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Raubkopieren und downloaden ein kavaliersdelikt?

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    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Ja, denn viele Studien legen diesen Schluss nahe und tendieren jedenfalls in die Richtung, dass die Raubkopierer in der Tat auch diejenigen sind, welche überdurchschnittlich viel Geld für Medienprodukte ausgeben.

    Von diesen Studien will die Contentindustrie nichts wissen, weil es ihnen nicht in ihren Heul-Kram passt.

    Wie gesagt, Raubkopierer haben den besseren Service. Videotheken haben viele Filme einfach nicht vorrätig oder sie sind bereits vergriffen. Zudem haben Videotheken an Wochenenden geschlossen. Onlinevideotheken wäre ein gutes Argument, aber sie sind meistens ziemlich überteuert, bieten den Film häufig nur in einer schlechteren Qualität an und sie haben natürlich auch nicht alles im Programm.

    Videotheken haben auch nur begrenzt Sachen. Nur den Mainstream, der viel Geld bringt.

    Das halte ich für schwierig. Beispiel Avengers: Toller Erfolg für Disney, aber im selben Jahr haben sie auch mit John Carter einen Megaflop produziert, den ein Erfolg wie Avengers aufgefangen werden konnte.

    Flops an der Kinokasse gab es aber schon lange vor Videorecordern, Internet und Raubkopiererei. Es kann nunmal nicht jeder Film ein Mega Erfolg werden. Es gibt genug Schrott, der im Kino läuft.

    New Line Cinema ist damals kurz nach der Herr der Ringe Trilogie pleite gegangen, obwohl sie drei Jahre hintereinander eine Geldkuh im Stall stehen hatten.
    Ein Film bzw. 3 Filme reißen es aber letztendlich auch nicht, wenn es hinterher nur Filme gibt, die keinen in die Kinos locken oder man sich mit den Kosten total verkalkuliert hat.

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      Zitat von endar Beitrag anzeigen
      Aber wie ich merke, scheint der Klassikbereich wohl doch eine Geheimwissenschaft zu sein und zu bleiben.
      Noch einmal zu den "Bezugsquellen" und den Geheimwissenschaften...
      Ich hab mir einen Ausflug nach Dresden - Frauenkirche - Orgelkonzert "gegönnt".
      Die dort angebotene Bandbreite von Tonträgern der verschiedenen Komponisten und Organisten war "allumfassend" (Orgelmusik).
      Dabei auch moderne Interpretationen/ Musik und ganz Klassisch... Das (Verkaufs-) Personal war sehr kompetent.
      Nun musst du ja nicht nach Dresden fahren, aber vielleicht , bei ähnlicher Gelegenheit sollte man(n) diese Möglichkeit nutzen. (für Klassikmusik)

      Mein Bekannter bekam übrigens genaue Auskunft zu Stück/Orchester/Dirigent/Musikverlag/Bestellnummer , so dass er genau diese CD bestellen konnte.

      Noch einen Satz zu Klassikmusik und "Konsumentenalter".
      Einer meiner Enkel war mit... Erst: "Nur Dresden anschauen" - auf der Rücktour -- Opa!: "Das war Geil" ! Nicht das er jetzt nur noch Klassik hört.. ne ne.


      mfg

      Prix
      Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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        Zitat von endar Beitrag anzeigen
        Ich habe an keiner einzigen Stelle von verschiedenen Einspielungen eines Werkes durch verschiedene Interpreten gesprochen, sondern stets von denselben Einspielungen. Simon Preston fertigte für die DG ja nur eine Einspielung und nicht mehrere an.

        Aber wie ich merke, scheint der Klassikbereich wohl doch eine Geheimwissenschaft zu sein und zu bleiben.
        Vielleicht kannst du das Beispiel mit Simon Preston nochmal kompakt zusammenfassen. Mir fällt der Name hier gerade zum ersten Mal auf. Ich habe mich primär auf deine Erläuterungen zu Pinnock oder Hogwood zu Wort gemeldet, welche in meinen Augen unterschiedliche Interpreten sind.

