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USA - Die menschlichen Reaktionen eurer Umgebung

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    USA - Die menschlichen Reaktionen eurer Umgebung

    Die Terroranschläge haben mich persönlich total aus der Bahn geworfen. Ich fühle mit den Menschen die jemand aus ihrer Familie, einen Freund oder ihr Liebstes verloren haben. Fühle mit den Helfern, die wirklich übermenschliches auf sich nehmen, wenn sie ständig in den Trümmern auf entsetzliche Leichenfunde stossen und doch weitermachen müssen. Gegen die Zeit.

    Ich bin am zweiten Tag nach dieser Katastrophe noch immer wie paralysiert und fernab davon dieses Ereignis zur Seite zu legen. Das menschliche Leid drückt mich nieder und ich kann den Gedanken nicht abschütteln, kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

    Und doch kenne ich Leute, die diesen Vorfall kurz wie einen Flugzeugabsturz registriert haben, denen es im Augenblick kurz leid tut und für die das Leben schon wieder total normal weitergeht. Ich kann das nicht verstehen und finde das sehr abgehärtet. Dabei meine ich jetzt nicht Leute, die ihrer "Arbeit" nachgehen, denn das müssen sie ja, sondern Leute, die mit diesem Thema abgeschlossen haben und sich schon wieder auf wirkliche Nebensächlichkeiten konzentrieren. (Die es sogar nervig finden, wenn Leute die Sache aufputschen und das Wort Weltkrieg in den Mund nehmen.)

    Bin ich zu weich, zu emotional oder wachsen manche Menschen schon so mit Katastrophen im TV auf, daß sie es schnell verarbeiten können?

    #2
    Mir geht es genau so. Erst heute morgen fühle ich mich wieder so gut, dass ich daran denken kann, wieder mehr oder weniger "normal" weiterzuarbeiten. Ich bin gerade mitten in den Prügungsvorbereitungen und sollte eigentlich lernen. Gestern konnte ich mich aber den ganzen Tag nicht konzentrieren. Meine Gedanken sind immer wieder abgeschweift, ich habe in Büchern Bilder von den WTC Towers gesucht, ich habe am Fernsehen jede neue Nachricht in mich aufgesogen. Am Abend hatten wir ein Pfadfindertreffen, wir wollten etwas für kommenden Samstag vorbereiten, aber wir haben es nicht weit gebracht, wir haben vor allem über die Katastrophe und die Konsequenzen geredet. Ich muss mich nun einfach zwingen, zu lernen, sonst schaff ich das nicht. Ich hoffe, heute wird es gehen.
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      #3
      Mir gehts genauso!

      Bisher zählte ich auch zu denjenigen, die Katastrophen registriert haben, sich aber nicht weiter damit beschäftigten. Doch diesmal ist es ganz anders...

      Mir fehlen immernoch die Worte, mich hat bisher noch etwas so berührt. Zur Zeit bringe ich einfach nichts vernünftiges zustande, kann mich auf andere Dinge einfach nicht konzentrieren.

      In meiner Umgebung sieht es leider etwas anders aus. Ich verspüre das Bedürfniss, mich mit jemandem darüber zu unterhalten, aber alle, mit denen ich bisher sprach, verfolgen zwar die Geschehnisse, tun sie aber zum größten Teil als eine von vielen ab und nehmen das nicht so ernst wie ich...

      Ich glaube nicht, daß SO viele dermaßen abgehärtet sind. Viele scheinen vielmehr noch immer geschockt zu sein und lassen die Tragödie nicht an sich ran. Denn ein solches Unglück in diesen Ausmaßen hat es bisher noch nicht gegeben!
      There is no emotion - There is peace
      There is no ignorance - There is knowledge
      There is no passion - There is serenety
      There is no death - There is the force

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        #4
        Ich kann Euch das durchaus nachfühlen, wenn ich auch selbe den ersten Schock überwunden habe und versuche ohne Emotionen, kühl und berechnend an dieses Thema ranzugehen. Zwar gelingt es mir nicht immer, aber meistens klappts.

