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Massaker in der Schweiz

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    #16
    Wir haben Munition - scharfe - mit nach Hause bekommen. Nun ist es zwar so, dass du, falls du die Munitionsbüchse öffnest (hat ein Siegel dran), ins Gefängnis kommst, aber wenn du so ein Massaker veranstalten will, dann ist dir das bestimmt ziemlich egal.
    Das Problem ist ja nicht, dass die Amokläufer auch ohne diese Regelung an Waffen herankommen, es macht das ganze nur viel einfacher, die Hemmschwelle ist tiefer, wenn Waffe und Munition ständig griffbereit liegen. Ich habe beides an einem separten Ort deponiert, für den Fall, dass mal jemand einbricht oder so.

    Das Sturmgewehr 90 (das auch bei der Tat verwendet wurde) ist ein hochmodernes (und deshalb in die ganze Welt exportiertes) halbautomatisches Gewehr mit einem 4,5 Kaliber.

    Na klar, die Schweizer sind die vorbildlichen Pazifisten. Schön wäre es ja. Die Schweiz ist "neutral". Diese Bezeichnung macht in einer bipolaren Welt Sinn, also zur Zeit des kalten Krieges, wenn man sich keiner der beiden Seiten zurechnen wollte (obwohl sich die Schweiz im Falle eines Krieges mit dem Warschauer Pakt sofort der NATO angschlossen hätte). Aber heute? Heute erscheint mir Neutralität als ein Synonym zu Feigheit. WIR mischen uns nicht ein, WIR halten uns überall raus, WIR sind neutral, igeln uns ein in unser kleines Ländchen. Das dümmste, was der Schweiz passieren konnte, war, den zweiten Weltkrieg mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen. Das hat bei vielen hier den Eindruck hinterlassen, dass "nicht einmal Hitler es gewagt hat, die Schweiz anzugreifen". Leider gibt es noch zu viele Schweizer, die an diesen Unbesigbarkeitsmythos glauben, mit ein Grund, warum die Schweiz nach wie vor nicht in der EU und nicht einmal in der UNO ist...
    Die Schweiz war deshalb nie in Kriege verwickelt, weil sie sich immer angepasst hat. Die Schweizer sind eher die vorbildlichen Anpasser als die vorbildlichen Pazifisten. Der Militarismus ist sehr tief verwurzelt hier, leider. Im Dezember ist eine Nationale Abstimmung sowohl über UNO-Beitritt als auch über eine Volksinitiative, welche die Abschaffung der Armee verlangt. Mal sehen, wie das rauskommt...
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      #17
      Originalnachricht erstellt von Bynaus
      Na klar, die Schweizer sind die vorbildlichen Pazifisten. Schön wäre es ja. Die Schweiz ist "neutral". Diese Bezeichnung macht in einer bipolaren Welt Sinn, also zur Zeit des kalten Krieges, wenn man sich keiner der beiden Seiten zurechnen wollte (obwohl sich die Schweiz im Falle eines Krieges mit dem Warschauer Pakt sofort der NATO angschlossen hätte). Aber heute? Heute erscheint mir Neutralität als ein Synonym zu Feigheit. WIR mischen uns nicht ein, WIR halten uns überall raus, WIR sind neutral, igeln uns ein in unser kleines Ländchen. Das dümmste, was der Schweiz passieren konnte, war, den zweiten Weltkrieg mehr oder weniger unbeschadet zu überstehen. Das hat bei vielen hier den Eindruck hinterlassen, dass "nicht einmal Hitler es gewagt hat, die Schweiz anzugreifen". Leider gibt es noch zu viele Schweizer, die an diesen Unbesigbarkeitsmythos glauben, mit ein Grund, warum die Schweiz nach wie vor nicht in der EU und nicht einmal in der UNO ist...
      So scharfe Worte gegen das eigene Land hätte ich nicht erwartet und ich persönlich sehe die Neutralität in einem postiveren Licht, was aber durchaus auch aus Unwissenheit sein kann. Der Status hat die Schweiz vor vielen Konflikten bewahrt und ein Anschlag wie in NY hätte in der Schweiz wohl keinen Sinn - weil es keinen Grund gäbe. Andererseits können nicht alle Länder diesen Weg gehen und es gleicht eh einem ungeheurem Luxus.

      Verantwortung ist eine schwere Bürde und ich kann jeden verstehen, der sich davor "fürchtet". Anpassung ist da einfacher und letztlich besser als der Untergang. Auch wir Deutschen müssen es erst noch lernen, wie man international zu agieren hat und viele Kräfte wehren sich dagegen, dass unser Land eine Rolle in der Welt einnimmmt, die erst noch erfahren werden muss.
      Recht darf nie Unrecht weichen.

