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    Hab den ganzen Thread durchgelesen und mich dazu entschieden einen Teil meiner Geschichte offen zu legen. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen mit neuen An- und Einsichten zum Thema und vielleicht hilft es auch mir.

    Ich bin mehrfach als mindestens 4 jähriger bis zum 7. Lebensjahr in einem Kinderheim mißbraucht worden. Meine Erinnerungen daran sind glücklicherweise wage und ich sehe für mich heute eine Traumatherapie als "zu spät" an. Muß eher lernen, die Dinge zu integrieren und einiges in einem Sarkophag zu belassen.

    Ich möchte hier mal auf etwas hinweisen, was vielleicht in der ganzen teils hitzigen Debatte unterzugehen scheint.
    Habt ihr mal darüber nachgedacht, dass es Veränderungen im Umgang mit Kindern gibt über die Jahrzehnte hinweg?
    Es gibt da ein bekanntes Bild von der Kommune 1, dieser alternativen WG in Berlin, wo u.a. auch dieser Dschungelcamp Kanditat Langhans dabei war und ja auch Mitbegründer selbiger war. Auf diesem Bild stehen die Mitglieder nackend mit dem Rücken zum Fotografen an einer Wand und mit im Bild sehen wir kleine Kinder.
    Dieses Bild hat in vielen Richtung für Aufsehen in der damaligen Zeitr gesorgt, nur in eine Richtung nicht. Ihr könnt euch sicherlich denken, welche ich meine.
    Damals in Zeiten der "offenen Liebe" und so weiter galten andere Regeln und ethische Vorstellungen. Das Kinder da u.U. übergriffig im Rahmen der nach Offenheit strebenden Kommunenmitglieder behandelt wurden, stand nicht zur Debatte. Wie gesagt, damals nicht!
    Heute widerum mag das anders aussehen und es gibt auch einige kritische Äußerungen zu diesem Thema. So z.B. die Kritik daran, dass die Kids damals Zeugen der Liebenden waren und sich Geschlechtsverkehr mit ansehen "durften", auch das galt als "locker und offen".

    Warum nun dieser Ausflug in die Geschichte der Hippies?
    Unser Verhältnis zu Kindern wird ja gerne und oft diskutiert. Kümmern wir uns genug um sie? Sind wir ein kinderfreundliches oder feindliches Land? Diese Fragen stellen wir am laufenden Band, jedoch meiden wir Dinge wie Übergriffigkeit im "kleinen" Bereichen. Da kommt die Oma und küßt den Enkel auch wenn der schreit. Sie darf das! Der Enkel will nicht. Aber es ist erlaubt!
    Es gilt als akzeptiertes Begrüßungsverhalten und wird sogar noch mit Zärtlichkeit tituliert. Wie oft sehen wir Babys, die einfach an den fürs Baby fremden Menschen weiter gereicht werden. Will auch mal aufs Foto!
    All das sind Übergriffe, weil sie nicht mit der Zustimmung des Kindes statt finden und der Körper wird berührt ohne jeglichen Respekt vor den Circle of Protection.(eine imaginäre Kreislinie auf Armeslänge vom Körper weg)

    Wenn wir uns also mit diesem Phänomen der Pädophilie hier auseinandersetzen wollen, so müssen wir auch diese alltäglichen und scheinbar ja tolerierten Übergriffe mit einbeziehen.

    Und wir müssen mE auch lernen, was echte Liebe gegenüber Kindern ist und wann diese auch zur Übergriffigkeit führen kann. In den 70gern waren diese Grenzen fließend und heute sind sie glücklicherweise klarer definiert.

