Raubkopieren und downloaden ein kavaliersdelikt? - SciFi-Forum

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Raubkopieren und downloaden ein kavaliersdelikt?

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    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Natürlich, nur darf da nicht die Diskussion aufgehört werden. Was in den Gesetzesbüchern steht ist klar und eindeutig, funktioniert nur nicht und durch Strafandrohungen wird man Raubkopien nie eindämmen können. Das Nutzerverhalten ist doch eindeutig. Also sollte man das entweder dulden, selbst für sich und die Promotion der Produkte nutzen oder eben besseren Service bieten als die Raubkopierer.
    Die Frage ist ja erst mal, ob man sie überhaupt wirklich eindämmen muss. Wahrscheinlich ist es völlig ausreichend den status quo zu erhalten.

    Was mich an der ganzen Diskussion aber immer noch am meisten stört, ist die Tatsache, dass viele Leute anscheinend nicht mal ganz grundsätzlich einsehen wollen, dass ihnen da eine Leistung zur Verfügung gestellt wird, für die sie zu bezahlen haben.
    Und die interessieren sich dann auch nicht wirklich dafür, dass es inzwischen VOD Dienste mit einem ordentlichen Angebot gibt (auch in Deutschland), weil man kann das selbe ja auch kostenlos haben. Aber kostenlos funktioniert eben nicht.
    I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

    - George Lucas

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      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Natürlich, nur darf da nicht die Diskussion aufgehört werden. Was in den Gesetzesbüchern steht ist klar und eindeutig, funktioniert nur nicht und durch Strafandrohungen wird man Raubkopien nie eindämmen können.
      Richtig, drohen alleine reicht nicht. Man muss die Strafen auch mal durchsetzen.

      ...
      Und ja, jeder weiß, dass Raubkopieren illegal ist, aber jeder Raucher weiß auch, dass Rauchen tödlich sein kann.
      Da wäre ich mir bei vielen der hier im Thread Schreibenden nicht sicher. Hier sehen sich die User ja gerne als moderner Robin Hood, der nur sein von Gott gegebenes Recht auf kostenlose Berieselung und um 2 Sekunden ungeschnittene Filme durchsetzt. Das ist eigentlich auch der Punkt, der mich mit am meisten stört: Viele sehen gar nicht ein, dass sie Unrecht tun.

      Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
      Damit hast du natürlich zum Teil sehr recht. Aber das beschreibt ja auch sehr gut das Problem der Branche. Du musst eben auch in jedem Fall immer vorher für den Schrott in die Tasche greifen und das will auch nicht mehr jeder so bedingungslos machen wie sich die Branche das so wünscht. Daher plädiere ich auch für einen Mittelweg.
      Als einleitende Frage: Glaubst du wirklich, dass die meisten "Antester", wenn sie das jeweilige Produkt gut finden, anschließend noch Geld für das Produkt ausgeben? Das das einige Leute tun, glaube ich gut und gerne, aber bei den meisten siegt doch dann die "Geiz ist Geil"-Mentalität.
      Mal davon ab, dass wenn ich einen Film sowieso schon ganz "Probe gesehen" habe, ich keinen Grund mehr habe, ihn zu kaufen (es sei denn ich bin DVD-Sammler). Ich kenne ihn ja schon.

      Man hat übrigens auch heute noch einige Möglichkeiten, etwas vorher zu testen: Spiele und Filme gibt es in Videotheken (sowohl im Laden als auch bei Onlinevideotheken). CDs kann man in Elektronikfachmärkten an diesen Terminals zur Probe hören oder bei Onlinehändlern gut 30 Sekunden pro Song reinhören.
      Und wie DefiantXYX schon schrieb: Andere Dinge des Lebens kann man auch nicht kostenlos ausprobieren.


      Mit einem hast du vermutlich recht: Ohne den Druck der Raubkopien wird die Branche nie einsehen, dass sie am Service arbeiten muss und günstigere und bessere Dienste anbieten muss. Wobei ich finde, dass sich da in den letzten Jahren schon viel getan hat. Gerade im Musiksektor, wo es einige sehr günstige Streaming-Flatrate-Dienste gibt und auch über iTunes und AmazonMP3 gibt es recht günstig Musik zum Download.
      Bei Serie&Film gibt es sicherlich noch Nachholbedarf. Nicht in erster Linie im Angebot, sondern im Preis. Hier kostet ein Download ja meist noch so viel wie die DVD/Blu-Ray.
      "Steigen Sie in den Fichtenelch! - Steigen Sie ein!"

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        Bezüglich des "Schadens" der durchs Downloaden angeblich entstehen soll - es gibt sehr wenige Produkte welche nicht mehr einspielen als sie gekostet haben - viel mehr.

        Man sehe sich nur seit dem Jahre 2000 - die drei erfolgreichsten Filme an:

        Film/Kosten in mio Dollar/Einspielergebnisse in mio Dollar

        Avatar/237/2800
        Avengers/220/1500
        Transformers 3/195/1120

        Zusammen haben diese drei Filmchen ca 650 mio gekostet jedoch 5420 mio eingespielt. Das ist mehr als das 8 - Fache ihrer Kosten - der totale Gewinn lag bei 4,8 Milliarden Dollar.

        Spielt es da wirklich eine Rolle ob man ohne Downloaden jetzt VIELLEICHT statt 4.8 Milliarden - 5 Milliarden Gewinn gemacht hätte???