        Auf mich erweckt der Klassikbereich jedenfalls den Eindruck, dass tendenziell eher nur "Mozart" auf das Cover geschrieben wird und "Mozart" verkauft werden soll, aber im Prinzip werden doch nur Einspielungen von unterschiedlichsten Interpreten verkauft und als Kunde hat man es daher schwer die richtige Einspielung zu finden, die man auch tatsächlich haben möchte. Aber hier bist du der Experte und ich lasse mich da gerne korrigieren. Interessiert mich aber, ob mich da der Eindruck getäuscht hat oder nicht. Auch wenn es jetzt nicht zu deinem Punkt gehört.

        Das habe ich ja noch nie gehört, dass der Komponist hier das letzte Wort hat. Gibt es dafür irgendeinen Beleg?
        Das liest man häufiger in Booklets oder wird auch ab und zu mal in Specials zur Filmmusik am Rand angesprochen. Ob der Komponist natürlich das letzte Wort hat, das kann man wohl nie sagen, aber man kann schon sagen, dass die Auswahl der Stücke vom Komponisten selbst erfolgen und er die Filmmusik für den CD-Release anpasst, also ein Auswahl trifft, teilweise Stücke neu angeordnet und neu eingespielt werden. Das macht man, weil eine Filmmusik eigentlich nicht so gestaltet ist, dass man sie einfach nur auf CD pressen kann. Der Komponist versucht z.B. bei der Aufbereitung für Abwechselung zu sorgen oder er streicht Elemente, die zwar im Film wichtig waren, aber auf CD eher störend wirken.

        Ich besitze jedenfalls sehr viele Soundtracks (fast alle 1-Disc-Editionen) und die meisten davon habe ich mir gekauft als der Film gerade aktuell im Kino lief. Darunter befindet sich kein Soundtrack, der vollständig ist und kein Soundtrack, der bei mir den Eindruck vermittelt, wirklich vollständig jedes Stück aus dem Film zu beinhalten. Wenn ich mir die CDs gekauft habe, dann war mir das aber auch immer bewusst. Ich bin etwas verwundert, dass das offenbar für einige Soundtrack-Hörer unbekannt zu sein scheint. Klar, vielleicht vermisst man mal die eine oder andere Passage des Films auf der CD, aber damit muss man rechnen, weil ein regulärer Soundtrack eigentlich niemals eine Anspruch auf Vollständigkeit stellt.

        Und es gibt dann aber auch in der Regel nur eine einzige Version des Soundtracks auf dem Markt. Wenn ich dann den Soundtrack haben will, dann kann ich ihn entweder kaufen oder es sein lassen. Wenn eine bestimmte Stelle aus der Filmmusik nicht enthalten ist, dann ist das halt so. Vielleicht, weil sich die Stelle zu sehr mit anderen Passagen ähnelt oder weil der Score schlicht nicht komplett auf eine CD passen würde.

        Wie gesagt, diese "Complete Score"-Editionen richtigen sich auch eher an die Sammler und Hardcorefans und die meisten dieser Editionen erscheinen erst viele Jahre später, weil sich dieses Klientel diese vollständigen Editionen lautstark gewünscht haben. Diese Editionen sind dann meistens in der Stückzahl stark limitiert, im Preis entsprechend deftig und sehr schnell vergriffen.


        So wie mit "The Symphonies", wenns nicht stimmt. Aber das ist ja was ganz anderes.
        Ich finde dein Beispiel irreführender als die Praxis bei Soundtracks. Weil es bei Soundtracks dazu gehört, dass nicht jede geschriebene Note der Filmmusik auf CD gepresst wird. Für mich erscheint das in der in der Sache daher nicht miteinander vergleichbar, obwohl das auf den ersten Blick natürlich sehr ähnlich klingt.
        "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen

