Computerspiele mit Gewalt als Inhalt (populistisch auch "Killerspiele" genannt)

[Drakespawn]

Sie nennen Computerspiele auch "Killerspiele" und erfinden dreiste Lügen über Spiele, wo man "Frauen vergewaltigen und halbnackte Menschen, die einen um Hilfe anflehen, töten muss", obwohl es solche Spiele nicht gibt.

Doch, solche Spiele gibt es. Sie sind hierzulande aber glücklicherweise eher unbekannt, wer weiß was sonst für ein Theater folgen würde, mal ganz davon abgesehen dass ich sowas definitiv nicht in den Händen eines Minderjährigen sehen wollte. Schlimm genug dass sowas überhaupt existiert.

Aus Fernost kommen einige solche Spiele, die man wohl am treffendsten mit "Vergewaltigungs- und Stalker-RPGs" umschreiben könnte. Ich verzichte aus naheliegenden Gründen hier darauf, Titel oder googlebare Begriffe zu nennen.

[Mortok]

Im Fremdwörterbuch steht:"Amoklaufen <n.;-s; unz.> bes. in Indonesien auftretende Geistesstörung, bei der der Befallene jeden tötet, der ihm in den Weg kommt; jmd. läuft Amok (<mal. amuk "Wut; wütend")"
und :"Amokläufer <m.> geistesgestörter blindwütig Tötender" Also definiert es offensichtlich nicht, ob das Blutbad geplant war oder nicht sondern nur, das jemand Menschen wahllos, in der öffentlichkeit und in großer Zahl umbringt.

[Maritimus]

Solche Spiele gibt es IN DEUTSCHLAND aber nicht. Hier wird sogar an den lächerlichsten Kleinigkeiten zensiert, so dass aus einer Atombombe mal eine Aurorabombe wird, die aber die gleichen Animationen und das Atomwaffen-Symbol benutzt

Solche Spiele würden in Deutschland entweder komplett von der Zensur zerstückelt oder gleich verboten. Dementsprechend sind die Behauptungen der "Experten" oder Politiker, solche Spiele könne man hier spielen, einfach dreiste Lügen.

Übrigens werden auch ganz bewusst illegale Modifikationen am Spiel für das Bildmaterial in Beiträgen benutzt, um die Angst zu schüren. Das ist reine Manipulation und hat mit Pressefreiheit nichts mehr zu tun.

[ChronoWerx]

Jaja, immer wieder diese Diskussion über gewaltverherrlichende Spiele und Filme,
die an allem Schuld haben sollen.
Dieselbe Diskussion gab´s schon in den 80ern.
Da war´s allerdings Metal-Vinyls,
die versteckte satanische Botschaften beim Rückwärts abspielen beinhaltet haben sollen.

Wenn da wirklich ein Zusammenhang bestünde zwischen solchen Spielen
und irgendwelchen Massakern, dann wär ich schon längst unrühmlich in die Geschichte eingegangen.
Schließlich hab´ ich schon zu C64-Zeiten Spiele gezoggt, die in D nicht unbedingt freigegeben waren.
Gut, waren zwar mehr klötzchen, das Ziel des Spiels war aber fast immer das gleiche.
Doom, Quake, Postal, CS, HL, F.E.A.R..... blabla und wie sie nicht alle heißen.
Alles schon gespielt.
Mehr als Entspannung und Belustigung für ein paar Stunden hat´s mir nicht eingebracht.
Aggressiv hat mich sowas nie gemacht,
auch wenn ich zeitweilig auch schon an einem Punkt war,
wo´s mir nicht so gut und mir alles am Arsch vorbei ging.

Nun, wie dem auch sei.
Jetzt wird natürlich wieder die große Verbotskeule ausgepackt.
Allen voran wieder hier in Bayern, wo die Politik eh nur noch durch Profilierungssucht Schlagzeilen macht.
Symptome sind natürlich viel leichter zu bekämpfen als die Ursachen.
Oberflächlich..........
Schon sprießen wieder diese "großen Psychologen" ins Fernsehen
und jeder gibt ein unqualifiziertes Gesabbel nach dem anderen ab.
Politiker hauen selbstverständlich in dieselbe Kerbe, ohne Fachwissen mitzubringen.

Ich kann´s nicht mehr hören!

[Drakespawn]

Solche Spiele gibt es IN DEUTSCHLAND aber nicht.

Offiziell nicht, aber dasselbe gilt AFAIR für Postal, Manhunt und dergleichen. Und wir alle wissen ja, dass "nicht frei zu kaufen" selbst für Fünftklässler heutzutage nicht mehr "Nicht zugänglich" heißt.

