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Arbeit als Call Center Agent/in?

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    #46
    Die seriösen Unternehmen der Branche halten sich von solchen "cold calls" fern, auch wenn sie lukrativ sind, denn man hat ja schließlich einen Ruf zu verlieren.

    Neben der Öffentlichkeit, die kaum hinter die Kulissen blickt, gibt es nämlich auch noch die Wirtschaft. Und in der haben mittlerweile fast alle Unternehmen von Rang und Namen ihren Kundenservice so gut wie zu 100 % an externe Dienstleister übertragen, sprich: outgesourced. Da schaut man sich natürlich ganz genau an, wem man seine Kundenbetreuung anvertraut.

    Halbseidene Outbound-Klitschen wie die in Wallraffs Film haben da keinerlei Chance.

    Schade nur, dass Wallraff mit keinem Wort erwähnt, dass es sich um Ausnahmen handelt, die er da zeigt. Und ab und zu ist sein Film sogar ungewollt komisch. Bei der Szene auf seinem Balkon, in der er grübelnd seinen Gewissensmonolog hält, habe ich gelacht. Was für eine Selbstinszenierung - er hätte Schauspieler werden sollen...

    Richtig sauer war ich dann aber, als er sogar Warnungen von Branchenvertretern vor einer Pauschalisierung durch seine Kommentare ins Lächerliche zog, bei dem Typen von der Verbraucherzentrale aber jede Aussage unkommentiert stehen ließ. Guter Journalismus sieht anders aus, denn man kann durchaus vor Auswüchsen in einer Branche warnen, ohne die ganze Branche dabei ins Zwielicht zu rücken.

    Wallraff ist nach wie vor für mich ein umstrittener Sensationsreporter, der mehr auf Effekthascherei, als auf Sachverhalte Wert legt, wenig bis gar nicht differenziert und der meiner Meinung nach selber auch nicht vor Profitgier gefeit ist. Dann schon lieber Michael Moore - der ist zwar auch tendenziös und populistisch aber wenigstens lustig und nicht so demonstrativ betroffen.

    Aber demonstrative Betroffenheit gehört ja zum deutschen Journalismus, wie Butter auf die Brezel.

    Gruß,

    Frank
    "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
    "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
    (George Orwell)

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      #47
      Ich habe eine Zeitlang für ein Marktforschungsinstitut in Wiesbaden gearbeitet und da Umfragen für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten gemacht. Der Job hatte durchaus seine Vorteile: Man kann sich seine Arbeitszeit selbst einteilen (gerade für Studenten und Schüler praktisch), mindestens musste man aber 3x die Woche für 3 Stunden hin. Wochenends gabs nen Bonus genauso wie wenn du an einem Tag besonders viele Umfragen durchgeführt hast.
      Auf der anderen Seite bekommst du aber auch Druck, wenn jemand ein Interview ablehnt. Das geht dann soweit, dass die Leute Angst haben, ne Ablehnung zu notieren, sie machen dann eher ein "war nicht zu erreichen" oder "hatte gerade keine Zeit" draus. Dadurch werden dann natürlich die Leute, die keine Lust haben, immer wieder gegen ihren Willen angerufen. Das geht dann soweit, dass einige Mitarbeiter genau dann auflegen, wenn der angerufene drangeht - man weiß ja eh, das der andere ablehnt, aber man muss dem Chef ja Aktivität vorspielen. Im Moment hab ich auch so einen, der mich jeden Tag um die Mittagszeit hier anruft. Ne Zeitlang wollten sie uns nen Gewinnspiel andrehen, mittlerweile klingelts nur, aber wenn man rangeht sagt keiner was.

      Mein Fazit:
      Ich empfand die Arbeit da nicht als angenehm, denn man geht den Leuten wirklich auf den Wecker. Wenn man aber Geld braucht und nicht die große Wahl hat, was solls? Arschbacken zusammen und durch.

