Die neue Rolle der Bundeswehr nach 1990

[Jack Crow]

Bitte sehr, das ist ja quasi mein Beruf
Ansonsten braucht der Aufwand für ein Schulreferat natürlich nicht ins unermessliche steigen, im Netz gibts da schon einiges zu. Tip: Häufig stößt man bei der Durchsicht der Literaturverzeichnisse von allgemeinen Texten zum Thema Sicherheitspolitik (bzw. natürlich zu jeden anderen Thema ) auch auf speziellere Texte. Manchmal haben die entsprechenden Autoren auch Texte auf ihrer jew. Homepage.

[Gast]

Ansonsten braucht der Aufwand für ein Schulreferat natürlich nicht ins unermessliche steigen, im Netz gibts da schon einiges zu.

Na ja, es ist halt Fachreferat. Das macht 1/3 der mündlichen Note aus, was in Sozialkunde gleichzeitig 1/3 der Zeugnisnote bedeutet. Das sollte man nicht versemmeln. Vor allem ich nicht, der den Posten des Ober"dipferlscheißers" in dem Fach innehat.

[tsuribito]

"Menschenrechte militärisch schützen" beschäftigt sich zwar allgemein mit neuen Aufgaben des Militärs aber nicht direkt mit der Bundeswehr (sondern eben mit humanitären Interventionen - ein sehr viel weiteres Feld).

Richtig. Aber das liest man ja nicht wegen der Bundeswehr, sondern wegen der theoretischen Grundlage für die neue Rolle derselben. Was hat er davon die BW zu beschreiben wenn er zudem keinen Kontext und nichts zu sich ändernden Trends in der Internationalen Szene liefern kann?

Wenn du Interesse hast, kann ich die digitalen Zeitschriftenartikel mal nach was relevantem durchforsten. Die darf ich hier aus copyrightgründen nicht öffentlich posten aber da finden wir schon was

[Jack Crow]

Richtig. Aber das liest man ja nicht wegen der Bundeswehr, sondern wegen der theoretischen Grundlage für die neue Rolle derselben. Was hat er davon die BW zu beschreiben wenn er zudem keinen Kontext und nichts zu sich ändernden Trends in der Internationalen Szene liefern kann?

Selbstverständlich steht auch in jedem Text zur neuen Rolle der Bundeswehr bzw. zu deutscher Außenpolitik was über den Kontext, "neue Kriege" etc. ist ja inzwischen quasi Allgemeingut. Das Thema "Humanitäre Interventionen" ist ja schon ein spezifischer Bereich, nicht jeder Auslandseinsatz ist ja etwa gleich eine humanitäre Intervention. Da kommt man dann recht schnell weg vom eigentlichen Thema wenn man erstmal ICISS etc. erläutern will, und "Menschenrechte..." geht gerade recht ausführlich auf Begriffsdefinitionen, historischen Background etc. ein. Das heißt natürlich nicht daß man das sich nicht angucken sollte - ist halt eine Frage des Zeitmanagements wieviel man da schafft. Für den beschriebenen Zweck reicht zu vielen Themen sicher auch schon ein Handwörterbuchartikel (bei der bpb z.B. erhältlich "Handwörterbuch internationale Politik" von Woyke - bzw. zumindest gabs das mal ).
Digitale Zeitschriften sind aber ein guter Tipp, da gibt es auch viele auf die man umsonst zugreifen kann. Such bei der Uni-Bibliothek deines Vertrauens nach "EZeitschriften", die mit einem grünen Punkt gekennzeichneten sind umsonst.

[Gast]

Sodala, inzwischen bin ich relativ am Ende Angekommen (sowohl mit den Nerven, als auch mit dem Exposé ), habe da aber nochmal eine Frage: Verteidigungspolitische Richtlinien und Weißbuch. Kann man das so sagen, dass die VPR die Grundlage der Verteidigungspolitik darstellen, Auftrag und Fähigkeiten der BW definieren und die Aufgaben gewichten, während das Weißbuch sich auf die Definition der Aufgaben beschränkt und daraus dann Personalstärke, Ausrüstung usw. ableitet? Das geht aus meinen Quellen jetzt leider ned so direkt hervor und ich habe keine Lust das ganze Weißbuch zu lesen...

[Nighthawk_]

Zwar schon ein paar Tage her, aber der erste Soldat der Bundeswehr ist mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet worden:

Auszeichnung für eine außergewöhnliche Tat

Berlin, 06.02.2009.

Für den selbstlosen Einsatz zum Schutz des Lebens eines französischen Kameraden hat Bundesminister der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung den Feldjäger Samuel Lienerth mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet.

Für sein mutiges und vorbildliches Verhalten verdiene der Stabsgefreite besondere Anerkennung, konstatierte Minister Jung bei der Zeremonie im Gästecasino des Berliner Bendlerblocks. Er hatte zuvor auf den Wandel der Bundeswehr von einer Verteidigungsarmee hin zur Einsatzarmee im weltweiten Einsatz hingewiesen.

