Biosprit E10 macht Super teurer

[Thomas W. Riker]

E10 könnte eine interessante Form der Wahlwerbung sein, falls jetzt reihenweise in Baden-Württemberg hergestellte Fahrzeuge auf den Straßen nach dem tanken liegenbleiben sollten.

[Knörf]

Ich hoffe, dass die reinen Elektrofahrzeuge in 5-10 Jahren schon so ausgereift sind, dass ich nicht mehr an die Ölkonzerne usw. gebunden bin. Mopeds z.B. sind ja eh schon gut ausgereift. Ich wundere mich trotzdem, dass noch immer soviele Benzinmopeds gekauft werden. Einer sagte mir mal es ist weil die Benzinmopeds den gewöhnlichen lärm machen lol. Aber Elektromopeds haben überall nur Vorteile egal ob es in Leistung, Wartung oder Kosten sind.

[Harmakhis]

Mein altes Gefährt verträgt zwar eh kein E10 (Baujahr 1991), aber auch mit einem modernen Auto würde ich kein E10 kaufen. Nicht mal so sehr aus Sorge um meinen Motor (obwohl das berechtigt wäre), sondern aus Umweltschutzgründen.
E10 ist nichts anderes als das flüssiggewordene Versagen unserer Regierung, die der Autolobby nachgegeben hat - zum Nachteil der deutschen Verbraucher, ausländischer Nahrungsmittelkonsumenten und des Klimas.

In Indien z.B. hat man erkannt, dass Primär-Ethanol (also Ethanol aus Pflanzen, die nur zur Herstellung von Ethanol angebaut werden) eine totale Schnappsidee ist und hat diese Form von Ethanol verboten. Nur Sekundärethanol (aus Abfällen der Landwirtschaft) wird zu Sprit verarbeitet. Solch ein Weg wäre auch in Deutschland denkbar und sinnvoll, wenn gleich auch es noch sinnvoller wäre die landwirtschaftlichen Abfälle via Biogas zu verstromen und die Elektromobilität bzw. den ÖPNV zu fördern.

Aber dann heulen ja BMW & Daimler wieder rum, dass sie nicht so effiziente Autos wie die Franzosen, Asiaten und Skandinavier bauen können und nach einer Runde Golf mit Merkel bleibt dann doch alles bei halten, d.h. der Verbraucher und kommende Generationen zahlen die Zeche!

Hoffentlich kriegt Mappus dafür stellvertretend in BaWü was auf die Schnauze.

[Darth-Xanatos]

Ich hoffe, dass die reinen Elektrofahrzeuge in 5-10 Jahren schon so ausgereift sind, dass ich nicht mehr an die Ölkonzerne usw. gebunden bin.

Nur mal so am Rande: im ersten Quartal 2012 gehen jede Menge E-PKWs in Serie (alleine 4 bei Renault). Sie sind durchaus ausgereift genug um eine Überlegung wert zu sein.

BTW: Haben wir eigentlich schon einen Thread zu Elektroautos? (ach hab einfach mal eins aufgemacht)

[Kristian]

Ich hoffe, dass die reinen Elektrofahrzeuge in 5-10 Jahren schon so ausgereift sind, dass ich nicht mehr an die Ölkonzerne usw. gebunden bin. Mopeds z.B. sind ja eh schon gut ausgereift. Ich wundere mich trotzdem, dass noch immer soviele Benzinmopeds gekauft werden. Einer sagte mir mal es ist weil die Benzinmopeds den gewöhnlichen lärm machen lol. Aber Elektromopeds haben überall nur Vorteile egal ob es in Leistung, Wartung oder Kosten sind.

Na dann werden die Ölkonzerne ganz einfach zu Batteriekonzernen und die Sache geht von vorne los. Wir hinken mit der Speicherung von Energie sowas von hinterher.

Das mag wohl daran liegen, dass man langlebige Hochleistungsakkus schlecht auf Messen vermarkten kann. Elektromotoren, die sich flink wie durch Geisterhand bewegen und dabei keine Gerüche absondern, begeistern jeden Politiker-Affen. Damit gewinnt man auch Wählerstimmen und deshalb wird sowas auch gefordert und gefördert. Mit unbeweglichen, effektlosen Akkus lässt sich eben kaum ein Blumentopf gewinnen.

