Die neue Rolle der Bundeswehr nach 1990 - SciFi-Forum

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Die neue Rolle der Bundeswehr nach 1990

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    Zitat von T`Pau Beitrag anzeigen
    Andererseits: heute bin ich auch bewaffnet und im Wald unterwegs aber ich esse wesentlich besser
    Nach meiner Erfahrung war zumindest das Essen bei der Luftwaffe gar nicht schlecht, also zum Teil schon richtig gut, vor allem dann, wenn man bedenkt, was sie aus dem gemacht haben, was sie geliefert bekommen haben. In den USA war ich ja im Verpflegungswirtschaftsumschlag und da kann ich den Köchen nur mein größtes Lob aussprechen.

    Zitat von Schatten7 Beitrag anzeigen
    du meinst ausgeschüttet bevor du sie angezogen hast?


    Natürlich mein ich das
    Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
    endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
    Klickt für Bananen!
    Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

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      Um mal wieder auf was Aktuelles zu kommen:

      Auf netzpolitik.org wird eine Liste mit Gesetzesvorhaben gepostet, die die Regierung in dieser Legislaturperiode angehen will.

      Darunter auch:
      Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (BundeswehrAttraktivitätssteigerungsgesetzes – BwAttraktStG)

      Ernsthaft jetzt? Die brauchen ein Gesetz, um die Bundeswehr attraktiver zu machen? Das dürfte so ziemlich die maximale Ausgeburt an Bürokratiewahn sein, die mir in der letzten Zeit untergekommen ist.

      Dass es "Attraktivitätsprobleme" gibt, steht sicher außer Frage. Aber ich dachte immer, es sei die Hauptaufgabe des zuständigen Ministeriums, solche Probleme zu lösen - ohne dafür beim Gesetzgeber zu betteln.
      .

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        das könnte daran liegen das die dafür notwendigen Mittel nicht aus dem Verteidigungsetat kommen sondern aus anderen Quellen.

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          Ich war ja nie Soldat und kann deswegen vieles sicher nicht so gut beurteilen wie diejenigen die beim Bund waren.

          Aber aus meiner Sicht hat der Personalmangel vor allem mit 3 Sachen zu tun:

          1) Man hat völlig ohne Not die Wehrpflicht abgeschafft.

          2) Man tut nichts für eine positive öffentliche Wahrnehmung der Armee und einen starken "Corpsgeist" der eine Anziehungskraft nach außen entwickeln könnte. (Könnten sich ja ein paar Linke aufregen, wenn Bundeswehr-Rekrutierungsspots zur "martialisch", Werbung im Kino, im öffentlichen Raum und an Schulen zu häufig oder Uniformen zu hübsch zu wären.)

          3) Was ein anderer User hier mal geschrieben hatte: man tut wohl zu wenig für die Wiedereingliederung von ausscheidenden Zeitsoldaten, sodass die Verpflichtung als Wagnis für die Zukunftsplanung gesehen wird.


          Aus meiner Sicht sollen die sich einfach ein Beispiel an der US Army, dem US Marine Corps und der IDF nehmen.
          Die Beispiele für erfolgreiche Armeen haben die doch direkt vor sich: es sollte nicht so schwer sein, das für den Anfang einfach mal zu kopieren.

          Ansonsten:
          Sowas hier im Kino vor jedem Film - dann klappts auch mit dem Nachwuchs bei der Truppe (Wage ich als Zivilist mal zu behaupten):

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            Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
            Ich war ja nie Soldat und kann deswegen vieles sicher nicht so gut beurteilen wie diejenigen die beim Bund waren.

            Aber aus meiner Sicht hat der Personalmangel vor allem mit 3 Sachen zu tun:

            1) Man hat völlig ohne Not die Wehrpflicht abgeschafft.