    Ich als Opfer hege keinen Groll oder Haß gegen die welche mir weh getan haben. Ich will sie einfach nur vergessen und gut ist.
    Was ich aber auch will, dass wir in einer Gesellschaft des Respekts und der Aufklärung nicht mit stumpfen Stammtischparolen daher kommen und alles in die Tonne treten was nicht verständlich ist.
    Triebtäter gehören getrennt von der Gesellschaft so lange sie eine unmittelbare oder auch wahrscheinliche Gefahr darstellen. Ein Recht über deren Leben oder Tod zu entscheiden haben wir nicht.
    Wir haben aber sehr wohl das Recht und auch die Verpflichtung offen und ohne Scheuklappen diese Thematik zu diskutieren in der Hoffnung, dass irgendwann ein Grundverständnis herrscht welches widerum zu besseren Heilungsformen führen kann. Denn eine offene und tolerante Gesellschaft forscht auch offener.
    Jeder kranke Mensch hat das Recht auf Heilung und vielleicht wird es sogar eine Art präventiven Schutz geben.

    Die Kinder sind unser höchstes Gut und müssen mit dem höchsten Respekt und echter Liebe behandelt werden.
    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
    DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
    ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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      EREIGNISHORIZONT, ich finde es extrem mutig von dir, dass du deine Geschichte hier veröffentlicht hast. Es ist schrecklich, was dir zugestoßen ist. Darf ich eine Frage dazu stellen? Du musst wirklich nicht antworten, wenn du nicht möchtest.
      Ich habe beim Lesen den Eindruck bekommen, dass die Verantwortlichen nie aufgeflogen sind. Ist das richtig?
      Fear is temporary, regrets are forever.

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        Ja, guter Beitrag.

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          Ich sehe den Beitrag auch als sehr gut an, EREIGNISHORIZONT.

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            Zitat von Maritimus Beitrag anzeigen
            EREIGNISHORIZONT, ich finde es extrem mutig von dir, dass du deine Geschichte hier veröffentlicht hast. Es ist schrecklich, was dir zugestoßen ist. Darf ich eine Frage dazu stellen? Du musst wirklich nicht antworten, wenn du nicht möchtest.
            Ich habe beim Lesen den Eindruck bekommen, dass die Verantwortlichen nie aufgeflogen sind. Ist das richtig?
            Ich kann da nur zustimmen.
            So weit ich weiß, verjähren solche Straftaten nach 10 Jahren.
            Die überwiegende Zahl junger Menschen, die so etwas durchleiden, scheinen, wie es sich z.B. bei der Schule im hessischen Odenwald zeigt, erst im Alter von EREIGNISHORIZONT darüber reden zu können. Dann bleibt wohl auch nur noch der Blick nach vorne.
            Jetzt scheint unsere Gesellschaft wenigstens so weit zu sein, dass man den Opfern zuhört.
            Slawa Ukrajini!

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              Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
              Ich kann da nur zustimmen.
              So weit ich weiß, verjähren solche Straftaten nach 10 Jahren.
              Die überwiegende Zahl junger Menschen, die so etwas durchleiden, scheinen, wie es sich z.B. bei der Schule im hessischen Odenwald zeigt, erst im Alter von EREIGNISHORIZONT darüber reden zu können. Dann bleibt wohl auch nur noch der Blick nach vorne.
              Jetzt scheint unsere Gesellschaft wenigstens so weit zu sein, dass man den Opfern zuhört.
              Soweit ich weiß ich es folgendermaßen mit den Verjährungsfristen:
              3 Jahre: Regelmäßige Zahlung, wie z.B. unbezahlte Rechnungen, usw.
              10 Jahre: Schadenersatzansprüche wegen Vermögensschadens
              30 Jahre: Schadenersatzansprüche wegen Körperverletzung, Erbansprüchen und rechtskräftige Ansprüche durch ein Gerichtsurteil

              Ich denke also, dass dieser Fall auf die Verjährungsfrist von 30 Jahren zutrifft. So genau weiß ich aber auch nicht mehr, ob das oben aufgezählte so genau stimmt.
              Nur wer vergessen wird, ist tot.
              Du wirst leben.