Und zur pösen Industrie, die unsere Politikermarionetten befehligt: Ohne diese Industrie, wäre Deutschland schon längst ein Armenhaus. Wir haben nunmal kaum wertvolle Rohstoffe und unser Hauptwirtschaftseinkommen ist nunmal die Produktion von Gütern. Wir könnten es natürlich den Engländern gleich tun und uns nur noch ums Papiererumschieben kümmern (Dienstleisungen), aber dann sollte wir auch mit den Konsequenzen leben können, die die Engländer in den letzten Jahren erfahren haben.

[Gast]

Wir haben nunmal kaum wertvolle Rohstoffe und unser Hauptwirtschaftseinkommen ist nunmal die Produktion von Gütern.

Eh, nein. Der Dienstleistungssektor ist auch in Deutschland mit Abstand der größte (ca. 70%). Aber Dienstleistung ist nicht gleich Dienstleistung.

Oder meinst du was anderes?

[Bethany Rhade]

Ja, ja, der Biosprit, für den noch mehr Regenwald abgeholzt wird und noch mehr Menschen hungern müssen. Weil irgendwo muss das "Bio" ja auch herkommen.

[Harmakhis]

Und zur pösen Industrie, die unsere Politikermarionetten befehligt: Ohne diese Industrie, wäre Deutschland schon längst ein Armenhaus. Wir haben nunmal kaum wertvolle Rohstoffe und unser Hauptwirtschaftseinkommen ist nunmal die Produktion von Gütern. Wir könnten es natürlich den Engländern gleich tun und uns nur noch ums Papiererumschieben kümmern (Dienstleisungen), aber dann sollte wir auch mit den Konsequenzen leben können, die die Engländer in den letzten Jahren erfahren haben.

Die deutsche Industrie ist nicht "pöse". Das meint wohl auch kaum einer - wobei man sicher mal über den schädlichen Einfluss von Lobbyisten auf das demokratische System diskutieren sollte. Es gibt ja auch nicht "die deutsche Industrie". Die Firmen, die z.B. zur Zeit Windräder bauen und in Halbleitertechnologie investieren leisten einen nachhaltigen Beitrag zum Standort Deutschland.
Die deutsche Automobilindustrie hingegen ist schlicht dämlich, wenn sie sich den Trends der Zukunft widersetzt, sprich sich immer wieder gegen alternative Fortbewegungsmethoden stellt und ihre Motorkonstruktionen nicht verbessern will. Die anderen Autobauer im Rest Europas und Asien modernisieren ihre Modelle und werden damit erfolgreich sein. Die US-Autoindustrie hat gezeigt, wo man landen kann, wenn man nicht innovativ und zukunftsgewandt handelt: Ganz unten.

Abgesehen davon sollte man nicht alles was z.B. die Industrie- und Handelskammern von sich geben für bare Münze halten. Was gut für Daimler & Co. ist, muss noch lange nicht im volkswirtschaftlichen Interesse der gesamten Republik sein.

Und Klima- & Umweltschutz sind definitiv im volkswirtschaftlichen Interesse Deutschlands - einerseits weil ein Wandel der klimatischen Verhältnisse enorme Kosten verursachen wird und andererseits weil mit Öko-Hightech nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen und viel Geld verdient werden wird. Deutschland sollte hier seine knappe Spitzenposition nicht verlieren und global zum öko-industriellen Schlusslicht werden nur weil unsere Regierungen gerne mit den "alten" Industriesektoren ins Bett hüpft.

[Chloe]

Ich begreife diese Diskussion um die Langzeitwirkungen nicht. Die halbe Welt fährt seit Jahren mit E10 oder höheren Beimischungen herum. In Brasilien fuhr man schon 1966 mit E25 herum, seit den 1970ern mit E10 oder höher.

Also wieso gibt es keine Langzeiterfahrungen? Kann mich mal jemand darüber aufklären?

