Die neue Rolle der Bundeswehr nach 1990 - SciFi-Forum

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Die neue Rolle der Bundeswehr nach 1990

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    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
    Glaub mir, wer auch immer alles noch mit drin steckt in dem Sumpf, die kommen alle ungeschoren davon.
    Was macht Dich da bitte so sicher?

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      Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
      Glaub mir, wer auch immer alles noch mit drin steckt in dem Sumpf, die kommen alle ungeschoren davon.
      Von welchem Sumpf redest du? Soweit ich die Berichterstattung verfolgen konnte, habe ich in diesem Fall noch nichts über Korruption oder vorsätzliche Fehlplanung oder andere eindeutig schuldhafte Verfehlungen auf deutscher Seite gelesen. Vor allem nichts, weswegen man jemandem unmittelbar die Schuld für irgendwas in die Schuhe schieben sollte.

      Die primären Probleme liegen darin, dass bestimmte Teile der Technik (konkret zB der Kollisionsschutz in der Luft) nicht europäischen Anforderungen entspricht. So etwas ist v.a. deswegen schwer nachzuvollziehen, weil derartige Technik nur als Blackbox geliefert wird. Das heißt, die Europäer haben überhaupt keine Möglichkeit, die Technik direkt zu begutachten und können nur das Endprodukt akzeptieren oder ablehnen.
      An dieser Stelle muss man natürlich auch die Verträge mit den Herstellerfirmen kritisch hinterfragen, möglicherweise oder gar wahrscheinlich wurde zu hart kalkuliert, also zu niedrige Preise genannt, um Aufträge zu bekommen.
      Dafür können aber die deutschen Politiker nichts. Wenn überhaupt, kann man am derzeitigen Minister möglicherweise (!) nur kritisieren, dass er nicht früher den Stecker gezogen hat. Aber das wird die Zukunft zeigen, wenn weitere Fakten bekannt werden.

      Ich sehe zur Zeit keinen Grund, jemanden zu bestrafen. Das kann sich in der Zukunft ändern, aber im Moment ist es so.
      .

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        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
        So etwas ist v.a. deswegen schwer nachzuvollziehen, weil derartige Technik nur als Blackbox geliefert wird.
        Was genau bedeutet das, Black Box?
        Wird die Technik irgendwie versiegelt, da geheim?
        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
        DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
        ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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          Genau das!

          Das sind tatsächlich versiegelte Boxen. Das ist auch in anderen Bereichen der Militär-Technik, zB in der Fliegerei oder bei Panzern, üblich. Wenn mal etwas kaputt geht (wir reden hier von Elektronik), dann können die Bw-Techniker nur die entsprechende Box ausbauen und an den Hersteller schicken.
          Hat ein wenig was mit (militärischem) Spionageschutz, aber vor allem mit Urheberrechten (zivile Industriespionage) und mit Reparaturgebühren zu tun.
          .

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            Laut Grumman haben die Deutschen die Drone allerdings ohne das Kollisionssystem bestellt !
            Life is the Emperor's currency - spend it well

            Ein Deutscher windet sich nicht in juristischen Formulierungen, sondern er spricht Fraktur ! (aus : "Er ist wieder da" von Timur Vermes)

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              Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
              Laut Grumman haben die Deutschen die Drone allerdings ohne das Kollisionssystem bestellt !
              Böööh! Warum denn das bitte?!? Es ist doch wohl offensichtlich, dass eine Drohne natürlich einen Kollisionsschutz braucht!

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                Das sind doch mal ordentliche Kopierkosten! Da kann sich der Copy-Shop um die Ecke ne Scheibe von abschneiden:
                Inzwischen heißt es aus dem Verteidigungsministerium, dass die fehelnde Zulassung der Luftfahrtbehörden daran scheitere, dass die US-Regierung und Northrop Grumman wichtige Dokumente zurückhalten würden und sogar Prüfern der Bundeswehr den Zutritt zu wichtigen Abläufen verweigern. Angeboten wird laut der FAZ, für 160 Millionen Euro alle Unterlagen zu besorgen, damit die “Euro Hawk” sich zukünftig den Luftraum mit zivilen FLugzeugen teilen kann.
                https://netzpolitik.org/2013/eads-un...gangig-machen/

                An dieser Stelle wäre jetzt interessant, was in den Verträgen konkret vereinbart wurde.
                Aber da kommt man wohl nicht so einfach ran.
                .

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                  Macht man sich über sowas nicht VORHER Gedanken? Was für Pfeifen entscheiden das eigentlich?