            2) Man tut nichts für eine positive öffentliche Wahrnehmung der Armee und einen starken "Corpsgeist" der eine Anziehungskraft nach außen entwickeln könnte. (Könnten sich ja ein paar Linke aufregen, wenn Bundeswehr-Rekrutierungsspots zur "martialisch", Werbung im Kino, im öffentlichen Raum und an Schulen zu häufig oder Uniformen zu hübsch zu wären.)

            3) Was ein anderer User hier mal geschrieben hatte: man tut wohl zu wenig für die Wiedereingliederung von ausscheidenden Zeitsoldaten, sodass die Verpflichtung als Wagnis für die Zukunftsplanung gesehen wird.


            Aus meiner Sicht sollen die sich einfach ein Beispiel an der US Army, dem US Marine Corps und der IDF nehmen.
            Die Beispiele für erfolgreiche Armeen haben die doch direkt vor sich: es sollte nicht so schwer sein, das für den Anfang einfach mal zu kopieren.

            Ansonsten:
            Sowas hier im Kino vor jedem Film - dann klappts auch mit dem Nachwuchs bei der Truppe (Wage ich als Zivilist mal zu behaupten):



            Zu 1:
            Die Wehrpflicht ist keineswegs abgeschafft sondern nur ausgesetzt, kann also bei Bedarf jederzeit sofort wieder gelten.
            Ist in USA btw. genauso
            Die Wehrpflicht wie sie die Bundeswehr zuletzt hatte war vollkommen Sinnlos und Zeitverschwendung von allem.
            In unserer Einheit hat mal einer ausgerechnet das die Wehrpflichtigen, nach Abzug von Grundausbildung, Spezial-Grundausbildung,Urlaub,Wochenenden,Feiertagen etc. gerade mal effektiv 2 Monate da gewesen sind...vorausgesetzt sie wurden nicht auch noch Krank.
            2 Jahr Wehrpflicht wären erforderlich damit man die Soldaten brauchbar Einsetzen kann.
            Als damals für Bosnien Soldaten gesucht wurden, wurden Wehrpflichtige gar nicht erst in Betracht gezogen ausgenommen es waren längerdienende (Wehrpflichtige, keine Zeitsoldaten) also mind. 18 Monate.
            Unter anderem weil noch eine Spezialausbildung stattfand die je nach dem 1-2 Monate dauerte (so hoch *gewichtet* hat man schon in den 90er die Grundausbildung).
            Ein weiterer Beispiel aus meiner damaligen Einheit, ein Gepard hatte 3 Besatzungen, 1 in Panzer, 1 ruhend 1 als Sicherung so das 24/7 Betrieb sichergestellt war.
            Zu endzeit der Wehrpflich sah es dann so aus das, aus Not, 1 Besatzung aus Zeit und längerdienenden Soldaten bestand, diese bediente den Panzer, machte Übungen etc cc.
            die 2 anderen Besatzungen wurden aus Wehrpflichtigen gebildet, die konnten grob den Panzer bewegen und auf den richtigen Knopf drücken damit der Feuerleitrechner selbstständig die Flugziele bekämpfte desweiteren waren sie für Putzen und technischen Dienst zuständig, Sicherung etc. so das die *richtige* Besatzung hier entlastet wurde.
            Der einfache hintergrund war das, bis sie die Spezial-Grundausbildung absolviert hätten die für die Flugabwehrpanzer vorgesehen war, wäre ihre Wehrpflicht vorbei (10 Monate damals).
            Ich war in der Einheit Fernmeldezugführer und hab es mit Wehrpflichtigen ähnlich gehandhabt...die Zeitsoldaten und längerdienende (die dann zb. den LKW Führerschein machten---bei Wehrpflichtigen wäre es Zeitverschwendung) waren die Besatzungen der Füchse und 2tgl Funk und der rest putzte....
            Die einzigen die damals für die Wehrpflicht waren waren die hohen Offiziere und zwar deswegen weil man ihnen halt befohlen hat dafür zu sein.
            Du siehst die Wehrpflicht hätte gar nix geändert sondern nur einen haufen unbrauchbaren quasi-Zivilisten in Uniform erzeugt die man dann beschäftigen musste (zu meiner Zeit hauptsächlich mit Sport....frisst viel Zeit und kostet wenig^^).