[philippjay]

Die deutsche Industrie ist nicht "pöse". Das meint wohl auch kaum einer - wobei man sicher mal über den schädlichen Einfluss von Lobbyisten auf das demokratische System diskutieren sollte. Es gibt ja auch nicht "die deutsche Industrie". Die Firmen, die z.B. zur Zeit Windräder bauen und in Halbleitertechnologie investieren leisten einen nachhaltigen Beitrag zum Standort Deutschland.
Die deutsche Automobilindustrie hingegen ist schlicht dämlich, wenn sie sich den Trends der Zukunft widersetzt, sprich sich immer wieder gegen alternative Fortbewegungsmethoden stellt und ihre Motorkonstruktionen nicht verbessern will. Die anderen Autobauer im Rest Europas und Asien modernisieren ihre Modelle und werden damit erfolgreich sein. Die US-Autoindustrie hat gezeigt, wo man landen kann, wenn man nicht innovativ und zukunftsgewandt handelt: Ganz unten.

Abgesehen davon sollte man nicht alles was z.B. die Industrie- und Handelskammern von sich geben für bare Münze halten. Was gut für Daimler & Co. ist, muss noch lange nicht im volkswirtschaftlichen Interesse der gesamten Republik sein.

Und Klima- & Umweltschutz sind definitiv im volkswirtschaftlichen Interesse Deutschlands - einerseits weil ein Wandel der klimatischen Verhältnisse enorme Kosten verursachen wird und andererseits weil mit Öko-Hightech nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen und viel Geld verdient werden wird. Deutschland sollte hier seine knappe Spitzenposition nicht verlieren und global zum öko-industriellen Schlusslicht werden nur weil unsere Regierungen gerne mit den "alten" Industriesektoren ins Bett hüpft.

Super Post, Harmakhis!

Genau so empfinde ich es auch.

[Jolly]

Nun, in den letzten sechs Jahren ist der Nahrungsmittelpreis für Zucker, Mais und Weizen um über 85% gestiegen. Es ist kein Wunder wenn es bald zu Hungerrevolten kommt nur weil wir unseren Sprit mit wertvollen Nahrungsmitteln verwässern.

[Bethany Rhade]

Ja, denn Sprit ist ja wichtiger als Menschenleben oder der Regenwald.

Ops, das ist auch schädlich für die Umwelt, wenn der Regenwald weiter abgeholzt wird. Na sowas.

[newman]

Ja, Biosprit ist schon eine tolle Idee. Essen anbauen, um es dann zu verbrennen.

Richtig zynisch würde es dann, wenn man den Anbau nach Afrika auslagert und neben den Anbauflächen Menschen verhungern.

[heavymetalisthelaw]

Ich stehe dem ganzen auch skeptisch gegenüber, vor allem weil die Ackerfläche nicht unbegrenzt ausgeweitet werden kann und von daher die Konkurrenz zwischen Bioenergie (Biogas, Ethanol) und Futter-und Nahrungsmittelgetreide zu groß wird.
Eine ähnliche Entwicklung gab es ja schon 2007 als die USA massiv die Ethanolproduktion aus Mais forciert haben und die steigenden Lebensmittelpreise z.B. in Mexiko für Unruhen gesorgt haben.
Stroh und andere Pflanzenreste zu verarbeiten ist denke ich auch die sinnvollste Alternative, nur soll es da noch Schwierigkeiten geben.
Naja, eigentlich finde ich ist Ethanol eh nur Augenwischerei, vernüftiger wäre echte Alternativen zu forcieren.

[RTW112]

Was tanken wir in Zukunft 1-5 ist zwar etwas älter die Sendung (2008) aber wir alle wissen ja was sich getan hat und das was in Teil 1 am Ende angesprochen ist wir jetzt bekommen haben E10
Gestern kam auch bei 3 Sat Nano wieder die Folge mit den Biospirt und die Ökobilanz aus Pflanzenöl und Biosprit die zweite Generation.

Insgesamt kaum sinnvoll - Biotreibstoffanbau in großem Stil belastet Umwelt