In dem Fall ist es reine Glückssache, dass um solche Spiele vergleichsweise wenig Presserummel stattfindet. Ich würde behaupten dass ein Knirps, der auf einer Seite wie GameStar.de etwas über die Indizierung von Manhunt 2 liest sich denkt "Wow, das wurde indiziert, das muss krass brutal sein, das lad ich mir mal!". Was glaubst du wie viele pubertäre Bengel erst auf... nennen wir es mal "auf irgendeine Weise stimulierende" Spiele abfahren würden? Die relativ zahme Hot Coffee-Mod erfreute sich nicht umsonst solcher Beliebtheit.

[Maritimus]

Offiziell nicht, aber dasselbe gilt AFAIR für Postal, Manhunt und dergleichen. Und wir alle wissen ja, dass "nicht frei zu kaufen" selbst für Fünftklässler heutzutage nicht mehr "Nicht zugänglich" heißt.

In dem Fall ist es reine Glückssache, dass um solche Spiele vergleichsweise wenig Presserummel stattfindet. Ich würde behaupten dass ein Knirps, der auf einer Seite wie GameStar.de etwas über die Indizierung von Manhunt 2 liest sich denkt "Wow, das wurde indiziert, das muss krass brutal sein, das lad ich mir mal!". Was glaubst du wie viele pubertäre Bengel erst auf... nennen wir es mal "auf irgendeine Weise stimulierende" Spiele abfahren würden? Die relativ zahme Hot Coffee-Mod erfreute sich nicht umsonst solcher Beliebtheit.

Ich stimme sogar zu. Aber durch ein generelles Verbot von sog. "Killerspielen" würde diese Problematik nicht mal im Ansatz berührt. Schließlich IST das Laden solcher Spiele schon illegal.

[Marpfel]

Ich habe jetzt mal eine ernst gemeinte Frage: Weiß jemand wie hoch man bestraft wird, wenn man ein beispielsweise indiziertes Spiel an einen Minderjährigen verkauft?
Natürlich müsste das stärker kontrolliert werden, aber die Idee scheitert ja schon in der Umsetzung *seufz*

Btw: In den letzten Tagen habe ich ein wunderbares Synonym für "Killerspiel" gehört. Das Wort hörte ich von einem N24-Reporter der gerade in Winnenden war. Nach längerer Einleitung und Benutzung von Wörtern wie:"Ballergames","Schießspiele" und "Kampfspiele" kam er zu dem besten Wort überhaupt. "Krawallspiel"
Irgendwie musste ich dabei an Tetris denken. Dort werden ja auch unschuldige, gestapelte Steinchen weggesprengt, wenn sie sich friedlich in einer Reihe aufstellen. Das ganze wird mit einem verzerrten Explosions-Geräusch untermalt. Und für solche "Gewaltszenen" reicht schon ein Gameboy..... wo soll das hinführen?
Unter Krawallspiel kann man auch dutzende andere Spiele verstehen. "Super Mario" z.Bsp.! Da wird ja auch auf unschuldige Schildkröten gehüpft


MfG Marpfel

[Soundwave]

Nur mal als Einwurf: Der korrekte Begriff für solche "Amokläufe" an Schulen ist eigentlich School Shooting.

Dieser Begriff wurde eingeführt, da es zwischen dem klassischen Amoklauf und dieser Art von Gewalttat einen gravierenden Unterschied gibt:

Dabei handelt es sich meist um eine länger geplante, durchorganisierte Gewalttat,[...]

Ich finde den Artikel bei Wikipedia übrigens sehr gelungen, ich denke man sollte den Politikern das ganze mal zum Auswendiglernen mitgeben

[Evi Kerzel]

Computerspiele sollen verboten werden - aber die Öffentlichen übertragen weiterhin den Biathlon... eine Sportart, bei der Schusswaffen und hohe Trefferquoten belohnt werden. Digital ist das natürlich zu verachten. Wahrscheinlich verstehe ich hier nur etwas falsch.

[Astrofan80]

Computerspiele sollen verboten werden - aber die Öffentlichen übertragen weiterhin den Biathlon... eine Sportart, bei der Schusswaffen und hohe Trefferquoten belohnt werden. Digital ist das natürlich zu verachten. Wahrscheinlich verstehe ich hier nur etwas falsch.

Na ja dann müsste dann aber Biathlon als PC-Spiel auch als Ego-Shooter gelten.

Ich habe jetzt mal eine ernst gemeinte Frage: Weiß jemand wie hoch man bestraft wird, wenn man ein beispielsweise indiziertes Spiel an einen Minderjährigen verkauft?
Natürlich müsste das stärker kontrolliert werden, aber die Idee scheitert ja schon in der Umsetzung *seufz*

Wie bei Alkohol drohen sicherlich Geldstrafen in Höhe von 50.000 €. Ein indiziertes Spiel ist ja nicht verboten sondern es darf

nach § 15 des Jugendschutzgesetzes im Handel nicht öffentlich ausgelegt und nur an Kunden ab 18 Jahren auf Nachfrage nach dem entsprechenden Titel abgegeben werden, nicht importiert oder exportiert werden, nicht im Versandhandel vertrieben werden und in Medien, die Jugendlichen zugänglich sind, nicht beworben werden.