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        #48
        Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
        Schade nur, dass Wallraff mit keinem Wort erwähnt, dass es sich um Ausnahmen handelt, die er da zeigt.
        Naja, da frage ich mich doch glatt, wie es "ein paar schwarze Schafe" schaffen, ein 80 Millionen-Volk so auf Trab zu halten, wie in der Vergangenheit geschehen. Vermutlich hat Wallraff in seiner Sendung etwas überspitzt, aber nur so ist es in unserer komplexen Gesellschaft überhaupt möglich, sich der breiten Öffentlichkeit mitzuteilen. Mit Krawall kann man eben oft viel mehr bewegen, als mit leisen und nuancierten Tönen. Wallraffs großes Verdienst ist daher vor allem, dieses Thema zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen gemacht zu haben – auch wenn viele der beschriebenen Missstände schon lange bekannt waren.
        Man muss Wallraff außerdem zugute halten, Probleme nicht nur vom Elfenbeinturm aus zu thematisieren (wie viele Politiker oder Wissenschaftler), sondern selbst in die Welt einzutauchen, die Gegenstand der Untersuchung ist. Dagegen wissen offenbar viele der Branchenvorsteher nicht, wovon sie sprechen. So behauptet Marc Emde, ein Vertreter der Callcenter-Lobby, im Gegensatz zu Bergwerken gäbe es in Call-Centern keine Gesundheitsrisiken. Quelle: Wallraff kritisiert Call-Center-Branche - pressetext.austria
        Für die Betroffenen sind solche Äußerungen der blanke Hohn. Der Mann (Herr Emde) hat vermutlich selbst noch nie in einem Call-Center gearbeitet.

        Davon mal abgesehen, sehe ich Deinen Einwand eher als Ausdruck eines terminologischen Problems. Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung wurde der Begriff "Call-Center" in diesem Thread auf solche Betriebe angewandt, die "outbound" operieren, d.h. gezielt Leute anrufen, um denen ihre "Produkte" "anzubieten". Service-Hotlines wie die der Telekom oder der AOK (also "inbound" bzw. die weißen Schafe) waren dagegen nicht Gegenstand der Diskussion.
        Mein Profil bei Last-FM:
        http://www.last.fm/user/LARG0/

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          #49
          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
          Man kann auch in einer Bäckerei oder Fleischerei oder in einem Krankenhaus arbeiten, wo einen der Job und die Leute ankotzen, der Chef ein Tyrann ist, die Arbeitszeiten miserabel und die Bezahlung scheiße.

          Grundsätzlich unterscheidet sich die Callcenter-Branche in keinster Weise von anderen Branchen. Ich weiß nicht, wieso die reine Erwähnung des Wortes Callcenter immer gleich negative Reaktionen heraufbeschört.
          ...weil die meisten Callcenter Tätigkeiten Null Nutzen für die Gesellschaft bringen.
          Außer, dass ein paar Arbeitslose weniger auf der Straße stehen, die jetzt aber weniger Geld bekommen als mit Hartz IV.
          Dafür liegen die dann spätestens mit 40 Jahren im Krankenhaus als seelische Wracks mit Magendurchbruch oder Herzinfarkt.
          Und werden dort von Menschen behandelt, die einer gesellschaftlich wirklich sinnvollen Tätigkeit nachgehen.

          Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen den von dir oben genannten Jobs. Wobei du natürlich damit recht hast, dass die Arbeiten dort genauso nervig sein können, wenn nicht sogar noch schlimmer (Krankenhaus).
          Aber der wesentliche Unterschied der Jobs liegt im Nutzen für die Gesellschaft.

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            #50
            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Davon mal abgesehen, sehe ich Deinen Einwand eher als Ausdruck eines terminologischen Problems. Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung wurde der Begriff "Call-Center" in diesem Thread auf solche Betriebe angewandt, die "outbound" operieren, d.h. gezielt Leute anrufen, um denen ihre "Produkte" "anzubieten". Service-Hotlines wie die der Telekom oder der AOK (also "inbound" bzw. die weißen Schafe) waren dagegen nicht Gegenstand der Diskussion.
            Das mag sein aber kam das auch so bei allen Lesern der Diskussionsbeiträge und vor allem auch bei allen Zuschauern von Wallraff so an?

            Da der Mensch zu Pauschalisierungen neigt und Vereinfachungen besser im Gedächtnis haften bleiben, wage ich das zu bezweifeln.

            Unterm Strich bleibt, dass der Begriff "Callcenter" negativ besetzt ist. Mitarbeiter, die nicht zu diesen Outbound-Drückern gehören, sondern bei einem seriösen Servicedienstleister arbeiten, müssen sich aus diesem Grund laufend rechtfertigen und Erklärungen nachschieben, wenn sie jemandem erzählen, was sie beruflich tun.