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        #18
        Die Schweiz wird nach wie vor von den Bürgerlichen regiert - ein Umstand, der das Land im konservativen Stillstand verharren lässt. Daher vielleicht die Kritik an der Schweiz und ihrem System.
        Persönlich bin ich natürlich froh, wenn wir "neutral" sind, denn dann weiss ich, dass ich nie in den Krieg werde ziehen müssen, es sei denn, jemand greift die Schweiz territorial an. (bis das passiert...) Aber dann frage ich mich: warum andere und ich nicht? Warum müssen Amis, Deutsche, sogar Österreicher :-) ihr Blut geben für eine Sache, die sie nicht persönlich betrifft, aber wir nicht? Ist das nicht eine Form der Ungerechtigkeit? Wir lehnen uns zurück und sehen zu.
        Das militärische Eingreifen in Konflikte ist zwar nicht das diplomatische Non-plus-ultra, aber es kann Zeiten geben, wo es einfach nötig wird, weil die Diplomatie versagt, bzw. nur noch benutzt wird, um die NATO/UNO zurückzuhalten. Wenn es aber Mommente gibt, in denen die Weltgemeinschaft eingreifen muss, dann MUSS auch die Schweiz ihren Anteil haben. Ich kritisiere daher vor allem die "Neutralitätsmentalität", "sollen sich die anderen umbringen lassen". Vor einiger Zeit gab es eine Abstimmung in der Schweiz, ob sie bewaffnete Soldaten im Ausland zulassen soll, und ein Hauptargument der Gegner lautete folgendermassen: (überall auf Plakaten zu sehen, mit Soldatenfriedhöfen im Hintergrund) SCHWEIZER SÖHNE FÜR FREMDE HÄNDEL OPFERN? NEIN! (Die "fremden Händel" sind der Schweizer Geschichte entlehnt, aus der Zeit in der die Eidgenossen sich als Söldner verdingten). Diese verbohrte, hinterwäldlerische und FEIGE Denkweise ist es, die ich vor allem Angreife.
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          #19
          Das Massaker hat mich auch sehr getroffen und ich konnte nicht hören, was ich da im Radio gehört hab. Sehr makaberes Detail am Rande war nämlich, daß die Sprecherin im Radio, die davon sprach eindeutlich am Lächeln war und über etwas sehr amüsiert war. Ihr wißt ja, daß man das auch "hören" kann. Deshalb dachte ich mir, daß muß irgend ein schlechter Scherz gewesen sein. Leider war nicht.

          Ich finde es nicht in Ordnung, daß Leute ihre Waffen nach Hause nehmen. Denn mag ja sein, daß Leute die auffällig werden erst gar nicht zum Millitär dürfen, aber wenn man hört was die Nachbarn über die ganzen Amoktäter sagen "Er war ein sehr ruhiger, stiller Mensch", dann fragt man sich doch wie je ein Arzt vorhersehen will, ob jemand gefährdet ist Amok zu laufen. IMHO erkennt man nämlich nicht, ob einer nur schüchtern ist, oder still und durch einen Vorfall "umkippen" kann.

          Traurig, daß erst so etwas geschehen muß, damit erkannt wird, das der Schutz unzureichend war. Wahnsinn fand ich auch, daß der Attentäter nach den ersten Schüssen nochmal zu seinem Auto laufen konnte um die Handgranate(n?) zu holen und dann ungehindert wiederkam.

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            #20
            Es hat sich herausgestellt, dass keine Handgranaten im Spiel waren. Es war "bloss" ein angezündeter Benzinkanister. Der Typ war aber, auch das weiss man jetzt, nicht einfach "der nette Nachbar von nebenan", sondern ein mehrfach vorbestrafter psychotischer Mann. Vielleicht hätte man das merken sollen: hätte. Das ist ja immer das Problem, dass man im Nachhinein klüger ist. Andererseits: selbst wenn die Sicherheitsmassnahmen jetzt verschärft werden: in spätestens einem Jahr ist doch alles wieder vergessen.
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              #21
              Originalnachricht erstellt von Bynaus
              Die Schweiz wird nach wie vor von den Bürgerlichen regiert - ein Umstand, der das Land im konservativen Stillstand verharren lässt. Daher vielleicht die Kritik an der Schweiz und ihrem System.
              Persönlich bin ich natürlich froh, wenn wir "neutral" sind, denn dann weiss ich, dass ich nie in den Krieg werde ziehen müssen, es sei denn, jemand greift die Schweiz territorial an. (bis das passiert...) Aber dann frage ich mich: warum andere und ich nicht? Warum müssen Amis, Deutsche, sogar Österreicher :-) ihr Blut geben für eine Sache, die sie nicht persönlich betrifft, aber wir nicht? Ist das nicht eine Form der Ungerechtigkeit? Wir lehnen uns zurück und sehen zu.
              Das militärische Eingreifen in Konflikte ist zwar nicht das diplomatische Non-plus-ultra, aber es kann Zeiten geben, wo es einfach nötig wird, weil die Diplomatie versagt, bzw. nur noch benutzt wird, um die NATO/UNO zurückzuhalten. Wenn es aber Mommente gibt, in denen die Weltgemeinschaft eingreifen muss, dann MUSS auch die Schweiz ihren Anteil haben. Ich kritisiere daher vor allem die "Neutralitätsmentalität", "sollen sich die anderen umbringen lassen". Vor einiger Zeit gab es eine Abstimmung in der Schweiz, ob sie bewaffnete Soldaten im Ausland zulassen soll, und ein Hauptargument der Gegner lautete folgendermassen: (überall auf Plakaten zu sehen, mit Soldatenfriedhöfen im Hintergrund) SCHWEIZER SÖHNE FÜR FREMDE HÄNDEL OPFERN? NEIN! (Die "fremden Händel" sind der Schweizer Geschichte entlehnt, aus der Zeit in der die Eidgenossen sich als Söldner verdingten). Diese verbohrte, hinterwäldlerische und FEIGE Denkweise ist es, die ich vor allem Angreife.
              Diesen Aussagen über unser Land kann ich zum grossen Teil zustimmen. Allerdings bemerke ich auch, dass nicht alle Landesteile gleich sind. Damit meine ich nicht sprachliche Landesteile. Zum Beispiel ist die Region Basel sehr weltoffen während die Innerschweiz noch sehr in urkatholischen Ansichten verflochten ist. Das soll keine Pauschalverurteilung sein, lediglich eine Beobachtung.
              Ich habe es satt, die Menschen zu durchschauen. Es ist so leicht, und es führt zu nichts. Elias Canetti
              Take it easy, but take it. Nothing Comes to you, when you waite to long.

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