            volle Zustimmung zu Punkten 2 und 3

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              Zitat von Schatten7 Beitrag anzeigen
              Zu 1:
              Die Wehrpflicht ist keineswegs abgeschafft sondern nur ausgesetzt, kann also bei Bedarf jederzeit sofort wieder gelten.
              Ist in USA btw. genauso
              Die Wehrpflicht wie sie die Bundeswehr zuletzt hatte war vollkommen Sinnlos und Zeitverschwendung von allem.
              In unserer Einheit hat mal einer ausgerechnet das die Wehrpflichtigen, nach Abzug von Grundausbildung, Spezial-Grundausbildung,Urlaub,Wochenenden,Feiertagen etc. gerade mal effektiv 2 Monate da gewesen sind...vorausgesetzt sie wurden nicht auch noch Krank.
              2 Jahr Wehrpflicht wären erforderlich damit man die Soldaten brauchbar Einsetzen kann.
              Als damals für Bosnien Soldaten gesucht wurden, wurden Wehrpflichtige gar nicht erst in Betracht gezogen ausgenommen es waren längerdienende (Wehrpflichtige, keine Zeitsoldaten) also mind. 18 Monate.
              Unter anderem weil noch eine Spezialausbildung stattfand die je nach dem 1-2 Monate dauerte (so hoch *gewichtet* hat man schon in den 90er die Grundausbildung).
              Ein weiterer Beispiel aus meiner damaligen Einheit, ein Gepard hatte 3 Besatzungen, 1 in Panzer, 1 ruhend 1 als Sicherung so das 24/7 Betrieb sichergestellt war.
              Zu endzeit der Wehrpflich sah es dann so aus das, aus Not, 1 Besatzung aus Zeit und längerdienenden Soldaten bestand, diese bediente den Panzer, machte Übungen etc cc.
              die 2 anderen Besatzungen wurden aus Wehrpflichtigen gebildet, die konnten grob den Panzer bewegen und auf den richtigen Knopf drücken damit der Feuerleitrechner selbstständig die Flugziele bekämpfte desweiteren waren sie für Putzen und technischen Dienst zuständig, Sicherung etc. so das die *richtige* Besatzung hier entlastet wurde.
              Der einfache hintergrund war das, bis sie die Spezial-Grundausbildung absolviert hätten die für die Flugabwehrpanzer vorgesehen war, wäre ihre Wehrpflicht vorbei (10 Monate damals).
              Ich war in der Einheit Fernmeldezugführer und hab es mit Wehrpflichtigen ähnlich gehandhabt...die Zeitsoldaten und längerdienende (die dann zb. den LKW Führerschein machten---bei Wehrpflichtigen wäre es Zeitverschwendung) waren die Besatzungen der Füchse und 2tgl Funk und der rest putzte....
              Die einzigen die damals für die Wehrpflicht waren waren die hohen Offiziere und zwar deswegen weil man ihnen halt befohlen hat dafür zu sein.
              Du siehst die Wehrpflicht hätte gar nix geändert sondern nur einen haufen unbrauchbaren quasi-Zivilisten in Uniform erzeugt die man dann beschäftigen musste (zu meiner Zeit hauptsächlich mit Sport....frisst viel Zeit und kostet wenig^^).

              volle Zustimmung zu Punkten 2 und 3
              Danke für die detailierten Ausführungen.
              Da tun sich wirklich Abgründe auf.

              Weißt du was ich manchmal denke?
              Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, vielleicht wäre ein "Reboot" deutscher Streitkräfte am besten.

              Neuer Name, neue Gliederung, neues Selbstverständnis, neue Traditionen, neue Einkleidung und dann Ausbilder vom USMC und von der IDF die von 0 an alles neu aufbauen.

