Die Zukunft von General Motors' und seiner Tochterfirmen

[Sinclair_]

Die Frage, die sich mir stellt: Wie gut geht es Opel wirklich und ist es selbstständig überlebensfähig?
Nun stelle man sich vor man steckte wirklich ein paar Milliarden in dessen Eigenständigkeit und 1 Jahr später geht der Laden trotzdem insolvenz, weil Opel in sich nicht mehr funktionierte und nicht erst nur durch GM oder die Finanzkrise in Probleme geriet.

Das ist die böse Frage, die sich mir auch aufdrängt. Hoffentlich gehen da erstmal ein Haufen Sachverständige zu Werke und überprüfen die wirtschaftliche Standfestigkeit und Zukunftsperspektive von Opel, bevor da ordentlich investiert wird.

[Eye-Q]

In den Konsumenten zu "investieren" ist halt nur eine kurzfristige Lösung. Lass es mich so ausdrücken: Um den materiellen Wert einer Volkswirtschaft zu erhalten bzw. zu eröhen, muss in die investiert werden, die (ganz allgemein ausgedrückt) aus Rohmaterialen mehr machen als ihre Einzelteile.

Ein Autobauer (oder auch jede andere Firma, die Geld und Produktionsmittel zu mehr machen als ihre Einzelteile) "schafft" Werte. Ohne solches "Werteschaffen" ist eine Volkswirtschaft über kurz oder lang zum Tode verurteilt.

Rein durch vermehrten Konsum erhöht sich sich leider in erster Linie nur eins: Die Inflation.

Sorry, anscheinend stehe ich echt vor dem Abgrund oder wir reden aneinander vorbei.
Aber Klamottenhersteller, Möbelproduzenten, "Krimskramsgeschäfte", Elektrohersteller aller Sparten und Arten etc schaffen keine Werte bzw. Mehrwert

[Sinclair_]

Sorry, anscheinend stehe ich echt vor dem Abgrund oder wir reden aneinander vorbei.
Aber Klamottenhersteller, Möbelproduzenten, "Krimskramsgeschäfte", Elektrohersteller aller Sparten und Arten etc schaffen keine Werte bzw. Mehrwert

Dochdoch, natürlich! Hast vollkommen Recht. Mir persönlich wäre es sowieso lieber, man würde anstatt in Autos lieber in solche Branchen investieren. Aber Opel ist halt ein Riesending. Da kann man mit einem Aufwand erstmals viele Arbeitsplätze retten. Ob die dann auch Zukunft haben, steht wieder auf einem anderen Blatt.

[Makrovirus]

Eigentlich sollte man sich bei den Subventionen eher weniger auf die Wertschöpfung, sondern eher auf deustche Arbeitsplätze konzentrieren. Die eigentliche Wertschöpfung (also die Arbeit von Ingenieuren und Designern) wird sich immer und überall lohnen, Produktion (und damit Arbeitsplätze) aber nicht.

In Zeiten von Apple und Co. muss man einsehen, dass Werte eben nicht durch physische Arbeit geschaffen werden, sondern durch das Erzeugen von Wertschäzung. So besteht der eigentliche Wert eines iPods mMn im Design und nicht in der Arbeit irgendeiner chinesischen Hardwareklitsche.

[Atahualpa]

Ich kenn mich in der Autoindustrie zwar nicht aus, aber ich würd sagen das die Deutschen Autobauer letztlich ihren Weltmarktanteil unter Umständen ausbauen werden also Folge dieser Krise.
Denn die US-Autokonzerne sind bankrott und ich bezweifle das die irgend wie wieder auf die Beine kommen den Deutschen gehts zwar auch nicht besonders aber denen traue ich es zu das sie da irgendwie durchkommen.

[newman]

Es gäbe ja noch die Japaner mit ihrem Hybrid Antrieb.
Nur irgendwie verbraucht der am Ende irgendwie sogar mehr als ein Diesel Golf. ^^

Die deutsche Autoindustrie allgemein dürfte eigentlich wirklich gut genug da stehen um sich am Ende die Welt mit den Japanern zu teilen. Das heißt aber nicht, dass jede deutsche Marke überleben wird.

