Zitat von Halman
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Nimm als Beispiel den 2s-Zustand. Dort gibt es einen Bereich in Kernnähe, wo die Wellenfunktion ungleich null ist, und einen Bereich weiter entfernt vom Kern. Dazwischen ist ein Bereich, wo die Wellenfunktion null ist. Siehe z.B.
Darstellung der Gesamtwellenfunktion des Wasserstoffatoms
Solange jetzt das Elektron im 2s-Zustand ist, könnte man sich fragen, wie es aus dem kernnahen Bereich in den kernferneren Bereich gelangen kann, wenn dazwischen die Wellenfunktion null ist.
Findet hingegen eine Anregung des Elektrons, etwa durch Photonenabsorption, statt, dann wechselt das Elektron nicht aus dem inneren in den äußeren Bereich, sondern es wechselt den Zustand, d.h. die 2s-Wellenfunktion ändert sich z.B. zu einer 3p-Wellenfunktion (da Photonen Spin 1 haben, kann wegen der Drehimpulserhaltung kein Wechsel von 2s zu 3s erfolgen). Es geht da also nicht mehr um den Wechsel zwischen Bereichen konstruktiver Interferenz, sondern um die Änderung der Aufteilung des Raumes in Bereiche (da ja im 3p-Zustand die Stellen konstruktiver und destruktiver Interferenz ganz woanders liegen als im 2s-Zustand).
Insofern gibt es ein solches Wechseln zwischen Schalen in der von dir angedachten Weise nicht. Die Hauptquantenzahl (2 bei 2s, 3 bei 3s oder 3p) bezeichnet man zwar als Schalennummer, der Begriff "Schale" sollte aber nicht allzu wortwörtlich genommen werden. Er stimmt allenfalls insofern, als dass eine Wellenfunktion höherer Hauptquantenzahl weiter ausgedehnt ist als eine mit niedriger Hauptquantenzahl.
Was schließlich den Wechsel zwischen zwei Zuständen bei einer Anregung angeht, z.B. von 2s nach 3p, dieser verläuft auch nicht sprunghaft, sondern kontinuierlich. Hier hat mal jemand ein paar Animationen dazu erstellt:
Quantensprung in Zeitlupe
Das dritte Bild zeigt den Übergang zwischen 1s und 2p.
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