              Kommentar


                Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                Danke für die detailierten Ausführungen.
                Da tun sich wirklich Abgründe auf.

                Weißt du was ich manchmal denke?
                Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, vielleicht wäre ein "Reboot" deutscher Streitkräfte am besten.
                Das würde rein gar nichts ändern.

                Im Kern ist die Bundeswehr nach wie vor eine kompetente Armee, die dafür, wie wenig Mittel sie bekommt gar erstaunliches leistet. Was in den vergangenen 20 Jahren passiert ist war halt, dass die Politik gesagt hat: "Fein! Wir haben ganz viele tolle neue Aufgaben für euch. Ihr müsst jetzt mehr und ganz andere Sachen machen als vorher, dafür kriegt ihr aber auch viel weniger Geld und weniger Leute."

                Man kann für wenig Geld eine durchaus abschreckende Territorialverteidigungsarmee haben; man muss ja nicht jeden Feind besiegen können, man muss nur dafür sorgen, dass der Sieg für ihn so teuer würde, dass sich ein Krieg für ihn nicht lohnt, und das würde die Bundeswehr mit den momentanen Resourcen und dem momentanen Personal hinkriegen - keine Frage.

                Wenn man aber eine Armee will, die in der Lage ist, weltweit mehrere Kampf- und Friedenssicherungseinsätze gleichzeitig zu führen, Piraten zu bekämpfen, die Logistik für Katastrophenhilfe und Guerillakriegsführung von Verbündeten bereitzustellen und dabei auch noch gut auszusehen, der muss eben tiefer in die Tasche greifen.

                Neuer Name, neue Gliederung, neues Selbstverständnis, neue Traditionen, neue Einkleidung und dann Ausbilder vom USMC und von der IDF die von 0 an alles neu aufbauen.
                Die Bundeswehr braucht das nicht. Die Bundeswehr braucht GELD!

                Meine Idee wäre aber wirklich, den Laden dichtzumachen (oder sagen wir mal: Das Heer abzuschaffen. Luftwaffe und Marine kann man ja in abgespeckter Form erhalten) und eine Nebenberufs-Armee nach dem Vorbild der freiwilligen Feuerwehren aufzubauen. Das würde reichen, um "den Russen" (oder wen auch immer, der uns erobern wollte) abzuhalten, wäre billig, die Streitkräfte wären gut in der Bevölkerung verankert, und als Nebeneffekt wäre es für die Politiker unmöglich, im Ausland Krieg zu spielen.

                Kommentar


                  Zitat von Redphone Beitrag anzeigen
                  Die Bundeswehr braucht das nicht. Die Bundeswehr braucht GELD!

                  Meine Idee wäre aber wirklich, den Laden dichtzumachen (oder sagen wir mal: Das Heer abzuschaffen. Luftwaffe und Marine kann man ja in abgespeckter Form erhalten) und eine Nebenberufs-Armee nach dem Vorbild der freiwilligen Feuerwehren aufzubauen. Das würde reichen, um "den Russen" (oder wen auch immer, der uns erobern wollte) abzuhalten, wäre billig, die Streitkräfte wären gut in der Bevölkerung verankert, und als Nebeneffekt wäre es für die Politiker unmöglich, im Ausland Krieg zu spielen.
                  Das würde auch nichts ändern. Ohne High-Tech geht heute nichts mehr - und dafür braucht man eben eine Spezialausbildung. Das gilt nicht nur zu Lande und in der Luft, sondern auch beim Heer. Schatten7 hat ja oben ein Beispiel beschrieben.
                  Selbst der "einfache Fußsoldat" der Zukunft wird mit Elektronik eingedeckt sein. Angefangen bei IR-Sensoren bis hin zu Tablets (oder Helmdisplays) mit Lagekarten. Spezialkräfte haben das wahrscheinlich schon heute.