[HMS Fearless]

Es gäbe ja noch die Japaner mit ihrem Hybrid Antrieb.
Nur irgendwie verbraucht der am Ende irgendwie sogar mehr als ein Diesel Golf. ^^

Kommt drauf an was du vergleichst

Auf Langstrecken auf der Autobahn verbraucht auch ein Passat Diesel nicht mehr Most als n Prius.
Aber im Stopp and Go verkehr der Stadt dürften der Elektromotor und die Rekuperation durchaus deutlich was einsparen gegenüber einem konventionellen Auto.

[newman]

Kommt drauf an was du vergleichst

Auf Langstrecken auf der Autobahn verbraucht auch ein Passat Diesel nicht mehr Most als n Prius.
Aber im Stopp and Go verkehr der Stadt dürften der Elektromotor und die Rekuperation durchaus deutlich was einsparen gegenüber einem konventionellen Auto.

Gut klar, für die ollen Stadtmenschen ist das sicher was.
VW und BMW haben jetzt doch glaube ich auch die ersten Hybrid Modelle vorgestellt?

Ich persönlich warte ja noch immer darauf, dass mal der richtige, volle Elektromotor massentauglich wird. Wollte man nicht beim Smart und Mini Pilotprojekte dafür starten? Alles andere ist nettes Potential für die Marketingabteilung, ab ob ein bisschen Stopp and Go die Welt rettet.

[Suthriel]

Ich persönlich warte ja noch immer darauf, dass mal der richtige, volle Elektromotor massentauglich wird. Wollte man nicht beim Smart und Mini Pilotprojekte dafür starten? Alles andere ist nettes Potential für die Marketingabteilung, ab ob ein bisschen Stopp and Go die Welt rettet.

Nicht nur du... die E-Motoren haben jetzt shcon verdammt gute Werte und Leistungen, die brauchen sich schon lange nicht mehr hinter den Verbrennern zu verstecken, naja, nur die Stromversorgung bzw. Speicherung ist ja das, was das ganze noch ausbremst... da sollten mal lieber die Gelder hinfließen, dann würden sicher viele Zweige davon profitieren und Aufschwung (an anderer Stelle) bewirken.

[Makrovirus]

Wollte man nicht beim Smart und Mini Pilotprojekte dafür starten?

Gibt es beides schon, bisher aber jeweils nur ein paar hundert zu testzwecken.

Und die Elektromotoren müssen sich leistungsmäßig auch wirklich nicht verstecken, so gibt es z.B. einen Mini E mit 204 PS. Das Problem sind tatsächlich die Akkus und da heißt es jetzt erstmal ein paar JAhre abwarten, ob die vernünftig halten.

[Eye-Q]

Die deutsche Autoindustrie allgemein dürfte eigentlich wirklich gut genug da stehen um sich am Ende die Welt mit den Japanern zu teilen. Das heißt aber nicht, dass jede deutsche Marke überleben wird.

Wären wir hier in einem anderen Thread, würden Monopole an sich wohl heftig kritisiert werden. Aber hauptsache es kommt aus dem eigenen Land, dann sind Monopole ok

[newman]

Wären wir hier in einem anderen Thread, würden Monopole an sich wohl heftig kritisiert werden. Aber hauptsache es kommt aus dem eigenen Land, dann sind Monopole ok

Das hab ich nie gesagt.
Wobei das Oligopole und keine Monopole sind.

Mein erstes Fragezeichen lautet, ob Opel auf Dauer überhaupt überleben kann, rentiert sich eine Milliardenunterstützung also auch langfristig.

Mein zweites Problem besteht darin, dass mal wieder die Großkonzerne im Blickfeld sind. Haben die nicht im Boom noch große Gewinne erzielt und müssten daher noch Rücklagen besitzen, von denen sie ersteinmal zehren könnten?

Ich befürchte, dass diese Krise vor allem Mittelständler entweder insolvenz werden lässt, oder sie zur Fusion mit einem Anderen zwingt. Und so mal wieder die Vielfalt leidet und eine Machtkonzentration stattfindet.