        James Cameron, Michael Bay ect ect haben schon einen Privatjet/Villa/Pool aus Gold - da brauchen die doch nicht 2 Jets, 2 Villen und einen Pool aus Diamanten oder??

        Mehr dazu in der South Park Episode:Christian Rock Hard

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          Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
          Da wäre ich mir bei vielen der hier im Thread Schreibenden nicht sicher. Hier sehen sich die User ja gerne als moderner Robin Hood, der nur sein von Gott gegebenes Recht auf kostenlose Berieselung und um 2 Sekunden ungeschnittene Filme durchsetzt. Das ist eigentlich auch der Punkt, der mich mit am meisten stört: Viele sehen gar nicht ein, dass sie Unrecht tun.
          Ich weiß, dass du das nicht eingebracht hast, aber finde das Wort "Unrecht" unpassend. Von "Unrecht" wird doch spätestens seit Gustav Radbruch erst gesprochen, wenn ein schwerer Verstoß gegen die Rechtsordnung vorliegt. "Unrecht" findet man in totalitären Systemen bzw. "Unrechtssystemen". Hier handelt es sich aber um Verstöße gegen das Urheberrecht.

          Geradezu grotesk ist es, bei einer Veröffentlichung von gekürzten Filmen von "Unrecht" zu sprechen. Das mag man als "Unverschämtheit" bezeichnen, aber nicht als "Unrecht".

          Ohne den Druck der Raubkopien wird die Branche nie einsehen, dass sie am Service arbeiten muss und günstigere und bessere Dienste anbieten muss.
          Nicht nur bessere Online-Dienste, sondern bessere Produkte allgemein.

          Da bei mir das Geld doch eher in Klassik-CDs floss und fließt, kaufe ich mir relativ selten DVDs und wenn ich an DVDs denke, fallen mir immer meine DS9-DVDs ein, die irgendwann in der Hand zerbröselten mit ihren Innenringrissen. Da habe ich festgestellt, dass mir das keine besondere Freude bereitet. Und an den Blu-Ray TNG-Boxen sieht man ja, dass sie es immer noch nicht auf die Reihe bekommen.

          Wobei ich finde, dass sich da in den letzten Jahren schon viel getan hat. Gerade im Musiksektor, wo es einige sehr günstige Streaming-Flatrate-Dienste gibt und auch über iTunes und AmazonMP3 gibt es recht günstig Musik zum Download.
          Gibt es da eigentlich nur MP3s oder werden da inzwischen auch verlustfreie Formate angeboten?
          Republicans hate ducklings!

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            Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
            Was mich an der ganzen Diskussion aber immer noch am meisten stört, ist die Tatsache, dass viele Leute anscheinend nicht mal ganz grundsätzlich einsehen wollen, dass ihnen da eine Leistung zur Verfügung gestellt wird, für die sie zu bezahlen haben.
            Man kann rechtsphilosophisch genauso herleiten, dass Kopieren völlig legitim und in Ordnung ist. Und die ökonomische Praxis zeigt, dass Künstler auch ohne Pochen auf den Urheberrechtsschutz ihr Auskommen finden können.

            Das momentane Gesetz, dass Kopieren teilweise verbietet (nicht vergessen, die Privatkopie von legaler Quelle ist nach wie vor erlaubt!) lässt sich rein auf Lobby-Arbeit der Content-Industrie zurückführen: "Wir haben früher so unser Geld verdient, wir wollen auch in Zukunft so unser Geld verdienen, weil, das war ja schon immer so." Zwingend und aus höheren Rechtsgrundsätzen herleitbar ist das NICHT. Das ist so ähnlich wie der Zunftzwang im Mittelalter.

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              Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
              Zwingend und aus höheren Rechtsgrundsätzen herleitbar ist das NICHT.
              Eben. Natürlich haben Content-Produzenten das Recht, das die Konsumenten für ihre Produkte zahlen. Hier aber mit höheren oder höchsten Rechtsgütern zu argumentieren, ist reine Überdramatisierung.
              Republicans hate ducklings!

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                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                Weil hier eine grundsätzliche Eigenschaft von Medienerzeugnissen zum Tragen kommt, welches dieses Argument ziemlich leicht aus hebelt. Der Kunde kann erst dann über ein Medienprodukt urteilen, wenn er es bereits konsumiert hat. Im Prinzip musst du nach geltendem Recht immer erst zahlen und kannst dann gucken, ob sich die Investition auch gelohnt hat. Du kannst dich natürlich mithilfe von Reviews über die Qualität des Produktes informieren, aber letztendlich muss du das schon immer selbst beurteilen.
                Dir ist sicher bewusst, dass der Meinungsbildungsprozess niemals wirklich abgeschlossen ist. Es gibt Aufnahmen, mit denen wird man erst im Laufe der Zeit warm, Zumutungen, an denen man sich abarbeiten muss - bei Luhmann und Kant beschwert sich auch niemand darüber. Umgekehrt gibt es auch einige Aufnahmen, die auf Anhieb gefallen, wo man sich jedoch schnell sattgehört hat. Im Laufe der Zeit revidiert man daher möglicherweise eine frühere Beurteilung. Bei manchen Aufnahmen ist man evtl. auch indifferent: Man hätte auf den Kauf verzichten können, aber wirklich stören tut sie im Regal auch nicht. Was ist aus Deiner Sicht der richtige Zeitpunkt, um einschätzen zu können, ob sich der Kauf einer CD lohnt?