                  Eine Armee aus "nebenberuflichen" Infanteriesoldaten, die an ein paar Wochenenden im Jahr das Schießen trainieren, um das Land vor einer Invasion zu schützen, hätten einem gut ausgestatteten Angreifer nichts entgegenzusetzen. Weder praktisch noch moralisch.
                  Das gilt auch, wenn sie zahlenmäßig klar im Vorteil wäre.
                  Eine "Armee der Massen" hat ausgedient - viel zu teuer und dafür viel zu ineffektiv.


                  Ich denke, der heute einzig gangbare Weg, um das zu bewältigen, ist eine hoch-professionelle Berufsarmee, mit wenigen, aber ausgezeichnet ausgebildeten Spezialisten, die technisch auf dem neuesten Stand sind.
                  Dazu eine Mitgliedschaft in einer internationalen Gruppe, deren Mitglieder sich gegenseitig militärisch unterstützen: wie zB die NATO.
                  Und all das geht eben tatsächlich nur mit Geld.

                  Im Kern ist die Bundeswehr nach wie vor eine kompetente Armee, die dafür, wie wenig Mittel sie bekommt gar erstaunliches leistet.
                  Ja, da stimme ich zu.
                  Zuletzt geändert von xanrof; 23.10.2014, 01:13.
                  .

                  Kommentar


                    @ Redphone:

                    Meine Idee wäre aber wirklich, den Laden dichtzumachen (oder sagen wir mal: Das Heer abzuschaffen. Luftwaffe und Marine kann man ja in abgespeckter Form erhalten) und eine Nebenberufs-Armee nach dem Vorbild der freiwilligen Feuerwehren aufzubauen. Das würde reichen, um "den Russen" (oder wen auch immer, der uns erobern wollte) abzuhalten, wäre billig, die Streitkräfte wären gut in der Bevölkerung verankert, und als Nebeneffekt wäre es für die Politiker unmöglich, im Ausland Krieg zu spielen.
                    Genau das sehe ich entschieden anders.
                    Genauso wie einem exellent trainierten Einzelkämpfer in einer U-Bahn aus seiner Stärke eine besondere Verantwortung für den Schutz anderer Fahrgäste vor Schlägern und Verbrechern erwächst, erwächst einem demokratischen Staat aus wirtschaftlicher Kraft eine Verantwortung für die gesamte zusammenwachsende Weltgemeinschaft - für jedes unendlich kostbare Menschenleben und die Entwicklungsmöglichkeiten jedes Menschen in jedem Land.

                    Dieses "Kriegspielen" wie du es nennst ist nichts anderes als die weltweite Erzwingung, Verteidigung und Sicherung einer Ordnung im Geiste von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten.
                    Würden sich die NATO-Staaten mit all ihrem Wohlstand dieser moralischen Verantwortung entziehen und Tyrannen und insbesondere Islamisten weiter wüten lassen, würden sie sich schwer schuldig machen bzw. tun dies im Moment im Irak und Syrien.

                    Wie ich schon in vielen Themen hier geschrieben habe: in einer Welt die man in wenigen Tagen und Stunden umrunden kann gibt es keine Zustände und Konflikte mehr die nicht jeden Menschen gleichermaßen angehen und moralisch herausfordern würden.
                    Außerdem stehen wir meiner Meinung nach in den Anfängen einer Konfrontation mit dem weltweiten Islamismus, die an uns inhaltlich andere aber ähnlich hohe militärische Anforderungen stellt wie die Konfrontation mit dem Sowjetkommunismus im letzten Jahrhundert.

                    Ich stelle also die Neuausrichtung der Bundeswehr nicht in Frage.
                    Ich denke nur sie kommt zu spät und zu halbherzig und mit einem viel zu geringen Budget.

