Diese Diskussion erinnert mich ein wenig an das hier:
Rotkppchen - Beamtenvariante
Das ist wirklich erschreckend, oder?
Mir fällt das auch immer wieder auf.
Woher kommt sowas?
Was Halloween angeht:
Das Fest hat seine Ursprünge nicht - wie einige glauben - in den USA, sondern in Irland und genauso wenig sind die Wurzeln dieses Festes rein keltischer Natur. Zumindest ist der Bezug zu Samhain (und ob dieser nun tatsächlich ein keltischer Totengott war oder eher nicht) im Kreis der Gelehrten noch immer strittig.
Auf jeden Fall wurde "All Hallows Evening" in Irland bereits lange vor der offiziellen Entdeckung des amerikanischen Kontinents durch Christoph Columbus gefeiert, auch wenn es später dorthin importiert wurde und sich auch unter den nicht-irischen Einwanderern erfolgreich verbreitet hat.
Das Fest steht seit jeher, wie der ursprüngliche Name bereits andeutet, in direkter Verbindung zum katholischen Allerheiligen- und dem darauf folgenden Allerseelen-Fest. Es ist also auch keinesfalls losgelöst von religiösen Vorstellungen, wie manche Leute glauben. Die verschiedenen Halloween-Traditionen haben dabei unterschiedliche Wurzeln und oft auch Ähnlichkeiten mit kontinentaleuropäischen Traditionen.
In allen drei Feierlichkeiten - Allerseelen, Allerheiligen und dem Vorabend von Allerheiligen (Halloween) - geht es darum, der Toten zu gedenken, ob sie nun Heilige, Sünder oder weder das Eine noch das Andere waren. Zusätzlich geht es aber auch darum, sich darüber zu freuen, selbst noch lebendig zu sein und dieses Leben im Bewusstsein seiner Endlichkeit zu feiern, solange es da ist.
Der Brauch, der Dunkelheit und der Kälte zu trotzen, indem man Laternenumzüge veranstaltet, ist zwischen Oktober und November in Europa weit verbreitet und dürfte ähnliche Wurzeln haben. In der irischen Tradition erzählt man sich die Legende von Jack und dem Teufel, die auf mythische Weise erklärt, woher die berühmte Jack O' Lantern - die Kürbislaterne - stammt.
Der Brauch des Süssigkeitensammelns, den es auch in verschiedenen Regionen Deutschlands an unterschiedlichen spätherbstlich-frühwinterlichen Abenden gibt (in Nordhessen geht man beispielsweise an Nikolaus verkleidet von Tür zu Tür, sagt Gedichte auf und sammelt Süßigkeiten, in anderen Regionen macht man Ähnliches an St. Martin etc.) geht auf das katholische Allerseelenfest (am 2. November) zurück, wo von Haus zu Haus das sogenannte "Seelenbrot" eingesammelt wurde, das mit Fürbitten für arme, unerlöste Seelen im Fegefeuer einher ging.
Das Halloween-Fest mag also keine direkte deutsche Tradition haben, aber abgesehen von seiner starken Symbolkraft ist dieser altirische Brauch, der nun seit einigen Jahren nach Europa zurück gefunden und sich mittlerweile auch in Deutschland eingebürgert hat, wesentlich näher am ursprünglichen Sinn diverser auch in Deutschland praktizierter Traditionen, als es diverse regionale Überbleibsel antiker Riten hierzulande sind.
Populär geworden ist dieses Fest bei uns auch nicht durch eine böse, kapitalistische Werbemaschinerie, sondern ganz einfach durch etliche Filme und Geschichten aus den USA, wo diese Feierlichkeiten nun einmal sehr beliebt sind.
Besonders beliebte Halloween-Kostüme, wie der Vampir oder Frankensteins Monster gehen dann interessanterweise wiederum selbst auf deren frühe Filminkarnationen zurück, wo sich der Kreis zu Deutschland wieder schließt, denn die Monsterfilme von Universal waren maßgeblich vom Expressionismus des deutschen Phantastik-Kinos beeinflusst, zumal zahlreiche aus Deutschland ausgewanderte Filmemacher hier großen Einfluss hatten. Murnaus Nosferatu, Wegeners Golem und Langs Metropolis haben für die Amis einen wesentlich größeren und wichtigeren Klassiker-Wert, als es bei uns selbst der Fall ist. Insofern gibt uns Halloween sogar ein Stück deutsche Tradition zurück, die uns abhanden gekommen ist.