          Das halte ich für schwierig. Beispiel Avengers: Toller Erfolg für Disney, aber im selben Jahr haben sie auch mit John Carter einen Megaflop produziert, den ein Erfolg wie Avengers aufgefangen werden konnte. New Line Cinema ist damals kurz nach der Herr der Ringe Trilogie pleite gegangen, obwohl sie drei Jahre hintereinander eine Geldkuh im Stall stehen hatten.
          Carter hat zwischen 250 und 350 Mio gekostet und 282 Mio eingespielt

          Also entweder war sogar ein leichter Gewinn da
          wurde die Produktionskosten eingespielt
          oder im allerschlimmsten Fall betrug der Verlust 70 mio Dollar - bei den 1280 mio Gewinn bei Avengers hätte man sich 10 solche Flops leisten können und es wäre immer noch ein fettes Plus da.

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            Zitat von Perun17 Beitrag anzeigen
            Carter hat zwischen 250 und 350 Mio gekostet und 282 Mio eingespielt

            Also entweder war sogar ein leichter Gewinn da
            wurde die Produktionskosten eingespielt
            oder im allerschlimmsten Fall betrug der Verlust 70 mio Dollar - bei den 1280 mio Gewinn bei Avengers hätte man sich 10 solche Flops leisten können und es wäre immer noch ein fettes Plus da.
            Das sind allerdings nur die reinen Produktionskosten, mit Marketing ist man dann tatsächlich eher bei den 350 Millionen, und von den Einnahmen geht noch der Anteil der Kinos (im Schnitt wohl wohl knapp die Hälfte) ab.
            Laut Schätzungen hätte John Carter 600+ Millionen einspielen müssen, um durch die Kinoauswertung in die Gewinnzohne zu kommen.


            .
            EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

            Leandertaler schrieb nach 7 Minuten und 47 Sekunden:

            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Das Problem ist, dass diese VOD-Dienste noch ziemlich an den Bedürfnissen der Kunden vorbei gehen. Raubkopien bieten (in Deutschland) den besseren Service und deshalb setzten sich auch keine VOD-Portale wirklich durch, weil sie eben nicht das bieten, was man auf illegalem Wege besser, schneller und unkomplizierter erhalten kann.
            Sicher ist das alles noch nicht optimal, IMHO wird das aber schon noch besser und es ist ja auch nicht so, dass für die Raubkopierer alles toll ist. Wenn man einfach einen x-beliebigen sofort verfügbaren Stream wählt, lässt die Qualität dann idR doch zu wünschen übrig und mit Multichannel-Audio etc. fange ich besser erst gar nicht an. Es ist halt immer eine Frage der Prioritäten.
            Wenn diese Dienste langfristig dazu führen, dass die Studios immer noch genug Geld verdienen und den Kunden eine weitergehende Überwachung im Internet erspart bleibt, können IMHO jedenfalls alle zufrieden sein.
            Zuletzt geändert von Leandertaler; 26.11.2012, 11:46. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
            I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

            - George Lucas

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              Zitat von Perun17 Beitrag anzeigen
              Carter hat zwischen 250 und 350 Mio gekostet und 282 Mio eingespielt

              Also entweder war sogar ein leichter Gewinn da
              wurde die Produktionskosten eingespielt
              oder im allerschlimmsten Fall betrug der Verlust 70 mio Dollar - bei den 1280 mio Gewinn bei Avengers hätte man sich 10 solche Flops leisten können und es wäre immer noch ein fettes Plus da.
              Hier kann ich mich Leandertaler nur anschließen. Die Rechnung gestaltet sich in solchen Fällen immer anders. Bei Avengers muss man auch bedenken, dass Disney auch noch Geld an Paramount abdrücken musste, obwohl die gar nicht mehr an der Distribution des Films beteiligt waren. Aber "The Avengers" hat da sicherlich doch noch für schwarze Zahlen gesorgt. Aber 10 Flops alá John Carter kann man damit nicht mal annähernd kompensieren. 2 Flops dieser Größenordnung wären das Maximum.