            Ich weiß Wallraffs persönlichen Einsatz durchaus zu schätzen. Aber trotzdem müssen Simplifizierungen nicht sein. Ein oder zwei Sätze zur Relativierung hätten ausgereicht, ohne dass die Message seines Films darunter gelitten hätte.

            Zum Thema gesundheitliche Probleme: Das dürften in einem "normalen" Callcenter dieselben Probleme sein, die es in jedem Großraumbüro mit PC-Arbeitsplatz gibt: Steifer Nacken, verspannter Rücken, ermüdete Augen, erhöhte Ansteckungsgefahr bei Erkältungen auf Grund schlecht gelüfteter Räume.

            In einem Bergwerk ist es wohl doch noch ein Bisschen was anderes, oder?

            Zitat von truemmer Beitrag anzeigen
            ...weil die meisten Callcenter Tätigkeiten Null Nutzen für die Gesellschaft bringen.
            Außer, dass ein paar Arbeitslose weniger auf der Straße stehen, die jetzt aber weniger Geld bekommen als mit Hartz IV.
            Dafür liegen die dann spätestens mit 40 Jahren im Krankenhaus als seelische Wracks mit Magendurchbruch oder Herzinfarkt.
            Und werden dort von Menschen behandelt, die einer gesellschaftlich wirklich sinnvollen Tätigkeit nachgehen.

            Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen den von dir oben genannten Jobs. Wobei du natürlich damit recht hast, dass die Arbeiten dort genauso nervig sein können, wenn nicht sogar noch schlimmer (Krankenhaus).
            Aber der wesentliche Unterschied der Jobs liegt im Nutzen für die Gesellschaft.
            Willst du allen Ernstes hingehen und den Arbeitsmarkt in nützliche und überflüssige Berufe unterteilen?

            Wo willst du da anfangen und aufhören und vor allem: Welche Maßstäbe willst du anlegen?

            Und zu deiner Bemerkung mit den seelischen Wracks mit Magendurchbruch und Herzinfarkt: Was Dümmeres habe ich schon lange nicht mehr in diesem Forum gelesen. Bist du allen Ernstes der Meinung, in einem Callcenter ist man höheren, gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, als beispielsweise als Maurer auf einer Baustelle, als Fernfahrer in einem LKW, als Friseur in einem Frisiersalon mit all den Chemikalien, als gestresster Unternehmer oder als überarbeiteter Arzt? Überleg dir mal, was du schreibst.

            Gruß,

            Frank
            Zuletzt geändert von Laserfrankie; 22.12.2007, 11:39.
            "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
            "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
            (George Orwell)

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              #51
              Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
              Willst du allen Ernstes hingehen und den Arbeitsmarkt in nützliche und überflüssige Berufe unterteilen?

              Wo willst du da anfangen und aufhören und vor allem: Welche Maßstäbe willst du anlegen?
              Den von mir genannten: Nutzen für das Gemeinwohl der Gesellschaft.

              Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
              Und zu deiner Bemerkung mit den seelischen Wracks mit Magendurchbruch und Herzinfarkt: Was Dümmeres habe ich schon lange nicht mehr in diesem Forum gelesen. Bist du allen Ernstes der Meinung, in einem Callcenter ist man höheren, gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, als beispielsweise als Maurer auf einer Baustelle, als Fernfahrer in einem LKW, als Friseur in einem Frisiersalon mit all den Chemikalien, als gestresster Unternehmer oder als überarbeiteter Arzt? Überleg dir mal, was du schreibst.
              Ich überlege mir sehr gut, was ich da schreibe, besonders in Hinblick auf höfliche Umgangsformen in diesem Forum.
              Über Vergleiche der Gesundheitsrisiken verschiedener Berufsgruppen habe ich z.B. nichts geschrieben.
              Wenn wir da einen belegbaren Vergleich anstellen wollen, werden wir nicht weit kommen, da es den Beruf des Callcenter Agenten noch nicht lange genug gibt, und man daher auch die gesundheitlichen Spätrisiken dieser Berufsgruppe noch nicht beurteilen kann.
              Die von mir vermuteten Risiken (Magenulcus, Herzinfarkt) halte ich trotzdem für sehr wahrscheinlich.

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                #52
                Zitat von truemmer Beitrag anzeigen
                Den von mir genannten: Nutzen für das Gemeinwohl der Gesellschaft.
                Dann definier diesen ominösen "Nutzen für das Gemeinwohl der Gesellschaft mal genauer". Das interessiert mich jetzt. Und liste am Besten gleich mal mit auf, welche Berufe für dich darunter fallen und welche nicht.