Ich sehe jedenfalls keinen Grund Halloween als Produkt der Werbeindustrie oder als invasiven Einfall der so furchtbar kulturlosen Amerikaner in unser ach so teures deutsches Kulturgut zu erachten. Im Gegenteil - Halloween ist ein sehr europäisches Fest mit einem immer aktuellen und interessanten Hintergrund, das zu feiern zudem noch einen Heidenspaß macht, was bei Weitem nichts mit Saufen zu tun hat - das ist doch wohl eher Karneval, oder? Und Karneval ist bei aller deutscher Tradition z.B. ein Fest, das mich mit seiner aufgesetzten fröhlichen Albernheit überhaupt nicht anspricht. Das sollen meinetwegen die feiern, die sonst zum Lachen in den Keller gehen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das diesjährige Halloween und wünsche auch allen anderen, die daran Spaß haben ein schönes Fest und möglichst wenige Strafanzeigen von Leuten, die wahrscheinlich schon in der Schule ihre Klassenkameraden an die Tafel geschrieben haben, wenn der Lehrer mal den Raum verlassen musste.
Was Verkleidungen angeht:
Ein Kostüm, das trotz seiner Schlichtheit bei mir einmal mächtig Eindruck gemacht hat, war ein Gumminagel, der aussah, als ob er in meinem Kopf stecken würde. Dazu natürlich jede Menge Kunstblut. Ansonsten hatte ich einfach nur schwarze Klamotten an und ein bleich geschminktes Gesicht. Sah toll aus.
Dieses Jahr werde ich mich wahrscheinlich als Geist verkleiden. Ich ziehe mir ein mittelalterliches Kostüm an, lege mir Ketten an, schminke mir das Gesicht und die Haare weiß, male mir Ränder unter die Augen und muss dann nur noch üben ca. 3-5 cm über dem Boden zu schweben. Oh, eine roter Streifen am Hals, der darauf hindeutet, dass man gehenkt wurde, wäre auch toll.
Und was die "Trick or Treat" - Tradition angeht:
Das ist doch ein Spiel für Kinder.
"Rückt ein paar Süßigkeiten raus, oder wir spielen euch einen Streich."
Mal ehrlich, wer so geizig ist, nicht einmal ein paar Bonbons für ein paar verkleidete Kinder übrig zu haben, der hat es auch nicht anders verdient, als dass man ihm dafür einen kleinen Streich spielt.
Und was für Streichen sind das in der Regel?
Da wird mal Zahnpasta ins Schlüsselloch geschmiert? Och du armer Geschädigter. Wo das doch so schwer rausgeht. Ohhhh. Eine Dose Mitleid für den armen Geizkragen und Miesepeter.
Oder die bösen, bösen Kinder klingeln nochmal und machen diesmal "Buh". Huch. Ein alter Mann könnte ja 'nen Herzinfarkt kriegen. Ruft die Bullen!
Oder die Kids schnappen sich die Gartenbank und stellen sie in den Nachbarsgarten. Böse, böse, böse. Da wird wohl nichts aus dem späteren Studium, weil die Eltern ihr Leben lang Anwaltskosten für diesen perfiden Vandalismus zahlen müssen.
Vielleicht stapeln sie auch ein paar Mülltonnen aufeinander oder stellen einen Wassereimer vor die Tür oder eine Kürbislaterne, diese kleinen Terroristen. Ab mit ihnen nach Guantanamo.
Möglicherweise ist aber auch der einzige "Streich" der einem alten Geizkopf gespielt wird der, dass sie überall herum erzählen, dass in diesem Haus ein Kinderhasser, Spielverderber, Geizkragen, Miesepeter, Oberspießer wohnt. Gut denkbar, dass jemand mit Straßenmalkreide eine große Arschgeige in die Garageneinfahrt malt. Wer weiß schon, wozu diese Verbrecher fähig sind?
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann, aber als er in Deutschland dabei erwischt wurde, in einen Kamin zu kriechen, wurde die Polizei gerufen und es war völlig egal, dass er beteuerte, Geschenke zu bringen und nichts stehlen zun wollen. Er hatte sich illegal Zugang zu einem fremden Hausverschafft und das ist ganz klar Hausfriedensbruch. Deshalb sitzt der Weihnachtsmann heute im Knast, seine Rentiere sind verhungert und die Eltern, die es sich leisten können, müssen ihren Kindern die Weihnachtsgeschenke selbst kaufen. Aber hey, immerhin braucht ihr dafür jetzt nie wieder brav zu sein, oder? Hat doch alles seine Vorteile.