                In der Summe gibt es in meiner CD-Sammlung sehr wenige Aufnahmen, wo ich wirklich enttäuscht gewesen bin und den Kauf aus heutiger Sicht bereue. Und das sage ich als jemand, der sehr viele CDs gekauft hat.
                Ich stimme auch Dr. Bock zu, dass es heutzutage sehr viele Möglichkeiten gibt, um sich vor dem Kauf zu informieren: CD-Reviews z.B. im kulturspiegel, Kundenrezensionen auf Amazon, 30-Sekunden-Ausschnitte, Probehören im Geschäft. Die Möglichkeiten sind heute besser als vor 30-40 Jahren. Waren die Menschen damals enttäuschter, nachdem sie sich eine Schallplatte gekauft hatten?
                Mein Profil bei Last-FM:
                http://www.last.fm/user/LARG0/

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                  Zitat von Perun17 Beitrag anzeigen
                  Man sehe sich nur seit dem Jahre 2000 - die drei erfolgreichsten Filme an:

                  Film/Kosten in mio Dollar/Einspielergebnisse in mio Dollar

                  Avatar/237/2800
                  Avengers/220/1500
                  Transformers 3/195/1120

                  Zusammen haben diese drei Filmchen ca 650 mio gekostet jedoch 5420 mio eingespielt. Das ist mehr als das 8 - Fache ihrer Kosten - der totale Gewinn lag bei 4,8 Milliarden Dollar.

                  Spielt es da wirklich eine Rolle ob man ohne Downloaden jetzt VIELLEICHT statt 4.8 Milliarden - 5 Milliarden Gewinn gemacht hätte???
                  Ich nehme mal an deine Zahlen sind korrekt. Sehr interessant übrigens.
                  Wobei ich jedoch deine Verlustschätzung aufgrund von Raubkopien für zu gering halte

                  Transformers 3 stört mich da ein wenig in der Liste, aber grundsätzlich sind das 3 Filme, für die man unglaublich viel eingebracht hat und die dementsprechend so eine gute Qualität und guten Ruf hatten/haben, dass viele bedingungslos in die Kinos rannten und überzeugt wurden, später noch die DVD/BluRay etc. zu kaufen.

                  Es ist ein gewaltiger Unterschied ob man Avatar/Avengers als "minderwertige" Raubkopie anschaut oder als HD-Version.
                  Diverse andere Filme, ohne großes Budget, können damit nicht auftrumpfen und diesen Gewinn erzielen.

                  Prinzipiell stimme ich dir auch zu, die stinkreichen Macher müssen nicht noch reicher werden. Aber ist das ein Grund sich ihre Werke kostenlos zu beschaffen?

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                    Zitat von Pyromancer Beitrag anzeigen
                    Man kann rechtsphilosophisch genauso herleiten, dass Kopieren völlig legitim und in Ordnung ist. Und die ökonomische Praxis zeigt, dass Künstler auch ohne Pochen auf den Urheberrechtsschutz ihr Auskommen finden können.

                    Das momentane Gesetz, dass Kopieren teilweise verbietet (nicht vergessen, die Privatkopie von legaler Quelle ist nach wie vor erlaubt!) lässt sich rein auf Lobby-Arbeit der Content-Industrie zurückführen: "Wir haben früher so unser Geld verdient, wir wollen auch in Zukunft so unser Geld verdienen, weil, das war ja schon immer so." Zwingend und aus höheren Rechtsgrundsätzen herleitbar ist das NICHT. Das ist so ähnlich wie der Zunftzwang im Mittelalter.
                    Also eine private Kopie von der legalen Quelle ist nur erlaubt, wenn man keinen Kopierschutz umgeht. Da die meisten Produkte aber kopiergeschützt sind, ist somit eine private Kopie ebenfalls illegal.

                    Das meiste Geld für Musikstücke streichen übrigens nicht die Produzenten und Künstler ein, sondern die Verwertungsgesellschaften. An die Künstler geht der geringste Teil, obwohl diese mit Singen etc. die meiste Arbeit hatten. Ich werf mal GEMA in den Raum.

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                      Zitat von Largo
                      Ich stimme auch Dr. Bock zu, dass es heutzutage sehr viele Möglichkeiten gibt, um sich vor dem Kauf zu informieren: CD-Reviews z.B. im kulturspiegel, Kundenrezensionen auf Amazon, 30-Sekunden-Ausschnitte, Probehören im Geschäft. Die Möglichkeiten sind heute besser als vor 30-40 Jahren. Waren die Menschen damals enttäuschter, nachdem sie sich eine Schallplatte gekauft hatten?
                      Ich kann es für andere Bereiche nicht beurteilen (und versuche es auch gar nicht), aber für den Klassik-Bereich gilt das überhaupt nicht. Die Entwicklung der letzten Jahre ist leider nicht geeignet, mein Herz beim Gedanken an EMI, DG (Deutsche Grammphon) und Decca mit Wärme zu füllen. Ich begründe das auch mit konkreten Beispielen.

                      Probehören im Geschäft
                      Das habe ich auch immer gerne gemacht, gehört aber für die Klassik leider der Vergangenheit an.

                      Amazon und Co. haben dazu geführt, dass die Fachgeschäfte in größeren Kleinstädten wie Oldenburg und kleineren Großstädten Bremen in den letzten zehn Jahren schließen mussten. Anfang der 90er hat es in Oldenburg/Bremen sowieso nur zwei, drei Läden gegeben, in denen das a) ging und b) eine Auswahl vorhanden war, dass sich das auch lohnt.

