Electronic Arts: Parade-Bsp. für permanente Rechtsverstösse durch Publisher.

[Seether]

EA-Deutschland gab heute offiziell bekannt, dass es sich bei Origin nicht um Spyware handle. Es wurde lediglich bedauert ,dass es zu einer Irritation des Kunden gekommen sei.
Darüber hinaus stellte EA-Deutschland klar, dass das Durchforsten von Nutzer-PC ein "ganz normaler Vorgang" sei und man darauf auch in Zukunft nicht verzichten wollte.
Quelle: Computerspiel als Spyware: Das Spiel mit Spion - taz.de

Scheinbar wurden mittlerweile die einschlägigen AGB-Klauseln entfernt, die Funktionsweise von Origin jedoch nicht geändert. Durch diese Verschlimmbesserung kommen wir nun langsam in den Bereich der Kriminalität.

Diese Arroganz ist wirklich unerträglich.

Edit: Um die Rechtslage nochmal klar zu ordnen:

Die fehlerhaften AGb, wie sie individuell zum Kaufzeitpunkt für den jeweiligen Spieler einsehbar waren, sind ohne jeden Zweifel Rechtswidrig nach deutschem AGB-Recht und begründen daher einen RECHTSmangel nach dt. Kaufrecht i. S. d. §§ 433 ff. BGB.
Daraus folgt:
Du kannst die Ware, sobald du den Mangel bemerkst (lesen der EULA bei Spielinstallation also) auch GEOEFFNET bei deinem Einzelhändler oder amazon abgeben und GRUNDSAETZLICH volle Rückerstattung des Kaufpreises verlangen. Die mittlerweile immer wieder im amazon-forum geschilderte Praxis von amazon-Deutschland, mittlerweile keine entsiegelten Versionen von BF3 zurückzunehmen, ist ganz eindeutig rechtswidrig.

Nachtrag: Laut diversen Meldungen bei theorigin, amazon-forum sowie youtube liest Origin bereits Daten vom PC aus, BEVOR man überhaupt den AGB zugestimmt hat. Unglaublich.

[Marschall Q]

Erneut per Zufall auf Chip.de gefunden: Hier Battlefield 3: Origin auch ohne Crack aussperren - News - CHIP Online wird gezeigt, wie man Origin ohne Crack-Programm aussperren kann.

Es ist zwar keine Lösung, dafür, dass es dieses Spionage-Programm gibt, aber für den einzelnen Spieler ist es vielleicht hilfreich.

[Uriel Ventris]

Für mich gibt es einen Trost: egal, wie dämlich gescheit sich die Publisher anstellen, um ihr Spiel zu schützen, es gibt immer Privatpersonen, die das knacken.

[Rarehero]

Ergänzung zu dem Hinweis, dass Amazon mittlerweile negative Rezensionen über BattleField3 spurlos verschwinden lässt:

Es konnte auf der oben verlinkten Origin-kritischen Internetseite nachgewiesen werden, dass Origin ausgelesene Daten unter anderem auch an eine adresse namens amazon.com in Seattle schickt.

...

Ganz ehrlich, wenn ich Amazon wäre, würde ich es auch nicht anders machen. Amazon ist ein Shop, und die Bewertungs-Funktion ist dazu gedacht, Produkte möglichst informativ zu beurteilen, und nicht um einen "Shitstorm" gegen einen Hersteller zu führen. Im Falle von BF3 wurde diese Funktion massiv ad Absurdum geführt.

In Übrigen stehen doch auf Amazon.de noch ~3.500 negative Rezensionen, die vor allem und meist gar ausschließlich auf Origin herum reiten. Zu Recht natürlich (mir kommt bis auf Weiteres auch kein EA-Produkt mehr auf den PC), aber dieser Kampf sollte wie gesagt nicht auf Amazon geführt werden.

Für mich gibt es einen Trost: egal, wie dämlich gescheit sich die Publisher anstellen, um ihr Spiel zu schützen, es gibt immer Privatpersonen, die das knacken.

Ich denke, es geht dabei eher um die Daten als um Raubkopien.

[Karl Ranseier]

....Ich denke, es geht dabei eher um die Daten als um Raubkopien.

Interessanter Ansatz, und würde die "Argumentationen" (Schutzbehauptungen) von EA natürlich ad absurdum führen. Die Frage nach dem "Wozu" wäre dabei interessant - nur für zielgerichtetes Spammen/Werben wäre das ganz ein verdammt hoher Aufwand, dazu der Verlust am Prestige der Marke durch die öffentliche Diskussion, ausserdem die Verkaufseinbußen. Wie hoch ist der Marktwert solcher Daten denn dann inzwischen ???

[Uriel Ventris]

Ich denke, es geht dabei eher um die Daten als um Raubkopien.

Ich rede von der Folge dieses Datenklaus. EA meint, jemand der das Spiel unbedingt spielen will, wird sich darauf einlassen müssen. Wie unrecht sie doch haben.

[Seether]

Nur der Vollständigkeit halber:

Mittlerweile wurde nicht nur EA von der Verbraucherzentrale abgemahnt ( Battlefield 3: Electronic Arts abgemahnt | kurier.at ), sondern es fand auch ein "runder" Tisch zwischen Internetaktivisten von theorigin und teilweise hochrangigen EA-Verantwortlichen statt ( Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht. | theorigin.de ).
Besonders amüsant ist bei letzterem eine Stelle, in der der für die AGB maßgeblich mitverantwortliche Jurist aus dem Hause EA doch wortwörtlich fragt, was diese ganzen "Scheiß AGB" eigentlich noch sollen, wenn sie in Deutschland sowieso zum größten Teil rechtswidrig sind und gegenüber Deutschen Verbrauchern auch kein englisches Recht (wie von EA mehrmals angenommen) herrsche - serious? Dass die AGB rechtswidrig waren, weiß ein Jurastudent des 4. Semesters.

[Stargamer]

Dass die AGB rechtswidrig waren, weiß ein Jurastudent des 4. Semesters.

Jurastudent? Das sollte jeder geprüfte Kaufmann wissen und der brauch kein Jura.

[Space Girl]

Wie ist das eigentlich mit Valve? Sind die genauso schlimm wie EA? Oder weniger schlimm? Oder noch schlimmer? Ich kenne mich damit nicht aus, da ich nur noch selten zocke.