Rotkppchen - Beamtenvariante
Zitat von [OTG]Marauder
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Mir fällt das auch immer wieder auf.
Woher kommt sowas?
Was Halloween angeht:
Das Fest hat seine Ursprünge nicht - wie einige glauben - in den USA, sondern in Irland und genauso wenig sind die Wurzeln dieses Festes rein keltischer Natur. Zumindest ist der Bezug zu Samhain (und ob dieser nun tatsächlich ein keltischer Totengott war oder eher nicht) im Kreis der Gelehrten noch immer strittig.
Auf jeden Fall wurde "All Hallows Evening" in Irland bereits lange vor der offiziellen Entdeckung des amerikanischen Kontinents durch Christoph Columbus gefeiert, auch wenn es später dorthin importiert wurde und sich auch unter den nicht-irischen Einwanderern erfolgreich verbreitet hat.
Das Fest steht seit jeher, wie der ursprüngliche Name bereits andeutet, in direkter Verbindung zum katholischen Allerheiligen- und dem darauf folgenden Allerseelen-Fest. Es ist also auch keinesfalls losgelöst von religiösen Vorstellungen, wie manche Leute glauben. Die verschiedenen Halloween-Traditionen haben dabei unterschiedliche Wurzeln und oft auch Ähnlichkeiten mit kontinentaleuropäischen Traditionen.
In allen drei Feierlichkeiten - Allerseelen, Allerheiligen und dem Vorabend von Allerheiligen (Halloween) - geht es darum, der Toten zu gedenken, ob sie nun Heilige, Sünder oder weder das Eine noch das Andere waren. Zusätzlich geht es aber auch darum, sich darüber zu freuen, selbst noch lebendig zu sein und dieses Leben im Bewusstsein seiner Endlichkeit zu feiern, solange es da ist.
Der Brauch, der Dunkelheit und der Kälte zu trotzen, indem man Laternenumzüge veranstaltet, ist zwischen Oktober und November in Europa weit verbreitet und dürfte ähnliche Wurzeln haben. In der irischen Tradition erzählt man sich die Legende von Jack und dem Teufel, die auf mythische Weise erklärt, woher die berühmte Jack O' Lantern - die Kürbislaterne - stammt.
Der Brauch des Süssigkeitensammelns, den es auch in verschiedenen Regionen Deutschlands an unterschiedlichen spätherbstlich-frühwinterlichen Abenden gibt (in Nordhessen geht man beispielsweise an Nikolaus verkleidet von Tür zu Tür, sagt Gedichte auf und sammelt Süßigkeiten, in anderen Regionen macht man Ähnliches an St. Martin etc.) geht auf das katholische Allerseelenfest (am 2. November) zurück, wo von Haus zu Haus das sogenannte "Seelenbrot" eingesammelt wurde, das mit Fürbitten für arme, unerlöste Seelen im Fegefeuer einher ging.
Das Halloween-Fest mag also keine direkte deutsche Tradition haben, aber abgesehen von seiner starken Symbolkraft ist dieser altirische Brauch, der nun seit einigen Jahren nach Europa zurück gefunden und sich mittlerweile auch in Deutschland eingebürgert hat, wesentlich näher am ursprünglichen Sinn diverser auch in Deutschland praktizierter Traditionen, als es diverse regionale Überbleibsel antiker Riten hierzulande sind.
Populär geworden ist dieses Fest bei uns auch nicht durch eine böse, kapitalistische Werbemaschinerie, sondern ganz einfach durch etliche Filme und Geschichten aus den USA, wo diese Feierlichkeiten nun einmal sehr beliebt sind.
Besonders beliebte Halloween-Kostüme, wie der Vampir oder Frankensteins Monster gehen dann interessanterweise wiederum selbst auf deren frühe Filminkarnationen zurück, wo sich der Kreis zu Deutschland wieder schließt, denn die Monsterfilme von Universal waren maßgeblich vom Expressionismus des deutschen Phantastik-Kinos beeinflusst, zumal zahlreiche aus Deutschland ausgewanderte Filmemacher hier großen Einfluss hatten. Murnaus Nosferatu, Wegeners Golem und Langs Metropolis haben für die Amis einen wesentlich größeren und wichtigeren Klassiker-Wert, als es bei uns selbst der Fall ist. Insofern gibt uns Halloween sogar ein Stück deutsche Tradition zurück, die uns abhanden gekommen ist.