              Sicher ist das alles noch nicht optimal, IMHO wird das aber schon noch besser und es ist ja auch nicht so, dass für die Raubkopierer alles toll ist. Wenn man einfach einen x-beliebigen sofort verfügbaren Stream wählt, lässt die Qualität dann idR doch zu wünschen übrig und mit Multichannel-Audio etc. fange ich besser erst gar nicht an. Es ist halt immer eine Frage der Prioritäten.
              Wenn diese Dienste langfristig dazu führen, dass die Studios immer noch genug Geld verdienen und den Kunden eine weitergehende Überwachung im Internet erspart bleibt, können IMHO jedenfalls alle zufrieden sein.
              Natürlich wird das besser, aber die Contentindustrie ist dennoch meilenweit davon entfernt den Raubkopierern wirksame Instrumente dagegen zu setzen. Zumindest in Deutschland. Werden die Möglichkeiten geschaffen, dann dürfte sich das Thema "Raubkopie" sehr schnell selbst erledigen.

              Ich denke Bild und Tonqualität ist bei Raubkopien auch gar nicht das entscheidende Kriterium. Ich sehe da primär die Verfügbarkeit als ausschlaggebend. Viele Contentplattformen haben aktuell nur ein begrenztes Angebot und auch viele Produkte sind nicht direkt verfügbar und wenn der Kunde Sonntags spontan Lust auf einen bestimmten Film bekommt, dann nützt es ihm nichts, wenn er ihn bei legalen Plattformen nicht findet oder einen Tag warten muss, bis er ihn in einem Laden kaufen kann. Es gibt da aktuell keine zentrale Anlaufstelle, wo man auch garantiert das bekommt, was man zu dem Zeitpunkt haben will.

              Für mich helfen Strafen nicht und auch keine vorwurfsvollen Appelle an das Unrechtsbewusstsein des Bürgers. Stattdessen sollte die Contentindustrie weiter Möglichkeiten schaffen, um den Raubkopierern im Bereich des Service zu schlagen. Ist natürlich in der aktuellen rechtlichen Situation und den verschieden betroffenen Lobbys natürlich schwierig eine kundenorientierte Lösung zu finden.
              "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                Für mich helfen Strafen nicht und auch keine vorwurfsvollen Appelle an das Unrechtsbewusstsein des Bürgers. Stattdessen sollte die Contentindustrie weiter Möglichkeiten schaffen, um den Raubkopierern im Bereich des Service zu schlagen. Ist natürlich in der aktuellen rechtlichen Situation und den verschieden betroffenen Lobbys natürlich schwierig eine kundenorientierte Lösung zu finden.
                Service ist das Stichwort. Oder auch einfach mal Kundenfreundlichkeit.

                Was nützt es, die DVD zu kaufen, um dann wieder als Raubmordkopierer hingestellt zu werden durch diese blöden Spots. Immerhin hat man das Original erworben und da käme ein "Vielen Dank, dass Sie das Original gekauft haben" doch viel besser als der ständige Raubmordkopierer Käse.

                Kommentar


                  Was nützt es, die DVD zu kaufen, um dann wieder als Raubmordkopierer hingestellt zu werden durch diese blöden Spots. Immerhin hat man das Original erworben und da käme ein "Vielen Dank, dass Sie das Original gekauft haben" doch viel besser als der ständige Raubmordkopierer Käse.
                  Das ist genau der Punkt, wo die Contentindustrie mal ansetzen sollte. Teilweise können diese Spots nicht übersprungen und/oder vorgespult werden. Dann muss man, bevor man einen Film sehen möchte wirklich bis zu 15 Minuten damit vergeuden irgend einen nonsense zu sehen.

                  Das extremste was ich einmal gesehen habe, war auf irgend einer Serien-DVD. Dort kamen nach Abschluss einer Episode tatsächlich Raupkopierwarungen/Lizenzhinweise in 10 Sprachen à 1 Minute. Somit 'durfte' ich zwischen 2 Episoden 10 Minuten warten, bis ich die nächste gucken durfte.