              ---- RIP - mein Engel ----

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                Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                Soweit ich weiß ich es folgendermaßen mit den Verjährungsfristen:
                3 Jahre: Regelmäßige Zahlung, wie z.B. unbezahlte Rechnungen, usw.
                10 Jahre: Schadenersatzansprüche wegen Vermögensschadens
                30 Jahre: Schadenersatzansprüche wegen Körperverletzung, Erbansprüchen und rechtskräftige Ansprüche durch ein Gerichtsurteil

                Ich denke also, dass dieser Fall auf die Verjährungsfrist von 30 Jahren zutrifft. So genau weiß ich aber auch nicht mehr, ob das oben aufgezählte so genau stimmt.
                Dies sind Verjährungsfristen bei Verfahren laut BGB, die 10 Jahren beziehen sich auf die Verfolgung von Straftaten laut StGB. Was man daraus sehen kann: Eigentum ist oft besser geschützt als Leib und Leben. Im Extremfall zahlt man bei einer Körperverletzung sein ganzes Leben lang Rente für den Verdienstausfall und ist u.U. bei einer fahrlässigen Tötung nach der Zahlung der Beerdigungskosten, sowie ein paar Tausend € Geldbuße "raus aus der Sache".
                Slawa Ukrajini!

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                  Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
                  Dies sind Verjährungsfristen bei Verfahren laut BGB, die 10 Jahren beziehen sich auf die Verfolgung von Straftaten laut StGB. Was man daraus sehen kann: Eigentum ist oft besser geschützt als Leib und Leben. Im Extremfall zahlt man bei einer Körperverletzung sein ganzes Leben lang Rente für den Verdienstausfall und ist u.U. bei einer fahrlässigen Tötung nach der Zahlung der Beerdigungskosten, sowie ein paar Tausend € Geldbuße "raus aus der Sache".
                  Ja gut. Man lernt ja schließlich nie aus. Ich konnte mich ja nur noch Wage an das Thema in BwR erinnern. Das es da so große Unterschiede gibt, hätte ich nicht gedacht. Worauf beziehen sich die Verjährungsfristen denn bei Straftaten? Auf die mögliche Höhe der Strafe oder worauf?
                  Nur wer vergessen wird, ist tot.
                  Du wirst leben.

                  ---- RIP - mein Engel ----

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                    Ich glaube für EREIGNISHORIZONT kann es dahinstehen ob die zivilrechtlichen Verjährungsvorschriften des BGB oder die strafrechtlichen Vorschriften §§ 78 ff StGB unter Beachtung von § 78 b StGB (Ruhen der Verjährung) einschlägig sind.

                    Er hat ja ausdrücklich erklärt, dass es ihm nicht um Rache geht.

                    Und für Deine Schilderung EREIGNISHORIZONT, meine Hochachtung vor Deinem Mut.

                    Du hast einen anderen Blickwinkel aufgezeigt in dieser Diskussion, welchen wir aufgreifen sollten. Sicherlich müssen Sexualstraftäter bestraft werden. Aber wie wollen wir in der Zukunft diese Straftaten vermeiden?
                    Wozu imitieren? Ich verneige mich vor Individualität. (Clint Eastwood)

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                      Zitat von Mehani Beitrag anzeigen
                      Er hat ja ausdrücklich erklärt, dass es ihm nicht um Rache geht.
                      Wer redet den von Rache wenn es um die "Gerechte Strafe" geht.

                      EZ, sorry.
                      An alle Individuen..... " Nobody is Perfekt...und schon gar nicht ICH....!!! " wer das nicht verstehen will kann Blumen pflücken gehen...
                      Wer sein Fahrrad liebt schiebt, wer sein Fahrrad Ehrt, Fährt.
                      Ich bin der Wahn des Obi.

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                        Zitat von black_hole Beitrag anzeigen
                        Auf die mögliche Höhe der Strafe oder worauf?
                        Richtig, die Verjährung bzw. in diesem Fall die Verfolgungsverjährung hängt mit der möglichen Höhe der Straftat zu Stande. Einzige Ausnahme ist Mord, der nie verjährt.
                        Define irony: a bunch of idiots dancing on a plane to a song made famous by a band that died in a plane crash.

