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    #16
    Zu diesem Begriff gibt es das sog. Gettier-Problem, das Edward L. Gettier III (*1927, USA) 1967 in einem nur 3seitigen Beitrag in Analysis V. 23 entwickelte unter Bezug auf Platons Dialog Theaitetos, 201c.

    Is Justified True Belief Knowledge?

    Hier werden die Kriterien für Wissen angegeben.
    Jedes Wissen ist eine Meinung, die man gerechtfertigt für wahr hält. Wobei wahr der rein logische Terminus ist.
    Slawa Ukrajini!

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      #17
      Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
      Absolut, andernfalls müsste man ja so abstruse Sachen behaupten wie "vor 500 Jahren war es wahr, dass die Erde im Zentrum des Universums steht", "vor 200 Jahren war es wahr, dass Neger eine niedrigere Lebensform darstellen" usw.

      Wahrheit bezieht sich aber auf eine objektive Realität, genau genommen auf der Verhältnis von mentalen Zuständen oder Aussagesätzen zu eben dieser Realität.

      Neben einer subjektiven Begriffsverwendnung (z.b "Das mag wahr für dich sein, aber es ist nicht wahr für mich") gibt es leider noch das Problem einer völlig abstrusen Verwendung des Wahrheitsbegriffes. Wenn Jesus etwa behauptet "die Wahrheit" zu sein oder Verschwörungstheoretiker beteuern "die Wahrheit" zu kennen, so wird nicht mehr im Geringsten deutlich, was eigentlich damit gemeint sein soll.
      Zustimmung.

      Vor allem sollte man sich klar machen, dass "Wahrheit" eine unnötige Substantivierung ist, ähnlich wie "Röte". Eigentlich zählt nur das Adjektiv "wahr". Und "wahr" ist eine Eigenschaft von Aussagen. Eine Aussage ist wahr, wenn es sich so verhält, wie die Aussage behauptet. "Der Mount Everest ist höher als 8000 Meter" ist genau dann wahr, wenn der Mount Everest höher als 8000 Meter ist.

      Eigentlich ist "wahr" der trivialste Begriff von der Welt.

      Ich glaube, dass viele Konfusionen sich aus der Vermischung von zwei Fragen ergeben. Das eine ist die Frage "Was ist Wahrheit?" (oder besser: was ist das Kriterium für den Satz "p ist wahr" ?). Das andere ist die Frage: Wie erkennen wir, ob eine Aussage wahr ist? Beide Fragen haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Denn eine Aussage kann auch wahr sein, wenn wir es nicht feststellen können. Der Satz "Aristoteles hat an seinem 29. Geburtstag Oliven gegessen" könnte zum Beispiel wahr sein, auch wenn wir das niemals herausfinden werden.

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        #18
        Zitat von Halman Beitrag anzeigen
        Ist es nicht viel sinnvoller die Wahrheit als objektiven Begriff zu deuten? Eine "subjektive Wahrheit" kann sich als Unwahrheit entpuppen. Wie will man da sichergehen, dass diese auch für andere gilt?
        Wenn ich etwas für wahr halte, gehe ich davon aus, dass dies für jeden gilt und somit objektivierbar ist.
        Ich halte es für logisch zwischen "unbekannter Wahrheit" (der wohl den größten Teil der Realität umfasst) und "bekannter Wahrheit" (der kleine Teil, der mir bekannt ist) zu unterscheiden.
        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Jede "Wahrheit" kann sich als "unwahr" herausstellen. Aber es war einmal die "Wahrheit" als diese als "wahr" defininiert wurde.

        Wahrheit ist nach meinem Verständnis immer im Wandel und abhängig von gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Übereinkünften.

        Deshalb gibt es die eine unumstößliche "Wahrheit" auch nicht. Selbst in der Physik ist nicht alles "wahr" was heute als "Wahrheit" verkauft wird.
        Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
        Wahrheit bezieht sich aber auf eine objektive Realität, genau genommen auf der Verhältnis von mentalen Zuständen oder Aussagesätzen zu eben dieser Realität.
        Da letztlich jeder Mensch in der Beurteilung zu seiner Auffassung seine persönliche Wahrnehmung und Verständnis einbringt, also auch die persönliche Fähigkeit zu assoziieren, kann bei einem jeweiligen Beobachter nur eine subjektive Ansicht der Wahrheit entstehen.
        Nur weil die Mehrheit in manchen oder vielen Punkten dieser individuellen Ansichten, sofern sich entsprechend viele mit den entsprechenden Beobachtungen beschäftigen oder beschäftigt haben, wird aus der subjektiven Sichtweise eine als objektiv anerkannte Sichtweise.
        Die Sichtweise kann sich durch Weiterentwicklung von Beweisführungen ändern, was die Methode der Wissenschaft ist - nämlich größere Irrtümer durch kleinere zu ersetzen.
        Die Annäherung der als objektiv angesehenen Sichtweise ändert jedoch nichts an der letztlichen Wahrheit.
        Die Wahrheit ist das, was die Wissenschaft zu ergründen versucht und mit den Schlussfolgerungen aus den möglichen Erkenntnissen gegenüber der Wahrheit ergeben sich Sichtweisen, die sich der Wahrheit immer weiter annähern.

        Daher ist die allgemeine Sichtweise in einer Entwicklung begriffen und demnach das, was als wahr angesehen wird, aber die grundlegende Wahrheit, ob wir sie nun kennen oder nicht, kann sich nicht verändern, da sich sonst auch die Grundlagen unserer Existenz schon in Bezug auf die grundlegenden Naturgesetze ändern würden und irgendwann auch (haben) müssten.
        Die Wahrheit entgeht dem, der nicht mit beiden Augen sieht. Wähle den Weg, der recht und wahr ist.
        Wenn Du erkennst, dass das Kerzenlicht Feuer ist, dann wurde das Mahl vor langer Zeit bereitet.
        Skylaterne vor der Haustür (Youtube Video) - ich bin ein Mitglied der Kirche Jesu Christi. Die USS Vergissmeinnicht nimmt wieder ihren Dienst auf und heißt alle interessierten Crewmitglieder willkommen.

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