                  Da hätte ich das bei einer Raubkopie wesentlich unkomplizierter. Es sind diese Gängelungen, denen man ausgesetzt wird, wenn man ein Original kauft, die das kaufen für mich fast inakzeptabel machen. Ich kann Leute durchaus verstehen, die sich da lieber eine Raubkopie zulegen.

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                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    Was nützt es, die DVD zu kaufen, um dann wieder als Raubmordkopierer hingestellt zu werden durch diese blöden Spots. Immerhin hat man das Original erworben und da käme ein "Vielen Dank, dass Sie das Original gekauft haben" doch viel besser als der ständige Raubmordkopierer Käse.
                    Das gibt es seit ein paar Jahren übrigens. Diese aggressiven Knast-Clips sind mir schon eine Weile nicht mehr aufgefallen, dafür gibt es auf Universal-Veröffentlichungen oft das hier zu sehen: Universal UK - Thank You | Facebook
                    I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                    - George Lucas

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                      Auf in Deutschland gekauften neuen DVDs gibts def die Raubmordkopiererspots. Den Knastgesang zwar nicht mehr, aber andere Varianten. Ich fühle mich gegängelt, wenn ich einfach nur die Serie schauen will. Immerhin hab ich sie im Original erworben und dann will ich darauf keine Raubmordkopiererspots oder Ansagen haben. Oder wenn Serien/Filme nur gekürzt angeboten werden. Warum sollte man sowas kaufen?

                      Ist aber bei Gamern genauso. Da kaufen sie das Originalgame, wollen das installieren, Key rauf und spielen, aber nee, ist nicht. Bei Nicht Online Spielen erst online gehen, registrieren, anmelden, auf Key warten etc etc. Stunden später kann man dann evtl. spielen und muss nicht mal online sein. Im ungünstigsten Falle verlangt das Spiel einen Internetanschluss, obwohl es kein online Spiel ist und im schlimmsten Fall wird dann immer wieder nach einem gültigen Key verlangt.

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                        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                        Vielleicht kannst du das Beispiel mit Simon Preston nochmal kompakt zusammenfassen. Mir fällt der Name hier gerade zum ersten Mal auf. Ich habe mich primär auf deine Erläuterungen zu Pinnock oder Hogwood zu Wort gemeldet, welche in meinen Augen unterschiedliche Interpreten sind.
                        Ich habe das auch nur deshalb so detailliert dargelegt, damit nicht einer sagt "das ist doch nur eine gefühlte Horrorgeschichte"...

                        Auf mich erweckt der Klassikbereich jedenfalls den Eindruck, dass tendenziell eher nur "Mozart" auf das Cover geschrieben wird und "Mozart" verkauft werden soll, aber im Prinzip werden doch nur Einspielungen von unterschiedlichsten Interpreten verkauft und als Kunde hat man es daher schwer die richtige Einspielung zu finden, die man auch tatsächlich haben möchte.
                        Diese Schwierigkeit liegt natürlich in der Natur der Sache.
                        Die Veröffentlichungspolitik ist natürlich darauf ausgerichtet, dass viele Leute keine Ahnung haben und letztendlich das Bildchen auf der Front kaufen, wie man beim Preston/Bach sehen kann.

                        Vielleicht kannst du das Beispiel mit Simon Preston nochmal kompakt zusammenfassen. Mir fällt der Name hier gerade zum ersten Mal auf.
                        Naja... Ich habe den Namen eingänglich erwähnt, weil ich nur von einem Interpreten spreche. Hättest du auf die Links geklickt, hättest du den Namen öfter gelesen.

                        Nochmal kurz:
                        Simon Preston, der Organist der Westminster Abbey, hat in den 80er und 90er Jahren das Bach-Orgelwerk eingespielt.
                        Das bekannteste Stück ist ja die Toccata und Fuge in d-moll BWV 565.
                        Die DG veröffentlicht dieses Werk bzw. diese Aufnahme aus der Kreuzkirche Bonn in verschiedenen Kombinationen, d.h. mit anderen Toccaten etc.
                        Ich nenne sie Kombi A, B, C etc. Die Zusammenstellung dabei grundsätzlich zufällig und hat keine besondere Begründung.