Wir haben eine ewig lange Liste an Mittelständlern, die auf ihrem Gebiet Weltmarktführer, oder unter den Top Firmen der Welt zu finden sind. Ich meine vor kurzem einen SPDler gehört zu haben, der behauptete auch an die Mittelständler sei beim Konjunkturpaket gedacht worden. Weiß jemand genaueres?

[Lord Rover]

Um die Leute tut es mir auch leid, aber wenn der Staat nun Opel am Leben erhält, dann kaufen die Leute ja dann zum Beispiel weniger Volkswagen.
Also kommt Volkswagen als Nächster der Geld will.

Und dann der nächste und der Nächste und der Nächste...eine Kette ohne Ende und der Staat "rettet" dann alles und jeden ?
Das kann er gar nicht, dazu ist er schon viel zu verschuldet.

Diese Argumentation raffe ich jetzt nicht. Nur weil der Staat eigenmächtig Opel rettet, kaufen die Deutschen mehr Opel statt VW? Ich z.b. bin der Meinung, der Staat sollte aufhören UNSER Geld in Pleitefirmen zu stopfen. Soll GM doch kaputt gehen, die sind es selber schuld. Jahrelang haben die den Käufern das Geld noch hinterhergeschmissen, damit die ihre Autos vom Hof bekamen.

Klar geht es um Arbeitsplätze. Ist traurig, ja, aber wo soll man den Schlussstrich ziehen? Heute Opel, morgen die Metro-Gruppe, übermorgen E.On? Bald will jeder ne Hilfe vom Staat, ohne sich selber mal die Mühe zu machen. Den Trara hatten wir ja schon damals beim Holzmann-Konzern.

Und immer heisst es:"Hilfe, wir gehen bankrott. Hilfe!!" Aber verzichtet ein Manager freiwillig auf 10 % seinen Einkommens? Sagt einer der Aktionäre:"Ich will keine Dividende. Investiert das Geld lieber sinnvoll."

Nein, die machen sich nur die Taschen voll und schreien nach mehr. Würde ein einziger Vorstandschef sagen:"So, als Vorbild für meine Angestellten arbeite ich das nächste halbe Jahr für ein Gehalt von 2500 Euro." Das hätte Stil. Aber so ist es nicht.

Darum bin ich der Meinung: wenn kein Konzern Interesse an Opel hat, Pech für die. Opel sollte von GM freigekauft werden, okay. Aber von einem Unternehmen, nicht von UNS.

Btw. (Ironie!!!!!!!!): VW könnte ja Opel kaufen. Dann würde ich mir glatt ein Ticket für das Wörthersee-Treffen kaufen. Denn das Spektakel will ich sehen, wenn Proll auf Vollproll trifft.

[Eye-Q]

2newman: das war ja nicht böse und auch nicht speziell auf dich bezogen.
Ich finde nur, dass gerade im Automobilbereich, aber genauso wie zB bei den Fluglinien, alles sehr auf Monopol hinaus läuft... Oligopol wäre da halt noch die freundliche Umzeichnung dafür.

Was deine Frage der Gewinne als Rücklagen betrifft, die finde ich äußerst interessant. Wenn man sich die Statistiken vor Augen hält, staune ich immer wieder wohin eigentlich das ganze Geld hinverschwindet. Firmen brüsten und rühmen sich ja durchaus Rekordumsätze und Gewinne zu verzeichnen (schon alleine deswegen, weil solche Prognosen und Ankündigungen die Kurse nach oben treiben), aber weist auch nur EIN EINZIGES Jahr ein geringes Plus auf oder gar ein minimales Minus, dann steht Armageddon bevor. Das habe ich NIE verstehen können und werde ich nie verstehen! Ja klar, es wird immer wieder argumentiert, dass das Geld umgehend re-investiert wurde blabla, aber andere Statistiken zeigen, dass da ein riesen Lock klafft zwischen Umsätzen und Investitionen.

[HMS Fearless]

Das Geld versickert in den Caiman (bzw. bösen Schweizer)-Konten der Aktionäre.

Und die werden sich hüten auch nur einen müden Pfennig ihres ach so hart verdienten Zasters zu reinvestieren.