                Nimm dir Zeit, die Liste wird ja wohl länger werden

                Die von mir vermuteten Risiken (Magenulcus, Herzinfarkt) halte ich trotzdem für sehr wahrscheinlich.
                Ah... naja, immerhin ist diese schwammige Formulierung ja dann doch eine Relativierung deiner Aussage, die ich mal als kleinen Rückzieher betrachte

                Gruß,

                Frank
                "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
                "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
                (George Orwell)

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                  #53
                  Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                  Willst du allen Ernstes hingehen und den Arbeitsmarkt in nützliche und überflüssige Berufe unterteilen?
                  Ich glaube, wenn man eine Tätigkeit ausübt, die von den deutschen Gerichten als sittenwidrig eingestuft wird, kann man gesellschaftspolitisch sehr wohl von einem überflüssigen Beruf sprechen.
                  Republicans hate ducklings!

                  Kommentar


                    #54
                    Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                    Zum Thema gesundheitliche Probleme: Das dürften in einem "normalen" Callcenter dieselben Probleme sein, die es in jedem Großraumbüro mit PC-Arbeitsplatz gibt: Steifer Nacken, verspannter Rücken, ermüdete Augen, erhöhte Ansteckungsgefahr bei Erkältungen auf Grund schlecht gelüfteter Räume.

                    In einem Bergwerk ist es wohl doch noch ein Bisschen was anderes, oder?
                    Natürlich sind die gesundheitlichen Probleme eines Bergmannes anderer Natur als die eines Call-Center-Mitarbeiters. Das heißt aber noch lange nicht, dass mit dessen Tätigkeit keine gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Die Tätigkeit eines Call-Center-Mitarbeiters ist in der Regel absolut transparent, d.h. ein Vorgesetzter kann jederzeit nachprüfen, was der jeweilige Beschäftigte gerade macht und welchen Beitrag er zum Unternehmenserfolg leistet. Die aus dieser permanenten Kontrolle resultierenden psychischen Belastungen gehen über ermüdete Augen u.ä. deutlich hinaus und sollten daher nicht unterschätzt werden.

                    Trotz aller Unterschiede zu Bergleuten und Fabrikarbeitern hat Wallraff sicher nicht ganz unrecht, wenn er solche Parallelen zieht. Lange Zeit war es nicht möglich, Bürotätigkeiten zu kontrollieren, woraus sich u.a. die Sonderstellung der Angestellten ableitete. Im Informationszeitalter hat sich dies grundlegend geändert: deren Leistung kann nun exakt gemessen werden (ähnlich wie bei Arbeitern am Fließband).
                    Mein Profil bei Last-FM:
                    http://www.last.fm/user/LARG0/

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                      #55
                      Ich denke auch, dass der psychische Druck der schlimmste ist. Jetzt kannst du natürlich sagen, dass es den woanders auch gibt, aber das macht es nicht besser. Dieses "Outbound" ist modernes Drückertum.
                      Republicans hate ducklings!

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                        #56
                        Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                        Dann definier diesen ominösen "Nutzen für das Gemeinwohl der Gesellschaft mal genauer". Das interessiert mich jetzt.
                        Was soll daran ominös sein? Der Begriff beinhaltet doch bereits die Definition.

                        So ziemlich alle Berufsgruppen im öffentlichen Wesen fallen darunter: Gesundheitsberufe, Polizisten, Feuerwehr, Soldaten, Busfahrer, Müllmänner usw.
                        Sie alle tragen dazu bei, daß der Einzelne ein besseres Leben führen kann.

                        Der in die Kamera grimassierende 9Live Mitarbeiter nicht.
                        Und auch nicht die Lotterielosverkäufer am Telefon.
                        Und auch nicht die Klinkenputzer von arcor.
                        Und nein, ich habe nicht die Zeit eine Riesenliste mit sinnvollen/sinnlosen Berufsgruppen anzufertigen.

                        Die meisten Berufe sind (oder besser: waren) im Grunde ihres Wesens sinnvoll, wurden im Laufe einer immer kapitalistischer ausgerichteten Gesellschaft aber schnell pervertiert.