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                          Zitat von VincentLaMort Beitrag anzeigen
                          Wer redet den von Rache wenn es um die "Gerechte Strafe" geht.
                          Hier wurde ja schon die Todesstrafe gefordert. Was anderes als Rache oder Vergeltung steckt dahinter?

                          EREIGNISHORIZONT hegt keinen Groll oder Haß gegen diese Leute. Und was als gerechte Strafe anzusehen ist, bleibt doch fraglich, da hierzu jeder seine eigene Meinung hat . Jedenfalls ist die Diskussion m.E. wieder zu juralastig und wir sollten die Gedanken von EREIGNISHORIZONT aufgreifen.
                          Wozu imitieren? Ich verneige mich vor Individualität. (Clint Eastwood)

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                            Zitat von Mehani Beitrag anzeigen
                            Hier wurde ja schon die Todesstrafe gefordert. Was anderes als Rache oder Vergeltung steckt dahinter?
                            Zynisch betrachtet:

                            Das Bestreben, einen Menschen den man am liebsten sein Leben lang von der Gesellschaft isolieren würde (da man das Risiko nicht eingehen will, dass er weiteren Schaden verursacht), dauerhaft und sicher "zu entsorgen". Plus den "Vorteil", dass er keine weiteren Kosten durch Gefängnisaufenthalt und/oder Therapie verursacht.

                            Sicher, für viele mag die Todesstrafe ein Wunsch nach Rache sein, aber es gibt auch rein rationale (wenn auch extrem kaltblütige) Erwägungen, die rein theoretisch dafür sprechen.

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                              Danke für euer Feedback und zum Mut so etwas hier zu posten kann ich nur sagen, dass es ja auch maßgeblich an euch liegt. Ich weiss und bin mir sicher, hier auf offene und tolerante Ohren (Augen) zu stoßen. Also danke an euch!

                              Nein, um Rache geht es mir wirklich nicht, ich kann mich auch wirklich nicht entsinnen, jemals so etwas in mir gespürt zu haben seitdem ich diese Dinge weiß. Ich habe ja quasi aus Unterlagen daraus erfahren und nur bedingt durch meine eigenen Erinnerungen.


                              Es gibt noch einen Aspekt, der vielleicht mehr in den Fokus rücken sollte.
                              Ein großer Teil von Pädophilen sind selbst Opfer vorher gewesen. Ich habe in meiner Zeit der Reifung lange damit gehadert, ob ich nun auch zu solchen Leuten gehören könnte. Ich kann das glücklicherweise verneinen. Was ist aber mit denen, die in diese Gruppe gehören? Sie waren Opfer und sind nun gefährdet selbst zu Tätern zu werden.

                              Meine Hoffnung ist halt die, und da wiederhole ich mich gerne, daß die Forschung es zu stande bringt, Präventivmaßnahmen zu finden. Damit wäre im wahrsten Sinne des Wortes Opfern und Tätern am meisten geholfen.
                              Und ich fordere mehr Achtsamkeit betreffend der vielen "kleinen" Übergriffe, welche ich vorher schon beschrieben habe. Kleine Babys sind keine Dinge, welche rumgereicht werden. Kleine Kinder haben eine sehr deutliche Körpersprache, welche Ablehnung oder Zustimmung signalisiert. Nicht zu übersehen! Auf solche Dinge muss mE geachtet werden.

                              @ Maritimus

                              Ich habe nur in Erfahrung bringen können, dass dieses Heim 1977 geschlossen wurde von der Stadt.
                              "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
                              DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
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                                Sorry, aber das ist Quatsch, dass die meisten Kinderschänder vorher selbst Opfer waren. Das wird nur gerne so dargestellt, um die Verhängung von geringen Strafen zu rechtfertigen oder um die Leute zu beruhigen.

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