        Allerdings habe ich einen Kumpel, der mir erzählte, er hätte mit seinem Mitbewohner den ganzen Montag vorm Fernseher gehangen und die "schlechte-Witze-Produktion" wäre auf Hochtouren gelaufen. Dies finde ich nicht so prickelnd und vor allem auch fast schon pietätlos.

        Ähnlich haben sich so einige Arbeiter bei der Spedition, bei der ich jetzt in den Semesterferien arbeite, sich in einem ähnlichen Ton gestern darüber "unterhalten".

        Eine dritte Reaktion ist die einer guten Freundin, die z.Zt. in Amerika ist. Sie ist immer noch geschockt und dreht durch. Das liegt aber nicht nur an den Taten, sondern auch daran, was in den USA hochbeschworen wird. Parkistanischen und Indische Freunden von Ihr werden die Türen mit rechten "raus!!!!"-Sprüchen zugekleisert und jeder Ausländer (sie ist auch halb Deutsche, halb Portugiesin) wird doof angeguckt etc... keine einfache Sache das.


        Nun gut. Genug dessen.

        Gruß und Kuss Sebastian
        "Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!" Albert Einstein

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          #5
          Ich denke es ist normal. daß das Leben langsam ( aber wirklich langsman, also nicht gleich wieder Parties usw) weitergeht.
          Aber das ganze wird so schnell nicht aus unseren Köpfen verschwinden -nicht so lange es dort immer noch brennt und die Drahtzieher nicht betraft worden.

          Das ganze ist doch eigentlich immer noch unvorstellbar !

          Das jetzt Moslems von Einzelnen in den USA attackiert werden ist sehr schade, war aber leider abzusehen. Daher müssen die wahren Schuldigen schnell gefunden und bestraft werden, damit die Bevölkerung in den USA zur Ruhe kommt.

          Was die vielen Deutschen in Washington DC betrifft(Botschaftsangehörige und Bundeswehr) so werden sie genauso freundlich behandelt wie zuvor. Die sind dort seit Jahrzehnten und gehören schlicht dazu.

          Ich denke daß das eben nur Einzelne sind die ihrer Wut Luft machen wollen.


          by Sandmann

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            #6
            Es geht nicht darum, daß die Menschen langsam wieder in ihr Leben zurückkehren. Es geht darum, daß ich einige Menschen kenne, die diesen Vorfall nur zur Kenntnis genommen haben. Sagen das es ein schlimmer Vorfall war, aber da ist kein Verstehen des Ausmasses des Anschlags. Weder ein Verstehen was wirklich passiert ist (abgesehen mal von der Politik) noch ein Verstehen was für riesiges Leid über die Bevölkerung hereinbrach. Wie ganz Manhattan noch immer und für Monate geprägt sein wird. In den nächsten Tagen werden immer noch Rettungsmannschaften unter unmenschlichen Bedingungen suchen. In einem Haufen aus Beton, Metall und Leichenresten... Unvorstellbar grausam.

            Wie kann man da leicht zur Tagesordnung übergehen und kein Wort drüber verlieren?

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              #7
              Nun, ich gehöre normalerweise auch zur der Fraktion, die sowas zur Kenntnis nimmt und "im Hintergrund weiterverarbeitet". Aber bei dieser Aktion ist das anders. Ich kann mich immer noch nicht ganz frei davon machen. Mich hat das sehr mitgenommen. Allerdings fällt mir jetzt umso mehr auf, wie abgehärtet ich inzwischen gegen die "kleinere" Anschläge in Israel, Palästina usw. bin. Das findse ich mindestens genauso schade. Auf meiner HP wird man mit einem schwarzen Fenster begrüßt, damit man es so schnell nicht vergißt.

              lebt lange IN FRIEDEN
              op42

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                #8
                Original von Femewolf
                Es geht darum, daß ich einige Menschen kenne, die diesen Vorfall nur zur Kenntnis genommen haben. Sagen das es ein schlimmer Vorfall war, aber da ist kein Verstehen des Ausmasses des Anschlags.
                Original von mir selber
                Allerdings habe ich einen Kumpel, der mir erzählte, er hätte mit seinem Mitbewohner den ganzen Montag vorm Fernseher gehangen und die "schlechte-Witze-Produktion" wäre auf Hochtouren gelaufen.
                Ich habe mir ja noch mal so meine Gedanken zu diesen Leuten gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass viele (die meisten) das ausmaß und die Folgen dieser Katastrophe wohl verstehen, aber das die art ist um so etwas zu verarbeiten oder zu bewältigen. So ist Witze machen oder verdrängen auch ein relativ normaler Prozess... eigentlich... und wenn man weiß... oder de´n Leuten zutraut, dass dem so ist.