                      Vielleicht kann man in Läden wie Saturn noch in CDs reinhören, aber die haben bei Klassik entweder nur eine schlechte oder viel zu kleine Auswahl. Vielleicht geht das noch in Hamburg, Köln und Berlin (ich kenne tatsächlich jemanden, der zum CD Kauf nach Hamburg fährt und 2001 aufsucht).

                      CD-Reviews z.B. kulturspiegel
                      Es gibt Seiten wie diese:
                      KlassikAkzente | Alles über Klassik, Musik, Künstler
                      Das sind natürlich reine Werbeveranstaltungen von DG, Decca und EMI, die das auch tragen.
                      Presserezensionen zu CDs kann ich z.B. bei jpc.de lesen, aber "So ein Schrott, kaufen Sie das bloß nicht", sortiert der Händler natürlich aus. Sich dort zu informieren, heißt den Bock zum Gärtner zu machen.

                      Es gibt natürlich auch Klassik-Nerd-Internetforen, die sich damit beschäftigen, aber wer sucht sich tatsächlich ein Internetforum, wenn er ein Weihnachtsoratorium kaufen will? Außerdem: Leute, die diese Foren kennen, brauchen dort auch nicht nachsehen, weil sie meist das notwendige Wissen bereits mitbringen.

                      Kundenrezensionen auf Amazon
                      Die Rezensionen, die ich da so lese, sind kaum brauchbar. Es sind nicht nur sehr wenige, die Konsumenten merken hier auch gar nicht, wenn sie von der Plattenfirma an der Nase herumgeführt werden (Beispiel folgt).

                      30-Sekunden-Ausschnitte,
                      Das ist ein ganz nettes Gimmick, aber die meisten klassischen Musikstücke gliedern sich in mehrere Abschnitte. Wenn ich da 30 Sekunden in die Einleitung einer Symphonie hineinhöre, sagt mir das gar nichts über den Hauptteil. Bei einer Mahler-Symphonie kann ich sind manchmal nur 2 Stücke auf einer CD. Bei vielen Strauss-Walzern höre ich keinen einzigen Walzerton, weil alles noch Einleitung ist. Damit kann man sich keinen Eindruck verschaffen.

                      Beispiele ärgerlicher und irreführender Veröffentlichungspolitik:

                      Die Preispolitik der Konzerne ist verworren und undurchschaubar, die Veröffentlichungen manchmal fehlbeschriftet und irreführend.

                      1. Mogeleien im Titel:
                      Beispiel Die Deutsche Grammophon hat eine Aufnahme „Mozart – The Symphonies“ mit mit Trevor Pinnock herausgegeben, auf 14 CDs.

                      amazon: Sämtliche Sinfonien 1-41 (Ga): Amazon.de: Musik

                      Diese "Gesamtaufnahme" ("Sämtliche Symphonien" lt. amazon) enthält 48 Symphonien. Das Gesamtwerk umfasst tatsächlich mindestens 68-70 Symphonien, wie die Gesamtaufnahme von Decca mit Hogwood beweist (der übrigens auch eine Symphonie enthält, von der man heute weiß, dass sie nicht von Mozart stammt: KV 16a):
                      Wolfgang Amadeus Mozart: Sämtliche Symphonien (19 CDs) – jpc

                      Dass bei Pinnock 20-22 Symphonien fehlen, findet man weder bei jpc, wo Pressestimmen stehen, noch bei den amazon-Rezensionen. Ganz im Gegenteil, die amazon-Rezensenten übernehmen das kritilos.

                      Leute, die sich den Pinnock kaufen und später feststellen, dass 20% fehlen, ärgern sich natürlich. Aber wer, der kein Experte ist, merkt das VOR dem Kauf?

                      Weitere Beispiele unvollständiger "Komplettboxen":
                      Collectors Edition - Mozart (Die Klavierkonzerte): Amazon.de: Musik
                      Wolfgang Amadeus Mozart: Sämtliche Klavierkonzerte (9 CDs) – jpc
                      Complete Solo Clavier-Concerte: Amazon.de: Musik

                      JPG weist wenigstens im Kleingedruckten auf Lücken hin, ebenso mag man Hinweis auf Lücken eventuell mit viel Glück bei amazon Rezensionen finden, aber das ist die Ausnahme.

                      Diese Liste lässt sich übrigens beliebig fortsetzen und auch umgekehrt: Alte billige Aufnahmen werden teurer oder Altkram mit neuen Aufnahmen verknüpft.

                      2. Angabenwirrwarr im Internt:

                      Dieses Beispiel trifft auf sicherlich 25% aller CDs zu, die keinen einzelnen Interpreten haben:

                      jpc: Robert Schumann: Schumann Gold (Robert Schumann-Sampler der DGG) (2 CDs) – jpc
                      amazon: Schumann Gold: Amazon.de: Musik

                      Hier kann man zwar feststellen, welche Stücke es gibt, aber nicht, wer es aufführt. Es findet keine vernünftige Zuordnung zwischen Werk und Interpret statt. Und ob das nun von Karajan oder Gardiner dirigiert, ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. (wer sich auskennt, merkt es sofort beim Reinhören, aber trotzdem)

                      Die DG (wie viele andere Firmen auch) gliedert ihr Programm seit 30 in zwei Sparten: es gibt das "Gelblabel" für "traditionelle" Aufnahmen und die "Archiv-Produktion" für "HIP" (Historically informed performance).
                      Nur leider sind dann viele Aufnahmen, die im "Archiv" veröffentlicht wurden, gar nicht "historisiert", sondern traditionell.