Was war passiert?

Im kosovarischen Mitrovica war es am 17. März des vergangenen Jahres zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die KFOR-Soldaten vor Ort sahen sich serbischen Demonstranten gegenüber, die zunächst mit Steinen warfen. Bei der Gruppe bedrängter Soldaten befand sich auch Stabsgefreiter Lienerth. Der deutsche Feldjäger war als Personenschützer mit dem Schutz eines französischen Kameramanns beauftragt worden. Für die spätere Strafverfolgung sollte dieser Videomaterial sammeln.

Aus Steinen wurden Molotowcocktails, aus Molotowcocktails Handgranaten und gezieltes Gewehrfeuer. In dieser höchst angespannten Situation vor dem Gerichtsgebäude der Stadt richtete sich das Augenmerk der Demonstranten schnell auf die beiden Soldaten mit der Kamera.

Deren Absicht, die Erstellung von Beweismitteln, war offensichtlich. Damit wurden der Franzose und der Deutsche, der mit aller Kraft darum bemüht war, seinen Kameraden zu schützen, zum Ziel der Aggression.

Als plötzlich serbische Gewehrkugeln um sie einschlugen, reagierte Stabsgefreiter Samuel Lienerth geistesgegenwärtig und zerrte den Franzosen aus der Schusslinie. Das beherzte und rasche Handeln des Feldjägers rettete das Leben des Soldaten und zeigt zugleich die reibungslose Zusammenarbeit verbündeter Nationen mit der Bundeswehr – einer Armee im Einsatz.

quelle: bundeswehr.de

bundeswehr.de: Auszeichnung für eine außergewöhnliche Tat

[max]

Toll, jetzt lohnt es sich ja wieder zu sterben. Es wird Blech verteilt

Vielleicht sollte die CDU dann auch noch den Orden "Held der Arbeit" wieder einführen, der dann für ein paar Leute, die sich besonders kaputt schuften, als "Ausgleich" für das politisch gewollte Senken der Löhne überreicht wird

[Nighthawk_]

Tja, wie unpassend das es bei diesem Zwischenfall keine Toten gegeben hat, nicht?


Und dein Held der Arbeit ist eher was für deine kommunistischen Paradiese.

[max]

Und dein Held der Arbeit ist eher was für deine kommunistischen Paradiese.

Lustige Aussage von jemanden, der unbedingt wollte, dass wieder Blech für "Helden" eingeführt

Da wäre es nur konsequent weiter gedacht, auch dieses Prinzip auf den Rest der Gesellschaft ausdehnen: statt etwas richtigen, nur noch symbolisches Blech. Ist ja auch viel billiger, was ja dann genau auf der Wellenlänge der liegt, die die Vergabe dieses Blechstücks wieder eingeführt haben.

[Sandswind]

Ist ja auch viel billiger, was ja dann genau auf der Wellenlänge der liegt, die die Vergabe dieses Blechstücks wieder eingeführt haben.

Die Argumente, die Du anführst, sprechen ja generell gegen jegliche Auszeichnungen, da sie nur "Blech" sind.

Sollen jetzt auch die Medaillen bei der Olympiade abgeschafft werden? Die sind doch auch nur symbolischer Natur, und der Sportler riskiert nicht selten seine Gesundheit für diesen einen Moment als Held der Massen. Was ist mit zivilen Auszeichnungen für selbstlose Feuerwehrmänner, die Leben retten?

Man kann sich ja über die Bundeswehr und ihre Einsätze vortrefflich streiten, aber diese pauschale Fundamentalkritik schießt völlig über das Ziel hinaus.

[max]

diese pauschale Fundamentalkritik

Bla, bla. Es ging um die Wiedereinführung des "Ehrenkreuzes".

[Sandswind]

Bla, bla.

Niveauvoll vorgetragene, pointierte Argumentation. Beachtlich!

Es ging um die Wiedereinführung des "Ehrenkreuzes".

Deine Argumentation schießt doch völlig über das Ziel hinaus. Die lässt sich nämlich eins zu eins auf jedwede Form der Belobigung übertragen, auch im zivilen Bereich. Sind die alle "nur Blech"? Wie soll denn Anerkennung gezeigt werden?

[Makrovirus]

Deine Argumentation schießt doch völlig über das Ziel hinaus. Die lässt sich nämlich eins zu eins auf jedwede Form der Belobigung übertragen, auch im zivilen Bereich. Sind die alle "nur Blech"? Wie soll denn Anerkennung gezeigt werden?

Na mit Geld natürlich. 1000€ für jeden erlegten Taliban

[Nighthawk_]

Gibt es doch.
Die Kosten für den dann nötigen Rechtsanwalt werden jetzt schließlich vom Bund übernommen.

[Valdorian]

Na, schön dass es auch mal positive Meldungen von Auslandseinsätzen der Bundeswehr gibt. Herzlichen Glückwunsch an den betreffenden Soldaten, sein Ehrenkreuz hat er sich meiner Meinung nach redlich verdient.