                        Wenn ich heute also die Toccata und Fuge in d-moll BWV 565 kaufen möchte, finde ich folgendes Angebot vor:

                        1. Kombi A in der Hochpreisserie mit gelbem Fenster und Text für 20 Euro (20 €, Einzel-CD) = 28 Cent die Minute
                        Johann Sebastian Bach: Toccata & Fuge d-moll BWV 565 (CD) – jpc

                        2. Kombi A mit anderem Frontbild und wahrscheinlich auch mit Text für 10 Euro (10€, Einzel-CD) = 14 Ct/min.
                        Johann Sebastian Bach: Toccata & Fuge d-moll BWV 565 (CD) – jpc

                        3. Kombi B von 2008 (6 €, Einzel-CD) = 8 Ct/min.
                        Johann Sebastian Bach: Orgelwerke (CD) – jpc

                        4. Kombi B mit demselben Frontbild von 2009 (10 €, Einzel-CD) = 14 Ct/min.
                        Johann Sebastian Bach: Orgelwerke (CD) – jpc

                        5. Kombi C mit fünf weiteren CDs für 22 Euro, 2010 = 6 Ct./Min = hier dürften alle Werke von A bzw. B mit dabeisein:
                        Johann Sebastian Bach: Berühmte Orgelwerke (Simon Preston) (6 CDs) – jpc

                        6. Kombi D mit 13 weiteren CDs für 30 Euro (2,14 €, 14 CDs), 2010 = 2 Ct./Min = hier sind natürlich alle anderen Werke von A bzw. B auch dabei
                        Johann Sebastian Bach: Orgelwerke (Ges.-Aufn.) (14 CDs) – jpc

                        Bei Amazon gibt es noch andere Ausgaben, da ich hier nur das aktuelle Programm aufzeige.

                        Die Kombis A und B weisen also deutliche Preisunterschiede auf, teilweise 100%. Und das Verhältnis zwischen Hochpreisserie (28 ct./Min) und Gesamtaufnahme (2 ct./min) ist kaum vermittelbar. Das kann man auch nicht mehr der Verpackung oder ähnlichem zuschieben. Im Gegenteil: das zeigt nur, wie billig die Produktionskosten eines Rohlings wirklich sind dass die 20 € Hochpreis wohl auch nicht Herrn Preston zugute kommen.

                        Wenn man eine CD für die Hälfte herausbringt, dann muss man als redlicher Händler doch die Produktion der teuren Version einstellen. Das macht man aber nicht. Es gibt die Hochpreisausgabe nach wie vor und ich vermute aus einem einzigen Grund: Weil es Leute gibt, die denken, dass ein höherer Preis auch durch eine höhere Qualität gerechtfertigt sei. Weil es Leute gibt, die bewußt mehr Geld ausgeben, weil sie glauben, sie würden sich damit etwas Gutes tun.

                        Stell dir mal vor, du kaufst dir Star Trek 1 auf Blu-ray für 50 € und stellst dann später fest, dass du für 75 € auch alle 11 Filme auf blu ray hättest bekommen können.
                        Republicans hate ducklings!

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                          Zitat von endar Beitrag anzeigen
                          Ich habe das auch nur deshalb so detailliert dargelegt, damit nicht einer sagt "das ist doch nur eine gefühlte Horrorgeschichte"...
                          Schon klar. Ich stelle das ja auch nicht in Frage. Ich frage mich nur, ob sich das ohne weiteres auf andere Bereiche übertragen lässt oder ob du ein Phänomen beschreibst, welches nur für die Klassik gilt. Ich bezog mich aktuell auf deinen ersten Punkt "1. Mogeleien im Titel:" und nicht auf "3. Preise". Nur zur Verdeutlichung. Mir geht es primär darum zu verdeutlichen, dass eine Bezeichnung wie Soundtrack auf der CD keine Irreführung darstellt, obwohl da nicht der komplette Score des Films enthalten ist.

