Die neue Rolle der Bundeswehr nach 1990

[Leandertaler]

Ist meines Erachtens aber schon innerhalb dieser Frist weg. Eine halbe Milliarde Euro im Sand können im Wahlkampf einfach zuviele Wählerstimmern kosten

Das wird jetzt halt davon abhängen, ob Merkel sich von der Sache bedroht fühlt. Dass sie ihm ihr Vertrauen ausgesprochen hat, klingt aber schon mal bedrohlich.

Ansonsten muss man jetzt halt mal feststellen, wann das Projekt hätte gestoppt werden müssen und inwiefern da Mist gebaut wurde. Die vollen 500 Mio. wird man ihm jedenfalls nicht ankreiden können.

[Seether]

Ansonsten muss man jetzt halt mal feststellen, wann das Projekt hätte gestoppt werden müssen und inwiefern da Mist gebaut wurde. Die vollen 500 Mio. wird man ihm jedenfalls nicht ankreiden können.

Wenn Minister erst für das, was man ihnen persönlich ankreiden könnte, zurücktreten müssten, würden wir fast nie irgendeinen Rücktritt sehen.
Jetzt mag die Entscheidung im konkreten Fall eine Sache seiner zwei, drei Vorgänger im Wesentlichen gewesen sein, aber entscheidend ist doch nur, was die öffentliche Meinung über ihn denkt. Mit Fakten oder Realität muss das gar nichts zu tun haben.

[ChrisArcher]

Wenn Minister erst für das, was man ihnen persönlich ankreiden könnte, zurücktreten müssten, würden wir fast nie irgendeinen Rücktritt sehen.
Jetzt mag die Entscheidung im konkreten Fall eine Sache seiner zwei, drei Vorgänger im Wesentlichen gewesen sein, aber entscheidend ist doch nur, was die öffentliche Meinung über ihn denkt. Mit Fakten oder Realität muss das gar nichts zu tun haben.

Das sehe ich genauso. Es würde schon ausreichen, wenn er die politische Verantwortung für das ganze Debakel zu übernehmen hat, um seinen Kopf rollen zu sehen.

[Tibo]

Das sehe ich genauso. Es würde schon ausreichen, wenn er die politische Verantwortung für das ganze Debakel zu übernehmen hat, um seinen Kopf rollen zu sehen.

Was unterscheidt für Dich politische von persönlicher Verantwortung?
Ich mein wie Seether das sagt wären ja im konkreten Fall die Vorgänger verantwortlich. Entsteht dann deiner Meinung nach politische Verantwortung durch Unmut beim Wähler unabhängig vom Handeln des Ministers?

[ChrisArcher]

Was unterscheidt für Dich politische von persönlicher Verantwortung?
Ich mein wie Seether das sagt wären ja im konkreten Fall die Vorgänger verantwortlich. Entsteht dann deiner Meinung nach politische Verantwortung durch Unmut beim Wähler unabhängig vom Handeln des Ministers?

Da hast Du mich missverstanden. Politische Verantwortung ist ungleich persönlicher Verantwortung. Aber ob de Maizieres Kopf nun rollen wird oder nicht, hängt nun einmal nicht von meiner persönlichen Meinung ab, sondern davon, was in der Partei und auch in der medialen Öffentlichkeit daraus gemacht wird.

Ich habe Seethers Post so verstanden, dass sie beschreibt, wie die Realität aussieht. Und ihrer Einschätzung stimme ich zu.

Meine persönliche Meinung ist, dass de Maiziere nur für seine eigenen Verfehlungen verantwortlich gemacht werden darf.

[Seether]

Ich wollte auch nicht primär sagen, ob uns Lothar oder sonst wer dafür "objektiv" verantwortlich zeichnet (das ist ja ganz selten der Fall, meistens treten Minister für Fehler in ihrem Ressort zurück, die irgendein unbekannter Beamter außerhalb ihres persönlichen Sichtbereits begangen hat, weil man dann sagt: Du hast deinen Laden nicht im Griff, quasi eine Art von politischer Organisations - und Aufsichtshaftung), sondern, dass er fliegt, wenn in der breiten Öffentlichkeit der Eindruck vorherrscht, er müsse fliegen. Wie es dazu gekommen ist, ob diese Ansicht berechtigt ist oder nicht, ist eben absolut zweitrangig.

[Tibo]

Ich wollte auch nicht primär sagen, ob uns Lothar oder sonst wer dafür "objektiv" verantwortlich zeichnet (das ist ja ganz selten der Fall, meistens treten Minister für Fehler in ihrem Ressort zurück, die irgendein unbekannter Beamter außerhalb ihres persönlichen Sichtbereits begangen hat, weil man dann sagt: Du hast deinen Laden nicht im Griff, quasi eine Art von politischer Organisations - und Aufsichtshaftung), sondern, dass er fliegt, wenn in der breiten Öffentlichkeit der Eindruck vorherrscht, er müsse fliegen. Wie es dazu gekommen ist, ob diese Ansicht berechtigt ist oder nicht, ist eben absolut zweitrangig.

Ja ist schon klar du beschreibst wie das läuft, das tust du richtig.
@ChirsArcher ich hab das schon richtig verstanden, ich will nur wissen was für dich den Unterschied macht zwischen persönlicher und politischer Verantwortung.
Deiner Einschätzung, dass er nur für persönliche Fehler verantwortlich gemacht werden kann, stimme ich nicht zu. Wenn das zu seiner Zeit im Ministerium muss er dafür grade stehen ob er zur Misere (wann komme da die ersten schlechten Witze Thomas de Misere?) was beigetragen hat oder nicht ist dann egal er hätte sie verhindern müssen.

[Seether]

Ich krieg gerne Recht!