                    In gewisser Hinsicht finde ich deine Idee nicht schlecht:
                    Ich würde auch eine Art halbpolizeiliche, paramilitärische Territorialverteidigung organisieren, ein bisschen so wie der alte Bundesgrenzschutz aber auch die Armee der Schweiz oder die Nationalgarde in den USA.
                    Man könnte ein System von Wehrpflicht und großen aktiven Reservistenverbänden halten, um im Fall eines Angriffs 1 bis 2 Millionen grundlegend ausgebildeter Männer und Frauen mit einfachen und preiswerten Waffensystemen aktivieren zu können.
                    Ich würde sogar soweit gehen dafür ausrangiertes Militärgerät anderer Staaten preiswert aufzukaufen.

                    Daneben würde ich aber auch eine Berufsarmee ungefähr in der Stärke der heutigen Bundeswehr anstreben, die mit allem was sie hat darum ringt an der Spitze des Weltniveaus Anschluss zu finden, d.h. in etwa beim Ausbildungsniveau und Kampfwert der U.S. Marines, die sich selbst ja in einer ähnlichen Größenordnung bewegen bei der Truppenstärke.
                    Diese Streitkraft wäre dann einzig und allein für den globalen Einsatz vorgesehen und könnte ohne großes Hick-Hack mit 50, 60, 70 Tausend Mann weltweit verlegt werden in Operationen mit unseren NATO-Partnern.

                    Noch besser wäre es so ein System im Zuge einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft zu schaffen - eine Europaarmee.

                    Mit sowas wären wir fit für die Zukunft.
                    Zuletzt geändert von C.Baer; 23.10.2014, 13:16.

                    Kommentar


                      Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                      @ Redphone:
                      Genau das sehe ich entschieden anders.

                      [...]

                      Dieses "Kriegspielen" wie du es nennst ist nichts anderes als die weltweite Erzwingung, Verteidigung und Sicherung einer Ordnung im Geiste von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten.
                      Würden sich die NATO-Staaten mit all ihrem Wohlstand dieser moralischen Verantwortung entziehen und Tyrannen und insbesondere Islamisten weiter wüten lassen, würden sie sich schwer schuldig machen bzw. tun dies im Moment im Irak und Syrien.
                      Ich hab dir auf diesen Standpunkt ja schonmal hier geantwortet: Diese Versuche haben in den letzten 15 Jahren alleine eine viertel Million Zivilisten das Leben gekostet.

                      In gewisser Hinsicht finde ich deine Idee nicht schlecht:
                      Ich würde auch eine Art halbpolizeiliche, paramilitärische Territorialverteidigung organisieren, ein bisschen so wie der alte Bundesgrenzschutz aber auch die Armee der Schweiz oder die Nationalgarde in den USA.
                      Man könnte ein System von Wehrpflicht und großen aktiven Reservistenverbänden halten, um im Fall eines Angriffs 1 bis 2 Millionen grundlegend ausgebildeter Männer und Frauen mit einfachen und preiswerten Waffensystem aktivieren zu können.
                      Ich würde sogar soweit gehen dafür ausrangiertes Militärgerät anderer Staaten preiswert aufzukaufen.
                      Die Bundeswehr muss kein ausrangiertes Militärgerät von anderen Staaten preiswert kaufen. Momentan verkauft die Bundeswehr ständig topmodernes Wehrgerät für 'n Appel und 'n Ei an andere Staaten. (Weiß eigentlich jemand, wo genau die 1.800(!) Leopard 2 hinverschwunden sind, die die BW seit 1990 aus dem aktiven Dienst entfernt hat?).

                      Wenn es analog zur freiwilligen Feuerwehr eine freiwillige Verteidigungsarmee gäbe, wo man halt am Wochenende und gelegentlich für ein paar Wochen auf Lehrgängen ausgebildet wird, wir könnten uns vor Freiwilligen nicht retten. Panzerfahren!

                      Und wer meint, das ginge doch gar nicht wegen High-Tech-Armee etc., der unterschätzt das, was die freiwilligen Feuerwehren heutzutage leisten, gewaltig.

