Nachrichten des Tages

[T`Pau]

Ich fand die Äußerungen in keiner Weise islamfeindlich. Es gehört zum Job eines Kirchenoberen, den eigenen Anhängern Honig um den Bart zu schmieren.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß ähnliche Äußerungen während des Freitagsgebetes nicht fallen, zumindest ab und an.
Das macht es natürlich alles nicht besser, aber da gibt sich ein Bischof mit so manchem muslimischem Prediger nur wenig.
Religion spaltet mehr als daß sie vereint.

[Seether]

Ganz ehrlich? Natürlich darf einem konservativen Kardinal der konservativen Römisch-Katholischen Kirche eine kinderreiche röm-katholische, gläubige Familie mehr wert sein eine, die dem "Erbfeind" Islam zugetan ist. Was gibts jetzt daran zu meckern, außer sich künstlich darüber aufzurregen? Ist das so total überraschend? Klar! Hätte er auch netter ausdrücken können ("Ich würde mir wünschen, dass sich kinderreiche muslimische Familien stärker für die in Deutschland vorherrschende Religionsgemeinschaft öffnen würden" oder so`n weichgespülter Kram). Aber er hat eben genau das gesagt, was eine konservative Gemeinschaft wie die, vor der er gesprochen hat, hören wollte. Er hat ja kein Interview im heute-Journal mit Frau Slomka geführt, das einem Millionenpublikum zugedacht ist. Dass man mit einer solchem Meinung aber an die gutmenschlichen Grenzen der Meinungsfreiheit in der Öffentlichkeit stößt, ist einem betagten Herrn wie Meister in seiner abgeschotteten Welt natürlich erst im Nachhinein klar geworden.

Wir müssen langsam einfach mal akzeptieren, dass Meinungsfreiheit auch heißt, Dinge sagen zu dürfen und vor allem auch hören zu müssen, die in der Öffentlichkeit und der Mainstreampresse nicht gut ankommen, und nicht alles davon muss dann zum Skandal stilisiert werden, insbesondere, wenn es ursprünglich in einem elitären Rahmen getätigt wurde. Ich kann über Meisners Betagtheit nur seufzend Schmunzeln, aber an der Erregungswelle wie dieser beschleicht mich manchmal das Gefühl, Meinungsfreiheit wird verwechselt mit Meinungsgleichmacherei.

[Karl Ranseier]

Ganz ehrlich? Natürlich darf einem konservativen Kardinal der konservativen Römisch-Katholischen Kirche eine kinderreiche röm-katholische, gläubige Familie mehr wert sein eine, die dem "Erbfeind" Islam zugetan ist. Was gibts jetzt daran zu meckern, außer sich künstlich darüber aufzurregen? Ist das so total überraschend? Klar! Hätte er auch netter ausdrücken können ("Ich würde mir wünschen, dass sich kinderreiche muslimische Familien stärker für die in Deutschland vorherrschende Religionsgemeinschaft öffnen würden" oder so`n weichgespülter Kram). Aber er hat eben genau das gesagt, was eine konservative Gemeinschaft wie die, vor der er gesprochen hat, hören wollte. Er hat ja kein Interview im heute-Journal mit Frau Slomka geführt, das einem Millionenpublikum zugedacht ist. Dass man mit einer solchem Meinung aber an die gutmenschlichen Grenzen der Meinungsfreiheit in der Öffentlichkeit stößt, ist einem betagten Herrn wie Meister in seiner abgeschotteten Welt natürlich erst im Nachhinein klar geworden.

Wir müssen langsam einfach mal akzeptieren, dass Meinungsfreiheit auch heißt, Dinge sagen zu dürfen und vor allem auch hören zu müssen, die in der Öffentlichkeit und der Mainstreampresse nicht gut ankommen, und nicht alles davon muss dann zum Skandal stilisiert werden, insbesondere, wenn es ursprünglich in einem elitären Rahmen getätigt wurde. Ich kann über Meisners Betagtheit nur seufzend Schmunzeln, aber an der Erregungswelle wie dieser beschleicht mich manchmal das Gefühl, Meinungsfreiheit wird verwechselt mit Meinungsgleichmacherei.