Ich sehe jedenfalls keinen Grund Halloween als Produkt der Werbeindustrie oder als invasiven Einfall der so furchtbar kulturlosen Amerikaner in unser ach so teures deutsches Kulturgut zu erachten. Im Gegenteil - Halloween ist ein sehr europäisches Fest mit einem immer aktuellen und interessanten Hintergrund, das zu feiern zudem noch einen Heidenspaß macht, was bei Weitem nichts mit Saufen zu tun hat - das ist doch wohl eher Karneval, oder? Und Karneval ist bei aller deutscher Tradition z.B. ein Fest, das mich mit seiner aufgesetzten fröhlichen Albernheit überhaupt nicht anspricht. Das sollen meinetwegen die feiern, die sonst zum Lachen in den Keller gehen.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das diesjährige Halloween und wünsche auch allen anderen, die daran Spaß haben ein schönes Fest und möglichst wenige Strafanzeigen von Leuten, die wahrscheinlich schon in der Schule ihre Klassenkameraden an die Tafel geschrieben haben, wenn der Lehrer mal den Raum verlassen musste.
Was Verkleidungen angeht:
Ein Kostüm, das trotz seiner Schlichtheit bei mir einmal mächtig Eindruck gemacht hat, war ein Gumminagel, der aussah, als ob er in meinem Kopf stecken würde. Dazu natürlich jede Menge Kunstblut. Ansonsten hatte ich einfach nur schwarze Klamotten an und ein bleich geschminktes Gesicht. Sah toll aus.
Dieses Jahr werde ich mich wahrscheinlich als Geist verkleiden. Ich ziehe mir ein mittelalterliches Kostüm an, lege mir Ketten an, schminke mir das Gesicht und die Haare weiß, male mir Ränder unter die Augen und muss dann nur noch üben ca. 3-5 cm über dem Boden zu schweben. Oh, eine roter Streifen am Hals, der darauf hindeutet, dass man gehenkt wurde, wäre auch toll.
Und was die "Trick or Treat" - Tradition angeht:
Das ist doch ein Spiel für Kinder.
"Rückt ein paar Süßigkeiten raus, oder wir spielen euch einen Streich."
Mal ehrlich, wer so geizig ist, nicht einmal ein paar Bonbons für ein paar verkleidete Kinder übrig zu haben, der hat es auch nicht anders verdient, als dass man ihm dafür einen kleinen Streich spielt.
Und was für Streichen sind das in der Regel?
Da wird mal Zahnpasta ins Schlüsselloch geschmiert? Och du armer Geschädigter. Wo das doch so schwer rausgeht. Ohhhh. Eine Dose Mitleid für den armen Geizkragen und Miesepeter.
Oder die bösen, bösen Kinder klingeln nochmal und machen diesmal "Buh". Huch. Ein alter Mann könnte ja 'nen Herzinfarkt kriegen. Ruft die Bullen!
Oder die Kids schnappen sich die Gartenbank und stellen sie in den Nachbarsgarten. Böse, böse, böse. Da wird wohl nichts aus dem späteren Studium, weil die Eltern ihr Leben lang Anwaltskosten für diesen perfiden Vandalismus zahlen müssen.
Vielleicht stapeln sie auch ein paar Mülltonnen aufeinander oder stellen einen Wassereimer vor die Tür oder eine Kürbislaterne, diese kleinen Terroristen. Ab mit ihnen nach Guantanamo.
Möglicherweise ist aber auch der einzige "Streich" der einem alten Geizkopf gespielt wird der, dass sie überall herum erzählen, dass in diesem Haus ein Kinderhasser, Spielverderber, Geizkragen, Miesepeter, Oberspießer wohnt. Gut denkbar, dass jemand mit Straßenmalkreide eine große Arschgeige in die Garageneinfahrt malt. Wer weiß schon, wozu diese Verbrecher fähig sind?
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann, aber als er in Deutschland dabei erwischt wurde, in einen Kamin zu kriechen, wurde die Polizei gerufen und es war völlig egal, dass er beteuerte, Geschenke zu bringen und nichts stehlen zun wollen. Er hatte sich illegal Zugang zu einem fremden Hausverschafft und das ist ganz klar Hausfriedensbruch. Deshalb sitzt der Weihnachtsmann heute im Knast, seine Rentiere sind verhungert und die Eltern, die es sich leisten können, müssen ihren Kindern die Weihnachtsgeschenke selbst kaufen. Aber hey, immerhin braucht ihr dafür jetzt nie wieder brav zu sein, oder? Hat doch alles seine Vorteile.
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