                          Und Danke für deine Ausführungen zum Thema Preston: Ich kann deine Verwunderung über die Preisgestaltung absolut nachvollziehen. Ich muss da aber noch in einem Detail nachfragen. Ist es belegbar, dass heute noch die CD in der Aufmachung von 1989 (Beispiel 1) gepresst wird, oder handelt sich dabei nur noch um Restbestände die auf JPC verkauft werden? Ist die "aktuelle" Produktion von 2002 (Beispiel 2) vielleicht einfach nur eine neuere Variante, in größerer Stückzahl produziert und daher billiger? Und JPC ist ein Versandhändler, der mehrere Versionen zu unterschiedlichen Preisen im Angebot hat? Oder kauft man unter dem Namen JPC bei unterschiedlichen Drittanbietern?

                          Ich verstehe deine Sorge und dein Misstrauen, aber Preise können ja aus unterschiedlichen Gründen zu Stande kommen und ein Händler ist sicherlich nicht verpflichtet eine Pressung von 1989 zu dem selben Preis anzubieten wie eine Pressung von 2002. Noch muss er sie aus dem Programm nehmen. Daher sehe ich deine Schlussfolgerung noch nicht als wirklich zwingend an.

                          Stell dir mal vor, du kaufst dir Star Trek 1 auf Blu-ray für 50 € und stellst dann später fest, dass du für 75 € auch alle 11 Filme auf blu ray hättest bekommen können.
                          Natürlich würde mich das ärgern. Aber mir ist bewusst, dass es bei Blu-Rays massive Preisschwankungen geben kann. Von Händler zu Händler, von Land zu Land und von Bestellzeitpunkt zu Bestellzeitpunkt. Da kann man mal ein richtiges Schnäppchen machen oder mal nicht. Letztendlich muss jeder Kunde selbst entscheiden, was einem ein Produkt wert ist. Deshalb ist es auch wichtig, dass man sich als Kunde informiert, vor allem wenn es auf den Preis ankommen soll.
                          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                            Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                            Das gibt es seit ein paar Jahren übrigens. Diese aggressiven Knast-Clips sind mir schon eine Weile nicht mehr aufgefallen, dafür gibt es auf Universal-Veröffentlichungen oft das hier zu sehen: Universal UK - Thank You | Facebook
                            Diese "Video unavailabe"-Einblendung habe ich noch bei keinem Universal-Release gesehen!

                            Gibt's das angesprochene noch irgendwo anders zu sehen?
                            LOAD "SCIFI-FORUM.DE",8,1

                            Kommentar


                              Ich habe jetzt nicht die Zeit, eine seriösere Quelle herauszusuchen , aber das finde ich schon sehr drollig:
                              Internet: Best of Internet ... - Digitale Welt bei GMX

                              Zitat: "Filesharing wirkt als Mechanismus, der Informationen über eine Ware von Konsumenten mit niedriger Zahlungsbereitschaft an Konsumenten mit hoher Zahlungsbereitschaft weitergibt."

                              @Skeletor: Ich antworte noch.

                              Ich werde mit jetzt auch in den nächsten zwei Wochen für ca 100 € Cds kaufen, die ich nur über youtube kenne.
                              Republicans hate ducklings!

                              Kommentar


                                Zitat von endar Beitrag anzeigen
                                Ich habe jetzt nicht die Zeit, eine seriösere Quelle herauszusuchen , aber das finde ich schon sehr drollig:
                                Internet: Best of Internet ... - Digitale Welt bei GMX
                                Megaupload heulen viele hinterher.

                                War ein toller Hoster.

                                Übriegens echt blöd, dass es bei DVD Boxen keine Booklets mehr gibt, sondern nur Werbe DVDs (nBSG, 3. Staffel und Razor) bzw. Werbebooklets.

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