                Gruß Sebastian
                "Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!" Albert Einstein

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                  #9
                  @ Bin_Laden_

                  Sehr witzig... haha ... habe sehr gelacht...ach ne, bin ja eingeschlafen beim Lesen des Beitrags...

                  @ Admin:
                  Sauber... gut und schnell reagiert... das Lob ich mir.
                  "Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!" Albert Einstein

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                    #10
                    kurze Info:

                    Heute, um 10:00 kam eine Durchsage in der Schule wegen den Gedenkminuten...gerade, als wir Mathe-Klausur schrieben!
                    Der Lehrer sagte nur, wir sollten weiterarbeiten, und uns nicht irgendwie ablenken lassen......in der Nachbarschule sind gestern alle Arbeiten ausgefallen!!!

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                      #11
                      Was ist das nur für ein Lehrer?

                      Ich hab vorhin Viva gesehen. Jugendliche können dort anrufen. Da rief unter anderem ein Mädchen an, daß Angehörige bei dem Attentat verloren hat. Es ging gestern wieder in die Schule und hat geheult, weil es mit den Gefühlen des Verlustes nicht fertig wurde. Die Lehrer haben diesen Umstand einfach umgangen und normal Unterricht abgehalten. Keiner hat sie gefragt, weshalb sie weint und ob sie darüber reden will.

                      Entweder haben Lehrer Scheuklappen oder sie können mit der momentanen Situation nicht umgehen und sind überfordert. Traurig, daß man in der Hinsicht Lehrer nicht schult.

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                        #12
                        Also aus der Bahn geworfen - oder Umgehauen hat mich der Anschlag und die Vielen Toten nun Ehrlich gesagt nicht...

                        Ich war als ich es hörte schon ein wenig bestürzt - aber nicht so das ich dadurch andauernd daran denken muss...
                        Ich lebe wie vor dem Anschlag genauso weiter wie vorher - bei uns hat sich auch nicht viel geändert - die Leute sind wie vorher auch...

                        es ist passiert und dagegen kann man nichts mehr tun - Ich selbst bin auch Emotional sowieso von "Natur" aus nicht so sensibel - bzw besser ausgedrückt - ich fasse mich schnell und denke nicht mehr darüber nach...
                        bei dem Tod meiner Großeltern habe ich zB Nicht geweint - und auch nicht grossartig viel in meinem Leben umgestellt.
                        Getrauert habe ich schon aber eben auf meine Weise - für Aussenstehende klingt das immer hart - denke ich zumindest - aber ich kenne einige die bei jedem Grossen Unglück immer höllisch Betroffen sind
                        aber ich kenne auch einige (zu welchen ich auch gehöre) die sind zwar betroffen, aber zeigen es nicht - und nach einigen Tagen ist es so als wär nie was passiert...(vom Verhalten der Leute her...)

                        und um einen Vergleich zu ziehen (unabgesehen von Mir oder der Anzahl der Opfer)
                        Bei Familienangehörigen ist man eher zu Trauern bereit als bei Fremden...ist meine Erfahrung...

                        zu dem Lehrer - ich kann es einschätzen das er so denkt: "Es ist passiert aber sollte unser Leben weder beherrschen noch beinträchtigen lassen"
                        Zuletzt geändert von Gast; 13.09.2001, 15:24.
                        »Ich bin Hunger! Ich bin Durst!
                        Ich kann hundert Jahre fasten, ohne zu sterben.
                        Ich kann hundert Nächte auf dem Eis liegen, ohne zu erfrieren.
                        Ich kann einen Strom von Blut trinken, ohne zu bersten. Sagt mir, wer Eure Feinde sind!«

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                          #13
                          Bei uns ist die Hölle los, allgemeine Panik und so weiter. Das hat allerdings mit den allgemeinen Umständen zu tun, zu denen nicht nur diese Ereignisse, sondern auch andere (schwere Meningitis Fälle an unserer Schule) gehören. In meiner Gegend kommt gerade ein Unglück zum anderen, und das war wohl der Höhepunkt.