                      Beispiele:
                      Orchesterwerke (Ga): Amazon.de: Musik



                      Das ist alles Etikettenschwindel der gehobenen Klasse.

                      3. Preise

                      Zum einen sind die Preise für Hochpreis-Veröffentlichungen in den letzten 25 Jahren um 25% gestiegen und liegen bei durchschnittlich bei 20 €. Dann gibt es häufig dieselbe Pressung in verschiedenen Variationen, d.h. einmal Vollpreis für 20,- :
                      Johann Sebastian Bach: Toccata & Fuge d-moll BWV 565 (CD) – jpc
                      und einmal für 10,- € :
                      Johann Sebastian Bach: Toccata & Fuge d-moll BWV 565 (CD) – jpc

                      Es gibt auch hier eine "Gesamtaufnahme" "Das Orgelwerk" mit Preston auf 14 CDs (die nur 30 € kostet )
                      Johann Sebastian Bach: Orgelwerke (Ges.-Aufn.) (14 CDs) – jpc

                      Noch eine CD, mal für 7, mal für 10:
                      Herausgabe von 2008: Johann Sebastian Bach: Orgelwerke (CD) – jpc
                      Dieselbe CD von 2009 kostet 30% mehr: Johann Sebastian Bach: Orgelwerke (CD) – jpc

                      Und das ist kein Sonderfall, das ist die Regel. Mir tun die Leute leid, die hier das Doppelte bis Dreifache bezahlen.

                      Ich kann mir auch keine wirtschaftliche Begründung ausdenken, warum ich einmal 28 Cent pro Minute (bei 70 Minuten) und einmal 2 Cent pro Minute für Bach zahle.

                      Fazit: Das ist alles kundenunfreundlich. Es stimmt, dass man sich mit langer Beschäftigung einen Weg durch den Dschungel bahnen kann und mache Aufnahmen heute deutlich billiger bekommt, aber das gilt eben nur für Experten. Die meisten sind damit überfordert und man kann das auch nicht voraussetzen. Das dreht ja das Prinzip der Wirtschaft komplett um und erwartet vom Kunden, sich auf den Anbieter einzustellen, nicht umgekehrt.

                      Außerdem stört mich ein weiteres an dem "man kann sich ja informieren".
                      Um all dies VOR dem Kauf festzustellen, müsste ich mit hohem Misstrauen an den Kauf herangehen und sehr zeitaufwändig recherchieren. Aber es ist eben kein hochwertiges Wirtschaftsgut, wo sich dieser Aufwand lohnt bzw. vorausgesetzt werden kann.

                      Der Klassikmarkt ist ein ideales Beispiel für das, was Skeletor sagt. Klassik lässt sich via youtube viel besser vermarkten als über irgendwelche Radiosender.

                      Wenn die Leute bei youtube über irgendetwas stolpern und es dann kaufen oder bestellen wollen, kaufen sie dann auch gerne genau das, was dort als Künstler angegeben ist. Eben WEIL sie oft keine Ahnung haben und sich nicht "verkaufen" wollten. Ich habe auch mehrere CDs gekauft, die ich ohne youtube nicht gefunden habe. So habe ich nur durch youtube dieses fantastische Projekt gefunden:
                      Matthies/Köhn Brahmsprojekt
                      Republicans hate ducklings!

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                        Zitat von endar Beitrag anzeigen
                        Ich kann es für andere Bereiche nicht beurteilen (und versuche es auch gar nicht), aber für den Klassik-Bereich gilt das überhaupt nicht.
                        Zum Klassik-Markt (ebenso wie zum Markt für alte Musik, Renaissance, Barock, Romantik, impressionistischer Musik oder neuer Musik) kann ich nicht viel sagen, weil ich mich damit nicht auskenne. Daher nur folgende Anmerkungen von meiner Seite dazu:

                        - Der Klassik-Markt ist aus meiner Sicht nicht besonders gut geeignet, um die aktuellen Probleme auf dem Musikmarkt insgesamt zu erklären / zu illustrieren. Der Klassik-Markt ist sehr speziell, da es z.B. dasselbe Werk in unterschiedlichen Aufführungen von unterschiedlichen Interpreten zu kaufen gibt. Möglicherweise gibt es innerhalb eines Labels auch unterschiedliche Qualitätsstandards. Das macht den Markt tatsächlich sehr unübersichtlich. Diese Sondersituation gibt es in anderen Genres in dieser Ausprägung nicht. Im Wesentlichen liegt für jedes "Werk" nur eine Aufnahme vor (evtl. kommen zu einem späteren Zeitpunkt remasterte Auflagen oder zusätzliche Tracks hinzu). Labels wie ECM, ACT, Enja oder Nonesuch verfolgen eine Strategie durchgängig hoher Qualitätsstandards und bieten somit Orientierung. Bei anderen Labels wie z.B. Polydor, Mute oder Virgin weiß man dagegen, dass die Aufnahme hohen klangästhetischen Anforderungen wahrscheinlich nicht genügen wird.