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                    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
                    Macht man sich über sowas nicht VORHER Gedanken? Was für Pfeifen entscheiden das eigentlich?
                    Im Zweifelsfall immer noch die gleichen Pfeifen wie vor zehn oder zwantig Jahren. Wir wählen ja immer nur das politische Gesicht zu dem Thema, und das nichtmal direkt. Die Beamten im jeweiligen Ministerium sind aber in der Masse nicht an die Legislaturperioden gebunden und versorgen mal Rot-Grün, mal Schwarz-Rot und mal Schwarz-Gelb mit "Entscheidungshilfen". Von daher wird sich natürlich nicht viel ändern, wenn wieder ein Verteidigungsminister abgesägt wird. Die Wurzel für Fehlentscheidungen im Wehretat der Marke Sargfighter usw. liegt mehr bei den sesselfurzenden Schreibtischtätern im Hintergrund. Vordergründig muß der Minister seinen Kopf hinhalten - allerdings auch zu Recht, den er könnte ja erstmal im eigenen Ministerium und auf den Ebenen da drunter aufräumen
                    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                    "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

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                      Ein amüsant-erschreckender Artikel im Spiegel über einige der peinlichsten Pannen der deutschen Rüstungspolitik:

                      Bundeswehr: Eine Chronik der letzten Affären - SPIEGEL ONLINE

                      Wesentlich interessanter als die Frage, inwieweit deMaiziere nun verantwortlich ist oder nicht, ist doch eigentlich die Frage, wann man im Verteidigungsministerium endlich mal aus seinen Fehlern lernt. Jedes einzelne Rüstungsprojekt wird am Ende dreimal so teuer, braucht zehnmal so lange in der Lieferung wie geplant und kann die Hälfte von dem was geplant war - In der Privatwirtschaft wären die Verantwortlichen schon längst gefeuert worden. Es graut mir schon davor, wenn die selben Pappnasen, die das aktuelle Debakel zu verantworten haben, irgendwann über einen möglichen Leopard III, einen Nachfolger für den Tornado oder gar über die geplante Anschaffung von Hubschrauberträgern entscheiden müssen, die Möglichkeiten durch Misswirtschaft und Inkompetenz Geld zu verschwenden sind schier endlos. Und am schlimmsten: Leidtragende sind am Ende diejenigen, die für unser aller Sicherheit und Freiheit ihr leben riskieren: Die Soldaten der Bundeswehr, die durch schlechte und ungeeignete Ausrüstung unnötig in Gefahr gebracht werden.

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                        Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
                        Die Beamten im jeweiligen Ministerium sind aber in der Masse nicht an die Legislaturperioden gebunden und versorgen mal Rot-Grün, mal Schwarz-Rot und mal Schwarz-Gelb mit "Entscheidungshilfen".
                        Ich kann ehrlich gesagt darauf verzichten, dass die Alternative wie in den USA das Austauschen der gesamten Ministerialbürokratie ist, weil man "der anderen Partei" kein Stück traut.
                        Und was die Kostensteigerungen angeht: Das ist doch kein Phänomen nur der Rüstungsindustrie. Immer, wenn die öffentliche Hand Aufträge vergibt, sehen wir dieses Problem. Zum Teil weiß es "jeder" vorher (S21, Flughafen Berlin, ElbPhilharmonie), aber manchmal eben auch nicht. Im Übrigen sind alle derzeit laufenden Rüstungsprojekte wesentlich teurer, als geplant, hierfallen einem neben dem gescheiterten Eurohawk auch noch der Eurocopter, die neuen Fregatten und die Transall ein. Derartige hochkomplexe Verträge sind eben nicht bis auf den Cent hin vorauskalkulierbar.
                        Zuletzt geändert von Seether; 29.05.2013, 09:31.

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                          Das Problem bei solchen Rüstungsprojekten ist halt auch, dass da nicht einfach irgendetwas nach dem Stand der Technik gebaut wird. Oft ist so etwas eine komplette Neuentwicklung und für die beteiligten Unternehmen teils ein gewaltiger Technologiesprung. Da kriegt die Industrie dann auch einen Entwicklungsvertrag, was bedeutet, dass sie unabhängig vom letztendlichen Erfolg des Testexemplars bezahlt wird, solange sie sich nur nach bestem Wissen und Gewissen bemüht hat.

                          Und den Amis geht es ja auch nicht anders. Die überlegen bestimmte Versionen der Global Hawk zu beerdigen, haben haufenweise Probleme mit der F-35 usw.
                          I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                          - George Lucas

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                            Zitat von Seether Beitrag anzeigen
                            Ich kann ehrlich gesagt darauf verzichten, dass die Alternative wie in den USA das Austauschen der gesamten Ministerialbürokratie ist, weil man "der anderen Partei" kein Stück traut....
                            Muß ja auch nicht - ich hab lediglich auf den Ist-Stand hingewiesen und auf den Bereich, in dem ein Minister Einfluß nehmen könnte. Und "aufräumen" muß auch nicht der Komplettaustausch sein - da reicht auch der Austausch einzelner, besonders fehlerhafter Köpfe

                            Die SPD verhält sich übrigens merkwürdig "gesittet" in diesem Fall. Statt laut den Rücktritt zu fordern, belassen es die Sozen bei einer Forderung nach einer Rüge. Damit könnte der Herr Verteidigungsminister dann tatsächlich bis zur nächsten Wahl im Amt überleben.
                            Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                            "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                            Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                              Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                              Das Problem bei solchen Rüstungsprojekten ist halt auch, dass da nicht einfach irgendetwas nach dem Stand der Technik gebaut wird.
                              Ein Antikollisionssystem ist an sich keine neue Technologie, sondern eine etablierte. Laut Northrop Grumman lässt sich der Euro Hawk auch damit ausrüsten, problematisch ist offenbar die Zulassung dieses speziellen Systems in Deutschland. Wobei hier die Informationslage äußerst dürftig ist, ich bin da etwas Skeptisch was die aktuellen Aussagen angeht.