                        Beispiel Versicherungskaufmann: Ein im Grunde um soziale Gerechtigkeit bemühter Berufszweig (Solidaritätsprinzip) verschachert immer mehr sinnlose und fragwürdige Versicherungen um die eigenen Gewinne zu maximieren.

                        Man kann also schlecht sagen: Makler sind alle Scheiße.
                        Man kann aber gewichten: Feuerwehr ist für die Gesellschaft wichtiger als Häusermakler.

                        Und all die armen CCA (gemeint sind die "schwarzen Schafe") könnten auch heute noch, wie vor 10 Jahren, unter angenehmen und menschenwürdigen Bedingungen mit fairer Bezahlung ihrer meist kaufmännischen Tätigkeit nachgehen, wenn nicht wieder einige Wenige am großen Gewinn (für sich) interessiert gewesen wären.

                        Die einzigen Nutznießer der heutigen CallCenter sitzen im Vorstand, das gleiche gilt für die Hand in Hand arbeitenden privaten Personalvermittlungsagenturen.
                        Pest und Cholera.

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                          #57
                          Jaja, wir leben schon in verdammt harten Zeiten...
                          "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
                          "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
                          (George Orwell)

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                            #58
                            Oh ja da haste recht.

                            wist ihr wie viele krankenversicherungen es in detschland gibt?
                            ÜBER 260 !!!

                            was glaubt ihr wie viel geld bei deren vorstände draufgeht mit ihren horrorgehältern?
                            Drum hab ich mich der Magie ergeben,
                            Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
                            Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
                            Daß ich erkenne, was die Welt - Im Innersten zusammenhält!

                            Kommentar


                              #59
                              Zitat von truemmer Beitrag anzeigen
                              Was soll daran ominös sein? Der Begriff beinhaltet doch bereits die Definition.

                              So ziemlich alle Berufsgruppen im öffentlichen Wesen fallen darunter: Gesundheitsberufe, Polizisten, Feuerwehr, Soldaten, Busfahrer, Müllmänner usw.
                              Sie alle tragen dazu bei, daß der Einzelne ein besseres Leben führen kann.

                              Der in die Kamera grimassierende 9Live Mitarbeiter nicht.
                              Und auch nicht die Lotterielosverkäufer am Telefon.
                              Und auch nicht die Klinkenputzer von arcor.
                              Und nein, ich habe nicht die Zeit eine Riesenliste mit sinnvollen/sinnlosen Berufsgruppen anzufertigen.

                              Die meisten Berufe sind (oder besser: waren) im Grunde ihres Wesens sinnvoll, wurden im Laufe einer immer kapitalistischer ausgerichteten Gesellschaft aber schnell pervertiert.
                              Also verstehe ich es richtig, dass jede Tätigkeit die auf dem erwerbswirtschaftlichem Prinzip beruht verwerflich ist?
                              This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
                              "I was a victim of a series of accidents, as are we all."
                              Yossarian Lives!

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                                #60
                                wist ihr wie viele krankenversicherungen es in detschland gibt?
                                ÜBER 260 !!!

                                was glaubt ihr wie viel geld bei deren vorstände draufgeht mit ihren horrorgehältern?
                                Genau da müßte man z.B. ansetzen, wenn man das marode Gesundheitswesen ernsthaft sanieren will: Krankenkassen auf ein Dutzend oder weniger zusammenstreichen (Konkurrenz ist gut, aber bitte nur in Maßen).
                                Was man da alleine an Vorstandsgehälter, Kosten für Wagenflotte etc. sparen könnte...
                                Desweiteren sollten die Politiker in ihrem Privatisierungswahn im Gesundheitswesen endlich mal begreifen , dass man mit der Gesundheit des Menschen kein Gewinn erzielen kann und darf.

                                Hmm, schon wieder offtopic...


                                .
                                EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                                truemmer schrieb nach 14 Minuten und 19 Sekunden:

                                Zitat von Zocktan Beitrag anzeigen
                                Also verstehe ich es richtig, dass jede Tätigkeit die auf dem erwerbswirtschaftlichem Prinzip beruht verwerflich ist?
                                Nein, verstehst du nicht.
                                Wenn es so einfach wäre, würden wir alle zufrieden und glücklich im Kommunismus leben . Aber da hat in der Realität auch die Gier des Einzelnen über sein soziales Gewissen gesiegt.
                                Zuletzt geändert von truemmer; 22.12.2007, 21:56. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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