                        - Für die meisten Hörer haben qualitative/klangästhetische Aspekte von Musik nach meiner Wahrnehmung einen nicht so hohen Stellenwert. Wie gut Aufnahme klingt, welche Musiker daran beteiligt waren oder mit welchen Instrumenten gearbeitet wurde, ist für die meisten Hörer nicht kriegsentscheidend. Im Bereich der Popmusik gibt es z.B. sehr viele Aufnahmen in schlechter Tonqualität (z.B. aktuelle CDs von Björk oder Radiohead). Nur eine Minderheit regt sich darüber auf. Klangästhetische Erwägungen treten bei den meisten Hörern gegenüber funktionalen Erwägungen in den Hintergrund. Deine – vermutlich berechtigte – Verärgerung ist somit nicht symptomatisch für die gesamte Hörerschaft.

                        - Ich denke auch, dass Youtube-Videos ein Mittel sein können, um den Bekanntheitsgrad bestimmter Musikrichtungen, Künstler oder Aufnahmen zu erhöhen. Ob sich am Ende die Qualität durchsetzt, ist eine andere Frage. Vermutlich haben die meisten Klicks die attraktive Cellistin und der smarte Fagottist, die zusammen "Highway To Hell" spielen und dann als neue Klassik-Stars gefeiert werden, so wie der Dicke mit der Zahnlücke und der anrührenden Lebensgeschichte. Durch schöne, bewegte Bilder kann eine Entwicklung in Richtung mehr Kommerz forciert werden.

                        - Dass Online-Versandhäuser negative Rezensionen löschen, war mir neu. Gibt es dafür zuverlässige Quellen?
                        Mein Profil bei Last-FM:
                        http://www.last.fm/user/LARG0/

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                          *endar*

                          Jetzt weiß ich nicht, ob oder nicht, du es erwähnt hast!
                          Wenn man(n) einen bestimmten Dirigenten mit einem bestimmten Orchester will, ist es schon " Schwierig"!(natürlich, vorausgesetzt die haben schon mal was/das miteinander gemacht....)
                          Sollte dann auch noch ein bestimmtes Stück dirigiert/gespielt werden wird´s "kompliziert". Ein Bekannter hat mal aus diesem Grund bei "Klassik Radio" nachgefragt und auch eine kompetente Antwort erhalten.


                          Darum bin ich immer wieder auf mein "altes" Vinyl zurückgekommen.
                          Manchmal hat auch der (Tödel-) Händler "um die Ecke" genau DASS!

                          mfg

                          Prix
                          Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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                            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
                            Zum Klassik-Markt (ebenso wie zum Markt für alte Musik, Renaissance, Barock, Romantik, impressionistischer Musik oder neuer Musik) kann ich nicht viel sagen, weil ich mich damit nicht auskenne.
                            Letztendlich beziehe ich mich noch auf den Beitrag oben über diesen 20 € Soundtrack und die Erwiderung, ein solcher Fehlkauf hätte sich mit ein bisschen Information verhindern lassen. Das geht eben nicht immer und diese "Horrorstory" ist in manchen Bereichen and er Tagesordnung.

                            Ich will die Abstrusitäten des Klassikbereichs auch gar nicht verallgemeinern, sondern habe das ausgeführt um aufzuzeigen, dass der Medienkonsum sehr unterschiedlich ist.

                            Ich erwarte von DG und Co nicht, dass sie die Welt musikästhetisch erziehen . Die haben jedes Recht, auch die attraktive untalentierte Cellistin oder Vanessa Mae zu vermarkten. Aber sie müssen eben schon redlich bleiben.

                            Ja, die meisten Leute kennen sich nicht aus. Das wissen aber auch die DG und Co. Und wie reagiert sie darauf? Sie bietet eben ein und dieselbe Aufnahme (damit meine ich nicht veschiedene Aufnahmen ein und desselben Werkes, sondern wirklich dieselbe Aufnahme) zu fünf verschiedenen Preisen an oder schreibt "The Symphonies" auf eine Box, obwohl es nicht stimmt. Korrekt wäre "most" Symphonies oder ähnliches. Das verkauft sich natürlich nicht so gut. Das sind keine Ausnahmen, das ist die Regel.
                            Wenn auf einer blu-ray box "The Back to the future movies" steht oder man eine "Goethe Gesamtausgabe" kauft, geht der Kunde auch davon aus, dass hier alle Filme bzw. das Gesamtwerk enthalten sind und nicht ein Drittel fehlt.

                            - Dass Online-Versandhäuser negative Rezensionen löschen, war mir neu. Gibt es dafür zuverlässige Quellen?
                            Ich meinte nicht amazon, sondern jpc. Die Presseausschnitte bei jpc.de werden von jpc selbst ausgewählt. Da wird sicher nicht gelöscht, negatives wird dort wohl gar nicht erst aufnenommen.

                            Zitat von Prix
                            *endar*
                            *Prix*

                            Wenn man(n) einen bestimmten Dirigenten mit einem bestimmten Orchester will, ist es schon " Schwierig"!(natürlich, vorausgesetzt die haben schon mal was/das miteinander gemacht....)
                            Sollte dann auch noch ein bestimmtes Stück dirigiert/gespielt werden wird´s "kompliziert". Ein Bekannter hat mal aus diesem Grund bei "Klassik Radio" nachgefragt und auch eine kompetente Antwort erhalten.
                            Das kommt sicher oft vor. Die Leute rufen beim Radio an und fragen "Wie hieß das Klavierstück?" und dann bekommen sie Komponist/Werk/Interpret als Anwort. Und wenn man das kaufen will, nimmt man diese drei Informationen und kauft sich das. (Natürlich, wenn man NDR hört und dort spielt das NDR-Symphonie-Orchester, gibt es diese spezielle Aufnahme vielleicht nicht auf CD, aber das lasse ich mal außen vor.)