                      Daneben würde ich aber auch eine Berufsarmee ungefähr in der Stärke der heutigen Bundeswehr anstreben, die mit allem was sie hat darum ringt an der Spitze des Weltniveaus Anschluss zu finden, d.h. in etwa beim Ausbildungsniveau und Kampfwert der U.S. Marines, die sich selbst ja in einer ähnlichen Größenordnung bewegen bei der Truppenstärke.
                      Um das zu bezahlen müssten wir Harz-4 kürzen, die Pendlerpauschale abschaffen und die Mehrwehrsteuer um 6,5 Prozentpunkte erhöhen. Das ist politisch nicht machbar.

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                        Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                        Ich denke, der heute einzig gangbare Weg, um das zu bewältigen, ist eine hoch-professionelle Berufsarmee, mit wenigen, aber ausgezeichnet ausgebildeten Spezialisten, die technisch auf dem neuesten Stand sind.
                        Dazu eine Mitgliedschaft in einer internationalen Gruppe, deren Mitglieder sich gegenseitig militärisch unterstützen: wie zB die NATO.
                        Und all das geht eben tatsächlich nur mit Geld.
                        Ja, da stimme ich zu.

                        Genau darüber haben sich mein Vater, Schwiegervater, die Söhne mal bei "einem Bier"
                        unterhalten.
                        Die Älteren gestützt auf sehr sehr traurigen Selbsterfahrungen, die Jüngeren aus dem "abgerissenen" Wehrdienst. Konsens war, das Wehrdienst unter einer bestimmten (18 Monate?) Dauer nur gefährlich ist, die Begründung wurde schon weiter OBEN gegeben.

                        Eine Möglichkeit wäre ,unserer gemeinsamen Meinung nach, ein "stehendes Heer" (Berufsarmee) mit einer gefestigten Verankerung in der Bevölkerung.
                        Da High Tech eben nicht in der Freizeit zu beherrschen ist, und eine Einsatzbereitschaft garantiert werden muss. (Siehe mein Bruder, - Flack Raketen, nur ab 36 Monate Wehrdienst, techn. Ausbildung).


                        mfg

                        Prix
                        Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

                        Kommentar


                          Zitat von Prix Beitrag anzeigen
                          (Siehe mein Bruder, - Flack Raketen, nur ab 36 Monate Wehrdienst, techn. Ausbildung).
                          Da kommt natürlich auch noch dazu, dass schon die Ausbildung entsprechend teuer ist und sich erst ab einer gewissen Dauer rechnet. Das noch nicht mal nur das reine umgehen können mit Technik.
                          Für meine Königin, die so reich wäre, wenn es sie nicht gäbe ;)
                          endars Katze sagt: “nur geradeaus” Rover Over
                          Klickt für Bananen!
                          Der süßeste Mensch der Welt terra.planeten.ch

                          Kommentar


                            Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                            Danke für die detailierten Ausführungen.
                            Da tun sich wirklich Abgründe auf.

                            Weißt du was ich manchmal denke?
                            Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, vielleicht wäre ein "Reboot" deutscher Streitkräfte am besten.

                            Neuer Name, neue Gliederung, neues Selbstverständnis, neue Traditionen, neue Einkleidung und dann Ausbilder vom USMC und von der IDF die von 0 an alles neu aufbauen.

                            Naja das USMC ist leider strengenommen scheiße. Da lässt der Laie sich zu sehr blenden von Filmen. DasUSMC hat 2003 ganz schön versagt, seine Ausbildungsmethoden reichen vielleicht um Idoten zu Befehlidioten zu machen, aber nicht für Moderne Soldaten

                            die IDF ist sicherlich die Effektivste Wehrpflichtarmee, das steht fest. Ich würde mich aber eher an den Streitkräften von UK Orientieren.