Amen
Bei sowas sieht man dann auch immer, wie gut es um Toleranz wirklich bestimmt ist. Toleranz in einem Umfeld von lauter angepassten/weichgespülten Schwarmwesen zu zeigen, ist nämlich keine Kunst.

[Gast]

Ich fand die Äußerungen in keiner Weise islamfeindlich. Es gehört zum Job eines Kirchenoberen, den eigenen Anhängern Honig um den Bart zu schmieren.

Das eine schließt das andere nicht aus.

Wir müssen langsam einfach mal akzeptieren, dass Meinungsfreiheit auch heißt, Dinge sagen zu dürfen und vor allem auch hören zu müssen, die in der Öffentlichkeit und der Mainstreampresse nicht gut ankommen, und nicht alles davon muss dann zum Skandal stilisiert werden, insbesondere, wenn es ursprünglich in einem elitären Rahmen getätigt wurde.

Umgekehrt könnte es auch mal aufhören, dass jedes Mal wenn irgendwer für eine öffentlich getätigte Aussage kritisiert wird, dauernd die Gutmenschekeule geschwungen und die Einschränkung der Meinungsfreiheit an die Wand gemalt wird. Wurde schon der Rücktritt des Herrn gefordert? Oder dass er in Zukunft nicht mehr im TV auftreten oder predigen darf?

Ein unverschämter Versuch der Einschränkung der Meinungsfreiheit tritt eher in diesem Fall zutage: Eurokritiker: SPD will AfD-Ökonomen aus Gabriels Beirat entfernen - Wirtschaftspolitik - FAZ

[endar]

Inhaltlich kann ich das natürlich auch nachvollziehen, dass er dieser Meinung ist. Aber warum nennt der gute Mann dann nicht die Protestanten oder die - gott bewahre - Atheisten? Wahrscheinlich haben die in seinen Augen nicht so viele Kinder wie die Karnickel-Muslime.

Ich halte das für eine gezielte Provokation zum Abschied. Kann mir kein Mensch erzählen, dass der aus reiner Gutmütigkeit oder Welfremde immer wieder in seine Skandälchen harmlos hineinstolpert. Da war Meisner ja immer schon sehr gut drin: gezielt zu provozieren ("entartete Kunst") und der Rolle hat er sich auch gefallen.

Ich werde ihn vermissen.

[Liopleurodon]

Inhaltlich kann ich das natürlich auch nachvollziehen, dass er dieser Meinung ist. Aber warum nennt der gute Mann dann nicht die Protestanten oder die - gott bewahre - Atheisten?

Dafür mag es vielerlei Gründe geben. Auch Protestanten sind Christen und Atheisten möchte man möglicherweise umwerben.

Ich halte das für eine gezielte Provokation zum Abschied.

Das ist sein Job. Er muss seine Zuhörer mit irgend etwas mitreißen. Nüchtern betrachtet hat er nur gesagt, wen er mehr mag.

[Spocky]

Wenn er möglichst viele neue Katholiken will, warum geht er dann nicht auf alle kinderreichen Familien zu und versucht sie zu ködern? (Hm, allmählich macht die Sache mit den Fischern auch logisch einen Sinn )

Stattdessen bringt er sie gegen sich auf und erhöht die Kluft.

[endar]

Das ist sein Job. Er muss seine Zuhörer mit irgend etwas mitreißen. Nüchtern betrachtet hat er nur gesagt, wen er mehr mag.

Das ist natürlich nicht sein "Job". Das ist seine individuelle Art und Weise, seine Auffassung davon, aber nicht sein "Job".

Ich lasse mir aber gerne eine offizielle Berufsbeschreibung für das Erzbischofsamt zeigen, aus dem klar hervorgeht, dass man polarisiert, indem man z.B. moderne Kirchenfenster als "entartet" bezeichnen sollte etc. pp. Andere Bischöfe machen das ja auch nicht, sondern eigentlich immer nur Herr Meisner.

Es ist reine Apologetik, dem Mann jetzt Senilität oder auch nur Weltfremdheit unterzuschieben. Das wäre vielleicht der Fall, wenn er das bei der Eröffnung eines Krankenhauses o.ä. an ein beliebiges Publikum gesagt hätte. Der weiß sehr genau, was er tat und tut und kann seine Adressaten sowie auch seine Außenwirkung noch gut beurteilen.

