Wer dem Gesetzgeber folgt, trifft eine Entscheidung für eine Güterabwägung im Rechtsstaat und bezeugt damit, dass er der real erfahrenen Ist-Welt einen höheren Stellenwert einräumt als dem nachweislich durch exilische Rabbinen geprägten Imperativ einer wie auch immer gearteten Religionsgemeinschaft.
Die Religionswissenschaft kann einfach mittlerweile darlegen, dass ein Großteil der vermeintlichen Gottesgebote das Produkt bestimmter Figuren in der Geschichte sind, oftmals Teil eines ganz konkreten Entscheidungsprozesses geknüpft an die Umstände der jeweiligen Zeit (im Judentum etwa das Exil, in dem man gleichzeitig in Kontakt mit der prägenden Schrift des Hamurabi kam; - "Ich bin euer Vater, ich bin der Hirte" - Präambel der Gesetzestafel des babylonischen Königs).
So richtig und nachvollziehbar die Schaffung einer eigenen israeilischen (= jüdischen) Tradition durch die Figur Abraham und des Berit zur Zeit des babylonischen Exils auch war; diese historische Erkenntnis kann einfach im 21. Jahrhundert nicht mehr ignoriert werden, auch nicht von "wahren" Gläubigen. Ignoriert man diesen historischen Hintergrund des Berit, verlässt man meiner Meinung nach vollends den Boden des modernen heutigen Staates, mit dem man bei der Frage der Beschneidung in Konflikt steht.
Das gilt im Übrigen auch für jede andere Religionsgemeinschaft, die sich auch heute noch grundrechtlich bedenkliche Eingriffe in das Leben ihrer Mitglieder vorbehält und dies mit "Gottes Wort" rechtfertigt, wenn die Wissenschaft längst nachgewiesen hat, dass "Gottes Wort" nichts anderes als bewusste Machtwahrung einer historisch belegtbaren Clique gewesen ist.
Die Religionswissenschaft kann einfach mittlerweile darlegen, dass ein Großteil der vermeintlichen Gottesgebote das Produkt bestimmter Figuren in der Geschichte sind, oftmals Teil eines ganz konkreten Entscheidungsprozesses geknüpft an die Umstände der jeweiligen Zeit (im Judentum etwa das Exil, in dem man gleichzeitig in Kontakt mit der prägenden Schrift des Hamurabi kam; - "Ich bin euer Vater, ich bin der Hirte" - Präambel der Gesetzestafel des babylonischen Königs).
So richtig und nachvollziehbar die Schaffung einer eigenen israeilischen (= jüdischen) Tradition durch die Figur Abraham und des Berit zur Zeit des babylonischen Exils auch war; diese historische Erkenntnis kann einfach im 21. Jahrhundert nicht mehr ignoriert werden, auch nicht von "wahren" Gläubigen. Ignoriert man diesen historischen Hintergrund des Berit, verlässt man meiner Meinung nach vollends den Boden des modernen heutigen Staates, mit dem man bei der Frage der Beschneidung in Konflikt steht.
Das gilt im Übrigen auch für jede andere Religionsgemeinschaft, die sich auch heute noch grundrechtlich bedenkliche Eingriffe in das Leben ihrer Mitglieder vorbehält und dies mit "Gottes Wort" rechtfertigt, wenn die Wissenschaft längst nachgewiesen hat, dass "Gottes Wort" nichts anderes als bewusste Machtwahrung einer historisch belegtbaren Clique gewesen ist.
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