                            Nein das Problem ist eher das die Deutschen im allgemeinen eine Naive Weltsicht haben, Geopolitik oder Geostrategie existiert für die Politik nicht. Und jeder Politiker der was von Interessen oder Schutz von Interessen erzählt, kann im Grunde schon seine Sachen packen.

                            Nein, solange Deutschland ein gestörtes Verhältnis zu seinen Streitkräften hat, so lange wird es Schwierig werden den Beruf Attraktiv zu gestalten.

                            Bedenken wir mal an die Beispiele was Los ist wenn die BW an Schulen werben will. Irgendeine Schulde bekam einen Preis weil sie das erfolgreich verhindert hat.

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                            Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
                            Eine Armee aus "nebenberuflichen" Infanteriesoldaten, die an ein paar Wochenenden im Jahr das Schießen trainieren, um das Land vor einer Invasion zu schützen, hätten einem gut ausgestatteten Angreifer nichts entgegenzusetzen. Weder praktisch noch moralisch.
                            Das gilt auch, wenn sie zahlenmäßig klar im Vorteil wäre.
                            Eine "Armee der Massen" hat ausgedient - viel zu teuer und dafür viel zu ineffektiv.
                            Ja, da stimme ich zu.

                            Das ist letzendlich auch ein Trugschluss. Man kann Quantität allein nicht mit Technik aufwiegen. Das ist alle auch sehr vom Einsatzart abhängig. Aber die USA sind mit der Methode die letzten 10 Jahre nicht weit gekommen.

                            Natürlich braucht man nicht mehr die Massen wie im KK, aber das Territorialheer, könnte durchaus auf einem System der Nationalgard, Miliz ala Schweiz laufen.

                            aber auch so ein System kostet und war ja damals durch die Regelmäßige Reservistenübgungen gegeben.

                            Ist ja nicht so das der Infantrist bis Feldwebel Abitur haben muss bzw Studiert. Sprich die Anforderungen entsprechen eben auch einem breiten Teil der Menschen die diese Anforderungen auch Zivil erfüllen muss.

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                              Zitat von Feydaykin Beitrag anzeigen

                              die IDF ist sicherlich die Effektivste Wehrpflichtarmee, das steht fest. Ich würde mich aber eher an den Streitkräften von UK Orientieren.
                              Kann es sein das da ein ganz anderes Verhältnis " zur Waffe" mitspielt? Da wird nicht jeder (Legal-) Waffenbesitzer als potenzieller Mörder, oder "Narr" diffamiert.

                              Bewaffnete, entspannt plauderne Frauen, beim Kaffee trinken, wo gibds das noch?

                              mfg

                              Prix
                              Die Eisenfaust am Lanzenschaft, die Zügel in der Linken........

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                                Zitat von C.Baer Beitrag anzeigen
                                2) Man tut nichts für eine positive öffentliche Wahrnehmung der Armee und einen starken "Corpsgeist" der eine Anziehungskraft nach außen entwickeln könnte. (Könnten sich ja ein paar Linke aufregen, wenn Bundeswehr-Rekrutierungsspots zur "martialisch", Werbung im Kino, im öffentlichen Raum und an Schulen zu häufig oder Uniformen zu hübsch zu wären.)
                                Und das ist gut so. Willst du es als erstrebenswert darstellen, vielleicht irgendwann eine Kugel in den Schädel zu bekommen? Warum gibt man in die Bundeswehr-Spots nicht die Bilder von erschossemen Soldaten und zerbombten Zivilisten? Willst du die Kinder, die diese Werbespots sehen, etwa anluegen? Und dann auch noch an Schulen? Bist du verrueckt, in welchem Jahrtausend leben wir denn bitte?

                                Die Bundeswehr hat kein Personalproblem. Bevor man nachdenken sollte, weitere Leute anzustellen, sollte man mal darauf achten, dass man mit denen, die man hat, ueberhaupt etwas machen kann, da hat der Herr Schäuble ganz recht.

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