Spec_Operator: Hm, ich glaube jetzt, endar meint einfach, daß man die schwulenfeindlichen Resentiments in der Gesellschaft nur fördert, wenn man den Begriff "Schwuchtel" oder ähnliche benutzt, selbst wenn man ihn selber nicht negativ konnotiert verwendet.
Man könnte tatsächlich behaupten, daß der Begriff zumindest in den Köpfen derer weiterlebt, denen gegenüber man ihn benutzt hat, auch wenn diese ihn ebenso wenig negativ aufgefasst haben, wie man ihn selber gemeint hat, und daß man sich damit in gewisser Weise in die Tradition seiner Verwendung stellt, indem man ihn in den Köpfen der Menschen verankert.
Oder so.
@Endar: Das hört sich doch schon ganz anders an.
Also nochmal: Ich hab den "allgemeinen Sinnzusammenhang" nicht geleugnet, "Schwuchtel" ist ein im allgemeinen negativ besetztes Wort.
Und ich würde es auch nie zu jemandem sagen, den ich nicht kenne, und bei dem ich mir nicht sicher bin, daß er weiß, daß es harmlos gemeint ist.
Eigentlich sage ich es sowieso so gut wie nie.
Vielleicht bin ich da auch einfach etwas zu unschuldig - es würde mir im Traum nicht einfallen, einen Homosexuellen aufgrund seiner Sexualität zu beleidigen (eigentlich beleidige ich fast nie jemanden, selbst wenn man mich reizt), und ich habe ähnliches auch nie selber erlebt.
Vielleicht hab ich da auch einfach Glück gehabt, bzw. bin in einem selten vorurteilsfreien Umfeld aufgewachsen.
Deshalb meine Annahme, daß das Wort vielleicht auch einfach eine Bedeutungsverschiebung durchgemacht haben könnte, möglicherweise gerade weil es schon so lange in Gebrauch ist.
Halten wir also fest, was wohl unabstreitbar sein dürfte:
"Schwuchtel" ist ein allgemein negativ besetztes Wort, daß aber nicht von JEDEM auch in diesem negativen Sinne benutzt wird.
Entsprechend ist man auch nicht automatisch Schwulenfeind, wenn man es dann doch mal benutzt, auch wenn seine Benutzung wohl sehr oft auf eine zumindest latente Schwulenfeindlichkeit hinweisen wird.
Was die Bedeutungsverschiebung angeht - gerade wenn ich mir z.B. die Tokyohotel-Verarsche "Krüppel und schwul" angucke, dann bekomme ich das Gefühl, daß hier versucht wurde, auf äusserst plumpe Art, einfach sämtliche Klischees negativ besetzter Begriffe zu bedienen.
Klar kommt sicher vielen Leuten bei der metrosexuell angehauchten Art des Sängers die Assoziation "schwul", aber bei David Beckham oder Johnny Depp würd doch auch keiner auf die Idee kommen.
Erweckt bei mir also den Eindruck, als wäre der Vorwurf der Homosexualität bei manchen Leuten mittlerweile zur abstrakten Herabsetzung geworden, die nicht mal mehr den tatsächlichen Verdacht voraussetzt.
Mit ein bisschen Glück entwertet das den Begriff in ein paar Jahren als Schimpfwort so sehr, daß er aus der Mode kommt.
Man könnte tatsächlich behaupten, daß der Begriff zumindest in den Köpfen derer weiterlebt, denen gegenüber man ihn benutzt hat, auch wenn diese ihn ebenso wenig negativ aufgefasst haben, wie man ihn selber gemeint hat, und daß man sich damit in gewisser Weise in die Tradition seiner Verwendung stellt, indem man ihn in den Köpfen der Menschen verankert.
Oder so.
@Endar: Das hört sich doch schon ganz anders an.
Also nochmal: Ich hab den "allgemeinen Sinnzusammenhang" nicht geleugnet, "Schwuchtel" ist ein im allgemeinen negativ besetztes Wort.
Und ich würde es auch nie zu jemandem sagen, den ich nicht kenne, und bei dem ich mir nicht sicher bin, daß er weiß, daß es harmlos gemeint ist.
Eigentlich sage ich es sowieso so gut wie nie.
Vielleicht bin ich da auch einfach etwas zu unschuldig - es würde mir im Traum nicht einfallen, einen Homosexuellen aufgrund seiner Sexualität zu beleidigen (eigentlich beleidige ich fast nie jemanden, selbst wenn man mich reizt), und ich habe ähnliches auch nie selber erlebt.
Vielleicht hab ich da auch einfach Glück gehabt, bzw. bin in einem selten vorurteilsfreien Umfeld aufgewachsen.
Deshalb meine Annahme, daß das Wort vielleicht auch einfach eine Bedeutungsverschiebung durchgemacht haben könnte, möglicherweise gerade weil es schon so lange in Gebrauch ist.
Halten wir also fest, was wohl unabstreitbar sein dürfte:
"Schwuchtel" ist ein allgemein negativ besetztes Wort, daß aber nicht von JEDEM auch in diesem negativen Sinne benutzt wird.
Entsprechend ist man auch nicht automatisch Schwulenfeind, wenn man es dann doch mal benutzt, auch wenn seine Benutzung wohl sehr oft auf eine zumindest latente Schwulenfeindlichkeit hinweisen wird.
Was die Bedeutungsverschiebung angeht - gerade wenn ich mir z.B. die Tokyohotel-Verarsche "Krüppel und schwul" angucke, dann bekomme ich das Gefühl, daß hier versucht wurde, auf äusserst plumpe Art, einfach sämtliche Klischees negativ besetzter Begriffe zu bedienen.
Klar kommt sicher vielen Leuten bei der metrosexuell angehauchten Art des Sängers die Assoziation "schwul", aber bei David Beckham oder Johnny Depp würd doch auch keiner auf die Idee kommen.
Erweckt bei mir also den Eindruck, als wäre der Vorwurf der Homosexualität bei manchen Leuten mittlerweile zur abstrakten Herabsetzung geworden, die nicht mal mehr den tatsächlichen Verdacht voraussetzt.
Mit ein bisschen Glück entwertet das den Begriff in ein paar Jahren als Schimpfwort so sehr, daß er aus der Mode kommt.
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