[ChrisArcher]

Ich wollte auch nicht primär sagen, ob uns Lothar oder sonst wer dafür "objektiv" verantwortlich zeichnet (das ist ja ganz selten der Fall, meistens treten Minister für Fehler in ihrem Ressort zurück, die irgendein unbekannter Beamter außerhalb ihres persönlichen Sichtbereits begangen hat, weil man dann sagt: Du hast deinen Laden nicht im Griff, quasi eine Art von politischer Organisations - und Aufsichtshaftung), sondern, dass er fliegt, wenn in der breiten Öffentlichkeit der Eindruck vorherrscht, er müsse fliegen. Wie es dazu gekommen ist, ob diese Ansicht berechtigt ist oder nicht, ist eben absolut zweitrangig.

Ich fürchte allerdings, dass diese Unart nicht abzustellen ist. Mit Schuld daran sind aber mMn die Medien, die sich wie die Geier auf solche Fälle stürzen, um solche Fälle/Leute zu zerhacken. Das ist das Prinzip "Bad news are good news".

- - - Aktualisiert - - -

Ja ist schon klar du beschreibst wie das läuft. ChrisArcher macht aber mehr er sagt, dass das richtig ist. Zumindest verstehe ich ihn so.

Bitte lies noch einmal #2675! Ich finde das eben nicht richtig, aber die Realität sieht nun einmal so aus.

[Leandertaler]

Wenn Minister erst für das, was man ihnen persönlich ankreiden könnte, zurücktreten müssten, würden wir fast nie irgendeinen Rücktritt sehen.
Jetzt mag die Entscheidung im konkreten Fall eine Sache seiner zwei, drei Vorgänger im Wesentlichen gewesen sein, aber entscheidend ist doch nur, was die öffentliche Meinung über ihn denkt. Mit Fakten oder Realität muss das gar nichts zu tun haben.

Auch wenn die öffentliche Meinung gegen einen ist, kann man viel aussitzen, solange die eigenen Leute einen nicht fallen lassen. Gefährlich wird es für de Maizière daher IMHO erst, wenn Merkel ihre Wahlchancen bedroht sieht.
De Maizière braucht jetzt IMHO ein vernünftiges Krisenmanagement und sollte die Angelegenheit möglichst schnell aufklären. Hat er dann nichts total verbockt, wird er diese Lappalie, und dann ist es kaum mehr, überstehen.

[ChrisArcher]

De Maizière braucht jetzt IMHO ein vernünftiges Krisenmanagement und sollte die Angelegenheit möglichst schnell aufklären. Hat er dann nichts total verbockt, wird er diese Lappalie, und dann ist es kaum mehr, überstehen.

Selbst wenn er sich selber nichts zu schulden kommen lassen hat, wird diese Angelegenheit als solche immer noch nicht als Lappalie betrachtet werden, denn das Ganze ist nun einmal keine Lappalie.

[Tibo]

Bitte lies noch einmal #2675! Ich finde das eben nicht richtig, aber die Realität sieht nun einmal so aus.

Hatte es schon editiert während du geantwortet hast.

[Leandertaler]

Selbst wenn er sich selber nichts zu schulden kommen lassen hat, wird diese Angelegenheit als solche immer noch nicht als Lappalie betrachtet werden, denn das Ganze ist nun einmal keine Lappalie.

Wenn die da in über 10 Jahren 500 Mio versenken, dann ist das nicht wirklich von Bedeutung. Rüstungsprojekte dauern immer viel länger, sind immer viel teurer und manchmal geht es eben auch schief. Da fällt die Drohne kaum auf.
Alles, was de Maizière IMHO jetzt machen muss, ist Wulffs Fehler nicht zu wiederholen. Wenn er zügig aufklärt und der Presse so keinen Grund gibt, die Geschichte über viele Wochen selbst aufzuklären, ist das Thema medial in ein paar Tagen durch und 2 Wochen später erinnert sich dann schon niemand mehr daran.

[ChrisArcher]

Wenn die da in über 10 Jahren 500 Mio versenken, dann ist das nicht wirklich von Bedeutung. Rüstungsprojekte dauern immer viel länger, sind immer viel teurer und manchmal geht es eben auch schief. Da fällt die Drohne kaum auf.
Alles, was de Maizière IMHO jetzt machen muss, ist Wulffs Fehler nicht zu wiederholen. Wenn er zügig aufklärt und der Presse so keinen Grund gibt, die Geschichte über viele Wochen selbst aufzuklären, ist das Thema medial in ein paar Tagen durch und 2 Wochen später erinnert sich dann schon niemand mehr daran.

Es ist ja den Nachrichten zu Folge nicht ein millionenschweres Projekt, dass einfach nur schief gegangen ist, sondern es wurden dem Rechnungshof Akten vorenthalten, die bereits sehr viel früher bewiesen hätten, dass das Projekt schief gehen würde. Aus diesem Grund wird ja in Richtung Vertuschung ermittelt. Sollte eine Vertuschung mehrere hundert Millionen verschlungen haben, ist das nicht einfach nur ein Fehler, der hier irgend jemandem passiert ist.

[Bethany Rhade]

Der eigentliche Skandal ist ja, dem Politiker passiert nix. Außer dass er von seinem Posten zurücktritt und selbst wenn er solche Schlamperei selbst verschuldet hat, es passiert einfach nix. Ganz im Gegenteil. Er kriegt dann noch Pension, ist für den Rest seines Lebens versorgt und führt ein sorgenfreies Leben.

Die Herren und Damen Politiker brauchen sich da nun wirklich keinen Kopf machen, ob das, was sie tun und entscheiden, jetzt Mio-fach Steuergelder in den Sand setzt oder nicht.