                              Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
                              Oft ist so etwas eine komplette Neuentwicklung und für die beteiligten Unternehmen teils ein gewaltiger Technologiesprung. Da kriegt die Industrie dann auch einen Entwicklungsvertrag, was bedeutet, dass sie unabhängig vom letztendlichen Erfolg des Testexemplars bezahlt wird, solange sie sich nur nach bestem Wissen und Gewissen bemüht hat.
                              Dazu gehört für gewöhnlich auch ein Monitoringprozess des Auftraggebers, das man dabei die Probleme bei der zivilen Zulassung ignoriert hat, finde ich schwer zu glauben. Das wäre selbst für ein Bundesamt ein extremes Maß an Inkompetenz.
                              Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                              Dr. Sheldon Lee Cooper

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                                Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
                                Ein Antikollisionssystem ist an sich keine neue Technologie, sondern eine etablierte. Laut Northrop Grumman lässt sich der Euro Hawk auch damit ausrüsten, problematisch ist offenbar die Zulassung dieses speziellen Systems in Deutschland. Wobei hier die Informationslage äußerst dürftig ist, ich bin da etwas Skeptisch was die aktuellen Aussagen angeht.

                                Dazu gehört für gewöhnlich auch ein Monitoringprozess des Auftraggebers, das man dabei die Probleme bei der zivilen Zulassung ignoriert hat, finde ich schwer zu glauben. Das wäre selbst für ein Bundesamt ein extremes Maß an Inkompetenz.
                                Das war jetzt mehr eine allgemeine Aussage über die von Seether angesprochenen Rüstungsprojekte, die praktisch immer teurer werden. Und natürlich ist "sense and avoid" grundsätzlich nichts neues, für Global Hawk ist es das aber eben schon und natürlich war das Problem auch bekannt, man glaubte aber einfach so ein System etwas frühzeitiger entwickeln zu können.

                                Tatsächlich bestand die WTD 61 bereits im Jahr 2006 auf einem eingebauten Kollisionsschutz für die Drohne – den das US-Basismodell Global Hawk aber schon damals nicht bieten konnte. Zu dem Fluggerät gehöre auch der Einbau "einer (noch zu entwickelnden) "See/Sense and Avoid’ Einrichtung", heißt es im Musterprüfrahmenprogramm der WTD 61 vom 29. September 2006, das damals laut Verteiler auch an EADS und Northrop Grumman geschickt wurde.

                                [...]

                                In einer jetzt von de Maizière ebenfalls an den Haushaltsausschuss übermittelten internen Studie vom 3. Mai 2004 ist bereits damals davon die Rede, dass "ein 'Sense and Avoid'–System im Euro-Hawk zu entwickeln, zu integrieren und zu zertifizieren" sei, "welches mindestens vergleichbare Leistungen wie die eines Piloten im bemannten Flugzeug aufweist". Ein solches "Sense & Avoid" Subsystem sei derzeit im US-Basismodell Global Hawk "noch nicht realisiert," es werde aber für eine deutsche Zulassung des Euro-Hawk "gefordert werden", wussten die Autoren der Studie damals schon. Über dem Papier prangt auch der Name von EADS – dort kannte man also das Problem.

                                Es sei "nach derzeitigem Stand der Technik möglich", es zu lösen, versicherte die Studie damals. Doch das ist bis heute offenkundig nicht gelungen.

                                stern.de exklusiv: Drohnen-Verbot für deutsche Piloten - Politik | STERN.DE
                                Die Amis sind wohl durchaus auch dabei so etwas zu entwickeln, aber nur mal um den Zeithorizont zu veranschaulichen:
                                An airborne sense-and-avoid (ABSAA) system enabling the Northrop Grumman RQ-4 Global Hawk to fly in civil airspace will transition to full-scale development at the end of September [2012] after completion of a final round of research test flights.

                                The multi-sensor system has been in development at the U.S. Air Force Research Laboratory (AFRL) since 2008 under the Multiple Intruder Autonomous Avoidance (MIAA) science and technology program.

                                [...]

                                A system based on MIAA technology is expected to fly on the Global Hawk in 2015, with initial operating capability planned for 2017, says Paul Schaeffer, airborne sense-and-avoid program manager for the Global Hawk program office.

                                Sense-And-Avoid System To Transition To Global Hawk
                                Zuletzt geändert von Leandertaler; 01.06.2013, 08:48.
                                I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                                - George Lucas

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