                          Auch wir haben eine Schweigeminute eingelegt und mit diversen Lehrern über das Thema gesprochen, anstatt Unterricht zu machen, weil unsere Situation Unterricht in dem Sinne sowieso nicht mehr zuläßt.

                          Wären die Terroranschläge gesondert aufgetreten und nicht im allgemeinen Chaos, hätte es sicher nicht so geendet.

                          Ich gehöre ebenfalls zu den Leuten, die sich von derlei Ereignisse nicht aus der Bahn werfen lassen, und nach dem ersten Schreck bin ich wieder in der Lage, das ganze aus einer objektiven, logischen Perspektive zu betrachten, was IMHO das beste ist. Wenn ich jetzt hier als Unmensch gelte deshalb, tut mir das natürlich leid
                          Schaut doch mal auf meinem Blog vorbei... freue mich immer über alte Bekannte!
                          Lest *gute* Harry Potter-Fanfiction!

                          Kommentar


                            #14
                            Originalnachricht erstellt von femewolf
                            Was ist das nur für ein Lehrer?
                            ....
                            Entweder haben Lehrer Scheuklappen oder sie können mit der momentanen Situation nicht umgehen und sind überfordert. Traurig, daß man in der Hinsicht Lehrer nicht schult.
                            das Geschehen ist ein SCHOCK

                            dem denke ich wird jedeR zustimmen
                            und es ist eine Tatsache, dass jeder Mensch auf einen Schock anders reagiert:
                            • der eine mag Reden,--MUSS Reden
                              der andere schweigt,
                              der dritte tut so, als ginge ihm das alles nichts an,
                              der vierte muss Weinen, weil er nicht anders kann
                              der fünfte lacht,---- weil auch Lachen ein Weg ist um Spannungen abzubauen, aber er lacht nicht wirklich, es ist dieses *überdrehte * Lachen,.. ich hoff ihr versteht das, aber das ist so schwer zu erklären, ... so ein Lachen klingt fremd, nicht echt...
                              usw.


                            d.h. ich unterstelle zur Zeit niemanden, dass er das was passiert ist wirklich auf die leichte Schulter nimmt, egal wie wer reagiert,

                            dies wird sich erst später heraus stellen,

                            @ Lehrer:
                            möglicherweise geht es dieser Person ähnlich,--- denkbar ist es ---

                            und außerdem fällt mir immer wieder auf, wie hilflos wir alle manchmal sind, wenn wir Trauernde trösten wollen,
                            • mancher weiß einfach nicht wie,
                              findet keine Worte,
                              hat Angst, dem anderen noch mehr Weh zu tun,
                              usw.


                            ich nehm damit diesen Lehrer nicht in Schutz,
                            ich mag nur aufzeigen, dass all dies **auch** möglich sein kann,

                            ich denk mir, es gibt seit Dienstag genug sichtbare **Schuld***
                            suchen wir nicht noch mehr **Schuldige**,


                            leben wir lange und in Frieden
                            t´bel

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                              #15
                              Originalnachricht erstellt von femewolf
                              Was ist das nur für ein Lehrer?
                              ...imho ein lehrer, den ich und eigentlich auch alle Schulkameraden verstehen!

                              Die Klausur mußte heute geschrieben werden, rein aus terminlichen Gründen!
                              Der Lehrer selber hat diese Minute als "schweigeminute" angesehen und "ausgelebt"; uns persönlich bat er, sich nicht zu beteiligen, damit wir uns auf das, was für uns zu diesem zeitpunkt nunmal wichtiger war, zu beschränken! Wenn wir uns "beteiligt" hätten, wären wir sicherlich aus dem "Rhythmus" gekommen und unsere Gedanken evtl. nicht mehr sammeln können!

                              Des weiteren ist es ein sehr guter Lehrer, der viel und gut erklärt und immer sehr geduldig und verständnisvoll ist...nur mal zu seiner Verteidigung...auch wenn er hier nicht anwesend ist!

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