                            Die Berliner Philharmoniker z.B. haben einen youtube-Kanal, mit dem sie Werbung für ihre Konzerte und CDs machen und der auch betreut wird.
                            Tchaikovsky: Symphony No. 5 / Nelsons · Berliner Philharmoniker - YouTube

                            Das ist ein gutes Mittel zur Kundenbindung, auch wenn die Ausschnitte teilweise brutal kurz sind. Der Kunde, egal ob Laie oder Experte, wird zur Digital Concert Hall weitergeleitet und bekommt Ticketpreise etc. mitgeteilt. Das scheint sehr gut zu laufen. Wer sich hier einfangen lässt, kauft dann sicher auch die Berliner Philharmoniker. Gerade der, der KEINE Ahnung hat, bleibt doch bei dem, was er kennt.

                            Die Aufnahmen sind oft sowieso bei youtube, allerdings oft ohne Bestellnummer oder Angabe, dass es sich um die BP handelt, so dass die Leute sich dann irgendein Konkurrenzprodukt kaufen. Das BPO macht also aus der Not eine Tugend und versucht, sich an die Spitze zu setzen und zu steuern, was ohnehin nicht ändern ist.

                            Das Modell kann man prinzipiell auch auf CDs übertragen, zumindest im klassischen oder Jazz-Bereich etc. Anstelle von ticketpreisen könnte man das Video z.B. mit einer Produktnummer versehen.

                            Es wird aber ja nichtmal probiert. GEMA, EMI und Co. streiten sich lieber und du liest "in Deutschland verboten".
                            Zuletzt geändert von endar; 25.11.2012, 12:54.
                            Republicans hate ducklings!

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                              Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                              Und die interessieren sich dann auch nicht wirklich dafür, dass es inzwischen VOD Dienste mit einem ordentlichen Angebot gibt (auch in Deutschland), weil man kann das selbe ja auch kostenlos haben. Aber kostenlos funktioniert eben nicht.
                              Das Problem ist, dass diese VOD-Dienste noch ziemlich an den Bedürfnissen der Kunden vorbei gehen. Raubkopien bieten (in Deutschland) den besseren Service und deshalb setzten sich auch keine VOD-Portale wirklich durch, weil sie eben nicht das bieten, was man auf illegalem Wege besser, schneller und unkomplizierter erhalten kann.

                              Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
                              Richtig, drohen alleine reicht nicht. Man muss die Strafen auch mal durchsetzen.
                              Wird man nicht machen, weil sich die Industrie damit selbst ins eigene Bein schießen würde.

                              Da wäre ich mir bei vielen der hier im Thread Schreibenden nicht sicher. Hier sehen sich die User ja gerne als moderner Robin Hood, der nur sein von Gott gegebenes Recht auf kostenlose Berieselung und um 2 Sekunden ungeschnittene Filme durchsetzt. Das ist eigentlich auch der Punkt, der mich mit am meisten stört: Viele sehen gar nicht ein, dass sie Unrecht tun.
                              Ich sehe hier einen Konflikt zwischen Unternehmersicht und Kundensicht. Beides sind sehr verständliche Sichtweisen nur geraten die immer in den Konflikt. Und ja, es ist schwer zu vermitteln, warum ich im


                              Als einleitende Frage: Glaubst du wirklich, dass die meisten "Antester", wenn sie das jeweilige Produkt gut finden, anschließend noch Geld für das Produkt ausgeben? Das das einige Leute tun, glaube ich gut und gerne, aber bei den meisten siegt doch dann die "Geiz ist Geil"-Mentalität.
                              Mal davon ab, dass wenn ich einen Film sowieso schon ganz "Probe gesehen" habe, ich keinen Grund mehr habe, ihn zu kaufen (es sei denn ich bin DVD-Sammler). Ich kenne ihn ja schon.
                              Ja, denn viele Studien legen diesen Schluss nahe und tendieren jedenfalls in die Richtung, dass die Raubkopierer in der Tat auch diejenigen sind, welche überdurchschnittlich viel Geld für Medienprodukte ausgeben. Natürlich hast du auch welche dabei, die einen Film nur einmal sehen wollen und eine Geiz ist Geil Mentalität an den Tag legen.

                              Man hat übrigens auch heute noch einige Möglichkeiten, etwas vorher zu testen: Spiele und Filme gibt es in Videotheken (sowohl im Laden als auch bei Onlinevideotheken). CDs kann man in Elektronikfachmärkten an diesen Terminals zur Probe hören oder bei Onlinehändlern gut 30 Sekunden pro Song reinhören.
                              Und wie DefiantXYX schon schrieb: Andere Dinge des Lebens kann man auch nicht kostenlos ausprobieren.
                              Wie gesagt, Raubkopierer haben den besseren Service. Videotheken haben viele Filme einfach nicht vorrätig oder sie sind bereits vergriffen. Zudem haben Videotheken an Wochenenden geschlossen. Onlinevideotheken wäre ein gutes Argument, aber sie sind meistens ziemlich überteuert, bieten den Film häufig nur in einer schlechteren Qualität an und sie haben natürlich auch nicht alles im Programm.