[Liopleurodon]

Das ist natürlich nicht sein "Job". Das ist seine individuelle Art und Weise, seine Auffassung davon, aber nicht sein "Job".

Ich lasse mir aber gerne eine offizielle Berufsbeschreibung für das Erzbischofsamt zeigen, aus dem klar hervorgeht, dass man polarisiert, indem man z.B. moderne Kirchenfenster als "entartet" bezeichnen sollte etc. pp.

Für einen Prediger ist es wichtig, dass seine Zuhörer wach und bei der Sache bleiben. Man erreicht weder das eine noch das andere, wenn man nur harmlose und weichgespülte Worte benutzt. Ein Prediger ist immer auch ein Entertainer, der die Emotionen seiner Zuhörer spüren und ihnen geben muss, was sie haben wollen. Zumindest sollte er das sein, sonst steht er irgendwann vor leeren Kirchenbänken.

[endar]

Für einen Prediger ist es wichtig, dass seine Zuhörer wach und bei der Sache bleiben. Man erreicht weder das eine noch das andere, wenn man nur harmlose und weichgespülte Worte benutzt. Ein Prediger ist immer auch ein Entertainer, der die Emotionen seiner Zuhörer spüren und ihnen geben muss, was sie haben wollen. Zumindest sollte er das sein, sonst steht er irgendwann vor leeren Kirchenbänken.

Entschuldige mal, aber der Mann hat nicht in der Kirche oder im Dom gepredigt, sondern eine Rede vor einer bestimmten christlichen radikalkatholischen Gruppierung bzw. für diese gehalten/auf diese zugeschnitten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

[Liopleurodon]

Entschuldige mal, aber der Mann hat nicht in der Kirche oder im Dom gepredigt, sondern eine Rede vor einer bestimmten christlichen radikalkatholischen Gruppierung bzw. für diese gehalten/auf diese zugeschnitten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Ist es das wirklich? Darf ein Prediger nicht auch unter freiem Himmel lehren? Ist die Kirche nicht vielmehr dort, wo auch die Gläubigen sind?

[endar]

Ist es das wirklich? Darf ein Prediger nicht auch unter freiem Himmel lehren? Ist die Kirche nicht vielmehr dort, wo auch die Gläubigen sind?

Ja, das sind es. Das nennt man "Kirchenpolitik". Gezielte Kirchenpolitik. So wie Politker der CSU bei Vertriebenverbänden, der SPD bei Gewerkschaften ihre Reden auf das Publikum abstimmen, so tun dies auch Relgionsvertreter.

Und selbst wenn es bei den Religionsvertretern jeder Colour auch solche gibt, die jedes Wort von sich selbst für eine Predigt halten mögen, so ist doch niemand sonst verpflichtet, das so zu sehen. Rational betrachtet ist es das nicht. Peter Hintze von der CDU ist auch evangelischer Pastor. Seine Äußerungen im Bundestag, auch wenn sie im pastoralen Singsang vorgetragen werden, sind aber keine Predigten, auch wenn er nach wie vor das Weltbild eines evangelischen Pastors haben mag.

Es ist auch keine Einschränkung der "Meinungsfreiheit" des Bischofs, wenn Zeitungen darüber berichten. Das ist ihre Aufgabe. Als zumindest formal der Katholischen Kirche angehörend, möchte ich das auch ganz gerne wissen, welche Reden die Bischöfe vor radikalchristlichen Gruppen halten.

edit: Und selbst wenn er im Dom von der Kanzel gesprochen hätte, wäre das ein Grund, darüber nicht zu berichten.

[Spocky]

Für einen Prediger ist es wichtig, dass seine Zuhörer wach und bei der Sache bleiben. Man erreicht weder das eine noch das andere, wenn man nur harmlose und weichgespülte Worte benutzt. Ein Prediger ist immer auch ein Entertainer, der die Emotionen seiner Zuhörer spüren und ihnen geben muss, was sie haben wollen. Zumindest sollte er das sein, sonst steht er irgendwann vor leeren Kirchenbänken.