Ich stimme sogar zu. Aber durch ein generelles Verbot von sog. "Killerspielen" würde diese Problematik nicht mal im Ansatz berührt. Schließlich IST das Laden solcher Spiele schon illegal.

Ein Verbot von "Killerspielen" wäre nicht mal das Papier und die Tinte wert, auf dem das Gesetz gedruckt wäre. Der Besitz solcher verbotenen Medien ist nicht strafbar nur der Vertrieb und Wiederverkauf. Außerdem in Zeiten des grenzenlosen Internets, lässt sich das auch schwierig durchsetzen.

Man bedenke auch indiziert ≠ verboten...

[Zefram]

Ein Verbot von "Killerspielen" wäre nicht mal das Papier und die Tinte wert, auf dem das Gesetz gedruckt wäre. Der Besitz solcher verbotenen Medien ist nicht strafbar nur der Vertrieb und Wiederverkauf.

Man kann Gesetze auch so formulieren, dass der Besitz von Medien strafbar ist. Zum Beispiel bei Kinderpornografie ist das ja der Fall.

[newman]

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse oder besser deren Interpretationen sind ja recht widersprüchlich, weswegen es schwer ist genau die Auswirkungen von Gewaltspielen zu erfassen. Definitiv sind sie keine primären Auslöser.

Auf Phoenix kam heute dazu ein Bericht, in dem neurologische Untersuchungen gezeigt wurden, welche Gehirnareale während des Spielens aktiviert werden. Resultat war, dass das Emotionszentrum während des Spielens unterdrückt würde, d.h. der Spieler ist während des Spiels vollkommen ergebnisorientiert.
Das lässt sich nun natürlich so und so interpretieren.
Die eine meinen, das sei ein Indiz dafür, dass man sich Mitgefühl und damit die Hemmschwelle abtrainiere, da das Gehirn sich die Unterdrückung von Gefühlen bei Gewaltsituation durch häufiges Spielen antrainieren könne, die Gegenseite sieht damit auf der anderen Seite belegt, dass Spiele nicht aggressiv machen.

Ich persönlich meine, dass es eine Korrelation, aber keine Kausalität zwischen Spielen und Gewalttaten geben dürfte.
Gewalttäter haben schon vor ihrer Tat Gewaltfantasien, die sie bis zu dieser Tat aber in Fiktionen wie Schiesssport, Filmen, Spielen ausleben. Also nicht das Gewaltspiel oder der gewaltätige Film formen den Gewaltmenschen, sondern der gewaltätige Mensch sucht von sich aus aktiv nach Gewalt sowohl in der virtuellen wie irgendwann auch der realen Welt.

[Enas Yorl]

Man kann Gesetze auch so formulieren, dass der Besitz von Medien strafbar ist. Zum Beispiel bei Kinderpornografie ist das ja der Fall.

Grundgesetz Artikel 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

Einschränkungen der Medienfreiheit müssen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit folgen. Das heißt Altersbeschränkungen und Indizierung müssen dem Ausmaß der Gefährdung angemessen sein. Ein Totalverbot wie z.B. der Kinderpornografie ist nur in besonderen Fällen zulässig.
In Anbetracht der Tatsache das die mögliche Gefahr die von "Killerspielen" (ein blöder Begriff) ausgeht wissenschaftlich umstritten ist, würde ein Totalverbot keiner Klage vor dem Bundesverfassungsgericht standhalten.

[ChronoWerx]

Na ja dann müsste dann aber Biathlon als PC-Spiel auch als Ego-Shooter gelten.

Reine Definitionssache.
Im Grunde ist es ja ein Ego-Shooter.
Man läuft eine Strecke ab, mit dem Ziel dies so schnell wie möglich zu schaffen.
Man ballert mit einer Waffe auf ein Ziel, nur das dieses nicht bewegt wird
und diese auch keiner Lebensform gleicht.
Höchstmögliche Punktzahl ist auch hier nicht gerade zu verachten.

Zu weit hergeholt?
Find ich nicht.

[Enas Yorl]

Reine Definitionssache.
Im Grunde ist es ja ein Ego-Shooter.
Man läuft eine Strecke ab, mit dem Ziel dies so schnell wie möglich zu schaffen.
Man ballert mit einer Waffe auf ein Ziel, nur das dieses nicht bewegt wird
und diese auch keiner Lebensform gleicht.
Höchstmögliche Punktzahl ist auch hier nicht gerade zu verachten.

Zu weit hergeholt?
Find ich nicht.

Nun, beim Biathlon weichen die Ziele nicht aus und die Konkurrenten schießen auch nicht aufeinander. Das sind jedoch grundlegende Elemente eines Ego-Shooters, welche das Biathlon nun einmal nicht aufweist.
Ego-Shooter mit Biathlon zu vergleichen, ist ein konstruiertes und armseliges Argument.