                              Mit einem hast du vermutlich recht: Ohne den Druck der Raubkopien wird die Branche nie einsehen, dass sie am Service arbeiten muss und günstigere und bessere Dienste anbieten muss. Wobei ich finde, dass sich da in den letzten Jahren schon viel getan hat. Gerade im Musiksektor, wo es einige sehr günstige Streaming-Flatrate-Dienste gibt und auch über iTunes und AmazonMP3 gibt es recht günstig Musik zum Download.
                              Bei Serie&Film gibt es sicherlich noch Nachholbedarf. Nicht in erster Linie im Angebot, sondern im Preis. Hier kostet ein Download ja meist noch so viel wie die DVD/Blu-Ray.
                              Das stimmt, aber der Weg ist noch lang. Die Branche müsste sich da aber endlich mal auf einen Standard festlegen.

                              Zitat von Perun17 Beitrag anzeigen
                              Bezüglich des "Schadens" der durchs Downloaden angeblich entstehen soll - es gibt sehr wenige Produkte welche nicht mehr einspielen als sie gekostet haben - viel mehr.

                              Man sehe sich nur seit dem Jahre 2000 - die drei erfolgreichsten Filme an:

                              Film/Kosten in mio Dollar/Einspielergebnisse in mio Dollar

                              Avatar/237/2800
                              Avengers/220/1500
                              Transformers 3/195/1120

                              Zusammen haben diese drei Filmchen ca 650 mio gekostet jedoch 5420 mio eingespielt. Das ist mehr als das 8 - Fache ihrer Kosten - der totale Gewinn lag bei 4,8 Milliarden Dollar.

                              Spielt es da wirklich eine Rolle ob man ohne Downloaden jetzt VIELLEICHT statt 4.8 Milliarden - 5 Milliarden Gewinn gemacht hätte???

                              James Cameron, Michael Bay ect ect haben schon einen Privatjet/Villa/Pool aus Gold - da brauchen die doch nicht 2 Jets, 2 Villen und einen Pool aus Diamanten oder??

                              Mehr dazu in der South Park Episode:Christian Rock Hard
                              Das halte ich für schwierig. Beispiel Avengers: Toller Erfolg für Disney, aber im selben Jahr haben sie auch mit John Carter einen Megaflop produziert, den ein Erfolg wie Avengers aufgefangen werden konnte. New Line Cinema ist damals kurz nach der Herr der Ringe Trilogie pleite gegangen, obwohl sie drei Jahre hintereinander eine Geldkuh im Stall stehen hatten.

                              @ endar:

                              Der Klassikbereich nimmt auch eine absolute Sonderstellung ein. Das Urheberrecht auf die Stücke ist ganz vereinfacht ausgedrückt bereits erloschen und im Prinzip kann jeder die Stücke auf den Markt werfen, wenn er sich ein Orchester leisten kann und die Noten erstanden hat. Das sich dann ein sehr konfuses Marktbild ergibt ist natürlich klar.

                              Da du ja den Soundtrack erwähnst: Davon gibt es erst einmal nur eine Version und das ist die Version, welcher der Komponist selber zusammengestellt hat. Soundtrack-Kunden wissen eigentlich vorher, dass auf einer CD auch nur eine Auswahl an Stücken aus dem Film zu finden sein wird und es keine Garantie auf Vollständigkeit herrscht. Du bezahlst nämlich auch dafür, dass sich der Komponist Gedanken gemacht hat, wie der Soundtrack auf der CD aufbereitet wurde.

                              Wenn natürlich "The Complete Soundtrack" drauf schreibt, dann kann man in der Tat in die Irre geführt werden, wenn es dann letztendlich nicht so ist.
                              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                              Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                @ endar:

                                Der Klassikbereich nimmt auch eine absolute Sonderstellung ein. Das Urheberrecht auf die Stücke ist ganz vereinfacht ausgedrückt bereits erloschen und im Prinzip kann jeder die Stücke auf den Markt werfen, wenn er sich ein Orchester leisten kann und die Noten erstanden hat. Das sich dann ein sehr konfuses Marktbild ergibt ist natürlich klar.
                                Das ist doch für das, was ich geschrieben habe, völlig unerheblich.

                                Ich habe an keiner einzigen Stelle von verschiedenen Einspielungen eines Werkes durch verschiedene Interpreten gesprochen, sondern stets von denselben Einspielungen. Simon Preston fertigte für die DG ja nur eine Einspielung und nicht mehrere an.

                                Aber wie ich merke, scheint der Klassikbereich wohl doch eine Geheimwissenschaft zu sein und zu bleiben.

                                Da du ja den Soundtrack erwähnst: Davon gibt es erst einmal nur eine Version und das ist die Version, welcher der Komponist selber zusammengestellt hat. Soundtrack-Kunden wissen eigentlich vorher, dass auf einer CD auch nur eine Auswahl an Stücken aus dem Film zu finden sein wird und es keine Garantie auf Vollständigkeit herrscht. Du bezahlst nämlich auch dafür, dass sich der Komponist Gedanken gemacht hat, wie der Soundtrack auf der CD aufbereitet wurde.
                                Das habe ich ja noch nie gehört, dass der Komponist hier das letzte Wort hat. Gibt es dafür irgendeinen Beleg?

                                Wenn natürlich "The Complete Soundtrack" drauf schreibt, dann kann man in der Tat in die Irre geführt werden, wenn es dann letztendlich nicht so ist.
                                So wie mit "The Symphonies", wenns nicht stimmt. Aber das ist ja was ganz anderes.
                                Republicans hate ducklings!

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