man die Grenze zwischen äußerer Aktion und innerem Befehl durchs Gehirn, um zwischen frei und unfrei zu entscheiden?

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