Wenn man das als Maß ansieht, dann gibt es sehr viele sehr schlechte Prediger

Und ich hab noch keinen Pfarrer erlebt, auf den deine Beschreibung zutrifft. Ich verbinde alle meine Kirchgänge mit gähnender Langeweile.

Und was das "wach und bei der Sache" angeht, so lassen sich gerade bei Glaubensfragen bessere Ergebnisse mit bestimmten Drogen erzielen

[Karl Ranseier]

Ja, das sind es. Das nennt man "Kirchenpolitik". Gezielte Kirchenpolitik. So wie Politker der CSU bei Vertriebenverbänden, der SPD bei Gewerkschaften ihre Reden auf das Publikum abstimmen, so tun dies auch Relgionsvertreter.

Und selbst wenn es bei den Religionsvertretern jeder Colour auch solche gibt, die jedes Wort von sich selbst für eine Predigt halten mögen, so ist doch niemand sonst verpflichtet, das so zu sehen. Rational betrachtet ist es das nicht. Peter Hintze von der CDU ist auch evangelischer Pastor. Seine Äußerungen im Bundestag, auch wenn sie im pastoralen Singsang vorgetragen werden, sind aber keine Predigten, auch wenn er nach wie vor das Weltbild eines evangelischen Pastors haben mag.

Es ist auch keine Einschränkung der "Meinungsfreiheit" des Bischofs, wenn Zeitungen darüber berichten. Das ist ihre Aufgabe. Als zumindest formal der Katholischen Kirche angehörend, möchte ich das auch ganz gerne wissen, welche Reden die Bischöfe vor radikalchristlichen Gruppen halten.

edit: Und selbst wenn er im Dom von der Kanzel gesprochen hätte, wäre das ein Grund, darüber nicht zu berichten.

Das sind in der Regel zwei Begriffe, die schlecht zu vereinbaren sind Im Umfeld von Religion herscht keine Rationalität, und besonders in den konservativeren Lagern ist es ein einfaches Erfolgsrezept, auf uralte Feindbilder und Vorurteile einzugehen. Und für die Katholen sind das nunmal mehr die Muslime (Kreuzzüge ) als andere christliche Religionen. Und ich bin mir sicher, daß die einfache Berichterstattung hier niemand als "Einschränkung der Meinungsfreiheit" empfindet - würde sich ja auch nicht mit der Pressefreiheit vereinbaren lassen. Die Form der Berichterstattung als "oh, da können wir ja versuchen, einen Mini-Skandal zu basteln" ist das, was kritisiert wird. Denn für nicht religiöse Menschen ist es tatsächlich keine Überraschung, wenn ein katholischer Prediger vor Erzkatholischem Publikum "schlecht" über Anhänger des Islams predigt. Welches Lager da also mehr versucht, zwanghaft die Gutmenschenkeule zu schwingen, ist eine reine Frage der persönlichen Wahrnehmung und schon vor dem Konflikt bezogenen Positionen.

[Liopleurodon]

Wenn man das als Maß ansieht, dann gibt es sehr viele sehr schlechte Prediger

Und ich hab noch keinen Pfarrer erlebt, auf den deine Beschreibung zutrifft. Ich verbinde alle meine Kirchgänge mit gähnender Langeweile.

Ich auch. Dennoch bin ich Christ, auch wenn ich nicht so gerne in die Kirche gehe. In Brasilien machen die Prediger das übrigens sehr viel geschickter. Sie binden die Gemeinde mit ein und die Gottesdienste dort sind viel lebhafter.

Und was das "wach und bei der Sache" angeht, so lassen sich gerade bei Glaubensfragen bessere Ergebnisse mit bestimmten Drogen erzielen

Einen Kaffeeausschank könnte man auch einbringen, das ist richtig.

Ja, das sind es. Das nennt man "Kirchenpolitik". Gezielte Kirchenpolitik. So wie Politker der CSU bei Vertriebenverbänden, der SPD bei Gewerkschaften ihre Reden auf das Publikum abstimmen, so tun dies auch Relgionsvertreter.

Korrekt, also wo ist das Problem? Steht der Kirche, deren Vertretern und Anhängern keine politische Meinung zu?